Beiträge von lotuselise

    Ich könnte es mir nur so erklären, wie es bei unserer Hündin ist.

    Sie ist einfach eine, die wenig trinkt (obwohl immer Wasser bereitsteht).
    Seit einer Woche "koche" ich für sie, heißt, ich stell heißes Wasser auf den Herd, werfe die Fleischbröckchen rein, pack die entsprechende Menge Nassfutter mit rein, ein wenig püriertes Gemüse oder Banane.
    Insgesamt ergibt das dann eher eine Suppe mit Einlage, Menge über 1 Liter insgesamt.
    Bekommt sie in ihre Schüssel, randvoll.
    Es wird mit Genuss geschlabbert und ich weiß, dass fast ein Liter Flüssigkeit im Hund gelandet ist.
    Würde ich nur TroFu füttern, dann müsste ich bei ihr wohl tatsächlich aufpassen, dass sie so viel trinkt wie sie am Tag braucht.
    Zu wenig trinken ist immer ungesund, von daher ist meine "Suppe" eine ganz gute Lösung wie ich finde um "leckeres" Wasser in den Hund zu bekommen ;)

    Zitat


    Aber mit Maulkorb, kann er diese Schnappbewegung ja auch noch vollführen.


    Er könnte, aber das Ziel ist, dass er dieses Verhalten gar nicht anwenden muss, der MK dient nur der Absicherung.
    So ähnlich wie beim Anschnallen im Auto: macht man immer, aber nie weil man davon ausgeht einen Unfall zu haben, sondern ausschließlich für den Fall der Fälle.

    Zitat

    .. ist das dann was anderes oder meint ihr durch den Maulkorb halte ich die Leute genug auf Abstand um ihn langsam an solche Situationen heranzuführen.


    Das "langsam" finde ich wichtig - dieser Hund muss erstmal die Menschen neu kennenlernen bei seinen Erfahrungen.

    Zitat

    So wie ich das verstehe ist es jetzt erst einmal wichtig, dass er mit diesem Verhalten kein Erfolg mehr hat und das er Vertrauen in mich bekommt. Und wenn wir das schaffen können wir anfangen in diesen Situationen zu trainieren.


    Eigentlich hast Du selbst schon den richtigen Ansatz formuliert: Vertrauen in Dich zu haben, heißt, Dir die Führung zu überlassen uns sich dabei sicher fühlen zu können.

    Erstmal ein paar Fragen:
    - was beobachtest Du vor dem Schnappen?
    - bei welchem Abstand zu Fremden beginnt es?

    Versuch unbedingt das herauszufinden, denn dort ist der Punkt, wo Du anfangen kannst, indem Du ihm alternative Verhaltensweisen zeigst und diese trainierst. Ist er schon im Modus: "ich muss jetzt was tun um mir den Menschen vom Leib zu halten", dann ist es schon zu spät.

    Der langen Rede kurzer Sinn: es geht nicht darum unerwünschtes Verhalten abzubrechen, sondern es zu schaffen, dass er dieses Verhalten gar nicht mehr anwenden muss.....

    Puh, die Leute sind aber ganz schön "mutig" zum Anwalt zu gehen -

    okay, ist es halt so, dass die Katze die Hunde angegriffen hat. Lassen wir das mal so stehen.

    Aber was kommt dann?
    1. die Halter konnten und können den angeleinten Hund nicht halten
    2. die Katze wurde auf dem eigenen Grundstück getötet
    3. die Halter konnten die Hunde nicht abrufen bzw. zum Abbruch bewegen.

    Sie wehren sich gegen den Maulkorbzwang ihrer Hunde. Schön und gut.
    Aber wenn sie nicht bereit sind diese Sicherheitsvorkehrung in Anspruch zu nehmen -
    und gleichzeitig nichtmal körperlich in der Lage sind ihre Hunde zurückzuhalten....

    was bleibt dann übrig???

    Ich weiß nicht, wer ihnen was geraten hat - aber ich halte es für ein Spiel mit dem Feuer sich gegen den verordneten Maulkorbzwang bei dieser konstellation zu wehren.

    Ich hoffe, ich irre mich....

    [/quote]

    Du hast mich falsch verstanden, was ich mit "man übt es nicht", "man lebt es" gemeint habe.

    Gerade die "anderen Dinge" wie Sitz, Platz oder Fuß. Die übt man, oftmals auf einem Platz. Ganz bewusst immer und immer wieder - Kommando und das Befolgen.

    Mit "man lebt es" meine ich aber Dinge wie z.B. das Stehenbleiben an der Straße. Du machst es einfach immer und immer wieder, es gibt keinen Befehl, es ist Gewohnheit, irgendwann Selbstverständlichkeit.
    Das ist auch, was Murmel beschrieben hat. Mal das Kauzeugs festhalten, mal kurz "angucken" und sofort zurückgeben, mal sich eine Leckerliestange vorsichtig zwischen den Lippen halten und abnehmen lassen. Wirklich üben, wie oben beschrieben, kann man das nicht nennen - es läuft integriert in den Alltag nebenher.

