Beiträge von Dreamy

    Nur weil etwas stark verbreitet ist, bedeutet das nicht dass es ok oder gut ist. Nur weil ein Hund nicht unglücklich wirkt (er kennt ja auch nichts anderes?) bedeutet das noch lange nicht dass es nicht noch besser ginge. Hunde sind anpassungsfähig, sie arrangieren sich mit Situationen.

    Ich habe prinzipiell nichts gegen eine zeitweise Unterbringung draußen, ein paar Stunden am Tag, bei passendem Wetter. Das teilweise recht romantisch verklärte Bild von warmer Sonne und Vögelchen und Bäumchen, das hier gezeichnet wurde, hat natürlich nur wenige Monate im Jahr Bestand. Bis auf ein paar ganz hartgesottene Typen (HSH, Grönlandhund und Co.) kann mir kein Mensch erzählen, dass Hunde es im Allgemeinen vorziehen allein im Dunkeln bei Minusgeraden draußen zu hocken als in der warmen Stube bei ihren Menschen zu sein.

    Und ich bin kein Theoretiker, ich habe sehr viele Hunde erlebt, auch in der Familie und im Bekanntenkreis, die teilweise ganzjährig draußen gehalten und netterweise vielleicht mal über Weihnachten in den Flur geholt werden. Kann ich beim besten Willen nicht gut finden. Am besten finde ich da dann immer noch die Option, dass der Hund selbst wählen darf.

    Na ja, auf der ersten Seite wurde ja auch ein VDH Züchter erwähnt, der solche Methoden anwendet. Das wird sicherlich nicht der einzige sein. Es geht immerhin um Geld und Prestige und in solchen Belangen sollte man keinem Menschen zu voreilig vertrauen, seriöser Verein hin oder her.


    Ich versteh es echt nicht, wenn ich mit Gismo gehe und ein fremder Hund kommt leine ich an,
    merke ich es gibt Ärger gehe ich 10 Meter auf die Seite und warte bis der andere vorbei ist oder gehe woanders lang.

    Es wäre schön, wenn das in der Realität immer funktionieren würde. Tut es nur leider nicht. Wenn ein abgeleinter Hund auf uns zugestürmt kommt, dann läuft der mir leider auch dann hinterher, wenn ich mich zehn Meter abseits hinstelle. Wenn ich anleine, juckt das mein Gegenüber in aller Regel wenig...ergo, man kann sich noch so vorbildlich verhalten, ob das letztendlich wirklich Früchte trägt hängt von dem anderen Hund-Besitzer Gespann ab. Nur ist mein Hund dann im Zweifelsfall der Geschädigte...

    Ich klinke mich auch mal ein, da ich in den nächsten Jahren auch vorhabe größere Touren in Skandinavien zu machen:

    Zitat von Liiam

    Ich und der Hund, ja. Nördlicher Kungsleden, grob Abisko bis Vakkotavare, ich bin aber nicht immer den Hauptweg, sondern auch mal Nebenwege oder durch andere Täler gegangen, sonst waren mir zu viele Menschen da unterwegs (also es war nicht wirklich viel, aber zu viel für mich^^). Kann ich nur wärmstens empfehlen! Wenn man auf der Hauptroute bleibt, auch als Einsteiger-Fjäll-Tour geeignet. Es war wunderschön!

    Das klingt traumhaft! Wie sieht es denn in Lappland mit Bären, Wölfen und der allgemeinen Sicherheit aus? Und wie "einsam" war die Route, die du gelaufen bist? (bin bei Wanderungen auch der Typ Mensch, dem es nicht einsam genug sein kann) Gibt es entlang des Hauptweges Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten? Und würdest du die Anreise mit dem Auto empfehlen oder gibt es andere (bessere?) Alternativen?

    @Rimarshi

    Cool down. Es ist nicht gerade hilfreich, dem Diskussionspartner einfach nur immer wieder zu unterstellen, er hätte nicht richtig gelesen oder verstanden.

