Beiträge von Dreamy

    Ich denke niemand sagt das. Aber es sind nicht nur Eigenschaften die bei Begleithunden vorkommen. Und wenn man bei einem Hunderasse alle Triebe, die nicht erwünscht sind, bei der Zucht minimiert, bedeutet das nicht, dass daraus ein toller Familienhund wird. Es kann auch sein, dass man mehr wegzüchtet als nur die unerwünschten Triebe.

    Doch, Einstein, genau das (nämlich dass Nervenstärke, Aufmerksamkeit, Motivierbarkeit, Arbeitswillen und Co. den trotteligen Begleithunden völlig abgehen) wird hier in zahlreichen Posts impliziert. Und das ist nun mal einfach falsch und zeugt lediglich von Unkenntnis der betreffenden User. Dagegen hat hier keiner behauptet, dass a) diese Eigenschaften nicht bei Gebrauchshunden zu finden wären und b) dass der Reduktion "unerwünschter Triebe" automatisch der perfekte Familienhund entspringt.

    Hier wird ja echt einiges durcheinander gewürfelt...

    Sorry, aber klar im Kopf, Nervenstärke, Aufmerksamkeit und wtp sind nun echt keine reinen Gebrauchshundeeigenschaften.

    Ich kenne eine ganze Menge Hunde, die all das auszeichnet - aber von nem Gebrauchshund so weit entfernt sind wie es nur geht. Passt nur scheinbar einigen hier nicht in ihr Bild vom langweiligen, antriebslosen und völlig desinteressierten Begleithund.

    Leider habe ich das Gefühl, dass gerade diese Nervenstärke bei Begleithunderassen oft vernachlässigt wird.
    Wenn wir mal vom Pudel ausgehen - denen sagt man als großes Plus mitunter ihre Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit nach, dafür muss Pudel aber auch schon früh mit verschiedenen Eindrücken konfrontiert werden (wie jede Rasse eben) und nicht nur im Garten vom Landhaus rumhopsen.
    Genau das machen aber scheinbar einige Pudelzüchter, denn bei allen, wo ich wegen Junghunden angefragt habe, wurde mir gesagt, dass die Hunde mit Stadtleben mitunter Probleme hätte und teilweise kannten sie nicht mal LKWs! Die waren alle fast ein Jahr alt und obwohl die Städte nicht weit weg waren, waren sie mit den Hunden nie dort.

    Bei solchen Leuten würde ich persönlich auch nicht kaufen. Hängt ein Hund das erste Lebensjahr nur beim Züchter auf dem Land im heimeligen Garten rum, besteht einfach immer ein erhöhtes Risiko, dass er mit dem Mehr an Umweltreizen in einer Stadt völlig überfordert ist. Das kann einem mit jeder Rasse passieren. Allerdings kenne ich solche Pudel auch nicht. Selbst meine, die sicherlich nicht die beste Sozialisation genießen durfte, ist extrem umweltsicher, geräuschunempfindlich (geht auch an Silvester in der Großstadt um 0 Uhr völlig unbeeindruckt vor die Tür) und die kannst du überall mit hin nehmen.

    Bzgl. Vernachlässigung der Nervenstärke bei den Begleithunderassen: Teils, teils, so mein Empfinden. Bei den Langhaarcollies, sofern man sie zu den Begleithunden zählen möchte, könnte man mitunter durchaus diesen Eindruck bekommen, da habe ich gerade auf Ausstellungen schon das ein oder andere "Häufchen Elend" erlebt. Für Pudel und die Bichons z.B. würde ich es so nicht unterschreiben (im Gegenteil). Wie es dagegen bei anderen Hunden z.B. aus der FCI Gruppe 9 aussieht, z.B. Chihuahuas und Prager Rattler (die ja nun auch sehr beliebt und "hip" sind, worunter das Wesen gern mal leidet) kann ich dir nicht sagen, dazu fehlt mir da der Einblick. Gerade bei den Zwergrassen trifft man aber auch gern eine bestimmte Sorte Züchter an (Welpen werden bspw. aufs Katzenklo trainiert anstatt raus zu gehen), bei denen Nervenstärke und verschiedene wohl dosierte Umweltreize möglicherweise nicht unbedingt oberste Priorität haben...