    Da liegt für mich der feine Unterschied zwischen "Aus" = Kommando, Ausspucken ist Befolgen oder "Pfui", gar nicht ins Maul nehmen ist Befolgen und der Haltung: Hand am und im Futter kein Problem.

    Von daher gehört die Geschichte zumindest für mich eher in den Bereich: ich putz Dir das Ohr, die Augen aus, entferne eine Zecke oder wir sind beim Tierarzt. Der Hund lässt es über sich ergehen, weil er mir vertraut - nicht, weil es einen Befehl gibt, den er zu befolgen gelernt hat.
    Wer hat schon ein Kommando für "lass Dich überall anfassen, auch wenn es unangenehm wird"???.

    Zitat

    Aha? Wieso?
    (Frage ist nicht provokativ gemeint....)

    Ich denke, das liegt auch daran, dass man sich bei allen anderen möglichen Themen nen Kopf drum macht, dass der Hund bei dem, was man verlangt, nicht frustriert zurückbleiben soll.

    Nur bei der Fressen-Wegnehm-Geschichte ist alles plötzlich anders. Hier wird von jetzt auf gleich erwartet, dass der Hund bereitwillig in seinem Frust zurückbleibt, ohne ein positives Feedback zu erhalten. Das begehrte Fressen ist weg und fertig.

    Passt irgendwie nicht zusammen, wenn man nur diesen einen Punkt betrachtet.

    Wenn das ganze drumherum aber auch stimmt, vertraut Hund darauf: "manchmal will die Olle zwar unangenehme Sachen von mir und ich muss da durch" - ist aber nicht so schlimm, weil diese eine Komponente in unserem ganzen Zusammenleben nur eine "Bagatelle" ist.

    Könnte man auch umschreiben mit: "Mein Hund muss sich von mir alles gefallen lassen".
    Diese Erwartungshaltung ist okay, aber der Weg dahin kann so unterschiedlich sein wie die ganze Hundeerziehung.

    Ob mir der Hund etwas überlässt und dabei denkt: "Okay, wenns unbedingt sein muss", "ja gerne, nichts lieber als das" oder "was springt dabei für mich raus" spielt für mich keine Rolle: er sollte nur nicht denken: "Auweia, mach ich lieber, sonst gibts....."

    Zitat


    Letztens hatte meine Hündin es furchtbar eilig ihr Fleisch runter zu schlingen. Doch es war am Stück, sie hatte es in der Mitte durchgekaut und versuchte das größere Stück abzuschlucken und währenddessen das zweite gleich nachzustopfen. Da sie aber das erste Stück wieder hochwürgen musste, da zu groß, bin ich eingeschritten und habe das zweite Stück in die Hand genommen. Und siehe da, die Hündin die mir anfangs als sie eingezogen war durch Körpersprache zu verstehen gegeben hat ihrem Futter nicht zu nahe zu kommen (sie fror regelrecht ein und versteifte etwas), hatte gelernt, dass sie nichts vor mir zu befürchten hatte, weil ich das anfängliche Verhalten eben nicht bestrafte, oder ab erzog, sondern akzeptierte und Abstand hielt, wurde plötzlich ganz ruhig und kaute das größere Stück richtig durch bevor sie es abschluckte. Dann sah sie zu mir und erhielt das zweite Stück. Sie wusste halt, dass ich das Stück nicht selber essen würde und sah wohl auch, dass es zur Eile kein Grund gab (ich nehme an, dass sie Angst hatte, dass meine Kater sich das Stück schnappen könnten). :ka:

    Ich habe ganz einfach Glück mit meinen Hunden.

    Anderen Hunden gegenüber ist unsere echt ekelig was das Fressen angeht. Heißt, wenn ein anderer Hund zu Besuch kommt, verräume ich vorher alles, was rumliegt - auch die Verstecke werden geplündert.
    Als wir sie mit zehn Monaten bekamen, hat sie mich einmal angeknurrt. War okay, aber toll fand ich das nicht.

    Dann kam eine lange Zeit dazwischen, viele Spiele, auch mit Futter. Es gab auch mal ne Hilfestellung, wenn der Markknochen oder die Rinderhautkugel immer wieder davon rollte. Man kann auch einfach mal was festhalten, weil sie eben nicht das komplette Stück runterschlingen sondern abbeißen soll. Oder ich nehm die Leckerliestange in den Mund und sie nimmt sie mir vorsichtig ab.

    Irgendwann scheint der Groschen gefallen zu sein, das ging irgendwie wie von alleine mit der Zeit. Heute kann ich alles abnehmen, es passt. Sie hat wohl kapiert, dass ich ihr nicht an die Überlebensressource will. Es ist genug da, manchmal spielt man sogar damit - es passt. Groß darüber nachgedacht, wann ich was warum mache, hab ich eigentlich nie....