Beiträge von rhaba

    Hallo,


    @ chris


    jaja, Läufigkeit und andere Hormonattacken - und plötzlich ist alles wieder anders. Die Anhänglichkeit ist zwar, wie ich finde, oft nervig, aber noch das harmloseste. Adrenalinproduzierend waren für mich die unvermuteten (und eigentlich nicht möglichen) Alleingänge der Damen, wenn die Herren nicht erschienen. :rotekarte:
    Sind Deine Rüden kastriert?
    Tolle Idee, eine Oma-Jenny-Schutzvorrichtung zu bauen!
    Ich wünsche Dir ein gutes Überstehen des "physiologischen" Chaos`.
    Ach ja, ein paar Seiten vorher hattest du kurz beschrieben, wie Du mit Hilfe eines Besenstieles den Befehl "langsam" übst. Ich muß gestehen, ich habe es nicht so ganz verstanden. Vielleicht magst Du es mir ja nochmal erklären?


    @ sandra


    ...einfach toll, wie Snuup jetzt so schöne Erfahrungen mit anderen Hunden machen kann.



    ... und zu uns:


    auch bei uns herrscht Hormonchaos, allerdings in Form von Scheinträchtigkeit. Nachdem diese nicht minder anstrengende Phase bei unserer Großen fast überstanden war hat die Kleine damit begonnen. Ich hatte am Donnerstag im Schweiße meinens Angesichtes alle eifrig in Sekundenschnelle gebuddelten Wurfhöhlen (= riesige Erdlöcher, in denen nicht nur ganze lebende Bernhardinermischlinge sondern auch einige Rosen und jede Menge Stauden verschwunden sind) wieder zugeschippt, als die Kleine anfing alles wieder neu auszubuddeln. Nicht so, dass ich das Ganze nicht unterbinden würde. Aber so was entsteht, wenn mitten in der Nacht der jeweilige Hund mit Vehemenz einen derartig elenden Eindruck vermittelt, dass ich ihn sofort herauslasse in der Annahme, der Hund hätte mindestens heftigen Durchfall. Bis ich mich dann in der Dunkelheit zurecht finde ist dann auch alles schon unterhöhlt...


    Nun aber genug dazu. Ansonsten macht Fina auch immer weitere Fortschritte was die Begegnung mit anderen Hunden betrifft. Interessanterweise wird sie fast nie bedrängt von den anderen. So kann sie dann meist selbst die Distanz bestimmen, was es ihr bestimmt viel einfacher macht.
    Und was das Streicheln anbelangt (vor ein paar Tagen war dies ja hier Thema), so scheint Fina sehr langsam zu merken, dass dies gut tun kann. (So wie es scheint kannte sie Streicheln überhaupt nicht.) Aber es ist offensichtlich noch ein weiter Weg bis zum Kuscheln (muß ja auch nicht unbedingt sein).


    @ ronnja


    Was Du von Ronnja schreibst hat mich in vielem an unsere verstorbene rumänische Hündin erinnert - auch die Tendenz von hinten zwicken zu wollen. Zum Glück war es nur 1x wirklich passiert, ansonsten stand sie manchmal eine Weile mit offener Schnauze hinter der Person, von der sie sich entweder zuvor bedrängt fühlte oder, die sie offensichtlich nicht in der (ihr heiligen) Küche sehen wollte.
    Am Anfang dieses Threads hat Chris sehr ausführlich beschrieben, wie sie mit Doba und Besuchern arbeitet und Doba einen Platz bekommt, der für die Besucher absolut tabu ist. Auch wenn Ronnja erstmal schwanzwedelnd zu den Besuchern hin möchte, könnte diese Schilderung vielleicht sehr hilfreich sein?


    Liebe Grüße



    Judith

    Hallo,


    ein wirklich lehrreicher Thread!


    Ein Thema finde ich gehört noch hierher - obwohl es indirekt schon angesprochen wurde:


    Meinen tue ich Rituale - vielleicht könnte man sie als eine kleine Unterform der hier ausführlich beschriebenen Mensch-Hund-Teamarbeit ansehen.


    Die Rituale, die wir (meine beiden Hunde und ich) nutzen, dienen dazu sinnvoll wiederkehrenden Alltagssituationen zu begegnen. Mein Eindruck dabei ist, dass die Hunde diese für ganz wichtig nehmen und sofort drauf pochen, wenn ich mal schludere.


