Beiträge von lotuselise

    Ich frag mich die ganze Zeit, was das ganze eigentlich bringen soll ganz im Ernst....
    Und die ganze Logik noch dazu.

    Ich sag jetzt mal ganz großkotzig: ich hab nur einen Hund und ich bin der MBH, mag da kommen, was da will.
    Mir ist es eigentlich völlig hupe, welche der anderen Positionen mein Hund einnimmt.

    Wenn mein Hund meine Rudelstellung anzweifelt, dann erpresse ich ihn mit Verwaltung der Ressourcen.
    Ich bin hier der Busfahrer, und wo mein Hund im Bus sitzt, ist mir wurscht....

    So einfach ist das Weltbild - und ob ich nun der souveräne Hundeführer bin oder eine Rudelstellung hab, da denk ich nicht drüber nach - noch weniger mein Hund.

    Ich wage mal zu behaupten, das 99% der Hunde auf dieser Welt so leben...., auch die Zweit- Dritt- und Vierthunde...

    Gehts vielleicht noch ein wenig komplizierter.
    Mal angenommen die Theorie würde stimmen..... vererbt nichts anderes als Genetik. Was wird das Szenario der Zukunft sein:
    Jeder hat ein Gerät mit sämtlichen DNA seines Hundes dabei. Trifft man einen anderen Hund, hält man die Geräte aneinander. Für Einsteiger wie bei Persona: grün heißt, alles ok, rot heißt, lieber nicht.

    Wofür so ein Aufwand, wenn man seinem Hund nur beim Kommunizieren mit dem Gegenüber zuschauen muss??

    Lasst Ihr dann die Rudelstellungskompatiblen Hunde trotz hochgezogener Lefzen und Bürste aufeinander los oder wie muss ich mir das vorstellen??

    Spikybub
    Wieso, ich stehe der Theorie an sich nach wie vor offen gegenüber. Und der Glaube daran, dass ein Wurf Welpen von den Eigenschaften her so konzipiert ist, dass es später als Rudel sein Überleben ohne Einfluss von Außen sichern könnte, wäre einfach ein cleverer Schachzug der Natur zu Gunsten des Bestehens einer Spezies.

    Was ich nicht glaube, ist, dass man es an den Schlafplätzen der Welpen ausmachen kann. Warum? Heut ist eine Tür offen und es zieht genau an einem bestimmten Fleck, morgen ist sie zu, die Sonne scheint rein - ein begehrter Platz.
    Kurzum gesagt: Einflüsse von Außen wurden nicht bei den dokumentiert. Rein theoretisch hätte man das Körbchen dauernd verschieben müssen - und die Welpen sich dann immer im gleichen Schema wie eine Kompassnadel dort einfinden müssen.

    Dann kommt eine Zeit im Leben eines Hundes, die schlichtweg übergangen wird. Als wäre der Hund im Koma gelegen.
    Kein Lernen, keine Erziehung, keine Einflüsse, nix, null.

    Irgendwann, wenn es beliebt, werden die Hunde nochmal neu beurteilt und kategorisiert. Auch hier wird alles außer Acht gelassen, von Natur gesprochen, von Rudel fernab familiärer Bande. Man geht noch weiter: neuerdings ist sogar der Mensch Rudelmitglied. Das widerstrebt mir: man soll den Hund nicht vermenschlichen, aber bitte auch nicht andersrum den Menschen verhundlichen.

    Hier haben wir das nächste "Rudel", irgendeine Zusammenstellung von Hunden, heißt nun auch wieder Rudel.
    Während man sich einerseits die Mühe macht Zwei- oder Dreilettercodes zu erfinden, heißt alles andere ab jetzt "Rudel".

    Auch hier wird wieder alles andere außer Acht gelassen. Der Hund reingeworfen wie ein Duracell-Häschen: Trommelt es schnell, langsam, mit Aussetzern oder gar nicht. Nein, Tagesform, Hormone - all das wird nicht beachtet. Geschweige denn, dass ein Hund sowas wie eine Laune haben darf. Dazu hab ich übrigens irgendwo ne Studie gefunden über Optimisten und Pessimisten bei Hunden. Sowas dürfte es ja gar nicht geben - entweder ist der Hund Mittelstürmer oder Verteidigung links in der Profiliga. Persönlichkeit ausgeschlossen.

    Genauer kann ich es nicht erklären....

