Es ist echt schwierig die Grenz zu finden zwischen einem modernen, selbstverantwortlichen Bürger und der Situation in der damaligen DDR.
Die Sache mit der Ganztagsschule. Ich weiß nicht. Wer sechs Stunden mit Null Bock auf gar nichts in der jetzigen Schulform verbringt, der verbringt dann eben 9 Stunden dort und sitzt sie ab. Damit ist das "Hauptsache weg von der Straße" auch keine Lösung.
Bin ja schon froh, dass es einigermaßen besser geworden ist und bei den Kids nicht mehr alle Nase lang was ausfällt. Und ich bin erstaunt über das viele Verständnis. Ganztagsschule als Pflicht um einigermaßen Wissen in die Köpfe reinzupauken?
Meine Realität derzeit sieht anders aus. Einer meiner Söhne geht auf die FOS und hat den Zweig gewechselt.
Es wird eine freiwillige Nachhilfe nachmittags angeboten, damit er den Stoff, der ihm fehlt, nachholen kann. Geht man da nicht hin, oder nicht regelmäßig und ist schlecht in dem Fach, fliegt man nach der halbjährigen Probezeit ohne wenn und aber.
Der kleinste setzt jedes Jahr Himmel und Hölle an der Schule in Bewegung, nur damit sein Sani-Kurs am Nachmittag nicht am gleichen Tag wie Ethikunterricht ist. Weil er da unbedingt hin will.
Er gibt Vollgas beim Zeitungsaustragen, weil am gleichen Tag noch Jugend-Rotkreuz ist. Er hat sich in die Schüleraufsicht argumentiert. Eigentlich zu jung wegen der Jahrgangsstufe. Jüngere petzen aber eher, wenn Mist gebaut wird, als Ältere untereinander. Deswegen hat man auch Respekt vor Ihnen. Jetzt ist er dabei.
Am Wochenende, wenn ich eigentlich lieber putzen will, geht er raus und baut im Hof einen Hindernisparcour auf für unseren Hund. So lange bis ich sage, er soll das Zeug wegpacken, wir fahren noch auf den Platz.
Was kostet das? Wenig bis gar nichts........