    Manche unserer Rituale waren in ihrer Entstehung mit Kommandos verknüft, aber einige sind einfach "gewachsen" ohne, dass ich mich daran erinnern könnte sie eingeübt zu haben. Und Leckerlis sind dabei unnötig (das will was heißen bei unseren Freßmonstern - egal ob mit oder ohne Hunger...).


    Die Belohnung besteht, denke ich, in der Sicherheit die ein solches Ritual vermittelt (mir geht es übrigens auch so damit) und in dem Erleben von Gemeinsamkeit (ähnlich wie bei der gemeinsamen Arbeit).


    LG Judith

    Hallo Herbert,


    bei uns ist die Läufigkeit auch immer der große Ausnahmezustand - zumal sie bei uns im Doppelpack auftritt. Alles was bis dahin gut funktioniert hat gilt plötzlich nicht mehr. "Was bitteschön sind Kommandos? Und welche Rituale, meint Frauchen, gibt es bei uns?"
    In der Standhitze wird es dann unerträglich. Unsere Große fängt dann an mit den Kirchenglocken zu heulen - möglichst vor Publikum (leider ist bei uns Humor nicht gerade verbreitet) und die beiden Mädels treiben es recht dolle miteinander, so dass es einem die Schamesröte ins Gesicht treiben möchte. Und alle Naslang wollen die Beiden nach draußen.
    Ein Glück gibt es bei uns nur wenige Hunde und ich kann das Spazierengehen meist so hinbekommen, dass wir keinem Rüden begegnen. Aber das schützt dann nicht vor ungebetenen Herrenbesuchen. (Trotz Maschendrahtzaun, den wir bislang für sicher gehalten haben, hatte es dieses Jahr ein recht rundlicher Labrador in unseren Garten geschafft. :herzen1:


    Alles in allem eine für alle Beteiligten stressige Zeit. Doch sobald die Standhitze überstanden ist, ist quasi von einer Minute auf die andere der Ursprungszustand wieder hergestellt.
    Mir geht es dann auch so, dass ich sofort alles vergesse - vielleicht, weil ich mit den weiblichen Hormonen vertraut bin.... ;)


    Am einfachsten ist es, dieser anstrengenden Zeit mit etwas Humor (der Zustand ist vielleicht mit dem verliebter Teenager zu vergleichen) und Nachsicht zu begegnen und natürlich um die Rüden einen möglichst großen Bogen zu machen. (Kaltes, regnerisches Wetter kann in dieser Zeit sehr von Vorteil sein.)


    Ich wünsche Dir gute Nerven und, dass alles bald überstanden ist.


    LG Judith

    Hallo,


    @ Chris und Doba:
    ein Glück, dass Euer Zusammenstoß ohne schlimmere Gehirnerschütterung ausgegangen ist!
    Ich kann mir jedoch vorstellen, dass das Band zwischen Euch durch diese - wenn auch erst schmerzhafte - Erfahrung noch stärker geworden ist.


    Ich finde es sehr spannend von den verschiedenen Spiel- Erfahrungen zu lesen. Mir ist es nie gelungen einen unserer Hunde für Spielzeuge (Ball oder Stöckchen) zu begeistern, aber Bewegungs-, Such - und Versteckspiele waren/sind bei allen enorm wichtig.


    Ansonsten befinden wir uns gerade in einer Phase der Rückschritte und ich muß alle meine Zuversicht mobilisieren. Es kamen lauter dusselige Dinge zusammen:
    Unsere Große ist z.Z. scheinträchtig, was ohnehin schon einiges an Veränderung erfordert. In dieser Zeit ist sie besonders stur und läßt sich immer erstmal Zeit auf Kommandos zu reagieren (ich weiß, ist mein Problem). Also fing die Kleine vor ein paar Tagen an, sich auch immer mal Zeit zu lassen (sonst war sie total eifrig ihre Kommandos auszuführen). Als "Ausgleich" hat sich die Große die Schreckhaftigkeit von ihr abgekuckt. Sonst bei jeder Geräuschquelle die Ruhe "in Person", beschloß sie gestern einen Riesensatz zu machen, als plötzlich auf unserem Nachhauseweg ein Werkstattrolltor neben uns aufging. Die Kleine sprang natürlich sofort hinterher (was war ich froh um das ausbruchssichere Geschirr).
    Und gestern Abend fiel mir in dem Moment als ich die Kleine nach dem Reinkommen ins Haus ableinen wollte die Taschenlampe mit lautem Knall aus der Tasche und wieder machten beide Hunde einen Satz. Und das, wo die Kleine das Reinkommen ins Haus immer noch als große Hürde ansieht.
    Den Tag wollte ich dann einfach nur abhaken - und ich glaub` die Hunde auch. Heute ist ein neuer...


