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Und was soll das bitte - Respekt vor meinen Hunden??? Liebe, Zuneigung, Achtung vor dem Leben an sich, - gerne und jederzeit, aber Respekt muss man sich verdienen, das können Menschen, nicht Hunde!
Hunde kommunizieren mit Mimik und Körpersprache, nichts anderes mach ich auch! Und wenn EINMAL diese Körpersprache in einer drastischen Situation auch drastisch ausgefallen ist, war das eher ein Reflex, der in genau dieser Situation auch angebracht war, als ein geplantes Mittel zur Erziehung.
Generell denk ich aber schon, dass ich von meinen Hunden eien anderen Grundgehorsam verlange als diejenigen, bei denen es als Vertrauen gilt, den Hund an der 5m-Flexileine laufen zu lassen. Ich weiß, daß es aufgrund der Leinenpflicht in manchen Orten nicht anders möglich ist, dennoch - wenn ich meine Meute (*g*) von der Leine lasse und mir anschaue, wie die losrennnen und den Ihnen zur Verfügung stehenden Platz nutzen, bin ich froh, dass sie keinen Jojo-Hunde sind. Dafür MÜSSEN sie eben auch folgen, denn auch bei uns gibts Jäger. Und ich habe jedes Jahr ein - zwei angeschossene Hunde in der Praxis, bei denen die Besitzer sagen: "Der ist vorher noch nie durchgebrannt, aber diesmal, als plötzlich das Reh/der Hase/die Ente auftauchte, war er weg. Ich hab noch gerufen, aber..." Da provozier ich das lieber vorher und erwisch ich sie dann in flagranti, mach ordentlich Randale inkl. Lautstärke und Umdrehen, baue gleichzeitig ein Down auf Distanz auf, und gut ist.
Manche Argumentationen sind für mich einfach nicht nachvollziehbar.
Denn eine Frage bleibt immer noch stehen: was genau bringt der Schlag - wie sieht es mit dem Zeitpunkt aus?
Zurück zum Hund auf der Küchenplatte, der gerade oben steht und sich die Lefzen leckt weils lecker war, als ich die Küche betrete.
Ich hab es immer noch nicht verstanden, wann genau, wenn es denn so richtig ist, ich ihm eine brezeln soll.
Erklärt mir das bitte mal.
Wenn er noch oben steht als Strafe fürs oben stehen? Dann knallts, aber er steht ja immer noch auf der Platte. Was hab ich dann genau abgestraft?
Oder ich pack ihn ins Fell wenn er kein Halsband anhat und schubs ihn von der Küchenplatte. Aber da muss ich sehr besonnen sein, er soll ja 90 cm weiter unten landen ohne Schaden zu nehmen.
Wenn er dann unten steht, hau ich dann noch drauf?
Was macht das für einen Sinn? Was genau bestrafe ich dann? Unten stehen?
Oder soll ich ihm so eine brezeln, dass er von der Küchenplatte fliegt? Da müsste ich bei nem großen Hund schon anständig hinlangen - mit der Gefahr, dass er blöd unten ankommt.
Was bringt das?
Und genau da sehe ich den Unterschied nicht - und deshalb ist für mich das Pro-Argument der Strafe absoluter Quatsch bei dem Küchenplattenbeispiel. Selbst wenn ich da als emotionaler Mensch reagiere und meinem Ärger Luft mache, indem ich ihn buchstäblich auf den Boden zurückhole und ihn dabei anschreie: "Du A**, schau bloß, dass Du da runter kommst - muss ich es trotzdem so besonnen tun, dass er sicher unten ankommt.
Tut er das nicht, und sei es nur eine schmerzhafte Landung ohne gesundheitliche Folgen, bin ich doch schon übers Ziel rausgeschossen.
Zum Thema Kinder zurück:
Ich hab meinem Sohn schonmal vom Stuhl "runtergehauen". Ich saß barfuß am Esstisch, er ist mit dem Stuhl gerückt und mit dem Stuhlbein genau auf meinem Fuß zum Stehen gekommen. Das war ein übler Schmerz - und im Bruchteil einer Sekunde saß er neben dem Stuhl auf dem Boden. Das war Affekt. Ich konnt nix sagen, nicht schreien.
Aber wann kommt so eine Situation beim Hund vor?
Davon ist die Küchenplattengeschichte doch Lichtjahre entfernt. Bei ihr geht es doch nur um meine Stimmung.
Und die sollte als Reiz ganz allgemein im Alltag nicht dazu führen, dass ich zuschlage.
Und noch was zu Deinem ins Lächerliche ziehen von Flex- und Schleppleinenbenutzern.
Du wohnst in Bayern und Dein Hund hat genauso wie meiner in den Wiesen, die Du so romantisch beschreibst, eigentlich nix verloren.
BuS, Agrarflächen und Jagdgebiet.
Wegen Leuten wie Dir, die ihre Hunde "den ganzen Platz nutzen lassen", weil man sie ja nach ner halben Stunde wieder abrufen kann, sie hetzen ja kein Wild, hurra - haben wir ja den ganzen Ärger mit den Landwirten.
Oder trampelst Du im Anschluss komplett über die Wiesn und suchst den Haufen?
Das ist Deine Sache, schon klar - aber ich wehre mich ganz klar dagegen von genau solchen Leuten wie Dir als "hat ihren Hund nicht im Griff" belächelt zu werden, wenn ich mit der Schleppe dafür sorge, dass sich mein Hund in meinem direkten Einwirkungskreis bewegt.
Sorry, aber das musste raus