Beiträge von lotuselise

    Also ich konnte mir nur den Spiegel-TV-Beitrag und die Kriminalstatistik ansehen :schockiert:

    Spiegel TV is ja nicht so der Brüller, aber Ihr könnt Euch das ja mal ansehen. Im Video steht der Polizeisprecher vor ner Pinnwand und jeder Punkt da auf der Karte bedeutet nen Vorfall.
    Es wurde von 30.000 Polizeieinsätzen pro Jahr geredet. (In Billstedt, wohlgemerkt)

    Ne, ich glaub da möchte ich nicht wohnen.

    Laut der statistischen Häufigkeitszahl gerechnet auf 100000 Einwohner ist Hamburg fast doppelt so belastet wie München. :???:
    HH 2009 : 13.364
    MUC 2009 : 7519

    Das "Problem" ist, dass wir nichts über das Kind wissen, außer dass vor ewigen Zeiten eine Scheidung stattgefunden hat und dass das Kind aggressives Verhalten zeigt.

    Das eine wird mit dem anderen begründet. Und das finde ich na ja, sonderbar.

    Lass uns doch mal das Szenario durchspielen. Ich hab ein Kind, dass Verhaltensauffälligkeiten in Form von Aggressionsverhalten zeigt. Und ich komm damit nicht klar. Was mach ich dann?

    1. Ich hole mir jede Hilfe, die ich bekommen kann
    2. Wenn ich den Therapeuten meines Vertrauens gefunden habe, dann bekomme ich eine Diagnose und bespreche die Hundeoption ausführlichst.
    3. Ich frage Euch nach dem o.k. nach der geeigneten Rasse, der nötigen Ausbildung des Hundes etc.

    Aber im Ernst, wirklich niemand kann verantworten, jemandem der ein Kind hat, dass aggressiv ist, zu raten:
    "Klar, hol Dir einen Hund, dann wird alles bestimmt Supi"

    Boah, das Video ist schon heftlig.

    Ist für mich auch gar kein hundetypisches Spiel. Wenn Hunde spielen, dann ist das immer ein "mal oben", "mal unten". kurz weg und wieder hin.

    Sobald ein Hund den anderen in einer Position "fixieren" will, fängt unsere immer zu grummeln an. Für mich klare Sache, sie mag das nicht.

    Oder tickt nur meine Hündin so??

    Aus diesem Grunde würde ich ein Spiel in der Form nicht erlauben...

    Ich glaube nicht, dass ein Hund die ultimative Lösung des beschriebenen Problems bringt. Die Scheidung liegt schon viel zu lange zurück.

    Was bedeutet eine Scheidung für ein kleines Kind? Zunächst einmal gerät das Weltbild eines Kindes total ins wanken. Mama und Papa, das bedeutet Sicherheit und plötzlich bekommt das Kind als Hammer serviert, dass eigentlich gar nichts mehr im Leben sicher ist.

    Das begründet Trauer, Unsicherheit, vielleicht auch manchmal Wut und manchmal fehlgeleitete Schuldgefühle.

    Bei was kann der Hund dabei helfen? Er tröstet auf seine Weise, schon klar, das Kind kann ihm alles erzählen, sich vielleicht mal ausweinen und der Hund lenkt ab. Soweit entspricht das Verhältnis einer normalen Kind-Hund-Beziehung.

    Jetzt sind allerdings schon vier Jahre ins Land gegangen. Vier Jahre um dem kind im optimalen Fall zu zeigen: es gibt nur eine räumliche Trennung, Papa und Mama sind nach wie vor immer für Dich da. Setzt natürlich voraus, dass die Eltern es schaffen sich auf die Gemeinsamkeit der Elternrolle zugunsten des Kindes zu konzentrieren.

    Die Realität sieht leider oft anders aus. Da wird gehetzt und angestachelt, oft auch gegen einen neuen Partner. Versprechen werden gegeben und nicht eingehalten. Es wird sich mit Geschenken und Aktivitäten gegeneinander ausgespielt. Das alles machen die Eltern, die Kids haben damit nichts zu tun, außer den einen oder anderen Vorteil für sich rauszuziehen. Das ist ne ganz andere Geschichte als die ursprüngliche Bewältigung von Trauer und Verlustängsten. Das Kind ist dabei der Leidtragende. Oft bleibt wieder einmal stehen: "Ich bin schuld, dass die Eltern streiten".

    Bei dieser Lösung kann kein Hund der Welt dem Kind helfen. Ganz einfach deshalb, weil das Kind sowieso keine Lösung finden kann.
    Es ist auch kein Trauerschmerz da, der sich mit der Zeit lindert.
    Sondern, wenn es extrem läuft, ein 14-tägiger Messerstich.

    Drum, liebe TE, ich will Dir nicht zu nahe treten, aber ich glaube Du machst es Dir zu einfach nach 4 Jahren immer noch von "Scheidungsbewältigung" zu sprechen.

    Bist Du Dir sicher, dass die Probleme nicht woanders liegen???????

    Zitat


    Das kann es.
    Der Sportverein kann der einzige Ort im Leben eines Kindes sein, an dem ihm Wertschätzung entgegengebracht wird. Solch ein Kind wird sich eher einen Arm abhacken, als die Chance zu verspielen, dort mitzumischen.
    Wohl jeder Fußballtrainer wird dir bestätigen können, dass sich Kinder aus Problemfamilien oft echt gut einfügen. Nicht ganz problemfrei, aber mit Blick auf das Elternhaus doch erstaunlich gut.

