Beiträge von lotuselise

    Vielleicht sollte man das Gebrauchsshundewesen und die private Haltung strikter trennen.

    Bei den Hunden mit richtiger Arbeit ist es tatsächlich so. Es gibt bestimmte Ansprüche, die sie erfüllen müssen, weil diese wichtig für die Arbeit sind. Können sie diese nicht erfüllen, werden sie ausgemustert. Das ist nicht nett, aber nachvollziehbar.

    Dieses "Recht" und dieselbe "Vorgehensweise" wird immer mehr auch beim "Familienplüsch" gewünscht. Man sucht das vielversprechende Angebot, Rasse- als Artikelbeschreibung und hat dementsprechende Erwartungen.
    Läuft es nicht so, wie man es sich vorgestellt hat, kommt der Hund zum "Nachbessern" in die Trainerwerkstatt. Unerwünschten Schutz- oder Hütetrieb, Jagdtrieb, terretoriale Aggressionen "einmal wegmachen bitte".

    Das finde ich quatsch. Der Hund ist ein Mitglied im Familienverband. Erstmal. Okay, er hat seine Gene, seine Veranlagungen, wie jeder andere in der Familie auch. Betrachte ich jetzt meine eigene Familie mal ganz frech als Zucht und meine Kinder als Würfe (zum Glück keine Achtlinge ;) ), dann bin ich schnell auf dem Boden der Tatsachen zurück.
    Drei Brüder, gleiche Eltern, ein Handwerker, ein angehender Informatiker, einer will Rettungsassistent werden.
    Alle besuchten die gleiche Schule: Realschule, technischer Zweig.

    Und dann kommt unser Hund - und er wird mit der gleichen Offenheit empfangen. Fähigkeiten, Stärken, Leidenschaften. Erziehung fängt an: auch er kann nicht alles tun wozu er gerade lustig ist.
    Aber ein erfülltes Leben soll er haben, Spaß soll er haben.

    Woran, das finden wir gemeinsam raus. Das ist nicht festgelegt...

    was mich an C.M stört, sind seine einseitigen Diagnosen. Wann immer ein Hund austickt, ist er dominant, könnte gerade sein Lieblingswort werden.

    Zu Shadow, so um die 9.Minute ist er relativ ruhig, wobei die Leine immer noch verdammt eng um den Hals sitzt.
    9:21 wedelt der Schwanz, 9:25 Kick, er rastet aus. Danach kommt eine Straßenschlacht. 10:48 er zeigt die Bisse und Risse, ein Witz, 11:15 auf den Boden drücken als Rettung. "Wir fesseln ihn nicht". Dominanzritual - er war einfach erschöpft und fertig. "Das muss man bei jedem einzelnen Hund machen". Maulkorb brauchen wir nicht - dann kommt die Maulschlaufe? Knurren wird geschkt. 16:04 man zwingt ihn sich unterzuordnen, Individualdistanz Fehlanzeige.

    Und hier noch ein paar Hunde auf Laufbändern:
    http://www.youtube.com/watch?feature=…1&v=anJ7YVJgJDw
    http://www.youtube.com/watch?v=gvRZWyC8EcU
    http://www.youtube.com/watch?v=W7LIvYZk7Kk

    Dazu viele Fragen:
    1. Wenn ein Hund eh schon unter extremer Anspannung steht, wozu kicke ich den dann noch?
    2. Ist die Aussicht auf so eine Straßenschlacht bei "jedem einzelnen Hund" wirklich ein wünschenswerter Trainingserfolg?
    3. Macht es Sinn ein Knurren zu unterbinden?
    4. Die Leine hindert an der Kommunikation. Wenn ich dieser Meinung bin, was macht dann eine Maulschlaufe?
    5. Ist es wirklich wichtig, den Hund in eine Opferrolle zu zwingen, bei der jedem erlaubt ist sich über das für ihn erträgliche Maß zu nähern?
    6. Sollte das Laufband, gerade einem Husky, nicht eher als "tägliches Highlight" beigebracht werden? Um die Kapazitäten aufzufangen, die am Ende Labrador immer noch vorhanden sind?

