Beiträge von Dreamy

    Zitat von Thisbe

    Gibt es hier eigentlich jemanden, der seinen Hund vegan ernährt und sich auch traut, das zuzugeben? Ich interessiere mich sehr dafür.

    Was nämlich auch ein Aspekt zum Thema "Auch Veganer füttern ihren Hunden Fleisch" ist: ich könnte k..., wenn ich das Zeug rieche, soll heißen, ich verspüre ein wirklich heftiges physisches Unwohlsein. Ich denke, das dürfte den meisten Veganern so gehen, oder? Wie geht ihr damit um?

    Ich füttere ja gemischt, also Nassfutter, TroFu v.a. als Leckerchen, aber zwischendurch auch mal rohes (Pansen, Blättermagen) oder selbst gekochtes Fleisch. Mir macht das nicht wirklich etwas aus. Bin aber auch durch meine Zeit im Tierheim abgehärtet, wo ich rohe Schlachtabfälle (Nieren, Maulfleisch etc.) für 50-60 Hunde portionieren musste. Ich finde gerade Innereien schon eklig, den Geruch von Pansen/Blättermagen erst recht, aber es ist jetzt nicht so, dass mir davon übel werden würde oder ich mich irgendwie überwinden müsste, das Zeug zu schneiden, anzufassen etc.

    Auch bei "angenehmeren" Körperteilen wie Brust oder Steak geht es mir so. Ist für mich schon lange kein Nahrungsmittel mehr, sondern halt einfach totes Lebewesen, der "Ess-Modus" ist da bei mir ausgeschaltet.

    Dennoch hab ich meine Grenzen. Ich würde keine Beine, Köpfe, Ohren mit Fell dran o.ä. füttern, ganze Küken oder Kaninchen erst recht nicht (das käme schon allein aus ethischen Gründen absolut nicht in Frage). Mal ganz abgesehen davon, dass ich es tunlichst vermeiden will, dass meine Hunde die Tiere, denen wir so in Wald und Flur begegnen, mit dem assoziieren, was in ihrem Napf landet.

    Also ein TS-Hund kommt grundsätzlich schon in Frage, nur muss es eben wirklich passen, und ich hab mich jetzt doch schon sehr auf den Pudel eingeschossen.
    Klar kann ich über den Charakter eines Welpen noch nicht so viel sagen, wie über einen Hund aus dem TH, mit dem ich wochenlang schon spazieren gehe. Aber ich denke mir, dass sich auch da einige Unterschiede zwischen Gassigehen und 'Hund wohnt bei mir' auftun können? Ist es nicht so, dass diese Hunde dann erstmal manches neu lernen müssen, z.B. nicht mehr stubenrein sind, obwohl sie das mal gelernt hatten? Sicher geht das dann schneller wieder, als beim Welpen, aber muss ich mit einem Hund aus dem TH nicht auch viel Zeit in Training und Eingewöhnung investieren? Mir kommen da doch Zweifel, wenn ich lese, dass man da dann einen Hund hat, der charakterlich gefestigt und recht gut erzogen ist, und der von Anfang an auch mal "nebenher laufen" kann. Bis der Hund sich in den Alltag eingefügt hat und so hört, wie ich es mir vorstelle, kann da doch sicher auch einiges an Zeit ins Land gehen.

    Das ist wirklich absolut abhängig vom Hund und lässt sich so nicht pauschalisieren. Meine jetzige Hündin, Second Hand, brauchte sehr lange um "anzukommen", sie war allerdings auch ein schlecht sozialisiertes und ängstliches Exemplar (heute der tollste Hund der Welt). Anderes Beispiel: Der Ridgeback, den ich mal zur Pflege hatte, blieb vom ersten Tag an allein, stubenrein sowieso, völlig unkompliziert. Anders die Hündin, die direkt aus Griechenland zu mir kam: sie brauchte recht lange um stubenrein zu werden (sie war allerdings kognitiv auch kein Überflieger, ohne das jetzt böse zu meinen ^^). Aber die war vorher auch ein Straßenhund und kannte das Leben im Haus vermutlich gar nicht. Dafür war sie aber von Anfang an sehr angenehm und unkompliziert in der Wohnung.

    Es kommt da einfach drauf an, was der Hund kennt und wie er gelebt hat. Bei einem Hund, der z.B. einfach aus Zeitmangel oder aufgrund von Trennung abgegeben wird, der vorher ganz normal in einer Familie gelebt hat, in der Hundeschule war, stubenrein ist etc., das sind so die Kandidaten, die tatsächlich oft von Anfang an problemlos mitlaufen. Sowas kann man ja aber dann bei der PS/im Tierheim erfragen bzw. einfach den Hund vor Ort kennen lernen. Wie gesagt, PS Hunde leben bereits in der Familie, da weiß man dann also sehr genau, ob er stubenrein ist, leinenführig etc. In den allermeisten Fällen ist solch ein Hund weniger anstrengend als ein Welpe in den ersten Wochen.

