Beiträge von lotuselise

    Ich sehe einfach den Unterschied an sich nicht zwischen einem Reh und einem Hund.

    Beides sind Tiere, beides sind Lebewesen.

    Der einzige Unterschied liegt in unserer emotionalen Bindung.

    Kann man einem Reh zumuten länger zu leiden, weil man es nicht "persönlich" kennt?
    Kann man einem Reh zumuten länger zu leiden, weil es Abschussquoten gibt?
    Kann man einem Reh zumuten länger zu leiden, weil wir es essen?

    Das wäre m.E. moralisch und ethisch nicht vertretbar.

    Also hat ein Reh das gleiche Recht so schnell und schmerzlos zu sterben wie ein Hund.
    Damit ist die logische Konsequenz: entweder ich schieße ein Reh unter diesen Voraussetzungen oder ich lasse es sein.

    Ob ein Jäger das tatsächlich bei seinem Hund macht, liegt also überhaupt nicht an dem Vorgang der Tötung im eigentlichen Sinne, sondern in seiner Beziehung gegenüber dem Hund begründet.

    Wenn er sich dazu entschließt, dann denke ich, kann man sehr wohl davon ausgehen, dass dieser Mensch genau weiß was er wie zu tun hat.
    Ein paar durchgeknallte Typen gibt es überall, aber von denen reden wir hier nicht.

    Wenn ich dann noch an den Fall denke, wo Polizisten auf einen Hund geballert haben, damit er nicht auf die Autobahn rennt, da wird mir persönlich viel mehr Angst und Bange.
    Denn in dem Fall haben Leute fälschlicherweise eine Aufgabe übernommen, zu der sie weder die Ausbildung noch die Munition hatten: Polizisten sollen entwaffnen, stoppen - aber eben nicht einen schnellen Tod herbeiführen.
    Da wärs mir echt lieber gewesen man hätte einen guten Jäger gerufen.
    http://forum.ksgemeinde.de/archive/index.php/t-122735.html
    Einfach nur gruselig...

    Bei uns funktioniert das Kontrollieren einer Situation immer am besten, wenn am Ende die Belohnung so aussieht, dass der Hund das bekommt, was eigentlich sein Wunsch war.

    Das klingt erstmal nach Laissez faire, ist es aber nicht, weil ich um das zu erreichen die Bedingungen setze und den Rahmen stecke.

    Beispiel anderer, interessanter Hund in Sicht.
    Mein Rahmen: zu anderen Hunden wird grundsätzlich nicht hingestartet
    Meine Bedingung: wir setzen uns hin und warten (ja, und am Anfang "saß" ich in der Hocke daneben).
    Ist der andere Hund da und es passt -
    Belohnung: Kontakt zum anderen Hund

    Beispiel: super interessante Spur
    Meine Bedingung: anleinen, ich gehe mit
    Mein Rahmen: sie hat mir eine Igelfamilie gezeigt, dafür bekommt sie ein Lob, aber jetzt gehen wir weiter.
    Belohnung: sie durfte die Spur verfolgen

    Beispiel: ein Passant glotzt auf unsere Terrasse, Hund bellt
    Mein Rahmen: ich gehe kurz gucken
    Meine "Bedingung", die ich in dem Fall vormache: ich bewerte die Sache als uninteressant, indem ich aufmerksam gucke, "hab ich gesehen", und mich dann abwende
    Belohnung: sie darf melden

    Beispiel: mein Mann rennt voraus um sich zu verstecken, sie möchte hinterher
    Bedingung: wir setzen uns hin
    Rahmen: ich bestimme den Zeitpunkt, wann es losgeht.
    Belohnung: Wir gehen hinterher und suchen ihn.

    In all diesen Situationen würde ich mit Sicherheit kein Leckerlie in den Hund bekommen. Außerdem würde Frust entstehen: sie darf all die Dinge, die sie gerne möchte, nicht tun.
    Auf diesem Weg lernt sie, okay - Frauchens Bedingungen sind machbar - aber danach bekomme ich das, was ich eigentlich möchte.

    Klar gibt es auch Situationen, bei denen ihr Wunsch in einem Verbot endet z.B. eine Katze jagen. Aber alles in allem gibt es viel mehr erlaubte Dinge.

    Unser Jäger hier, der hat mich am Anfang echt genervt. Immer wenn er uns "erwischt" hat, gabs ne halbstündige Predigt über Rehe, Kitze etc. und über den Hund in der Wiese.

    Irgendwann war ich so zwider, dass ich ihn gefragt hab, ob er eigentlich meint ich sei blöd und wolle, dass er meinen Hund erschießt, da mir durchaus bewusst ist, dass er es darf, wenn der Hund hetzt.

    Seine Antwort war, obwohl bei uns schon ein Reh gerissen wurde: "ich habe noch nie einen Hund erschossen und ich werde auch keinen Hund erschiessen".