    Umgekehrt hab ich aber auch schon richtig schlimme Nervenbündel in Dobermann- oder auch Schäferhundgewand erlebt. Ob die jetzt aus einer Leistungslinie waren kann ich im Nachhinein aber nicht sagen.

    Nein. Aber dann hat der sich keinen Jagdhund zu holen. gott Sei dank, zumindest hier so, werden viele Jagdhunde nicht an private abgegeben die nicht jagen. Auch bei Arbeitsrassen lese ich bei Anzeigen immer den vermerkt das es kein Couchhund ist. Diese Leute werden also in der Regel nicht belogen.

    Es redet doch aber auch gar kein Mensch hier davon dass solche Leute sich einen Gebrauchshund anschaffen sollen... :???:


    Ich finde übrigens dass du recht abfällig über unkomplizierte Hunde, die nicht viel zum glücklich sein brauchen, sprichst. Wenn jemand intensiven Hundesport betreiben möchte und sich deswegen einen Arbeitshund anschafft, ist das völlig ok. Nur hat derjenige es dann eigentlich nicht nötig sich abfällig über andere Hundetypen und -menschen zu äußern. Bei sowas lässt sich erfahrungsgemäß die Spur sehr häufig ganz weit in das eigene Innere zurück verfolgen, nur mal als Denkanstoß.

    Ich schrieb ja: in diesen ''Familienhunden'' ist einfach jeglicher Trieb weg, die Hunde fressen, machen ihr geschäft, wollen Sozialkontakte und schlafen dann ein.
    Mir persönlich fehlt da einfach der Eigenantrieb etwas tun zu wollen, aktiv am Leben teilzuhaben - hier hat gefühlt jede Familie so einen Hund, zu welchem Zweck weiß ich ehrlichgesagt nicht... um ihn zu haben?

    In meiner Familie gibts schon immer Flats die jagdlich geführt werden, absolut sportliche, triebstarke und agile Hunde, die einfach für die Arbeit brennen. Im Alltag außerhalb von Training und Jagd ruhige Hunde, nervenstark, reserviert und wenns los geht, gehts wirklich los mit voller Konzentration.

    Für die meisten Menschen wäre ein jagdlich geführter Hund sowas von überhaupt nicht geeignet. Und nur weil du nicht nachvollziehen kannst, dass Menschen auch ohne große sportliche Ambitionen gerne einen Hund um sich haben, "einfach so", ist daran noch lange nichts schlechtes zu finden, so lange beide Seiten zufrieden und glücklich sind.

    Mir gefällt dieses schwarz-weiß Bild, dass hier gezeichnet wird, überhaupt nicht. Nur Gebrauchshunde sind noch "richtige" Hunde, alle anderen sind verblödete, abgestumpfte leere Hüllen auf vier Beinen. :dagegen:

    @Rotti03

    Vielleicht solltest du einfach mal genauer lesen was ich geschrieben habe. Jedenfalls nicht, Hunde ohne "Triebe" zu züchten, das ist nämlich ein Ding der Unmöglichkeit... :hust: Ein Organismus kann nicht ohne irgendeine Form von (An)Trieb, im Sinne der Befriedigung eigener Bedürfnisse, existieren, auf das Ausmaß (!) kommt es an. Damit erübrigt sich ein weiteres Eingehen auf deinen Post.

    Verstehst du unter robust nur den Körperbau? Der Mops ist deutlich kräftiger gebaut, das stimmt. Gesundheitlich steht er allerdings trotzdem deutlich schlechter da als die genannten Rassen (was nicht zuletzt natürlich an der stark übertriebenen Anatomie liegt).

    Ich empfinde Papillons übrigens nicht als zerbrechlich (aber gut, wir haben auch Pudel, die sind vom Körperbau ähnlich). Klein sind sie natürlich und dadurch keine besonders geeigneten Spielkameraden für Hunde größerer Rassen, das dürfte aber für sämtliche Kleinhunde gelten.