    Pudel sind tatsächlich eher selten im Tierschutz. Wobei trotzdem immer wieder mal welche dabei sind. Vielleicht meldest du dich mal in einer FB Pudelgruppe an, da macht sowas immer recht schnell die Runde. Ansonsten gibt es noch die Pudelhilfe Ungarn, die findest du ebenfalls über FB und die haben wirklich tolle Pudelchen. Dritte Option wäre, mal in den Kleinanzeigen nach Abgabehunden zu schauen, da fallen mir gerade in letzter Zeit öfters erwachsene Pudel auf (leider). Pudel an sich sind sehr anpassungsfähige und unkomplizierte Hunde, die Wahrscheinlichkeit, einen echten Problemfall zu erwischen, ist also eher gering (bzw. würde man das beim Kennen lernen dann wohl auch merken). Die größten Alleinbleiber unter den Hunden sind sie aber definitiv nicht...ein Pudel klebt an seinen Menschen und möchte am liebsten immer mit dabei sein, dessen muss man sich bewusst sein bzw. muss man diese enorme Anhänglichkeit mögen. Was aber nicht heißen soll, dass sie nicht lernen können, alleine zu bleiben (meine ist jedoch leider so ein Kandidat, der es bis heute nicht wirklich gut kann).

    Ich komme hier mit dem Lesen gar nicht mehr mit, darum nur schnell dazu:

    Ich glaube ganz ehrlich wäre es dann aber wesentlich gesünder für die Erde, wenn die Menschen ausgerottet würden. Natürlich wäre das besser, aber die Menschheit wird sich bewusst wohl kaum selbst die Kugel geben. Also völlig unrealistisch. Mit der nicht ganz so kleinen Wahrscheinlichkeit dass wir irgendwann alle durch eine Atombombe drauf gehen...davon hätte die Natur dann aber auch nix mehr. Was meinst du wieviel Methan ein Mensch im Laufe seines Lebens ausstösst. Und wieviel er durch z. B. Autofahren usw. an Schadstoffen produziert? Außerdem hat der Mensch die Erde selbst kaputt gemacht und nicht die Tiere. Ich finde diese Diskussion wirklich unfähr gegenüber den Tieren. Äh, inwiefern denn unfair? :???:

    Allein das zu messen finde ich ekelhaft, ich hab mal eine Sendung gesehen wo sie Kühe gezeigt haben, die einen Schraubdeckel am Bauch hatten, damit man der Verdauung zusehen kann und den Methanausstoss messen kann.
    Allein auf so eine Idee zu kommen ist echt krass pervers, finde ich.

    Wenn einfach jeder weniger Fleisch essen würde, müssten wesentlich weniger Tiere darunter leiden. Das ist doch das, was ich und einige andere User hier die ganze Zeit sagen. Auch in der Wissenschaft herrscht diesbezüglich Konsens, der Fleischkonsum muss reduziert werden. Tja, und wie soll nun die Umsetzung aussehen? Gibt ja schon einen Aufschrei, wenn man nur einmal in der Woche in der Kantine mal nix fleischiges zur Auswahl hat, eine rieeeeesige Einschränkung (man könnte zwar zu den restlichen Mahlzeiten des Tages immer noch Fleisch en Masse zu sich nehmen, aber gut). Gesetzliche Regelungen werden als Einschränkung der Persönlichkeitsrechte empfunden, von allein passiert aber auch nix. Und nu? Das Wurst auch zu Fleisch zählt und von Tieren kommt, wissen nur leider nicht viele, dass wird nämlich trotzdem in Rauhen Mengen gegessen.

    @just2dun Das mag sein, wobei ich die Differenzierung etwas problematisch finde. Eine Kuh auf der Weide kann ja trotzdem auf eine enorme Milchleistung hochgezüchtet und mit Regenwald-Soja zu gefüttert werden. Gibt da doch sicherlich auch Mischhaltungen?! Ändert aber leider auch nichts daran, dass wir gar nicht die Flächen hätten, um alle oder wenigstens den Großteil aller Kühe auf Wiesen und Weiden herumlaufen zu lassen.

    Es gibt aber (hier zumindest) auch viele Leute, die ihr Fleisch noch vom Bauern holen und die Tiere
    vorher auch lebend auf der Wiese rennend gesehen haben.

    Ich finde deshalb die Diskussion: Nur Vegan hat Zukunft auch ein bisschen über einen Kamm geschoren.

    Ich glaub, du würfelst da was durcheinander. Bei der Argumentation, dass es in naher Zukunft nur ohne bzw. zumindest mit nur noch deutlich reduziertem Fleischkonsum funktioniert, geht's um den Punkt Ressourcenverschwendung bzw. Überbewirtschaftung. Natürlich machen die Haltungsbedingungen für die Tiere selbst einen Unterschied, aber die Kuh auf der Weide muss letztendlich ebenso viel fressen und stößt ebenso viel Methan aus wie eine, die nur im Stall steht. In Bezug darauf, dass wir irgendwann schlichtweg nicht mehr in der Lage sein werden, 7 Milliarden Menschen und 20 Milliarden Nutztiere zu ernähren, macht das halt keinen Unterschied.

