Fiepen im Dummy kann unterschiedlichste Ursachen haben.
Nicht zwingend ist es die Erwartungshaltung, die zum fiepen führt. Viele Trainer sind mir da immer noch viel zu „platt“ , im Sinne von: er fiept wegen Erwartung. Also erfülle die nicht. Standart Prozedere.
Bei manchen Hunden mag das so funktionieren, aber bei ganz vielen tut es das eben nicht. So einfach ist diese Rechnung nicht. Manche Hunde bleibe dabei in ihrem Frust, in der Spannung oder was such immer gefangen und niemand hilft ihnen. Und auch nicht dem Besitzer. Die schieben nämlich ganz oft bei dem Thema genau so viel Frust oder Anspannung.
Was unfassbar oft fehlt ist, dass die Welpen im neuen Zuhause zwar alles lernen - ausser Ruhe zu halten. Sich zu entspannen.
Rückruf, Antijagdtraining, tausend Sachen werden geübt. Konditioniert. Geshaped, geklickert. Nur nicht die Entspannung in immer anspruchsvollerem Umfeld.
Das echte, von innen kommende runterfahren.
Manche Hunde bieten es schon an, bei anderen ist es scheissviel Arbeit, die sich aber lohnt.
Manche Hunde sind von Natur aus auch sehr kommunikativ. Ich finde das sind die, bei denen man am genausten schauen muss, dass fiepen nicht in die Abläufe integriert wird.
Trainings beginnen ja auch ganz oft nicht mit Entspannung. Oder einem schönen Spaziergang.
Sondern mit gespannter Haltung und Blick auf die Uhr.
Ich liebe Trainings, wo man zuerst mal 15 min entspannt quatschend zum Ort spaziert, dann noch 5min bespricht, mit Nebenfokus auf entspannt liegende Hunde. Das ist so so so wertvoll.
Den „on“ Knopf haben ja alle Arbeiter, aber dass man in der Arbeit auch mal chillen kann wenn mann nicht dran ist, das kennen teilweise auch die Hundeführer nicht.
Manche Hunde fiepen, weil die Anwesenheit anderer Hunde schwierig für sie ist. Also wieder ein anderer Ansatz. Wieder eine andere Baustelle, andere Lösungswege.
Die Hundeführer selber sind mit dem Fiepen an sich ganz oft überfordert. Und reagieren nicht adäquat.
Sie geben Aufmerksamkeit im falschen Moment, sie deckeln das Fiepen, sie geben dem Hund keine Möglichkeit die bereits aufgebaute Spannung zB auf einem Gummiball abzukauen, oder durch langes an einer Futtertube schlecken in die Ruhe zu kommen , niemand zeigt ihnen, wie man Hunde über Konzentrationsübungen entspannen kann etc etc.
Im Mantrailing dasselbe. Ich habe Kandidaten, die kamen zu mir mit schreibellenden Hunden. Erfüllte Erwartung durch und durch.
Erklären, anleiten, nicht einfach alleine im Regen stehen lassen. Und mit der schönen langweiligen Lerntheorie klappt einfach immer wieder etwas so wundervoll. Da werden Hunde denkfähig und konzentriert am Start, ruhig und fokussiert in der Arbeit.
Aber das fängt halt schon an, wie wir ein Training beginnen, wie der Hund aus dem Auto kommt, wie das Handling ist, es sind so viele Bausteine, die am Ende alles ausmachen.
Das Schwierigste am Ganzen finde ich, heraus zu knobeln welche Stellschrauben man bei Hund xy drehen muss. Was wirklich der Kern des Problems ist, und das dem Besitzer klar verständlich, aber wohlwollend beizubringen. Das sollen ja nie Vorwürfe oder Belehrungen sein. Wenn es aber den Alltag des Hundes betrifft (welchen man immer ins Training mitschleppt im Rucksack, das kann man nicht trennen) , dann ist es manchmal eine kleine Kunst, das den Leuten gut rüber zu bringen. So dass sie auch Lust haben, daran zu arbeiten.
Und lernen, ihren Hund zu verstehen wieso das macht.
ich schreibe nur über Dummy und Mantrailing. Andere Sportarten habe ich keine Erfahrung zu dem Thema.