Irgendwie hast Du es nicht kapiert wie die Entwicklung läuft.
Am Anfang hat Dein Hund u.U. vor fremden Menschen richtig Panik. Du übst und tust und machst, damit er lernt ruhigzubleiben, sich nicht bedroht zu fühlen, wenn ihn jemand anredet oder anschaut.
Das sind viele kleine Schritte, die dauern. Und irgendwann kommt die Einsicht: okay, mein Hund ist mittlerweile relaxed was Fremde angeht, solange sie ihn in Ruhe lassen......aber er wird nie ein Hund werden, der Fremde einfach toll findet und sich von jedem durchknuddeln lässt. Gleichzeitig bist Du auf den Erfolg stolz: ich kann meinen Hund ohne Probleme überall hin mitnehmen - es passt.
Und dann kommen die Situationen, wo Du Dir denkst: "das müsste jetzt eigentlich nicht sein". Du tust und machst ja schon, läufst Bögen, blockst den Hund, falls er doch noch Unsicherheiten zeigt.
Genau in der Phase "Menschen sind ja eigentlich ganz okay" brauchst Du einfach niemanden, der Deinen Hund bedrängt - am besten noch an einer Örtlichkeit, wo Du keine Chance hast irgendwie auszuweichen.
Weil es Dich und Deinen Hund wieder einen Schritt zurückwirft: Menschen sind ja doch manchmal bedrohlich und unberechenbar. Der Hund wird für die nächsten paar Begegnungen erstmal wieder skeptischer.
Irgendwann magst Du nicht mehr wirklich ausführliche Erklärungen abgeben, sondern stellst ganz einfach die Forderung in den Raum: "lasst doch einfach meinen Hund in Ruhe und fertig".
Nicht mehr, nicht weniger.
Dabei stößt Du aber öfters auf Unverständnis und Unbelehrbarkeit. Das reicht von "der ist bissig" bis "aber mich lieben alle Hunde"....
Unter den Motorradfahrern, im Museum, bei Kindern, im Alltag - überall ist es doch so: anschauen okay, aber anfassen nicht.... und irgendwie versteht man es nicht, warum es gerade beim Hund anders sein sollte....
Wenn Du Dein neues I-Phone in der Eisdiele auf den Tisch legst, jemand sieht es und nimmt es einfach um mal zu sehen wie es in der Hand liegt - dem würdest Du doch was erzählen....???
Also die Frage: was ist am Hund soooo anders?