Beiträge von lotuselise

    Eigentlich ist die letzten Beiträge etwas passiert, was ich sehr bedauerlich finde und was für mich eigentlich eine selbstverständliche Voraussetzung war um den Gnadenschuss eines Jagdhundes zu verstehen und zu rechtfertigen.

    Genau zu wissen, welche Waffe, welche Munition, welcher Einschusspunkt und Winkel verwendet wird unter dem Kriterium: ist der Hund jetzt so groß wie ein Hase, ein Fuchs, ein Reh, oder ein Wildschwein.

    Das hier so eine Uneinigkeit herrscht - dann muss ich meine Einstellung eigentlich noch einmal komplett überdenken.
    Wenn man diese Dinge nicht mal genau beim Wild weiß......puh. :hust: :???:

    Andererseits, vielleicht gibt es auch mehrere richtige Möglichkeiten, aber dann wäre hier wohl kein solches Streitthema entstanden.

    Daher: wenn es schon beim Wild solche Unsicherheiten gibt, dann vielleicht doch besser die Finger vom eigenen Hund lassen??? :verzweifelt:

    So kommt es zumindest bei mir als Nichtjäger an, leider, muss ich sagen

    So, nun habe ich ja keine Ahnung von Jagd - ist ja kein Geheimnis. Neugierig bin ich schon, ja, könnte man so sagen.
    Aber mal ganz ehrlich, ich finde es wirklich ätzend wie Ihr hier aufeinander einprügelt und Euch die Brocken einer komplexen Materie gegenseitig vor die Füße k****t.

    Also bin ich mal wieder zu meinem Freund g***e gegangen.

    Und selbst wenn ich mir jetzt Schelte einfangen sollte, von den ganzen Fachmännern hier. Richtig informativ war das hier. http://www.langmaack.com/jagd.html. Deshalb auch der Vorwurf mit den Brocken.
    Hier hat sich jemand richtig Mühe gemacht - und man bekommt Erklärungen, welche Waffe, Muni, warum und wieso.

    Ich kenne diesen Menschen nicht, aber wenn man seinen Lebenslauf liest, scheint er zumindestens das, was er macht, gscheit zu machen...

    Schade eigentlich, weil ich die Diskussion bis jetzt ganz interessant fand.

    Aber Teddyschmuser, jetzt sei doch selbst mal ehrlich.

    Ich fange bei Deinem Nick an:
    Teddyschmuser, denn er spiegelt ganz gut die heutige Betrachtungsweise der Hunde dar.

    Da steht nicht: Sheepcare, Rabbitttaker, Spürnase, Wachhund.

    Hätte es vor 100 Jahren Internet gegeben und Du hättest Dich mit so einem Nick angemeldet, hätten die anderen mit ihren Nicks Dich wahrscheinlich als aristokratische Pussy verteufelt.

    Heute ist Einschläfern zeitgemäß, Massentierhaltung und Harvester im Wald sind es aber auch.

    Wir sind in einer Zeit, wo man nicht mehr jeden Fortschritt als supertoll hinstellt, sondern wieder anfängt kritisch zu hinterfragen.

    In vielen Gebieten geht man wieder einen Schritt zurück: trockengelegte Moore werden wieder bewässert, extensive Nutzung von Tieren und Flächen wird überdacht, Wölfe und Luchse werden wieder angesiedelt, bei uns z.B. gehen die Kühe freiwillig in Melkstände.

    Unter diesen Gesichtspunkten betrachten wir heute die Einschläferung.
    Gut, sie ist zeitgemäß, aber - und das haben wir auch hier lesen können, eine Entwicklung ohne Fehlerquote ist das nicht.
    Wir schauen wieder zurück. Was war eigentlich vor der Einschläferung mit der Spritze, als es diese Möglichkeit noch nicht gab?

    Entweder man hat das Tier dahinsiechen lassen, hat es vergiftet (auch unschön) oder erschossen.

    Das erste geht heute gar nicht mehr, beim zweiten erlaube ich mir auch mal einen braunen Vergleich: noch 1945 wurde von Menschen Kaliumcynid verwendet - ein schneller und angenehmer Tod durch Blausäure im Magen? Nicht wirklich.

    Damit sind wir beim Erschießen und erinnert sich an einen Berufsstand, der sich in all den Jahren nicht wirklich verändert hat, die Waffen ok, die Munition auch - aber der Vorgang an sich blieb gleich, während aufgrund der Erkenntnisse in Anatomie und Hirnforschung die tödlichen Einschussstellen genau definiert sind.

    Das heißt aber nichts anderes, als dass für die schnelle und schmerzfreie Tötung eines Tieres gewisse "Fachkenntnisse" nötig sind.
    Auch die EU-Richtlinien zur Fleischerzeugung sind so ausgerichtet: keine Medikamente bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung zugeführt werden, bzw. entsprechende Wartezeiten.

    Was bleibt dann übrig?

    Massive Gewalteinwirkung, die zum sofortigen Tod führt.

