Beiträge von lotuselise

    Zitat

    War in meiner alten Stadt auch so... 200m Leinenpflicht. Wir laufen da immer an der Leine. Einmal hatten die Männer des OA das wohl nicht gesehen und haben mich zu Tode erschreckt, als sie mit einem nicht gerade leisen "Erwischt" aus dem Wald sprangen... Ich bin super schreckhaft, besonders wenn mir plötzlich auf einem recht einsamen Waldweg zwei Männer entgegen springen.. Himmel, hab ich geschrien ;)... Und Jack hat gebellt... als sie dann sahen, dass Hund angeleint ist, gabs aber nicht etwa eine Entschuldigung, dann gings um Wesenstest und Negativzeugnis, der Hund hätte aggressivst gebellt... Na ja, ich bin da nicht mehr lang, weiß aber von anderen HH, dass sie da immer noch sitzen - April bis Oktober...

    Dürfen einen OA-Mitarbeiter "anfallen"???? :D :headbash: :hilfe:

    Der Mensch hat ja den ungemeinen Vorteil, dass er sich sowohl an Dinge zurückerinnern kann als auch sich Dinge vorstellen....
    Der Hund lernt nach Lerngesetzen. Daran gibt es nichts zu rütteln.

    Du warst früher in der Schule, so wie wir alle - ist so.

    Erinnere Dich mal an die Zeit zurück: bei welchen Lehrern hast Du am meisten gelernt?

    - nicht bei denen, die immer alles easy genommen haben, alles durchgehen ließen, sich nicht durchsetzen konnten oder verkackeiert wurden.

    - nicht bei den Cholerikern, die unberechenbar und unfair waren, rumbrüllten, bei denen es Verweise und Strafarbeiten hagelte.....

    - sondern bei denen, deren Unterricht gut organisiert war, der zwar streng war und Leistung verlangte, aber nie ungerecht oder jähzornig.

    Jetzt bist Du der Lehrer - nun, wie willst Du sein Deinem Hund gegenüber? Er ist der Schüler, dem Du was beibringen sollst, den Du motivieren sollst zu lernen, dem es Spaß machen soll.

    Ich denke, wenn Du auf einen Trainer triffst, der Dir wiederum zeigen soll, wie Du Deinem Hund den Lehrinhalt vermitteln kannst, dann wird es zwei Dinge geben:

    1. er schaut sich Euch erstmal an
    2. es gibt ein Gespräch mit Dir.

    In diesem Gespräch kannst Du eine Menge Fragen stellen:
    - welches Problem hat mein Hund?
    - warum handelt er so?
    - was mache ich falsch?
    - wie wird die weitere Vorgehensweise sein?
    - was muss mein Hund lernen?
    - wie bringe ich ihm das bei?
    - in welchem Zeitraum können wir das schaffen?

    Dann lass die Antworten kurz sacken. Wenn sie Dir nicht gefallen (siehe oben, Lehrerbeispiel), dann lass es.

    Es gibt genau einen Punkt, den ich immer nicht verstehe:
    Man geht zu einem Trainer und sagt quasi: "Reparieren Sie bitte meinen Arschlochhund und machen aus ihm einen umgänglichen Vierbeiner".
    Man lässt den Trainer machen - u.U. mit dem Ergebnis, dass sich bei den vorgegebenen Handlungsweisen die eigenen Nackenhaare aufstellen. Erst dann und nach einigen Stunden hinterfragt man - oft, weil der gewünschte Erfolg ausbleibt, oder man die vermeintlichen Ratschläge nicht umsetzen kann oder mag weil man sich damit nicht identifizieren kann.

    Als ich damals Tinos Trainerin angerufen habe, obwohl meine Auswahl schon im Vorfeld so war, dass ich eine Trainerin gesucht habe, die nach CumCane arbeitet, war meine Forderung ganz klar:
    "Ich möchte eine Trainerin, die Tino auf den anderen Planeten der positiven Bestärkung beamt. Nicht bestrafen, wenn er was falsch macht, sondern loben wenn er was richtig macht. Ich möchte, dass er die Welt der leisen und freundlichen Worte kennenlernt. Und ich brauche jemanden, der ihn einschätzen kann: denn er sollte im Anschluss vermittelt werden, ich fühle mich verantwortlich und möchte auf keinen Fall, dass er als Wanderpokal endet."