    Ich kann Dir mal von meiner Hündin berichten, warum ich diese Vergabe von Bezeichnungen totalen Quatsch finde.

    Wenn man meine Hündin an fünf von mir ausgesuchten Tagen in ein- und dieselbe Gruppe schicken würde, käme fünfmal ein anderes Ergebnis raus, da wette ich....

    1. Tag: 6 Uhr morgens
    2. Tag: Regenwetter
    3. Tag: Schneefall
    4. Tag: mein Mann arbeitet
    5. Tag: Sonntag

    Um 6 Uhr morgens kann man mit meiner Hündin rein gar nichts anfangen. Sie trottet dahin, mehr nicht, ein richtiger Morgenmuffelhund. Andere Hunde nerven nur, mehr nicht. Bei Regenwetter ist sie so richtig scheiße drauf, lass uns alles schnell hinter uns bringen, damit ich Zuhause wieder auf meine warme Couch darf. Bei Schneefall freut sie sich wie Bolle, rutscht auf der Seite den Berg runter und schiebt mit den Hinterbeinen an. Spielpartner jederzeit willkommen, hauptsache der Schnee stiebt richtig auf. Wenn mein Mann arbeitet, geht es den alltäglichen Gang. Kann sein, dass sie sich mit der Gruppe abgibt, kann aber auch sein, dass sie die anderen nicht wirklich beachtet. Ganz anders der Sonntag. Erstmal wird ausgeschlafen, gemütlich gefrühstückt, ein einziger Megaspaziergang von mehreren Stunden und das Highlight "andere Hunde", dann ist sie richtig happy, müde und erschöpft.

    Ja, sie ist eine richtige Hundepersönlichkeit und sie ist launisch und manchmal zickig, Hundemädel halt...

    Und das alles gibt es in dieser Theorie nicht, ebenso wie Hormone.....

    Ganz tolles Beispiel - aber nicht ganz passend, wie ich finde:
    Orange steht Dir übrigens ausgezeichnet, und erst die Holzperlenkette, so ursprünglich.....

    Zitat

    Meine Botschaft ist eine Wissenschaft der Transformation. Nur wer bereit ist, sich als das aufzulösen, was er ist, um in etwas Neues hineingeboren zu werden - so neu, dass es vorläufig nicht einmal vorstellbar ist .

    Das triffts dann doch wohl eher. :lol: :lachtot:

    Zitat


    in deiner Phantasiewelt.
    Denn beides ist falsch und findet so nicht statt.

    Ein gut eingeordneter MBH handelt nicht ohne Freigabe (im Gegensatz übrigens zu hunderttausenden von nicht eingeordneten Hunden, die euch begegnen könnten und sich aufführen wie Larry, ohne dass der HH jemals auch nur von Rudelstellung gehört hat).
    Wo hast du bloß diese Weisheiten her?
    Muss jetzt B. für jeden schlecht erzogenen Köter herhalten, der euch jemals über den Weg läuft?
    Das grenzt ja an Paranoia.

    Nö keine Paranoia, sondern zurück zum Ursprung: der MBH wartet also auf eine Freigabe. Ganz prima - wenn die Position des Freigebenden nicht besetzt ist, da Einzelhund.

    Jetzt kannste Dich aber nicht rausreden, dass der Mensch diese Position belegen soll, denn himmelsackra - ein Mensch ist kein Hund, da beißt die Maus keinen Faden ab - schon alleine die Anwesenheit eines Menschen widerspricht dem Kriterium "ursprünglich".....oder verstehst Du unter ursprünglicher Natur ein Schutzgebiet mit nem Plattenbau drin???

    Jetzt wirds für mich persönlich aber dann schon richtig spaßig...

    Wir reden über vererbte Rudelstellungen, so dachte ich zumindest

    Ich dachte diese ganze Klassifikationsgeschichte soll dazu dienen meinen Hund besser zu verstehen, mehr nicht.
    Es wurde mehrfach angesprochen, dass der Mensch, der agiert, eigentlich der Störenfried in einem ohne ihn tadellos funktionierenden System sei.
    Jetzt kommt aber die Einschätzung eines Fremdhundes dazu. Wer macht das? Der Mensch. Ich dachte es geht ohne ihn......

    So langsam wird diese Theorie wirklich brandgefährlich:

    - der Einzelhund-MBH darf sich alles erlauben - er ist dominant, oder wie sollte man dieses Verhalten sonst nennen?
    Der will die Weltherrschaft an sich reiißen und darf auch so agieren.