    Meine Strategie wäre in etwa die gewesen:
    Shadow findet bestimmte Rüden zum Ausrasten. Ich verlange aber eine gewisse Disziplin - nämlich eine Situation auszuhalten. Also erstmal sehen, in welcher Distanz das ganze losgeht= Ausgangspunkt. Danach beobachte ich, wie lange er es aushalten kann - und bevor er es nicht mehr packt, vergrößere ich den Abstand, bzw. drehe um.
    Ich akzeptiere seinen Wunsch nach Distanz, versuche diese aber "heimlich" doch immer weiter zu verringern bzw. die Zeitspanne des Aussitzens der Stresssituation zu verlängern. Endziel: wir lassen den anderen passieren.

    Damit akzeptiere ich zwar seine Abneigung gegen bestimmte andere Hunde, arbeite aber daran, dass wir die Situation irgendwann "aussitzen" können. Dringt ein anderer Hund in diesen Bereich ein, schicke ich ihn weg. Hört er nicht, gehen wir aus der Situation. Damit lernt der Hund das Weggehen als weitere Option. Ich zwinge ihm kein Verhalten auf, dass er von sich aus nicht leisten kann - sondern zeige ihm Alternativen, wie es stressfrei laufen kann. Im Klartext: ich übernehme die Führung. Auch das Laufband gehört dazu: ihm zu zeigen, dass er seine lauffreudigkeit ausleben darf: Partytime.

    Klar gibt es keine Garantie, dass das funktionieren würde, aber es wäre ein Weg, der meinem Bauchgefühl entsprechen würde. Miteinander statt gegeneinander. Und das ist, was mir bei C.M. fehlt. Der Hund ist immer ein Gegner, der dominant ist , den man in die Schranken weisen muss weil er sonst die Weltherrschaft an sich reißt.
    Er ist nie ein "Schutzbefohlener", dem man einen anderen Weg weist.

    Ich habe auch nichts dagegen, den Hund mal anzustupsen. Aber die Frage ist, was kommt danach: ein Kampf oder eine Alternative, die ich mit der Berührung ankündige?

    Zitat


    Hab ich auch nicht und darf wohl behaupten weit mehr "Problemhunden" zurück ins Leben geholfen zu haben als das durchschnittliche BHV-Mitglied und erwarte dann schon das man mir auf Augenhöhe begegnet

    Kritik in allen Ehren aber da nimmt der BHV sich n bisschen zu wichtig

    Vielleicht auch mal für den BHV an der Zeit über die eigene Struktur nachzudenken. Die Einführung eines Gütesiegels wäre hilfreich z.B. BHV-zertifizierter Hundetrainer.

    Ich stelle mir das so ungefähr vor wie in der Autobranche: Servicepartner einer Automarke heißt: es gibt einen Standard, der durch "Zwangs"schulungen incl. Tests des Personals gewährleistet ist. Nebenbei gibt es E-Learnings, die Pflicht sind, würde beim Hund wissenschaftlicher Lektüre entsprechen, die mit einem Test endet.

    Wäre auch für die Kunden gar nicht so schlecht. Entweder bringt man seinen Hund "zum Richten" in eine Vertrags- oder in eine freie "Werkstatt".....

    Wobei der Ansatz ja nicht mal soooo schlecht ist.
    Wenn dem Satz: "Sie sind gar nicht fähig so einen Hund zu halten - von einem "weil er ihren Vorstellungen in a, b, c, d, e, überhaupt nicht entspricht" gefolgt wird.

    Beispiel: ich lege mir nen Husky zu, mit dem ich "Hundenormalprogramm" Gassi gehe. Jetzt hat der die zweite Nachbarskatze gekillt und ich geh zu nem Trainer.

    "Mein Hund hört nicht, er ist ein agressiver Killer - das letzte Mistvieh, ganz verkehrt, nicht so wie mein letzter Zwergpudel, dabei geh ich doch täglich mit ihm zwei Stunden Gassi".

    Na ja, und dann kommt eben die obige Antwort. Wäre zwar gnadenlos - einerseits - aber danach sollte die Kopfwäsche mit entsprechenden Erklärungen kommen, und nicht ein dicker Punkt.
    Kommt der, deutet man das einfach nur als großkotzig und fertig.

