Beiträge von Dreamy

    Wenn man unkomplizierte, tolle Hunde im Tierschutz wie die Nadel im Heuhaufen suchen müsste dürfte es statistisch gesehen nur ganz wenige Menschen geben, die positive Erfahrungen schildern. Diesen Eindruck habe ich allein hier im Forum so gar nicht und das entspricht auch nicht meinen eigenen Erfahrungen in der Praxis. Es ist doch völlig ok sich für einen Hund vom Züchter zu entscheiden, zeitgleich aber Tierschutzhunde schwärzer zu malen als sie sind nicht. Schließe mich Sadako komplett an.

    @Gammur

    Das soll jetzt nicht nur an dich gerichtet sein, ist auch gar nicht böse gemeint und ich kann deine Gründe für einen Hund vom Züchter nachvollziehen. Aber ich lese hier im Forum derartige Argumentationen oft unter Bezugnahme auf einen (!) oder vllt. zwei Tierschutzhunde, den/die man mal hatte und mit dem/denen es nicht so gut geklappt hat...manch einer hat sogar noch nie einen Hund aus dem Tierschutz besessen und kennt nur vom Hören/Sagen irgendwelche Horrorstorys...

    Es macht keinen großen Sinn, und ist auch nicht fair, von wenigen Individuen/geringen Erfahrungen auf die Gesamtheit aller dieser Hunde zu schließen. Stell dir vor, deine drei müssten aus schwerwiegenden Gründen ins Tierheim und dann käme jemand mit einem ähnlichen Alltag wie deinem daher und würde sagen, nee, mein Leben ist zu unstetig und stressig, damit kommen die nicht klar...

    Will sagen, man muss doch immer den jeweiligen Einzelfall berücksichtigen. Meine jetzige Hündin z.B. ist ein Second Hand Hund, kommt aber ursprünglich von einem eingetragenen Züchter. Dennoch war sie ein extrem unsicheres, verschrecktes Häufchen Elend, als sie zu mir kam. Heute merkt man davon nahezu gar nichts mehr, sie ist fröhlich, offen und begleitet mich überallhin (mein Alltag sieht übrigens in etwa so aus wie deiner). Dagegen war die Straßenhündin, die hier auf PS einzog, von Anfang an aufgeschlossen und unkompliziert (bis auf ihren ausgeprägten Jagdtrieb, mit dem ich aufgrund ihrer Optik aber gerechnet hatte), ist mit mir von der ersten Woche an zwischen zwei Wohnorten regelmäßig gependelt (lange Autofahrten inklusive auch mal alleine Warten im Auto), konnte problemlos 3 Stunden am Stück oder auch mal 3 Tage hintereinander nur Minirunden ab und hat den stressigen Studentenalltag wunderbar und entspannt mitgemacht.

    Die Argumentation verstehe ich nicht so ganz. Die Menschen dort haben eine andere Mentalität und die ändert sich, wie du selbst schon richtig schriebst, nicht von heute auf morgen. Die Option, überflüssige Hunde in den privaten Auffangstationen abzugeben anstatt ihnen einfach das Fell über die Ohren zu ziehen, wird meines Wissens in den letzten Jahren GsD von immer mehr Galgueros, Bauern etc. gewählt, leider längst nicht von allen.

    Gäbe es diese Möglichkeit nicht mehr, dann würden diese Leute einfach wieder dazu übergehen, unnütze Fresser aufzuhängen, zu vergiften, auszusetzen, zu ersäufen, tot zu prügeln o.ä. In Sachen gesetzlich verankerter Tierschutz geht es in den südlichen und osteuropäischen Ländern nur extrem langsam voran, bis sich die Gerichte ernsthaft mit solchen Taten auseinander setzen wird noch einige Zeit vergehen. Ein Ausreise Stopp und ein daraus folgender Aufnahme Stopp der dortigen privaten Tierheime würde schlichtweg den Tod unzähliger Hunde und Katzen bedeuten, denn in den staatlichen Auffangstationen wird diesbezüglich nicht lange gefackelt. Insofern weiß man sich in diesen Ländern bei einer Überflut an Tieren durchaus sehr gut zu helfen - nur entspricht diese Vorgehensweise eben nicht dem, was wir hier unter Tierschutz verstehen.

    Zitat von MinniesMom

    Andererseits ist mMn niemandem geholfen (außer vielleicht dem einen einzelnen Hund) wenn die Hunde hierher gebracht werden.

    Aber genau darum geht es doch letztendlich auch - um das Tier. Denn das hätte zum momentanen Zeitpunkt in den betroffenen Ländern keine Überlebenschance und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Mag Leute geben, denen das egal ist, denen, die sich engagieren, aber nicht. Natürlich kann man nicht alle retten, keine Frage. Aber für mich gehen seriöser Tierschutz im Sinne von Kooperation mit anderen Ländern/gut geplante Ausreise von Hunden in Pflege- und Endstellen Hand in Hand mit stetig wachsenden Veränderungen direkt vor Ort. Das eine schließt das andere nicht aus, im Gegenteil. Nur indem ich selbst guten Tierschutz praktiziere, eine Vorbildfunktion ausübe, kann ich den Menschen vor Ort doch überhaupt eine andere Sicht auf die Dinge näher bringen. Und ich denke für jeden, der sich engagiert, ist das letztendliche Ziel, dass dieses Engagement irgendwann nicht mehr nötig sein wird. Dieses Ziel liegt aber noch in weiter Ferne und zumindest mir ist es ein Anliegen, dass wenigstens einem kleinen Teil der Hunde, die heute und aktuell betroffen sind, bereits jetzt geholfen und damit nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag gewartet wird. Denn für DIESE Hunde macht es unterm Strich und unbestreitbar einen großen Unterschied.

    Von einer reinen bzw. überwiegenden TroFu Fütterung würde ich dir abraten. 1. gehört der angeblich positive Einfluss auf die Zähne ins Reich der Ammenmärchen. Das Gegenteil ist eher der Fall. 2. entzieht TroFu dem Körper Wasser, der Hund muss also sehr viel trinken, um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen bzw. seinen Wasserhaushalt auszugleichen. Erfahrungsgemäß trinken Hunde dennoch meistens nicht genug, was wiederum Nierenprobleme begünstigt.

    Darum: wenigstens einmal täglich Futter mit einem ausreichenden Feuchtigkeitsgehalt füttern (Nassfutter, gekochtes, Barf).

    @Nebula

    Ich habe nichts überlesen, das schrieb ich aber glaube ich bereits. An dem Satz dass ein Tierschutzhund mit ungewisser Vergangenheit bei euch nicht reinpasst weil ihr was unkompliziertes wollt/braucht ist aus meiner Sicht nichts misszuverstehen. Aber egal. Ich habe übrigens, ist noch gar nicht so lange her, einen KHC auf einer Tierschutzseite entdeckt. Davor ist wohl (leider) keine Rasse gefeit.

    das habe ich nicht gemeint, deshalb sollte man Beiträge immer als ganzes lesen und sich nicht einzelne Absätze rauspicken.

    Ich hab deinen Post schon ganz gelesen. Du willst einen Hund, der unkompliziert ist, weil du organisatorisch nicht sehr flexibel ist. Ok, verständlich, ist bei mir ganz genauso. Und deswegen kommt für dich ein Tierschutzhund/Mix mit ungewisser Herkunft (= nicht unkompliziert) nicht in Frage. Das war doch die Kernaussage deines Posts, oder habe ich was missverstanden?

    Ein Tierschutzhund mit schlimmer/ungewisser Vergangenheit würde hier auch einfach nicht reinpassen, ich hab ein unstetes Leben als Student ohne viele Rituale und Abläufen an denen man sich orientieren kann, wir fahren alle paar Wochen 600km zu meinen Eltern und sind dort ständig wo anders, alles nach dem Studium ist irgendwo ungewiss - da kann ich einfach keinen Hund brauchen, der da in irgendeiner Weise kompliziert ist.

    Warum muss ein Tierschutzhund/Mix zwangsläufig kompliziert sein? Sorry, aber das ist schon ganz schön schwarz-weiß gedacht...

    Mal ein paar Stichpunkte zum Pudel:

    - möchten ihrem Menschen gefallen
    - bewegungsfreudig, aktiv, neugierig, verspielt
    - lernen sehr schnell und gern
    - bei zu vielen Wiederholungen machen sie dicht
    - Jagdtrieb
    - auch in stressigen Situationen gelassen, neigen nicht zum Aufdrehen
    - EXTREM anlehnungsbedürftig, brauchen Körperkontakt
    - sehr anpassungsfähig und vielseitig
    - sensibel, vertragen keine Härte
    - eher distanziert Fremden gegenüber, Familienmitglieder werden dagegen bedingungslos geliebt
    - sind äußerst ungern allein
    - im Allgemeinen sehr sozial gegenüber anderen Tieren, geringes Aggressionspotenzial
    - hohe Lebenserwartung (16 Jahre und mehr sind keine Seltenheit)
    - Rennspiele werden körperbetontem Spiel meist vorgezogen