    Maxzimmer:
    Du hattest geschrieben, dass Max ganz lange Zeit nicht (nach außen hin sichtbar) geträumt hätte. Das war mir in der ersten Zeit bei Fina (8 o. 10 Tage) auch aufgefallen. Heute ist es ziemlich deutlich wenn sie träumt. Vielleicht sind die Traumphasen ja nur vorhanden, wenn der Schlaf wirklich entspannt ist.


    Schönes WE, Judith

    Hallo NaBoLale,


    unsere Kleine (auch aus dem TH) ist in etwa so lange bei uns wie Euer Hund. Von daher haben wir sicher einige Gemeinsamkeiten.


    Ich würde mich dem gerne anschließen, was Bentley und Steffi angedeutet haben:
    ich vermute, das Unwohlsein (vielleicht sogar Ängstlichkeit) nun nachts alleine zu sein (und das recht abrupt, nachdem er nachts erst bei Euch sein konnte) spielt eine wichtige Rolle. Die Nervosität deutet für mich sehr darauf hin.
    Ich glaube nicht, dass er den "Chef markieren" wollte, wenn er sich nachts zu Deiner Tochter ins Bett gelegt hat, sondern er hat sich - unabhängig davon wie wir das finden - da erstmal wohl gefühlt, weil er nicht alleine war und es zudem kuschelig war.


    Da aber bei Euch die Betten für den Hund tabu sind (das sind sie bei uns auch) geht es darum eine Alternative zu finden, die für alle gut ist.
    Ninii hat dazu ja schon eine mögliche Idee geliefert.


    Eine andere Möglichkeit wäre darauf hin zu arbeiten, dass Euer Hund sich unten auch sicher fühlen kann, wenn er alleine ist. Ich glaube, das könnte bei Euch ggf. etwas zu abrupt geschehen sein.
    Unsere Kleine (Straßenhund) war in den ersten Tagen auch extrem verunsichert und aufgeregt. Nachts war es besonders schlimm. Daher übernachtete ich die ersten 3 Nächte ganz bei ihr unten (unsere Schlafräume sind auch oben). Dann folgten ca. 5-6 Nächte, in denn mein Mann oder ich nur noch einen Teil der Nacht unten verbrachten und von Nacht zu Nacht weniger. Seitdem ist es kein Problem mehr, dass wir nachts nicht mehr unten sind (fiept nicht mehr, wacht nicht auf, wenn wir mitten in der Nacht mal zum Kühlschrank gehen...). Sie hat jedoch den Vorteil, das unsere große Hündin bei ihr ist.


    Ich würde zudem auch tagsüber immer wieder üben, dass Euer Hund in dem Raum, in dem er schlafen soll, immer mal kurz allein ist. Also immer mal wieder die Tür hinter mir schließen, Hundi ist kurz alleine, dann wieder zur Tür rein. Im Sekundenbereich beginnen und immer mehr steigern.


    Ich weiß, das alles kostet erstmal viel Mühe - vor allem, weil es nicht so schnell geht. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es macht letztendlich auch Freude auf allen Seiten und erspart vielleicht langfristig so ärgerliche Dinge wie Matratzen säubern müssen.


    Zum Schluß noch ein Bsp., dass es sich lohnt, über andere Erklärungen als Rivalisieren mit dem Chef nachzusinnen:


    Unsere Kleine hatte in den ersten Tagen ganz rasch gelernt, dass das Sofa nur den Menschen vorbehalten ist. Vor 3 Tagen sprang sie morgens jedoch wieder drauf. Natürlich hab ich sie sofort aufgefordert, das Sofa zu "verlassen". Am nächsten Tag dasselbe wieder. Da ich aber schon einen Verdacht hatte, dass es am Lüften liegen könnte, habe ich sie heute morgen heimlich beobachtet: Ich öffne die Terrassentür zum Lüften (seit 3 Tagen ist es hier morgens eisig kalt) und Hund springt sofort aufs Sofa. Da ich ja schon vorbereitet war habe ich sie nicht nur runtergeordert sondern ihr einen Platz zugewiesen, an dem sie auch von der Zugluft verschont blieb. