Beiträge von Dreamy

    Beim Pudel würde ich nicht auf Toy oder Zwerg gehen. Je kleiner, desto überdrehter sind die irgendwie. Ich würde dann eher nach einem weiblichen Kleinpudel schauen (Hündinnen sind meist ja kleiner als Rüden) und einen guten Züchter suchen, der dir vom Wurf eher einen kleineren Welpen gibt (sofern der Rest passt) und der auf einen stabilen Charakter setzt. Pudel können allerdings auch rechte Sensibelchen sein.

    Mein Toypudel ist alles, aber nicht überdreht. Und sie ist da keine Ausnahme. Im Gegenteil, ein vernünftig gezogener Pudel ist eben gerade nicht so reizempfänglich wie viele Hütehunde. Temperamentvoll sind sie aber, ja. Da gibt es zwischen Zwerg- und Kleinpudel aber echt keinen Unterschied.


    Pudel können aber in der Tat sehr sensibel sein, bei meiner Hündin ist die Sensibilität stark ausgeprägt. Äußert sich z.B. darin, dass sie einen Anschiss lange nicht so gut verträgt wie mein Malteser. Bei ihr reicht es schon, die Stimme ganz leicht zu heben, damit sie sofort reagiert. Andere Hunde sind da oft dickfelliger.

    Ich will ja echt kein Spielverderber sein, finde es aber doch etwas müßig, hier im Thread darüber zu diskutieren. Da es Bedarf zu geben scheint, könnte man einen extra Thread dazu eröffnen? Hier ist doch Raum, sich auf die Welpen zu freuen, Pläne zu verkünden. Klar gehören da gerade auch ein paar Sorgen dazu, aber irgendwie sprengt das doch gerade den Rahmen.

    Verstehe ich voll und ganz und bin auch schon still. Von meiner Seite aus ist alles dazu gesagt und es bräuchte für mich keinen extra Thread dafür. =)

    Ich finde es sehr schwierig, wenn man Züchter in so einer Situation das Verantwortungsbewusstsein abspricht.

    Das hat hier, glaube ich, niemand getan. Und ich selbst habe mich auch explizit nicht auf die aktuelle Ausnahmesituation aufgrund von Corona bezogen, das hatte ich auch in einem meiner Beiträge geschrieben. Ich wünsche keinem Züchter, dass er länger als nötig auf ein paar Welpen sitzen bleibt und erst recht wünsche ich es niemandem, einen ganzen Wurf auf unbestimmte Zeit nicht verkaufen zu dürfen/können.

    Was findest du realitätsfern? Dass man als Züchter auch auf mehr als ein oder zwei Welpen sitzen bleiben kann? Da kann ich dir gern sagen, dass sowas durchaus passiert, sogar schon bei einem Bekannten erlebt.

    Ich finde es realitätsfern zu erwarten, dass ein Züchter in der Lage ist einen ganzen Wurf fordernder Welpen auf unbestimmte Zeit artgerecht zu beherbergen und die Grundsteine für das bevorstehende Leben zu legen.


    Das finde ich auch realitätsfern. "Grundsteine legen" bedeutet zumindest für mich, eine vernünftige Sozialisierung, eventuell auch erste Erziehungsmaßnahmen, kleine Ausflüge, genügend Auslauf, an der Leine laufen üben etc. Dass das jemand, der auf 18 Ridgeback-Welpen (weil jemand hier das Beispiel brachte) sitzen bleibt (was natürlich extrem unwahrscheinlich ist und nur wegen Corona hier überhaupt angeführt wird), nicht über die 8.-10. Woche hinaus leisten kann, wenn überhaupt, ist klar. Ab einer gewissen Zahl an Übrigbleibern bleibt sowas auf der Strecke und es geht eher nur noch darum, die Hunde tierschutzgerecht zu verwahren und ihnen ein Minimum an Ansprache (wie ich bereits schrieb) zukommen zu lassen. Mehr würde ich ab einer bestimmten Zahl von Übrigbleibern von keinem Züchter erwarten oder verlangen. Und so eine Situation wäre auch definitiv für keinen der Beteiligten schön, darum haben alle Züchter, die aktuell wegen evtl. noch weiterer Maßnahmen aufgrund von Corona zittern, mein Mitgefühl.

    Züchter sind auch schon vor Corona auf ihren Tieren sitzen geblieben. Wenn ich dafür keinen Plan B habe, wäre das für mich ein klares Argument gegen eine Zucht.


    Es ist aber doch auch was anderes, ob im Wurf mal einer (oder meinetwegen auch zwei) übrig bleiben oder zurückkommen oder ob der ganze Wurf nicht abgegeben werden kann.

    Meine Züchter hatten einen 13er Wurf.

    Ich hab auch schon einen 18er Wurf Ridgebacks gesehen. Die nicht abgeben zu dürfen... So was kann m.M.n. niemand planen, so seriös, vorausschauend und verantwortungsvoll er auch züchten mag.

    Aber wo zieht man denn die Grenze? Zwei oder drei Welpen wären nach der 12. Woche noch ok, 4-5 aber finanziell und zeitlich nicht mehr tragbar? Und was dann? :ka:

    Im Bereich des Möglichen ist das, auch wenn es natürlich extrem unwahrscheinlich ist. Worst Case eben. Insofern denke ich, ja, auch für solche Fälle sollte man als Züchter einen Plan B haben.