    Ich denke so ziemlich jeder ist dagegen, dass lebendige Hähnchen in den Häcksler geworfen werden oder Bolzenschüsse danebengehen, der Jäger reiht sich in diese Masse als ganz normaler Bürger der Gesellschaft ein.

    Schmeißt man das jetzt alles in einen Topf, dann ist es fast logischer, wenn ein Jäger seinem eigenen Hund den Gnadenschuß gibt, als das er es nicht tut.

    Fast Ironie des Schicksals: Würden Hunde in unserem Kulturkreis gegessen werden (wie in vielen anderen auch), dann wäre das Handeln des Jägers wie selbstverständlich akzeptiert.

    Bleibt die Frage: was ändert das für den Hund selbst, dessen Leben beendet wird?

    Nichts, aber rein gar nichts.

    Wie Du siehst, es gibt so einige Gedankengänge drumherum - einen Blick, buchstäblich "über den Tellerrand".

    Zitat


    und wie bitte soll ein Jäger dann den sogenannten "Gnadenschuss" setzen, mit der Langwaffe`??
    Kurzwaffen hat ein jeder Jäger für den Fangschuss, sofern er Wild nicht mit dem Messer abnickt, das kann aber nun wirklich nicht jeder, genau zwischen die Wirbel das Rückenmark zu treffen
    Und sollte er denn tatsächlich seinen Hund warum auch immer erschiessen müssen, mit der Langwaffe :headbash:
    ihr habt, wie schon mehrfach geschrieben keine ahnung von der Jagd, redet wie der blinde von der farbe
    allmählich schieb ich echt Frust

    Wieviel Ahnung muss man eigentlich vom Jagen haben? Ich denke, gar keine.
    Da ist ein Mensch und sein Job ist die Hege eines Waldgebietes.
    Dazu gehört die zahlenmäßige Begrenzung des Wildes weil es nur sehr wenige natürliche Feinde gibt.
    Luchs, Wolf und Bär: fällt in den meisten Gebieten aus.

    Wie käme ich dazu über andere Leute zu behaupten, dass sie ihre Arbeit nicht richtig machen?
    Und das alleine aus dem Grund, weil mir ein Teil ihrer Arbeit nicht zusagt.

    Nicht jeder Metzger würde Buchhalter werden wollen und umgekehrt ist es genauso.
    Wer das macht, wird einen Grund dafür haben.

    Außerdem sind es alles Menschen. Tierliebe hin oder her, mehr oder weniger. Ein Mensch mit für mich akzeptablen Wertvorstellungen hat auf jeden Fall kein Interesse daran ein Lebewesen "elendig verrecken" zu sehen.
    Damit wird er alles dafür tun, um solche Vorfälle zu vermeiden.

    Dazu kommt, dass man seinen Beruf richtig machen will. Der Maler will nicht, dass ihm die Tapete wieder von der Wand fällt, der Automechaniker will, dass das Auto wieder fährt, der Bäcker will nicht, dass ihm die Brötchen anbrennen.

    Ist es nicht absurd, die Berufswahl eines Menschen als "Psychose" zu sehen?
    Der eine Grafitischmierer, der andere Autospinner, der nächste will sich die passende Frau backen -
    und der Jäger spielt "Gotcha" für harte Kerle?

    Find ich ziemlich daneben.

    Muss ich Ahnung von der Jagd haben? Nein, ich finde nicht. Ich muss einfach nur offen sein, mal dem zuhören können, was diese Leute sagen, fragen, wenn ich etwas wissen will, neugierig sein und mich auch mal auf das Abenteuer einlassen mich in jemand anderes hineinzuversetzen.

    ***Wer wie was? Der, die, das. Wieso, weshalb, warum - wer nicht fragt bleibt dumm.
    Tausend tolle Sachen, die gibt es überall zu sehn, manchmal muss man fragen um sie zu verstehn*** :gut:

    Zitat

    Und wenn das jeder Hinz und Kunz machen darf, weil er meint als Jäger einen Freifahrtschein zu besitzen, dann gebe ich zu, bin ich mehr als beunruhigt.

    Sundri, ja, aber grade wegen dieser Durchgeknallten, die nicht grade wenige sind, mache ich mir ja Sorgen.
    Kann denn jeder mit seinem Tier machen, was er will, ich als Ottonormalhundebesitzer auch?
    Kann ich auch entscheiden, wie ich meinen Hund, wenn es denn soweit ist, erlöse, hauptsache, ich denke, er leidet dabei nicht?
    Ist das alles ein Wunschkonzert?

    Habt Ihr alle Zuhause ne Knarre liegen - oder wie muss ich das verstehen??

    Ich weiß nicht, ob Jäger nicht auch einen eigenen Humor haben. Wenn mir jetzt einer hier sagen würde: "Mei, i woaß gor ned was dia imma für a gschiss um die Katzenviecher machn - oi Schuss und die is wieda druntn".
    Würde ich jetzt nicht so bierernst nehmen.....