    Zitat

    Du hast meine Antwort aus dem Zusammenhang gerissen gelesen und mir unterstellt, ich würde davon ausgehen, dass ängstliche Hunde nicht erzogen sind.

    Das habe ich dir so nirgends unterstellt. Ich habe dir nur versucht aufzuzeigen, dass es nichts mit Unerzogenheit zu tun haben muss, wenn ein Kleinhund größere Hunde ankeift, keinen Kontakt will oder haben darf (Kontakt haben zu dürfen hast du selbst als Zeichen für einen gut erzogenen Hund bzw. kompetenten Besitzer aufgeführt).

    Nach deinen Schilderungen hast du einen mittelgroßen Hund und hast mit sehr kleinen Hunden nur sporadisch zu tun. Es besteht aber einfach ein Unterschied darin, ob man ab und an mal einen Kleinsthund erlebt oder 24/7 mit ihm zusammenlebt und 20-30 Spaziergänge pro Woche mit diesem Hund mitmacht. Ich glaube, dass du unter diesen Umständen die Äußerungen vieler Kleinhundhalter hier eher nachvollziehen könntest. Das war jetzt aber auch mein letzter Post dazu.

    @Rimarshi

    Vielleicht liest du einfach noch mal was du selbst geschrieben hast:

    Zitat

    Sorry, aber das klingt für mich ein bisschen wie "Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt". Das mag für dich und deinen Hund zutreffen, evtl sogar für dich und dein Kleinsthundhalterumfeld, aber sicher ist das nicht allgemein gültig. Meine Erfahrung ist die, dass Kleinsthunde einfach nicht erzogen werden. Jedes Mal, wenn ich einen erzogenen Kleinsthund treffe, bin ich ganz überrascht. Und das sind leider echt nicht viele. Interessanterweise sind die erzogenen Kleinsthunde dann auch nicht die, die kläffend in der Leine hängen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Das sind meine Erfahrungen.

    Da stellst du den Zusammenhang zwischen kläffen und Erziehung ganz von selbst her. Dass dieses Kläffen aber sehr oft mit schlechten Erfahrungen zusammen hängt schreibe ich nun schon zum dritten Mal. Und ab da greift Erziehung eben nicht mehr. Und nein, ich habe dir nichts unterstellt oder dir Worte in den Mund gelegt. Steht alles schwarz auf weiß in diesem Thread.

    Keiner hat im Übrigen geschrieben, dass das Gekläffe IMMER auf Angst zurückzuführen ist oder dass es keine unerzogenen Kleinhunde gäbe. Die gibt es definitiv, erlebe ich selbst jeden Tag. Aber alle über einen Kamm zu scheren ist nicht meins.

    Meine Hündin hört besser als 95 % aller Großhunde denen wir begegnen, aber sie hat Angst vor den Kandidaten, die schnell und bedrohlich auf sie zustürmen. Sie ist absolut kein Kläffer, aber wäre das nun mal ihr Ventil für ihre Unsicherheit in solchen Situationen, würde das nichts an ihrer guten Erziehung in allen anderen Momenten des alltäglichen Lebens ändern.

    Zitat

    Wenn ein Hund Angst hat, ist das ja nochmal was anderes. Aber darüber hab ich nicht gesprochen. Darum gehts ja eigentlich in dem Thread auch nicht.