    Entspricht aber nicht seinem Job: er ist Trainer und kein Richter...

    Zitat

    Habt ihr denn dieses Thema nicht irgendwann mal satt? Idioten gibt es immer und die wird es immer geben. Ob nun im Fernsehen oder im wirklichen Leben. Wann lernen wir denn endlich wieder normal mit unseren Hunden umzugehen und nicht auf selbsernannte Gurus zu hören (oder Trainer xy von nebenan) die uns die
    Probleme erst einreden. Wer gibt denn vor wie unser Hund zu funktionieren hat? Wieso sollte mein Hund ein Psychopat werden, nur weil ich nicht in eine Welpengruppe gegangen bin? Wer hat denn zu bestimmen das mein Hund nur glücklich ist, wenn ich eine vorgeschriebene Erziehung nach Lehrbuch vornehme? Ist mein Hund tatsächlich für den Rest seines Lebens traumatisiert, nur weil ich ihm mal deutlich klar mache, das er nicht den Briefträger beißen darf?
    Niemand der seinen Hund liebt, wird ihm absichtlich schlimme Schäden zufügen. Und die die es tun, werden es auch nicht lassen, egal welcher Meinung ein anderer ist, denn die sehen einen Hund nicht als Lebewesen, sondern bestenfalls als Statussymbol das einwandfrei funktionieren muss. Was interessiert es mich ob mein Nachbar meint mein Hund ist nicht erzogen nur weil er seinen Hund anbellt.
    Sind wir so hilflos geworden, das wir uns nur noch auf die Erziehungsmethoden und Meinungen fremder Menschen verlassen, die wir kaum oder gar nicht kennen? Ich zumindest kenne meinen Hund. Ich weiß was ihm Schadet und was ihm hilft. Ich erziehe ihn ohne mir groß gedanken zu machen ob ich ihn nun genug positiv bestärkt habe. Verboten ist was mich nervt, erlaubt ist alles andere. Das weiß er und daran hält er sich. Denn er weiß, das ich meine Ansagen ernst meine und dazu brauche ich keine Anleitung. Genausowenig brauche ich eine Einweisung wie ich mit ihm richtig spiele oder kuschel. Wir haben dabei einfach Spaß. Ich vertraue meinem Hund und er vertraut mir...
    Das musste ich mal loswerden. Dieses ewige diskutieren ob C.M. Nun toll ist oder nicht nervt mich einfach. Fragt euch doch mal selber :"ist mein Hund toll und liebe ich ihn genauso wie er ist? Brauche ich ein Vorzeigemodell oder kann ich mit der einen oder anderen Macke leben? Wie wichtig ist mir die Meinung anderer?"

    LG
    Andrea

    Ich finde es nicht schlimm und auch nicht nervig, man stolpert auch immer wieder über neue Trainer.
    Sagen wirs mal so, mal angenommen man benötigt einen Trainer, dann wäre mittlerweile eine Frage, die ich stellen würde: "mit welchem prominenten Hundetrainer würden Sie ihren Arbeitsstil am ehesten vergleichen?".

    So schlecht finde ich die Frage vorab gar nicht - und dann: erst mal sehen was als Antwort kommt bevor ich diesen Menschen auf meinen Hund loslasse.

    Über den hier bin ich auch gestolpert:
    http://www.youtube.com/watch?v=StSkI9tPugE
    http://www.youtube.com/watch?v=f4EySz-SRoM&feature=relmfu

    Diese beiden Videos zeigen im Vergleich zu C.M. wenig Action - aber ich finde die ausführlichen Erklärungen gut.
    Vor allem, selbst wenn jemand dieses Vorgehen auf eigene Faust nachmacht, ist es nicht schlimm....

    http://www.youtube.com/watch?v=D41iMY1xwdg
    http://www.youtube.com/watch?v=ZZYw7YdGBnY&feature=relmfu

    Ich seh das jetzt erstmal gar nicht so eng. Ich glaube auch nicht, dass die Oma mit dem Hund 2,5 Stunden täglich durch ihren Garten rennt, der mehrere Fußballfelder groß ist.

