Zitat
Zu "gutes Geld=Qualität" so ist es doch fraglich ob man sich gute Qualität durch einen hohen Preis erkaufen kann, wenn man sich einmal die ganzen hochgezüchteten Rassehunde anschaut.
Da hat die Qualität doch stark gelitten, finde ich.
Ich habe bei mir Zuhaus zwei super Qualitäten sitzen die kein Vermögen gekostet haben, keinen Stammbaum haben ,dafür aber gesund sind, keinen übertrieben Rassenstandards unterliegen , ein super Wesen haben und einfach zu mir und meinem Leben passen.
Das ist mir Qualität genug.
Du musst aber auch so ehrlich sein und zugeben: wenn Du zwei Rassehunde paarst, es richtig machen willst und beide Elternteile auf sämtliche bekannten Erbkrankheiten untersuchen lässt.... wieviel "Gewinn" bleibt denn da noch übrig pro Welpe??
Wenn ich so überlege, alleine meine Befürchtung "ich finde unser Hund ist oft zu müde" hat mich 260 Euro gekostet. Was dabei war? Großes Blutbild, Schilddrüsenprofil, Kontrolle Blutwert, da einer extrem aus der Reihe tanzte plus Ultraschall sämtlicher innerer Organe: Herz, Lunge, Nieren etc.
Pillepalle im Prinzip... nix Besonderes, da käme wohl noch einiges an Kosten dazu, mal zwei, selbstverständlich, bei beiden Elterntieren.
So, und dann kommt der geplante Wurf - und es sind nur vier Welpen. Auch die brauchen ihre Impfungen etc.
Ich gleube nicht, dass man da reich wird, selbst wenn der Welpe für 1000 Euro verkauft wird.
Von daher hat für mich Züchter zu sein eher etwas mit Liebe zur Rasse als mit Eintritt in den Club der Millionäre zu tun. Schwarze Schafe gibt es überall - ist so.
So, zum Vergleich der "geplante Mischlingswurf". Oft genug als Ups-Wurf getarnt. Wenn es gut geht, acht bis zehn Welpen a 300 Euro oder man hat die gleiche Rasse von ner Gassibekanntschaft draufhüpfen lassen, dann ist der Hund sogar reinrassig für 500 Euro. Den ganzen Eingangszinnober in die Zucht, den Aufwand für die Auswahlkriterien hat man sich gespart - war ja reiner Zufall die ganze Geschichte......
Das lohnt sich dann schon - vom Geld her.
Tierschutz, nun ja, was ist das? Wenn ich z.B. im Ausland wäre und hätte das Problem: völlig überfülltes Tierheim mit Kandidaten, die wirklich schwer vermittelbar sind z.B. ein ausgestochenes Auge, ein zerschmettertes Bein, eine eingewachsene Kette, die rausoperiert werden muss plus das Problem, dass ich nicht weiß, wie ich alle satt bekommen soll.
Was würde ich wohl tun, wenn ich merke, dass bestimmte Welpen innerhalb von wenigen Wochen vermittelt werden? Würd ich dann vielleicht auch mal weggucken, eine Paarung zulassen und die Elterntiere auf der Kastrationsliste hinten anstellen?
Oder würde ich selektieren: Fehlendes Auge, Krüppel, entstellter Hals: Spritze, will eh keiner, hat keine Zukunft, sind drei Fresser weniger?
Ich weiß wie ich mich entscheiden würde, ich wüsste, dass es nicht richtig wäre. Für mich, mein Herz, mein Gewissen zwar schon - für die globale Hundeüberbevölkerung nicht.....