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Hallo, ich habe ein Problem mit meiner fast 3 jährig Mischlingshündin (Nala).
Eingendlich ist Nala ein sehr lieber Hund, nur war Erziehung bisher erfolglos.
Ich war mit ihr 1 Jahr lang in der Hundeschule seit sie 6 Monaten war.
Anfangs war alles ganz toll, sie hat schnell gelernt, immer schön mitgemacht und ich hatte den eindruck es macht ihr Spass.
Iwann bekam sie aber ihren eig Kopf und ich hatte keine Chance mehr zu ihr durchzudringen.
Ich habe die Leckerli gewechselt, dann wars 1 Woche wieder besser, bald waren diese Leckerli aber auch nicht mehr interessant und das Spiel ging von vorne los.
Ich habe dann noch einige Leckerchen und auch Spielzeug ausprobiert, aber iwann war sie wie ausgewechselt.
Sie ist mir zuhause auf der Nase rumgetanzt, hat mich angebelt und hat Dinge kaputt gemacht.
Trainieren hatte jetzt gar nichts mehr gebracht, um nicht die Nerven zu verlieren, habe ich ersteinmal einige Wochen Pause gemacht.
Dann wieder angefangen zu trainieren und das selbe wieder.
Und wieder und wieder.
Iwann habe ich aufgegeben, weil es immer schlimmer wurde.
Eig war sie um Haus immer ganz lieb aber nach 3 Wochen Training hatte man keine ruhige Minute mehr und konnte sie mit nichts ansprechen.
Ich bin dann auch nicht mehr zur Hundeschule.
Jetzt vor einer Woche, habe ich mir wieder vorgenommen mein Hündchen zu erziehen, dass sie auch mal ohne Leine Laufen kann und mit anderen Hunden toben.
Ich habe viel gelesen zum Schleppleinentraining und zur Handfütterung, weil ich weiß, dass Leckerli egal welcher Art nach einigen Tagen uninteressant für sie werden.
Die ersten Tage liefen sehr gut.
Meine Nala war voll bei der Sache hat alles super mitgemacht und ich hatte auch mal wieder Spass mit ihr zu toben.
Ich habe ihr, weil sie das Futter aus der Hand noch nicht wirklich genommen hat, immer Abends zuhause ein bisschen zu fressen gegeben.
Und jetzt fängt es schon wieder an.
Sie nimmt jetzt zwar das Futter aus meiner Hand, aber nur mal so nebenbei und auch nicht immer.
Augenkontakt kann man komplett vergessen, wenn ich sie rufe oder einen Richtungswechsel mache kommt sie zwar meistens gleich aber sie läst sich nicht loben schaut mich nicht an nimmt vllt im vorbei gehen das Futter. (spuckt es manchmal auch wieder aus). Oder sie kommt stellt sich neben mich und schaut in die andere Richtung.
Als ob sie es halt macht, weil es sein muss bzw weil die Leine ja noch dran ist, aber es sieht für mich nicht so aus, als würde sie Spass dabei oder mit mir haben wollen. Das frustriert mich etwas.
Ich renne mit ihr rum im Zick Zack und sie rennt mir hinterher, aber wenn ich stehen bleibe habe ich nicht 1 sek zeit um sie zu loben schon schaut sie wieder in der Gegend rum oder ist wieder iwo am Schnüffeln.
Als würde sie nur mit mir spielen, weil ihr "Mama" sie dazu aufgefordert hat, sie aber überhaupt kein Bock auf mich hat.
WAS MACHE ICH FALSCH!!
Ich hoffe die Handfütterung zeigt die Tage noch mehr wirkung.
Heute hat sie fast eine ganze Tagesportion beim Training bekommen(ca.2/3)
später bekommt sie nichts mehr.
Und sie ist jetzt schon Hungrig, das tut mir auch ein bisschen leid, aber ich will ihre Aufmerksamkeit um sie erziehen zu können, denn nochmehr leid tut es mir, dass sie nicht die Freiheit genießen darf, die sie haben könnte wenn sie hören würde und nicht weglaufen.
Ich Hoffe mir kann noch jemand Tips geben oder mir sagen was ich vllt falsch mache bzw dass ich einfach noch Gedult haben muss
Gruß Raphael und Nala
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Was ich als erstes machen würde: nen kompletten Gang runterfahren.
"Sitz" und "Platz" sind zwar schöne Kommandos - aber na ja...... Manche Hunde mögen das "Exerzieren" nicht wirklich, weil es in ihren Augen keinen Sinn macht.
Was ich immer nicht so ganz verstehe: Erziehung findet auf dem Hundeplatz statt - als geballtes Lernprogramm, oder man ist Zuhause, macht vielleicht ein paar nette Übungen????
Es ist alles so bierernst. Macht der Hund nicht wie man will, muss er erstmal hungern. Ich finde, das sollte nicht das erste Mittel der Wahl sein. Wenn mans genau nimmt, ist es schon ein enormes Druckmittel. Die Aussicht auf etwas Besonderes, das kann alles sein, was dem Hund Spaß macht - fühlt sich für mich persönlich irgendwie anders an.
Einen schönen Weg finde ich auch, mal die Geduld zu haben, auf das zu warten, was der Hund von sich aus anbietet, und wenns das Richtige ist, bekommt er seine Belohnung.
Das kann schonmal dauern - aber ich denke auch diese "Hartnäckigkeit" auf etwas zu bestehen, ist eine Führungsqualität.
Womit wir beim nächsten Punkt wären, dem Alltag. Bau die Kommandos doch einfach mit ins tägliche Leben ein, wann immer Du sie gebrauchen kannst.
Beispiel: Du triffst jemanden, mit dem Du Dich unterhalten möchtest. Du sagst ein kurzes "Sitz", der Hund steht immer noch. Du könntest jetzt wiederholen, laut, leise, brüllen, den Hintern runterdrücken. Oder Du beobachtest Deinen Hund aus dem Augenwinkel während des Gesprächs - er bekommt die Belohnung genau, wenn er sich setzt, "Gut gemacht".
Eben so ähnlich wie bei der Leinenführigkeit, wenn Du einfach stehen bleibst, sobald die Leine gespannt ist. Du sagst gar nichts und wartest bis der Hund von alleine drauf kommt, was Du eigentlich willst, erst dann geht es weiter.
Wichtig dabei ist die Konsequenz: der Hund lernt mit der Zeit, ich kanns jetzt machen, ich kanns nachher machen, aber machen müssen werde ich es doch - warum also nicht gleich die Belohnung abstauben??
Damit schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe: es gibt Hunde, die haben einen enormen "Will-to-please". Es gibt auch andere, die bevorzugen: "das war jetzt meine Idee, bin ich nicht ein toller Hund?".
Du musst nicht ne Bifi vor Deinem Hund essen um zu zeigen: "ich bin hier der Anführer und sage wie es wo langgeht - es gibt kein Aussitzen, von dem was ich verlange" Das zusammen mit der Einstellung vom Hund: "Der weiß schon was er tut" - dann fluppt es.... und das ziemlich streßfrei für beide.....