IngoK: Schöne Theorie, soweit.......
Bei uns gibt es manchmal nach einem anstrengenden Spaziergang ein nettes Spiel, das im Hof beginnt. Es heißt: "wer ist zuerst auf der Couch". Wir betreten den Hof immer angeleint, bis ich um die Ecke schauen kann, ob die verhasste Nachbarshündin vielleicht unterwegs ist. Ist die Luft rein, fällt der Startschuss.
Die Terrassentür ist meistens offen. Du siehst also einen Hund, der losstürmt, mit der Nase die Tür aufschubst und im Hechtsprung auf die Couch hüpft - The Winner is: Hundine.... immer.
Dann gibts noch die Regentage. Meine Couch ist hell, aber die Füße und der Bauch vom Hund werden vorher abgetrocknet / abgeputzt. Dann gibt es kein Spiel. Ein Stopp, ein Sitz. Ich mach die Tür auf, geh kurz rein, schnapp das Handtuch, das bereit liegt. Sauber machen, dann darfste rein, vorher nicht.
Beim ersten Verlassen der Wohnung sieht es so aus. Ich nehm das Geschirr, die Leine und gehe zur Tür. Sie mag es nicht, wenn ich ihr das Geschirr über den Kopf ziehe, verkrümelt sich. Es ist mir zu blöd ihr hinterherzurennen. Ich öffne die Tür, geh einen Schritt raus. Dann kommt sie - aber nur bis zur Türe, denn: "Wer rauswill muss sich was anziehen". Ich zieh ihr das Geschirr an, lein sie an und wir gehen.
Wie sieht das ganze für meinen Hund wohl aus? Ich denke es sieht so aus: Frauchen bestimmt wie er wann durch die Türe zu gehen hat, es gibt u.U. Bedingungen, die sie stellt - so sieht für mich eine Führungsposition aus.
Ein stupides: "Ich gehe immer zuerst durch die Türe" ist langweilig, festgefahren und autoritär. Es gibt keine "Begründung" dafür - und deshalb wundert mich es auch nicht, dass es eventuell von dem einen oder anderen Hund in Frage gestellt wird.
Alle, die hier Umstände beschrieben haben, wann und warum sie zuerst durch die Tür gehen, haben ihrem Hund hingegen eine Begründung gegeben.
- ob es die eines ruhigen Ablaufes ist...
- oder das managen von mehreren Hunden....
- oder die Möglichkeit vorausschauend in die Situation hinter der Türe zu gehen
finde ich egal.
Dennoch denke ich, eine gefestigte Führungsposition ist die Anerkennung vom Hund, dass ein Frauchen / Herrchen die Dinge regelt. Das ist eine Sammlung, in die sich die Türsituationen mit einfügen - es passt zusammen.
Sich zwanghaft vor einem Hund durch die Tür zu kämpfen als einzigen Posten einer Führung halte ich persönlich für Schwachsinn - wenn das alles ist, woran ein Hund erkennen soll, wer das Sagen hat, wird es nicht funktionieren. Das ist definitiv zu wenig "Lernstoff" dafür.
Ich finde es einen Fehler, diese eine Situation an der Türe so wichtig zu machen. Diese, vielleicht fünf Minuten täglich stehen doch in keiner Relation zum Rest des Tages und darum finde ich es einen Quatsch....
Im Gegenteil, ich behaupte sogar, wenn die restlichen 24 Stunden und 55 Minuten mit dem Hund geregelt ablaufen, kann man auf die 5 an der Tür getrost verzichten.... die machen es nicht aus.