Beiträge von Dreamy

    @Rotti03

    Ich fürchte nur, dass du mit deiner Meinung eine Minderheit darstellst. Wie im Grunde fast alle hier im DF. Gerade dein Beispiel mit der Hundeschule zeigt doch, dass ein Hund mit übermäßigem Trieb in den allermeisten Fällen für den Halter unbequem ist. Bestenfalls wird lebenslang an dem Hund rumgezuppelt und trainiert, schlimmstenfalls landet er im Heim und verbleibt auch dort.

    Ja, die Menschen sollten sich vorher informieren, ja, sie sollten ihre Entscheidung mit Bedacht fällen, sich auf den Hund einstellen etc...- aber das sind doch Wunschträume. Wie viele (angehende) HH tun das denn wirklich? Und wie viele Menschen sind so ehrlich und verzichten ganz auf einen Hund? Mir gefällt dieser verloren gegangene Bezug zur Natur wohl ebenso wenig wie dir, aber das ist nun mal leider die Realität. Der Großteil der HH in Deutschland will mit seinem Hund gerade nicht arbeiten, geschweige denn mehrmals die Woche auf irgendeinem Hundeplatz stehen, um störende Eigenschaften "wegzutrainieren".

    @naijra

    Ich glaub, wir reden aneinander vorbei; sehe nämlich gerade, dass ich das Zitat von Lucy Lou etwas anders interpretiert habe als es vermutlich gemeint war. Aus bestehenden reinen Arbeitsrassen sollen selbstverständlich keine Begleithunde gezüchtet werden, das fände ich nicht wirklich erstrebenswert. Eine kleine Population davon wird immer gebraucht werden, für verschiedene Bereiche. Bei den Rassen, die bereits überwiegend als Begleithunde gehalten werden (und das sind ja nicht selten ehemalige Arbeitsrassen, selbst der Pudel war ursprünglich reiner Arbeitshund), entwickelt sich der Markt jedoch genau in diese Richtung - weg von (falls noch) bestehendem Jagd-, Hüte- und Schutztrieb, hin zum unkomplizierten, nervlich belastbaren Familienhund. Und das halte ich - vor allem für die Hunde - nicht für die schlechteste Entwicklung.

    @Audrey II

    Mops und robust? Nee... Da gibt es andere Rassen, die die genannten Kriterien mE besser erfüllen, z.B. die Bichons, Papillon, Spitz, Pudel...

    Aber wer will und braucht das wirklich noch: Jagdtrieb, Wachtrieb, Reizempfänglichkeit, Reserviertheit, Arbeitswille?

    Die wenigsten. Und genau darum macht es keinen Sinn mehr solche Hunde im größeren Stil zu züchten. Das DF ist diesbezüglich leider absolut kein Maßstab. Die Leidtragenden sind am Ende dann doch immer die Hunde.

    Zitat von Lucy_Lou

    Auch die Frage ist nicht neu: Die Rassen einfach möglichst weg von den Arbeitseigenschaften züchten, Hauptsache nervenstark, anpassungsfähig und Alltagtauglich?

    Ja. Darum befürworte ich auch Zuchtbemühungen in diese Richtung (Elo z.B.), was nicht heißen soll, dass es nicht bereits die ein oder andere Rasse gibt, die diese Kriterien durchaus erfüllt. Dass gerade Laien ihr Augenmerk immer noch viel zu sehr auf die Optik legen, wird man so schnell wohl leider nicht ausmerzen können. Aber man hat es in der Hand, Hunde zu züchten, die so gut wie möglich in die heutige Zeit passen UND optisch ansprechend sind. Robust, anpassungsfähig, so wenig Jagdtrieb und Aggressionspotenzial wie möglich, hübsch anzusehen. Das ist genau das, was die allermeisten Hundehalter wollen und es sind Eigenschaften, mit denen ein Hund heutzutage gerade in unwissenden Händen noch am besten durchs Leben kommt. Das degradiert den Hund natürlich traurigerweise irgendwo auch zu einem bloßen Produkt - aber leider ist für das TIER Hund, mit all seinen Trieben und Ansprüchen, auch kaum noch Platz in unserer Gesellschaft.

    Zitat von Lucy_Lou

    Wolltet ihr Wachsamkeit, Jagdtrieb etc? Wenn eure Rasse das mitbringt, obwohl ihr das nicht wolltet, warum habt ihr euch dann dafür entschieden? Seid ihr der Meinung, man kann sich das schon irgendwie hinbiegen? Was war euch wirklich wichtig bei der Rasse/Hundewahl?

    Ausgeprägter Jagdtrieb (lebenslanger Leinenknast trifft nicht meine Vorstellung von einem Leben mit Hund) war ebenso wenig gewünscht wie starker Wach- oder Schutztrieb (in der Stadt kontraproduktiv). Demzufolge fiel alles raus, was eine oder mehrere dieser Eigenschaften mitbrachte, auch wenn ich bspw. schon seit über fünfzehn Jahren Windhundfan bin. Sich bewusst eine Rasse mit starkem Jagdtrieb ins Haus zu holen, nur um am Ende ein Leben lang Antijagdtraining zu machen, kann ich nicht nachvollziehen und finde ich dem Tier gegenüber auch nicht gerade fair (Tierschutzhunde mal ausgenommen). Ein Hund, der in großen Teilen nicht in das eigene Leben passt, der passt halt einfach nicht und hat es meiner Meinung nach auch nicht verdient, mit aller Macht passend gemacht zu werden.

    Das Auge isst bei der Hundewahl selbstverständlich mit - dennoch könnte ich mich zugunsten eines passenden Wesens mit nahezu jeder Optik arrangieren. Diese stand und steht bei meiner Suche nach dem passenden Hund daher stets an letzter Stelle - Wesen und Gesundheit sind für mich um einiges wichtiger.