    Setzt Euch doch mal in Ruhe zusammen an einen runden Tisch. Sprecht darüber, wieviel "Beschäftigung" so ein kleiner Hund verträgt.

    Im Moment ist es so, dass die Oma in der kurzen Zeit, in der der Hund bei ihr ist, quasi das gesamte Tagesspielpensum für sich beansprucht. Ihr habt dann nur noch die Ruhe - es bleibt für Euch keine Spielzeit übrig.
    Wenn Oma jedesmal mit dem Enkel erst in den Zoo, dann in die Eisdiele und anschließend ins Kino geht - was soll man dann mit dem Kind noch unternehmen?

    Oma will das Beste - aber es ist leider zuviel des Guten momentan. Das Hundekind steht vor der Eisdiele und möchte alle Geschmacksrichtungen probieren. Oma bestellt einen Eimer voll Eis - das Kind kotzt, so in etwa.

    Wichtig ist auch die Zukunft eines Dauerbespaßungsprogrammes. Der Hund wird es irgendwann deutlichst einfordern - und zeitlich wird es sich locker verdoppeln. Hat sie auch Lust in einem Jahr fünf Stunden mit dem Hund durch ihren Garten zu toben?

    Ich würde ihr auch deutlich machen, dass ich grundsätzlich gar nichts gegen einen Garten zum Relaxen und einen Partygarten hätte - ist ihr klar, dass der ausgewachsene Hund wahrscheinlich in seinem Laufdrang keinen Halt mehr vor den gehegten Blumenbeeten machen wird?

    Die Oma war DEINE Mama. Also würde ich die Hundesache so argumentieren, dass ich diese "Mama-Erinnerungs-Gehirnzellen" erreiche. Sag ihr doch, dass Du nicht klar kommst, wenn der Hund gleichzeitig müde und total überdreht ist...... eigentlich ist es doch schön, dass ihr Euren Hund so problemlos unterbringen könnt. Oma muss sich nur ein wenig zurücknehmen mit dem Verwöhnen und Bespaßen, dann ist alles easy...

    Zitat


    Wenn Hund mit mir zusammen nicht ins Wasser mag und sich auch nicht locken lässt, sonst aber durchaus gern schwimmt, würde ich sagen, da fehlt das Vertrauen..... (und/oder es gab bereits schlechte Erfahrungen mit dem Thema "mit Mensch zusammen im Wasser").

    Bei meiner hilft auch nur "reinschmeissen". Ich hab wirklich alles versucht um ihr das Wasser schmackhaft zu machen. Locken, mitgehen, reintragen und halten.... Sie geht nur bis zum Bauch rein, das wars.
    Vertrauen hat sie, da bin ich mir sicher.

    Das Ergebnis, so z.B. letzten Sonntag. Sind extra im Moos gegangen, da dort der Bach neben dem Weg fließt, kann sie also jederzeit trinken, macht sie auch.
    Treffen anderen Hund, Rüden - aber - viel zu heiß zum Spielen und Rennen, püüh. Hechel, hechel, in den Schatten legen. Unterhalten uns mit den anderen Besis. Ihr Hund springt ins Wasser, schwimmt, wollte natürlich erst Recht spielen. Unsere: hechel, hechel - keine Lust.
    Gut, pack unsere Hündin und schmeiß sie ins Wasser. Klingt böse, ich weiß. Hund schwimmt, kommt raus. Zunge im Hund, schütteln.....
    .....und abfetzen mit dem anderen Hund......

    Eigentlich müsste sie ja irgendwann spannen, dass so eine Abkühlung gut tut - aber nein....

    Ich muss dazu sagen, dass ich davon ausgehe, dass sie als Welpe nie Wasser zum Schwimmen kennengelernt hat (Rumänien), es soll auch nicht heißen: "schmeißt alle Eure Hunde ins Wasser, dann sind sie glücklich", aber mittlerweile hab ich da keine Hemmungen mehr, weil sie nach einer Abkühlung super gut drauf ist.....