    Ähm, doch, darum geht es. Hier wurde lang und breit erklärt, dass die Ursache für "schlechtes Verhalten" gegenüber Großhunden (Kläffen etc.) fast immer schlechte Erfahrungen mit eben diesen sind. Wenn ein Zwerg bellt, weil er sich bedrängt fühlt, Angst oder Panik entwickelt, dann hat das mit Unerzogenheit nichts zu tun. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

    Wo lege ich dir bitte Worte in den Mund? :???:

    Hm. Gute Frage. Dass ein Hund, egal welcher Grösse, Rabatz macht, wenn er sich bedrängt oder doof angemacht fühlt, betrachte ich als "normal", leider, weil auch Rita so ist. Sie kann distanzlose Hunde, die nicht auf ihre Körpersprache reagieren, meist nicht leiden und wird dann echt pampig. Würde mir oft wünschen, dass sie da cooler reagiert.
    Erzogen bedeutet für mich, nach einigem Nachdenken, wohl Folgendes:
    Der Hund beherrscht die Grundkommandos. Für mich schon mal ein Zeichen dafür, dass mit dem Hund gearbeitet wird. Der Hund läuft verhältnismässig entspannt an der Leine. Der Hund wurde sozialisiert und kennt andere Hunde, darf auch Kontakt haben. Der Hund vertraut seinem Menschen und ist nicht völlig unansprechbar, weil er 100 Meter weiter einen anderen Hund sieht. Alles in Allem kann man wohl sagen, ein Hund, mit dem gearbeitet wird. Ich finde, man merkt das. Wenn der Mensch auch in seinem Teacup Chihuahua einen Hund sieht und entsprechend mit ihm umgeht.

    Fällt mir echt schwer, dass so zu definieren, dass man versteht, was ich meine.. Hm.

    Aber was hat denn das damit zu tun, dass ein Hund schlechte Erfahrungen gemacht hat? Da nützt doch die beste Erziehung nix. :???: WIE ein Hund seiner Angst Ausdruck verleiht, ob durch in die Leine springen, wild kläffen oder sich hinter Frauchen verkrümeln und mucksmäuschenstill sein, hängt doch ganz vom Naturell des Hundes ab. Aber Fakt ist, dass er Angst hat. Und da spielt es überhaupt keine Rolle, ob er Sitz, Bleib und Komm aus dem Effeff beherrscht. Das eine ist die kognitive, das andere die affektive Seite.

    Und wie hier im Thread sehr schön nachzulesen war, hat es auf lange Sicht meist keinen Sinn, sich als Ziel einen auf Großhunde offen zu gehenden Kleinhund zu setzen, weil man dieses aufgrund zahlreicher Tutnixe, die einem einfach immer und immer wieder das Training kaputt machen, einfach niemals erreicht.

    Ich sehe übrigens absolut keinen Mehrwert darin, kleine mit großen Hunden spielen zu lassen. Finde das allerhöchstens fahrlässig, denn man geht ein unnötiges Risiko ein. Warum alle Welt meint, dass man das doch fördern sollte, ist mir schleierhaft. Aus meiner Sicht hätte man viel mehr gewonnen, wenn in Hundeschulen grundsätzlich gelehrt werden würde, dass fremde Hunde ignoriert werden bzw. einfach ruhig dran vorbei gelaufen wird und es eben im normalen Alltag einfach keinen Kontakt gibt. Wer nach einem Spielpartner für seinen Hund sucht, kann dann immer noch höflich nachfragen, ob der andere Besitzer da auch interessiert wäre. Auf diese Weise würden Großhunde lernen, dass Kleinhunde uninteressant sind und diese wiederum würden mit der Sicherheit durchs Leben gehen, dass von den Großen keine Gefahr ausgeht (und der Besitzer ihn im Notfall beschützt, kommt ja auch noch dazu).

    Noch kurz zum Thema Windhund:

    Da ich meist mehrmals im Jahr auf Windhundveranstaltungen unterwegs bin, habe ich es oft erlebt, dass die Aussteller/Besitzer selbst aus Sicherheitsgründen darum gebeten haben, ich möge meinen Hund bitte auf den Arm nehmen (was ich natürlich auch tue bzw. bin ich mittlerweile da generell sehr vorsichtig). Dass gerade Windhunde für Winzlinge schnell zu einer Gefahr werden können ist daher wohl nicht aus der Luft gegriffen.