    Versuch doch einfach mal grob zu formulieren, was Du für Dich möchtest und was Du für Deinen Hund möchtest.
    Aber mit Berücksichtigung der "Gefühlslage" von beiden Parteien, also nicht: "ich will, dass das aufhört, wie ist mir egal" - sondern ein wenig tiefgründiger, was Angst, Stress, Sicherheit, freudige Mitarbeit, Spaß mit dem Hund betrifft....

    Auf jeden Fall filmen: Ist die Veterinäramtsgeschichte eigentlich eine Begutachtung im Sinne eines Gutachtens?
    Im schlimmsten aller Fälle könnte man ein Gegengutachten vorlegen...

    http://www.dogworld.de/index2.jsp?p_l…78&details=true
    Keine Ahnung was sowas kostet.

    Vielleicht machst Du Dir einfach zu sehr nen Kopf. Okay, der Mann hat ganz offensichtlich Vorurteile - aber wenn er nur Schlechtes erwartet, kannst Du u.U. leichter punkten.

    Weiß man ja nie so genau.....

    Also mach Dich nicht verrückt. Tut Euch nicht gut bei der Sache, wenn es drauf ankommt....

    Sorry, konnte nicht mehr editieren:

    Also beim Hund:
    Positive Verstärkung: Leckerlie für das gewünschte Verhalten
    Negative Verstärkung: z.B. Leinenführigkeit: Halter bleibt stehen, wechselt häufig die Richtung - die Leine ruckt nicht mehr, der Spaziergang wird fortgesetzt.
    Bestrafung 1: alles, was dem Hund an Unanehmlichkeiten zugefügt werden kann - von ignorieren bis draufhauen, die ganze Bandbreite
    Bestrafung 2: z.B. beim Welpen; sofortige Beendigung des Spiels bei wilden Beißattacken.

    Wenn ich einigermaßen richtig liege, dann ist es eigentlich relativ egal, ob ich mit positiver oder negativer Verstärkung arbeite, kein Grund sich darüber die Köpfe einzuschlagen.

    Richtig kritisch wird es erst beim Punkt "Bestrafung"

    Und jetzt kommt die Feinarbeit: ist ein fliegender Schlauch jetzt einfach ein Reiz, den man vermeiden kann oder eine Strafe???

    So wie ich es verstanden habe, einfaches Schema:
    Ausnahmsweise mal Wiki zitieren (Quelle: Wikipedia)

    Zitat


    Positive Verstärkung heißt: Man tut etwas häufiger, weil man etwas Angenehmes dafür bekommt (Bsp: Ein Schüler meldet sich und wird gelobt; er meldet sich in Zukunft häufiger).
    Negative Verstärkung heißt: Man tut etwas häufiger, weil etwas Unangenehmes dadurch beendet oder vermieden wird (Bsp: Ein Schüler macht seine Hausaufgaben vollständig und ein zuvor bestehendes Fernsehverbot wird aufgehoben; er macht seine Hausaufgaben in Zukunft häufiger vollständig).
    Bestrafung (Typ I, auch „direkte Bestrafung“) heißt: Man tut etwas seltener oder gar nicht mehr, weil einem dann etwas Unangenehmes widerfahren würde und bereits einmal widerfahren ist (Beispiel: Ein Kind lügt, wird dafür geschimpft und lügt in Zukunft seltener; oder: ein Kind berührt eine heiße Herdplatte und verbrennt sich die Finger, das Kind berührt in Zukunft die heiße Herdplatte nicht mehr).
    Bestrafung durch Verlust (Typ II, auch „indirekte Bestrafung“) heißt: Man tut etwas seltener, weil man ansonsten etwas Angenehmes verlieren würde (Bsp: Ein Kind lügt und bekommt dafür Taschengeldentzug und lügt in Folge seltener).

    Mal ne Frage zwischendrin, weil ich es wirklich nur von der Kindererziehung her weiß.....
    Wenn etwas nicht funktioniert, also das Kind ein Fehlverhalten zeigt - und man will wirklich was ändern, dann hilft es, wenn man völlig anders reagiert als erwartet und gewohnt.

    Plötzlich hat man die Aufmerksamkeit.

    Wie ist das denn beim Hund?
    Wenn ich versucht hab meinen Hund mit Wattebausch und Heitideiti zu erziehen, und es war erfolglos - ist es dann hilfreich vielleicht mal tatsächlich einen Schlauch zu schmeißen oder ein ungewohntes Geräusch zu machen?
    Und dann genau zu dem Zeitpunkt, wo man die Aufmerksamkeit hat, weiter zu arbeiten.

