Ich bin im Moment etwas hin- und hergerissen......
Entweder hab ich nen extrem schlauen oder nen extrem blöden Hund, aber zum Glück keinen Extremjäger. Sie hat nicht den Ehrgeiz es "zu Ende zu bringen".
Es ist toll auf eine Maus zu hüpfen, es ist toll, wenn man sie hat - aber sie wird weder totgebissen, noch wird ihr hinterhergebuddelt. Maus weg - na ja.
Impulskontrolle klappt super. Erst nach Freigabe hinterherrennen, im Lauf stoppen, alles super soweit.
Aber das ist was anderes, als wenn plötzlich drei Rehe wie aus dem Nichts aus dem Schilf herausrennen und unseren Weg kreuzen. Dann rennt sie hinterher, vielleicht 50 m - aber das wars, war zwar auch lustig, aber ehrgeizig ist sie zum Glück nicht.
Andere Wildtiere z.B. Fuchs, Dachs und Biber (was anderes gibts hier nicht), vor denen hat sie Angst, es wird nur gebellt. Wie beim Igel auch.
Alles was steht ist grundsätzlich uninteressant. Ne Katze auf einen Baum zu jagen findet sie gut, aber wehe die Katze bleibt stehen. Dann hüpft sie drumherum und bellt. Macht die Katze ein paar Schritte auf sie zu: "Maaamiii".
Klar könnte man mehr trainieren, aber wie? In einem Gebiet wo der Bauer schon sagt, dass der Jagdpächter so gut wie alles derschossen habe?
Ich habs irgendwo aufgegeben. Sie darf Eichhörnchen jagen - die erwischt sie eh nicht, auf den Baum kann sie nicht - und sie mir zeigen. Es wird darauf beschränkt die Hörnchen zu beobachten. Sie sitzt neben mir, wedelt, wenn sie es sieht, wir gucken gemeinsam solange ich will, dann gehen wir, sie geht mit.
Es hält sich für mich im Rahmen. Es besteht nicht wirklich Handlungsbedarf, es fehlen die Gelegenheiten zum Üben.
Und manchmal bin ich auch faul, geb ich zu. Wenn wir am Wochenende vier Stunden wandern, dann mag ich in bestimmten Gebieten nicht ständig auf der Hut sein. Egal ob ich zahlreiche Hasenbobbel sehe oder der Fluß an dem wir entlanggehen Hochwasser führt. Mich gibts halt auch noch 
Vielleicht bin ich deshalb ein schlechter Hundehalter, ein bequemer - oder was weiß ich.?
Aber ich bin wenigstens einer, der Verantwortung übernehmen will: für die anderen, für den eigenen Hund.
Und so schätze ich die Schleppleine sehr, sie wird auch bleiben, ist keine zeitweilige Einrichtung.
Es gibt einfach drei Arten von Gebieten:
- die, in denen wir die kurze Leine brauchen
- die, in denen wir mit der langen Leine gut zurecht kommen
- die, in denen wir uns ohne Leine bewegen können.
Das kann auch während eines Spaziergangs durchaus wechseln. Vielleicht ist das nicht professionell, aber für uns beide, so denke ich zumindest, völlig in Ordnung.
Keine Ahnung, ob ich mich dafür schämen muss. Wir sind zwar weiter als die Leute, deren Hunde immer an der kurzen Leine oder immer bei Fuß gehen müssen, weiter als die, die immer mit der Flexi oder Schlepp unterwegs sind, aber eben nicht so weit, dass wir immer und überall ohne Leinen unterwegs sein können.
Für das, dass sie mein erster eigener Hund ist, den wir erst mit 10 Monaten als totale Angstnase bekommen haben, denke ich, haben wirs eigentlich ganz gut hinbekommen. Wenn es so bleibt wie es ist, ist es gut, wenn es noch besser wird, wärs ganz super. Vielleicht sieht man das anders, wenn man ein Leben lang eigene Hunde hatte, kann schon sein......