Ich hab jetzt nicht alles gelesen, zugegeben 
Cerridwen hat völlig Recht. Insgesamt denke ich: ein Hund ist total einfach, er möchte, salopp gesagt: "Ein geregeltes Leben", bei dem seine arttypischen Interessen berücksichtigt werden
und dann flutscht es.
Das dumme an der Sache ist allerdings, dass sich der Hund einen super komplizierten Partner ausgesucht hat (oder umgekehrt) und das ist der Mensch.
Wir sind es, die abgelenkt, mit was wichtigerem beschäftigt, schlecht gelaunt, übermäßig glücklich oder was auch immer sind. Für Menschen eigentlich auch ganz normal. Aber eben oftmals der Grund dafür, dass uns die Konsequenz, die der Hund eigentlich bräuchte, flöten geht.
Dann steht der Hund in einer Situation, wartet auf eine Ansage aber nichts kommt. Und dann macht er irgendwas hundetypisches, was wiederum dem Menschen nicht unbedingt gefallen muss. Je öfter das passiert, desto schlimmer für den Hund, weil sich im Extremfall so etwas wie "Führerlosigkeit" einstellt.
Oftmals finde ich, machen die Trainer nichts anderes, als den Menschen daran zu erinnern, dass er jedesmal, wenn der Hund unerwünscht handelt, agieren muss. Auch wenn die Suppe anbrennt, die beste Freundin am Telefon ist oder man aus der warmen Badewanne raussteigen muss.
Die Sache mit dem Umlenken sehe ich nicht so drastisch. Für mich bedeutet es eigentlich: Hund handelt hündisch. Das passt aber im Moment gar nicht in die menschliche Welt. Also biete ich was anderes an, was dem Hund auch gefällt, aber eben besser kompatibel zum Umfeld ist.
Beispiel: der Angsthund. Er würde von sich aus vielleicht eher nach vorne gehen. Das kommt aber richtig ungut. Also zeige ich ihm eine Alternative, das Ausweichen oder den Schutzraum hinter mir.