Beiträge von NinaBerger

    Ich glaube schon, dass ein gewisser Groll bei den Angesprochenen entsteht, wenn sie wiederholt zu Unrecht bezichtigt werden. Hier lebt in der Straße beispielsweise ein Rentnerpaar, das mit Zähnen (naja..) und Klauen seinen Garten verteidigt. Feindbilder sind natürlich Blattläuse, Schnecken, Minderjährige und Hunde. Die Jugendlichen, die vom Schulzentrum kommend durch diese Straße gehen, machen sich also den Jux, die von ihnen als "Gartennazis" titulierten Leute durch Treten gegen Coladosen usw. richtig aus der Mittagsruhe zu werfen, weil sie immer nur beschimpft und misstrauisch beäugt wurden. Ich wurde auch schon angemacht, ich solle meine Hunde ja nicht auf ihren Rasen (2 m Hecke drum herum) pinkeln oder schlimmer noch .. lassen. Und mein Sohn hat einen Stein auf ihren Rasen geworfen. (Es war zwar keiner auf dem Rasen, aber der Mäher könnte beschädigt werden). Also diese Jugendlichen wissen schon, vor wessen Garten sie laut sind. Und ich teile ihre Ansicht zu diesem Thema voll und ganz, auch wenn ich es nicht selber tue (ich trinke keine Cola aus Dosen). Niemals würde ich einen von ihnen wiedererkennen.

    Natürlich sind Einbrüche eine ganz andere Kategorie, ich glaube, hierbei geht es eher darum, wo etwas zu holen sein könnte, und wo man einfach reinkommt. Natürlich würde ich sowas auch anzeigen - schon wegen der Versicherung - aber ich muss mich auch damit abfinden, dass es beispielsweise in Hamburg Stadteile gibt, wo man sein Rad nicht auf der Straße/auf dem Weg parkt, sondern mit in die Wohnung nehmen muss.

    @dragonwood: Ich gebe dir darin nicht recht. Sicherlich sind viele traumatisiert, aber nicht alle. Es gibt Kinder, die von Anfang an keine Empathie haben (ich kenne davon 1 Kind und 1 Hund). Und es gibt welche, die definitiv Grenzen suchen und wobei Eltern und/oder Sozialarbeiter, Lehrer usw. sich scheuen, diese aufzuzeigen. Da kann Konsequenz besser helfen als ein neues Jugendzentrum. Übrigens haben meine beiden jüngeren Kinder (16 und 13) dieses Jahr beschlossen, das Jugendfreizeitheim und Jugendfahrten der Stadtjugendpflege zukünftig zu meiden, "weil da einfach nur Pfosten abhängen". Von dem damals 17-jährigen Systemverwalter des Zentrums habe ich (ist 2-3 Jahre her) gehört, er habe seinen Job aufgegeben, weil er es Leid sei, ständig angesprochen zu werden, er möchte dieses oder jenes Ballerspiel (geraubsoftet) endlich auf dem Server installieren. Ich finde, dass bei etlichen Jugendlichen Anspruch und eigene Leistungsbereitschaft einfach nicht harmonieren, und würde das im Zweifelsfall denjenigen auch sagen (naja, bei Tageslicht, nicht wenn mir nachts eine Gruppe Betrunkener entgegenkommt).

    AUch wenn es diesmal um ein Kind und keinen Hund geht:

    Mein Sohn (damals 8) und ich sind einen Teil des Jakobswegs gegangen. Er bekam heftiges Nasenbluten, vermutlich durch die Hitze (etwa 40°C). Wir waren auf freier Strecke und gingen ins nächste Dorf. EIne alte Frau kam aus einem der Häuser, brachte eine Schale mit kaltem Wasser und ein Tuch und erkundigte sich, ob ein Unfall passiert sei, ob ein Arzt gebraucht würde... In meinem (damals deutlich spärlicheren Spanisch) konnten wir mit Händen und Füßen erklären, dass nichts Gravierendes (wie Misshandlung, Sturz, Unfall) vorgefallen war. Wir waren der Frau für ihre Hilfe sehr dankbar (denn unsere Wasserflaschen waren fast leer und unser Taschentuchvorrat begrenzt). Nach einer Pause unter einem schattigen Baum konnten wir weitergehen.

    In unserer Straße leben viele Rentner, die wenig zu tun haben und sich viel um ihre Nachbarn kümmern. Natürlich ist ihnen der Gedanke an Telearbeit zur Bestreitung des Lebensunterhalts fremd - und fragen traut man sich dann doch nicht - also muss doch was los sein in dieser Familie, wenn die Frau schon alleine ist und nie mit den anderen Müttern am Sandkasten sitze, und dann wird das Amt angerufen und fabuliert (ungefähr 10 % war richtig dargestellt, der Rest "zusammengereimt" oder "hören und sagen" oder "Stille Post?"). Und ich musste das dann alles richtigstellen, ohne auch nur die Namen der Denunzianten zu erfahren.

    Und wenn die Welt unterginge, das letzte, was ich täte, wäre dort anzurufen. Ich habe von meiner Oma genug über den Blockwart, von meinen Kursteilnehmern genug über Horch und Guck und nun durch meine Nachbarn auch aus eigener Erfahrung erfahren, dass Denunzieren in Deutschland offenbar Tradition hat und mir NICHT gefällt. Es gibt praktisch für jede Situation konstruktivere Handlungsweisen.

    Antoni: Meine Thori hat immer beim Dudelsackspiel in einer bestimmten Tonart mitgesungen. Das ging gar nicht, weil wir auf Festivals gehen, wo auch Aufnahmen gemacht werden. Daher haben wir den Dudelsackspieler samt Begleitmusikern eingeladen, Thori üppig mit Knochen versorgt (so dass sie nur daran nagen oder singen konnte, aber nicht beides) und 3 Stunden Dauerkonzert genossen. Danach waren ihr die Prioritäten klar.
    Also - vielleicht reagiert deine nur auf eine bestimmte Tonhöhe? oder sie hat andere Sachen, die ihr wichtiger als das Singen sind?