    Oder ein Hund, der nur angeschrien und geruckt wird. Wie ist es bei dem?
    Erreicht man da die Aufmerksamkeit, indem man auch völlig anders - sanft, leise und konsequent reagiert?

    Ich meine damit: der Hundehalter hat ja meistens, eigentlich immer schon etwas versucht um unerwünschtes Verhalten zu unterbinden, vielleicht unerwünschtes Verhalten durch schlechtes Timing aus Versehen belohnt.

    Kommt es da nicht drauf an, wie das erfolgt ist - völlig anders zu reagieren - um den Hund aus seiner gewohnten Handlungskette zu reißen.

    Sollte das so sein, dann würde es aber auch heißen, dass die richtigen Mittel total unterschiedlich sein können, weil die Individuen und die Handlungsmuster von Hund und Halter, die zum Mißerfolg geführt haben, ebenfalls enorm vielfältig sind.

    Damit wäre ein wirklich guter Trainer nicht einer, der Wattebausch oder Starkzwang verwendet, sondern einer, der genau einschätzen kann, welche Einwirkung es beim jeweiligen Mensch-Hund-Team braucht um überhaupt einen Ausgangspunkt finden zu können.

    War jetzt etwas abstrakt - aber wie denkt Ihr darüber???

    Was bei uns mit den Fremden auch ein wenig geholfen hat, war ganz einfach eine Begrüßung: "Servus, Grias di".
    Du bist freundlich, hast den "Feind" auch gesehen. Feind gibt sogar was Freundliches von sich zurück.....

    Ist halt eins der vielen kleinen Dinge, die wir versucht haben. Und versucht haben wir so einiges - vor allem jede Idee, bei der nix schiefgehen kann.... ;)

    Hat aber funktioniert :smile:

    Na ja, aber bei den Kindern ist es doch so ähnlich.

    Ich kann vorher alle Dinge klar definieren z.B. beim Einkaufen: "Du darfst Dir genau eine Sache aussuchen". Damit wird einkaufen toll - das Kind weiß, dass es etwas bekommen wird.

    Dir ist es im Endeffekt egal, weil welches Kind bekommt denn gar nichts wenn man einkaufen geht?

    Du gibts klare Regeln vor, aber die sind nicht negativ.

    Jetzt stehst Du vorne an der Kasse, das Kind hat sich hinten in der Kühlung ne Milchschnitte ausgesucht, will aber jetzt ein Überraschungsei.

    Tja, dann werden wir die Milchschnitte wohl zurückbringen müssen und in das Ei tauschen.

    Dauert länger, musste Dich ja nachher neu in der Schlange anstellen. Ist also ein gewisser Aufwand diese klare Linie zu fahren.

    Irgendwann, wenn das Kind größer ist, sieht es das Ü-Ei und trägt die Milchschnitte von alleine zurück. Oder es saust gleich zur Kasse und holt sich ein Ü-Ei. Es hat kapiert: es gibt genau eine Sache, nicht mehr, nicht weniger.

    Eins hast Du aber dann nicht mehr: den Tobsuchtsanfall mit dem schreienden Kind vor der Kasse, bei dem zehn Leute drumherum ihren Senf dazu geben, mit dem Kopf schütteln - und Du am liebsten im Boden versinken möchtest. Die Eltern, die das haben, schreien das Kind oft an - reißen an ihm herum.

    Sieht ätzend aus, ist ätzend, macht das Einkaufen zum Alptraum für alle.

    Und so ist es auch beim Hund: man macht ein Zugeständnis, man verlangt dafür was. Das erfordert einen langen Atem, viel Geduld und Konsequenz.
    Aber wenn man es mal geschafft hat, dann profitieren alle davon: Hund und Halter, Kind und Mama.

    Angenehm für alle.....


    Du kannst erstmal das "Stop" draußen trainieren. Immer und immer wieder. An jeder Straße, einfach mal so. Beim Bremsen beim Radfahren. Wenn es sitzt, kannst Du noch eins draufsetzen. Schleppleine dran, Ball werfen, Freigabe. Hund rennt los. Stop ganz kurz vor Leinenende.....

    Wichtig ist, dass er das Stop wirklich gut beherrscht, sonst machst Du 100%ig einen Bauchplatscher