Der Mensch ist NICHT von der Natur abgekoppelt und ohne die Natur, könnte auch kein Mensch überleben. Da können "Die" in entsprechenden Laboratorien entwickeln und erforschen was sie wollen, ohne die Natur klappt es nicht. Es gibt einfach Rohstoffe aus der Natur, die man auch in den kommenden 50 Jahren nicht wird künstlich erzeugen können - und falls doch, dann nur mit enormen Aufwand und dann ist es wie heute. Die Industrieländer bzw. nur deren Bevölkerung wird sich den Anschaffungspreis für "Wunder-Lebensmittel XY" leisten können. Was für Nebenwirkungen das dann haben wird, will ich gar nicht wissen. Schau dir alles an, was bereits heute industriell als "Nahrungsmittel" hergestellt und verkauft wird - da wird einem schlecht, wenn man die Inhaltsstoffe liest/sieht.
Von der Natur abgekoppelt in dem Sinne, das wir weder wirklich in ihr leben (sondern uns in großen Teilen eine mehr oder weniger künstliche Parallelwelt aufgebaut haben) noch Bestandteil von so etwas wie einem "natürlichen Kreislauf" sind, wenn wir mal von Geburt und Tod absehen. Du wirst doch nicht bestreiten können, dass die Menschheit nach ihren eigenen Regeln lebt - mehr oder weniger abgekoppelt von irgendwelchen "Naturgesetzen". Wir sind heute so weit, dass wir im Prinzip Gott spielen und selbst bereits ausgestorbene Tierarten wieder ins Leben zurück holen, Lebewesen genetisch verändern und selbst die gefährlichsten Krankheiten heilen können,
Der gesamten Welt wird weder eine verpflichtend veganische Ernährung für alle helfen, noch ein Umdenken aller Industrienationen in Puncto Lebensmittelherstellung und deren Verzehr.
Da ist die Wissenschaft Gott sei Dank anderer Meinung.
Aber für die Welt/Natur macht es keinen Unterschied ob ich nur noch einmal pro Woche z.B. ein Steak esse und mir dafür dann an den anderen 6 Tagen Sojaprodukte hinter die Kiemen schiebe, für die z.B. Regenwald abgeholzt wird oder wertvolle Ackerfläche unbrauchbar(ausgelaugt) gemacht wird, weil sie nur für Soja genutzt wird und dass über mehrere Jahre.
Soja, das in veganen Lebensmitteln verwendet wird, stammt in aller Regel nicht aus solchen Gebieten (das wäre auch extrem konträr zum veganen Gedanken). Ich persönlich, wenn ich denn überhaupt mal Soja konsumiere, achte da sehr penibel drauf. "Mein" Soja wird z.B. in Frankreich oder Kanada angebaut. Über 90 % des Sojas, das in Südamerika angebaut wird (das berühmte "Regenwald Soja"), geht in die Tiermast. Es gibt übrigens noch viele andere wertvolle, pflanzliche Proteinlieferanten. Die Lupine ist bspw. extrem anspruchslos und wächst selbst in kargen Gebieten recht gut.
Das Grundproblem von so vielen Dingen, ist das weltweite Geldsystem(Zinses-Zins). Wir brauchen ein anderes Geldsystem, dadurch entsteht eine andere Wirtschaft und Gesellschaft, die Natur wird deutlich weniger ausgebeutet und dann ist es auch egal ob jemand 6 Steaks die Woche isst oder 6 Sojaschnitzel.
Nein. Was wir haben, ist ein Rohstoffproblem. Und schon die ganz Kleinen im Kindergarten lernen (zumindest sollten sie das), dass man Geld nicht essen kann. Eine Kuh wird mit jedem erdenklichen Geldsystem immer noch die gleiche Menge an Futter und Wasser benötigen. Um ein kg Rindfleisch zu produzieren, braucht es bis zu 20.000 Liter Wasser und etwa 10 kg Getreide. Damit gehört es zu den ineffizientesten Lebensmitteln überhaupt. Tierische Lebensmittel SIND de facto ressourcenintensiver und -verschwenderischer als pflanzliche. Ein wie auch immer gestaltetes Geldsystem ändert daran überhaupt nichts. Wenn alle Menschen statt sechs nur noch ein Schnitzel pro Woche essen würden (vereinfacht gesagt), würde das definitiv etwas ändern. Ob das reichen wird - gute Frage. Aber es hat ja auch niemand hier gesagt, dass die Ernährung das einzige ist, was sich (dringend!) ändern muss.