    Der Plan B - der dann auch der heutigen Zeit umsetzbar wäre - heißt dann schlicht und ergreifend Boxenhaltung oder für die Glücklichen, die genug Platz haben, Zwingerhaltung mit verminderter Fläche. Ist dann auch wieder nicht Recht und mit Sicherheit nicht ideal für den Welpen.


    Nein, ich würde nicht dazu raten, gegen das Gesetz zu verstoßen und auch Züchter werden sich wohl hüten, weil es dann auch Ärger vom Verband gibt, aber man sollte sich einfach vor Augen führen, was "dann muss man den ganzen Wurf halt mal länger behalten" bedeutet, wenn man nicht gerade kleine Gesellschaftshunde züchtet.

    Richig, genau das sollte man sich vor Augen führen, wenn man plant, einen Wurf Welpen in die Welt zu setzen. Und ja, wenn ich eine große Rasse züchten will, brauche ich eben andere Voraussetzungen und muss mir für solche Fälle noch umfassendere Gedanken machen als ein Kleinhundezüchter. Das ist dann eben so, es zwingt einen ja niemand, große Hunde mit großen Würfen zu züchten, aber wenn, dann doch bitte auch durchdacht und mit allen Konsequenzen. Genau das sollte doch einen verantwortungsvollen Züchter ausmachen.

    Aber wie soll so ein Plan B denn aussehen?

    Klar geht einfach behalten und gucken was kommt, aber für mich ist es kein Qualitätskriterium, dass ein Züchter bereit ist einfach alle Welpen zu behalten

    Zeit, Platz und Geld, um alle vernünftig zu versorgen und unterzubringen und ihnen ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit und Förderung zukommen zu lassen. Dass das nicht optimal ist, in vielen Fällen eine Zwingerhaltung/Aufzucht in getrennten Zimmern bedeutet und eine organisatorische Herausforderung darstellt, bestreitet niemand. Die Alternative, wenn ich einen Wurf oder einen Teil davon nicht wie geplant verkaufen kann, darf aber nicht sein, das Gesetz zu umgehen (oder die Hunde zu verscherbeln, an Zajac zu verkaufen etc.) . Einem seriösen Züchter bleibt da nunmal nichts anderes übrig, als die Welpen/Junghunde zu behalten. Und für solche Situationen, mögen sie auch unwahrscheinlich sein, muss ich mir doch Gedanken machen, bevor ich einen Wurf plane.

    Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei. Ich spreche nicht speziell von Corona oder bestimmten Rassen, sondern ganz allgemein davon, dass ein Züchter in der Lage sein sollte, Übrigbleiber so lange zu behalten, bis er sie in geeignete Hände vermitteln kann. Um unverhofft auf gleich mehreren Jungtieren sitzen zu bleiben, braucht es keine Pandemie. Auch wenn ich für den Großteil der Welpen schon Interessenten habe, kann es passieren, dass diese aus verschiedenen Gründen doch abspringen.

    Ganz Europa hat keinen richtigen Plan B für die aktuelle Situation aber Züchter sollen einen haben? :lepra:

    Züchter sind auch schon vor Corona auf ihren Tieren sitzen geblieben. Wenn ich dafür keinen Plan B habe, wäre das für mich ein klares Argument gegen eine Zucht.

    Ich sehe es schon so, dass ein Züchter auch auf den Worst Case (Käufer springen ab, man findet ewig keine neuen und muss mehrere junge Hunde noch Wochen bis Monate länger behalten und durchfüttern als geplant) vorbereitet sein muss. Manchmal läuft im Leben nicht alles nach Plan und hier geht es um Lebewesen. Ich habe schon Züchter erlebt, die noch schnell mit allen Mitteln versucht haben, die drei zwölf Wochen alten Übrigbleiber an den Mann zu bringen, weil man nicht mehr die Zeit und den Platz hatte, um sich ordentlich um sie zu kümmern. Bei solchen Leuten würde ich im Leben keinen Hund kaufen. Als Züchter hat man immer das Risiko, dass man auf Tieren (lange) sitzen bleibt, ein in meinen Augen verantwortungsvoller und seriöser Züchter kalkuliert sowas ein.

    Das kann ich nachvollziehen und gehört für mich auch zu einem verantwortungsvollem Züchter. Er sollte ja auch einplanen, dass es mal Rückläufer gibt.

    Aber kann ein Züchter einplanen, dass ein ganzer Wurf mit im Durchschnitt 8 Welpen evtl nicht nur über 1 bis 2 Wochen länger bleibt sondern evtl einen Monat oder mehrere?

    Mit Futter versorgen ist und Platz zu haben ist ja nur die eine Seite, aber dann auch noch die Zeit alle zu fordern und zu fördern die andere.

    Im Bereich des Möglichen ist das, auch wenn es natürlich extrem unwahrscheinlich ist. Worst Case eben. Insofern denke ich, ja, auch für solche Fälle sollte man als Züchter einen Plan B haben.