    Zitat von Cattlefan

    Was würde denn für ein Aufschrei kommen, wenn "von oben" als per Gesetz verordent würde, dass JEDER Bürger einmal in der Woche Fleisch essen MUSS, weil irgendein Guru behauptet, es wäre wichtig für die Gesundheit der Menschen usw... nur mal rein hypothetisch.

    Find ich jetzt nicht wirklich vergleichbar. Das eine ist vor dem faktischen Hintergrund, dass die Erde dank unserer Ausbeutung langsam vor die Hunde geht, absolut sinnvoll und im Grunde sogar dringend notwendig, das andere ist keins von beidem (und gerade selbsternannten Gurus sollte man eh mit einer gesunden Skepsis begegnen ;-))

    Als die Hundefrisörin da am Kopf des Pudels wild mit der Schere hantiert hat und das auch noch ohne hinzusehen, da war ich für einen Moment echt sprachlos. Wenn das mein Hund gewesen wäre hätte ich mir den sofort geschnappt und den Laden verlassen.

    Ich verstehe auch Dreamy die meint iwann wird Fleisch Mengelware und vll können sich dan nur die Reichen "echtes" Fleisch leisten. Für uns andere gibt es dann Fleischersatz. Könnte so kommen.

    Eigentlich war meine Aussage eher, dass wir mit der jetzigen globalen Fleischproduktion z.T. irreparablen Raubbau an der Erde betreiben und das nicht mehr lange so weiter gehen können wird (denn die Ressourcen des Planeten sind nun mal endlich und wir nehmen aktuell mehr, als er wieder reproduzieren kann, über kurz oder lang wird's für die Menschheit also düster aussehen, wenn wir an diesen Essgewohnheiten festhalten). Aber passt schon :D

    Hallo? Wenn regional- oder rassebedingt Besonderheiten in der Ernährung auftreten, vertreten diese Besonderheiten doch nicht alle Hunde? Dann sollte man aber dies auch explizit erwähnen, wenn man von diesen Hunden schreibt und das Geschreibsel nicht allgemein halten - oder? Deshalb auch mein Beispiel des kranken Hundes (auf eine Halterin mit einem solche bezog sich mein letzter Beitrag), natürlich muss der anders ernährt werden, als ein gesunder! LESEN BILDET! Danke!
    Erst mal weiß ich nicht, warum du so aggressiv reagierst. Eigentlich kann man meinen Post nicht missverstehen, aber gut. Du schriebst, dass Hunde, die mit Fleisch als Hauptbestandteil in ihrer Nahrung nicht gut klar kommen, krank seien oder nicht normal. Und das ist einfach Stuss. Ich habe als Beispiel dazu explizit (expliziter geht gar nicht mehr, siehe oben) bestimmte Hundetypen herangezogen, von einer Generalisierung kann da keine Rede sein. Dennoch gibt es mit Sicherheit innerhalb jeder Rasse Individuen, die mit deutlich weniger Fleisch besser fahren. Zu behaupten, die wären alle nicht gesund, halte ich für sehr gewagt. Wie siehts mit Belegen für deine Thesen aus?

    Genau das passiert doch gar nicht. Swanie Simon erklärt nur eines: das ein Hund zu den Fleischfressern gehört und überwiegend mit Fleisch ernährt werden sollte. Aha, er sollte. Inwiefern deckt sich das nun nicht mit dem oben zitierten? Er soll viel Fleisch fressen und wenn er das nicht verträgt, dann stimmt was nicht mit ihm. Übrigens auch deine Worte. Das ist im Grunde genau das, was man auch den Leuten vorwirft, die ihre Hunde vegan ernähren wollen...die eigene Ideologie auf den Hund übertragen zu wollen, unabhängig davon, ob es für ihn passt oder nicht. Ob dies nun gekocht oder roh ist, spielt gar keine Rolle. Wenn man sich natürlich nicht die Mühe macht, ihre Ausführungen zu lesen, entgeht einem das. Ich habe ihre Bücher gelesen, daher würde ich sagen, das mir in der Hinsicht nichts entgangen sein dürfte. ;-)

    Hier schreibt keiner, dass Hunde per se ohne Fleisch ernährt werden sollten.

    Dann schau Dir bitte mal das Titelthema an. Hier geht es darum, den Hund vegan zu ernähren.
    Und wer hat sich hier im Thread dafür ausgesprochen?

    Und ich suche lieber nach einem Futter, mit dem mein Hund gut klar kommt als ihm mit aller Gewalt meine persönliche Vorstellung von der perfekten Hundeernährung überstülpen zu wollen.

    Dankeschön ... so mach ichs und viele andere es doch auch. Wir verfüttern Fleisch, mehr oder weniger, aber nicht vegan.
    Ich verstehe die Intention hinter deinem Beitrag irgendwie nicht, beim besten Willen...