    Was die gesundheitlichen Sachen angeht: Ich persönlich wusste vorher nicht, dass besonders die kleineren anfällig für Patella Luxation sind und auch nicht, dass das getestet werden kann. Also auf sowas z.B. evtl auch achten.

    Die kleineren Varietäten müssen m.W. auf PL getestet werden, die Großen dagegen auf HD.

    Wieso werden so viele Ratten mit Rattengift getötet? Oder warum zerschlage ich die Mücke, wenn sie mich gerade beißt?

    Wenn Babys sterben ist es schlimm, weil wir das "Beschützen unserer Kinder" in den Genen haben. Und das ist eben nicht nur auf unseren eigenen Nachwuchs bezogen sondern auch auf fremde Menschenbabys.

    Außerdem haben wir eigentlich sehr viel Mitgefühl, den oft schockt es den Menschen nicht, wenn ein anderer Mensch im Film getötet wird, aber beim Familienhund sind wir tieftraurig.

    Nur einmal kurz zu dieser Thematik: Empathie entsteht durch wahrgenommene Ähnlichkeit. So können wir für Lebewesen, die wir als unähnlich wahrnehmen, zwar durchaus rational ethisch und moralisch handeln wollen, die emphatische Triebfeder fehlt jedoch und damit auch die emotionale Grundlage.

    Ein weiterer Aspekt sind natürlich Bindungen und Beziehungen, die über Empathie vermittelt werden. Es ist demnach völlig normal, die eigene Mutter oder den geliebten Familienhund höher zu stellen als Lebewesen, die man nicht persönlich kennt.

    Ich halte es übrigens definitiv nicht für Tierquälerei, ein Tier zu töten, dass mich angreift (Mücke, Zecke...). Das ist normales und gesundes Abwehrverhalten. ;)

    Welche Sorte von Wolfsblut fütterst du denn? Ich halte dieses Futter ehrlich gesagt für überbewertet. Bedenklich hohe Rohaschewerte bei den meisten Sorten (gutes Muskelfleisch oder Pansen haben kaum Rohasche...Hufe, Federn und Co. dafür umso mehr), irgendwelche exotischen Kräuterchen die völlig unnötig sind, ellenlange Zutatenlisten, keine offene Deklaration, unökologischer Transport über den Atlantik.

    Ich würde auf ein gutes Nassfutter zurückgreifen oder gleich selbst kochen.

    23 ist echt krass, meinen Respekt! =)

    Hachja, ich hätte schon gern in 1-2 Jahren nen 3. Hund. Am liebsten ja eine Nachzucht von Casanova :/ (falls das jemals was wird..)
    geht aber nicht. 3 große Hunde sind finanziell nicht tragbar und unser Vermieter schmeißt uns sonst raus :tropf:

    Was Kleines geht doch immer... :pfeif: :D

    Ich glaube, du verstehst nicht ganz, was dir die anderen User sagen wollen, ohne das jetzt böse zu meinen. ;-)

    Ein Shiba ist mehr Katze als Hund und daher mit "normalen" Hunden nicht zu vergleichen. Das, was du vielleicht gerade so an Hunden schätzt und warum du einen Hund haben willst (seinem Herrchen treu ergeben, gehorsam, spielt gern Bällchen, kann draußen ohne Leine laufen und bleibt immer in der Nähe), das alles kannst du bei einem Shiba in aller Regel vergessen.

    Das sind störrische, eigensinnige, unabhängige Freigeister und aus meiner Sicht muss man wirklich dafür geboren sein mit diesen Hunden zu leben, ansonsten ist man möglicherweise doch sehr schnell enttäuscht und unglücklich. Hundeerfahrung mit anderen Rassen bringt dir in diesem Fall wenig bis gar nichts, eben weil der Shiba so ganz anders tickt als die meisten anderen Rassen.

    Wenn du einen Hund willst, der sich auch wie ein Hund benimmt inklusive aller Klischees, dann lass die Hände vom Shiba! Über die Suchfunktion findest du jede Menge Threads mit Infos über das Wesen dieser Hunde und ich lege dir wirklich ans Herz, dich da erst mal einzulesen und dich dann ganz ehrlich zu fragen, ob du mit einem Hund leben kannst, für den du oft genug Luft bist, der immer an der Leine bleiben muss und der in aller Regel wenig Bock auf Tricks üben, Apportieren, Unterordnung etc. hat.

    @BieBoss

    Die Rettungshundearbeit hat ja auch schon irgendwo einen Sonderstatus, weil es hier im Gegensatz zu anderen Sportarten wirklich "um was geht"; darum mag ich sie auch ungern auf eine Stufe mit dem "gewöhnlichen" Hundesport stellen. Finde, dass war auf den letzten Seiten alles etwas verwässert und nicht eindeutig abgegrenzt. Ich schrieb auch irgendwo weiter vorne, Hundesport sei für mich Funsport -> da möchte ich die RHA ganz klar ausklammern.

    Mir ist bewusst, dass ein möglicher späterer Einsatz auch bereits unter erschwerten Bedingungen trainiert werden muss. Gerade deshalb wäre das eben auch rein gar nichts für mich. Ich bewundere Menschen, die diese Arbeit machen, ohne Frage. Vielleicht sollte man daher wirklich die RHA aus dieser Diskussion herauslösen, denn das ist so ein spezieller Fall, in dem es, wenn man sich denn von ganzem Herzen dafür entscheidet, manchmal wirklich nicht anders geht. Im reinen Freizeitsportbereich, den ich nur aus Spaß an der Freude betreibe, lassen sich wieder andere Maßstäbe anlegen.