    Gibt es eigentlich irgendeine Studie darüber, inwieweit diese positive Entwicklung Bestand hat? Gerade im Hinblick: Schule, Abschluss, Ausbildung.

    Bentley

    Sei doch nicht so gereizt.

    Ich finde Vereine gut, das ist kein Thema. Ich finde auch sinnvolle und sportliche Betätigungen gut. Auch kein Thema.

    Aber man macht es sich zu bequem Vereinsbesuche als Lösung anzusehen.

    Und sorry. Wenn ein Kind weder in der Familie, noch im KiGa, noch in der Schule Sozialverhalten gelernt hat, dann wird es das auch nicht in einem Verein lernen.

    Für so ein Kind wäre der Verein nur noch Bespaßung und Aufbewahrung, was anderes bleibt da nicht übrig.

    So, und dann bleibt die Frage, warum gehen solche Kinder meistens nicht in einen Verein?

    Weil sie die Voraussetzungen gar nicht haben dort bestehen zu können.
    Die Vereine selbst können das nicht auffangen. Sie bauen auf das auf, was bereits gelernt wurde, teilweise läuft es aufgrund des Alters parallel. O.K.

    Aber wenn da eben nichts ist, dann funktioniert es nicht.

    Zitat

    ne also wir haben uns eine frist von 1 jahr gesetzt und dann wollen wir da weg. war natürlich anders geplant wollten eigentlich schon länger da wohnen bleiben aber so kann man da neben liegen.

    aber wir haben auch echt keine lust uns ein jahr lang das bieten zulassen und wohl möglich noch eine schädigung unserer hunde zu riskiren?!

    Hey, ich hab mir mal per Satellit angeschaut, wo Du nach Deinen Angaben ungefähr wohnen könntest. Sieht eigentlich ganz überschaubar aus.
    Auf jeden Fall nicht nach: "ich schlag mich jede Woche mit ner anderen Jugendgang hier rum".

    Schau, dass Du so viele Leute wie möglich kennenlernst. Wenn die Kids ansonsten ein einigermaßen intaktes Elternhaus haben, ist es dann mit den Anfeindungen vorbei. Es kann schon reichen, wenn Du Dein Image änderst und aus "den blöden Neuen" ein "Hey, die Neuen sind eigentlich ganz cool" wird.

    Es ist schon schwer Dir den richtigen Ratschlag zu geben. Gerade, wenn Du von Jugendarbeit ne Ahnung häst. Du hast sie ja gesehen und gehört.
    Was waren die denn für ne Marke: Oberchecker mit entsprechendem Gelaber oder einfache Rotzlöffel??
    Ich hoffe, Du weißt, worin ich den Unterschied sehe.... :???:

    Ich glaube nicht, dass es unbedingt an "Verein" oder "Nicht-Verein" liegt.

    Entscheidender ist wahrscheinlich der "Raum", den die Umgebung für die Kids bietet.

    Wir sind alle in der Familie keine Vereinsmeier. Ganz einfach weil es mich nervt immer zu einer bestimmten Zeit auf etwas Bestimmtes Lust haben zu müssen, meistens artet das dann in riesen Stress aus, weil irgendwas anderes dazwischen kommt.

    Mein Jüngster ist 14,
    Einmal in der Woche ist nachmittags Schulsanitäter, unter der Woche kommt er zwischen 13:45 und 14:00 Uhr heim.

    Manchmal ist er auch einfach müde, weil er jeden Tag um 6:00 Uhr aufsteht. Zweimal in der Woche fährt er nachmittags Zeitungen aus, damit er sein eigenes Geld hat und jetzt möchte er noch einmal in der Woche zum BRK /Jugendsani.

    Lernen und Hausaufgaben stehen auch noch an. Ab und zu trifft er sich mit Klassenkameraden. So viele wohnen hier nicht weil die Schule 21 km weit weg ist.

    Wenn ich arbeiten muss, dann nimmt er mir eine "Hunderunde" ab. Oder er macht Hundesitter bei ner Freundin. Wenn es zeitlich geht, dann fahren wir ab und zu zu den "Hundefreunden" und da ist er Feuer und Flamme. Oder die Brüder fahren gemeinsam mit Freunden ins Galasy zum Rutschen. Das ist aber ein Highlight, weil man sich das nicht jede Woche leisten kann.

    Da noch nen Verein dazwischen zu packen, wäre uns allen zu viel.
    Und eins hat die Erfahrung im Bekanntenkreis auch gezeigt. Da waren Kids, die waren von Anfang an in zwei, drei Vereinen. Aber nur bis sie 12 oder 13 waren, dann sind die meisten ausgestiegen.

    Ich denke man macht es sich zu einfach, wenn man meint, dass Verein und Ganztagsschulen die Lösung sind. Sie sind vielleicht eine Teillösung gegen Langeweile. Aber auch nur, wenn das Kind sonst mit sich nichts anzufangen weiß. Insgesamt steh ich allgemein der Idee Sozialverhalten soll außer Haus gelernt werden, kritisch gegenüber.

    Was ich denke, warum meine Kids keine Passanten anpöbeln....Ganz einfach. Hier ist ein überschaubarer Rahmen. Das heißt ich würde es wahrscheinlich erfahren, evtl. über Dritte.
    Da brauchen wir keine Polizei und kein JA dazu. Und dann wüßten sie, es gäbe mächtig Ärger Zuhause