    - Beim Fremdkontakt soll der Mensch einordnen: Man hat und sucht einen Grund dafür, dass entweder der eigene Hund gemaßregelt wird oder einen anderen maßregeln darf.

    Wo landen wir dann?

    Kann ich genau sagen: "lass die Tutnixe das unter sich ausmachen - wenn einer auf die Mütze bekommt, hat er es "verdient".... lag an seiner vererbten Rudelstellung.

    Das ist wirklich ganz großes Kino.....

    Ich weiß ich lehn mich jetzt weit aus dem Fenster, aber für mich ist diese Theorie absoluter Schwachsinn. Mit ihr kann man jedes Fehlverhalten seines Hundes rechtfertigen. Mit dem Ergebnis "das hat der noch nie gemacht" wird zu einem achselzuckenden "Ja mei, ist halt ein "Dreilettercode"- Hund...

    Bis man aus dem Alptraum aufwacht, hat man sich wahrscheinlich schon die Eintrittskarte für Trainerstunden fest gebucht ohne es zu wissen....

    Was mich an der Geschichte stört, ist, dass die Positionen nur erklärt, beobachtet werden. Zu einer sauberen Analyse müssten aber auch die Charaktere der Hunde Einfluss finden.

    Und es stört mich noch etwas: es gibt bestimmte Naturtalente, schön und gut, aber nach der Welpenzeit kommt der Hund in sein Zuhause und dieses Zuhause ist nunmal kein Rudel.

    Diese ganze Zeit der Entwicklung, Erziehung - lässt man einfach im Nirvana verschwinden, ausradiert, nicht beachtet.
    Gibts ned.......

    Man kann das ganze "Zaubermärchen" auch weniger andächtig lauschend formulieren.

    Hunde sind hochsoziale Lebewesen. Wenn sich mehrere ihrer Art zusammenschließen z.B. auf ner Müllhalde in Rumänien, ganz wurscht wo, dann sind die Hunde in der Lage durch ihre Kommunikation und Beobachtungsgabe die Aufgaben im Team nach den Fähigkeiten des einzelnen Hundes zu verteilen.

    Das macht Sinn - und es ist für mich der einzige Weg als Hundehalter und Mensch Akzeptanz zu finden: ich weise Führungsqualitäten auf, die mich qualifizieren.....

    Und logisch ist es noch obendrein. Nehmen wir die paar Straßenhunde und die Jagd nach einem Hasen. Wer wird wohl den Hasen aufstöbern? Der mit dem Geruchstalent. Wer wird den Hasen verfolgen? Der schnellste und wendigste. Ganz sicher sind Hunde nicht so doof, dass sie den Fettsack mit drei Beinen hinterherrennen lassen und der beste Läufer in der Gruppe die Nasenarbeit macht.

    So herum wird für mich ein Schuh draus - und ein plausibler obendrein:

    Ich versteh immer nur noch Bahnhof:http://www.polar-chat.de/topic_75254_4.html

    Okay, ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass die kleinen Welpis von den Fähigkeiten und Eigenschaften so "gestrickt" sind, dass sie im "Ernstfall" als Rudel überleben könnten. Würde von der Natur aus durchaus Sinn machen....

    Im Rudel leben für mich Wildtiere, ohne Einfluss von Menschen.

    Ihre Erklärung geht eigentlich für alles:
    - Hilfe, mein Hund haut ab
    - Hilfe, mein Hund beachtet mich nicht
    - Hilfe, mein Hund zieht dauernd an der Leine
    - Hilfe, mein Hund kläfft fremde Menschen an

    Dann kommen die Lösungsvorschläge:
    dreh den Welpen auf den Rücken, Schnauzgriff und Co., kurzum "zeig Deinem Hund wo der Hammer hängt" Hauptargument dafür: "Aber die Hunde regeln das untereinander doch genauso."

    Aber wir sind keine Hunde und wir sind kein Rudel, denn ein Rudel ist ein Familienverband und nix anderes - so lautet die Antwort.... Aha.

    In der Versuchsgruppe wurden aber nicht verwandte Hunde beobachtet und als Rudel bezeichnet.

    Für mich steht die Bezeichnung MBH für Dominanztheorie - nur ein wenig ausgeschmückt