    Beim nächsten Mal war ich ziemlich frech und hab ihm angeboten, meinen Hund mit in den Wald zu nehmen. Damit er sieht, dass sie kein Interesse an Rehen hat - aber die Eichhörnchen in seinem Jagdgebiet, die könnte er mal nachzählen. "Was macht der Hund dann mit den Eichhörnchen?" war seine Frage. "Blöd in den Baum schauen".

    Warum auch immer, seither ist das Eis gebrochen. Wenn ich ihn treffe, gibts u.U. neue Fotos von den Wildsauen im Revier - mit Nachtsichtkamera geschossen. Ich weiß, dass hinten ein Roter Milan brütet, was eine Seltenheit hier ist.
    Und auf meine Frage, dass ich die Hundehalterverordnung, auf die unter dem Leinenpflichtschild hingewiesen wird, nicht finden kann, kam die Frage nach der Höhe meines Hundes - für sie gilt das Schild nicht, sie ist zu klein.
    Hätte er auch nicht machen müssen.

    Er hat keinen Hund, aber wenn so ein Mensch hergehen würde und alternativ zur nötigen Einschläferung seinen Hund erschießen würde, dann wäre das tatsächlich eine Ehre.

    Weil es eigentlich gegen seine Überzeugung ist, nur für seinen Hund. Eine persönliche Sache.

    Huch, Dich hab ich gar nicht gemeint, eher so:

    Ich kann mit dem Züchter befreundet sein, unter den Züchtern selbst kann der Preis abweichen und z.B. beim DSH kann auch mal ein neunter oder zehnter Welpe aus der Hündin purzeln.

    Selbst wenn ich den Züchter mit Brennholz bezahle, weil ich es habe und er eins braucht - warum sollte ich irgendjemandem darüber Rechenschaft ablegen?

    Genauso seh ich das auch, vor allem, muss ich dem erzählen, dass ich meine Markenschuhe runtergesetzt gekauft habe und es noch das fünfte Paar in meinem Gutscheinheft war, auf das ich nochmal 25% erhalte???

    Ich mein, es gibt auch Antworten wie: der Preis war in Ordnung, angemessen oder was in der Richtung....
    Das reicht doch für Fremde völlig aus.

    teddyschmuser

    Nur mal so vorweg in den Raum geworfen. Bei Murmel mit oder ohne Mod biste mit solcher Kritik fehl am Platz.
    Solltest Du Dir bei weiteren Angriffen eine einfangen, würde ich das auch verstehen, wie einige andere auch.
    Aber nicht, weil wir aus Mod-Schleimerei ihr das Popöchen pudern wollen oder neuere User mobben wollen.
    Manchmal hilft es, wenn man sich über jemand ein Bild machen möchte, dessen Beiträge der Vergangenheit zu lesen.
    Einfach auf den Nick klicken, dann Beiträge des Mitglieds anzeigen....

    Zitat


    Genauso abgebrüht wie ein Ta der die tödliche Spritze setzt, wie ein Chirurg der in einen lebendigen Menschen schneidet, etc.
    Ich finde das hat nichts mit abgebrüht und herzlos zutun, sondern schlicht mit der Fähigkeit seinen Job zu erledigen und zwar sauber gewissenhaft und ohne sich von den eigenen Emotionen überrollen zu lassen.
    Bedeutet aber schlicht nicht dass es einem sehr nahe geht. ;)
    Ich weiß übrigends wie Tiere nach einem Schuß sterben und weiß auch wie fies es ist wenn ein Stück nur angeflickt wurde, aber ich weiß auch wie es ist wenn ein Tier beim Einschläfern einfach nicht sterben will.

    Ich seh das auch andersherum. Wenn es einmal so weit sein wird, dann brauche ich Hilfe, weil ich es alleine nicht kann, weil ich weder die Fertigkeit dazu habe, noch die Mittel.

    Ich seh das Sterben, egal wie, nicht besonders romantisch. Ich könnte meinen Hund nicht erschießen und ich glaube von mir, dass ich an dem Beruf des Arztes im Allgemeinen bezüglich des Sterbens und des Tierarztes bezüglich der Einschläferung, scheitern würde.

    Aber deshalb bin ich kulturell, moralisch und ethisch nicht der Bessere und schon gar nicht habe ich das Recht andere Leute, die das können, zu verurteilen.

    Ich hätte nicht den A**** in der Hose um das zu tun - so einfach ist es für mich und dazu steh ich...

    TanNoz: Aktive Sterbehilfe als Hinrichtung zu bezeichnen ist aber schon krass irgendwie... auf jeden Fall unterscheidet es sich in einem Punkt: es soll eine Hilfestellung, Erlösung sein, keine Strafe....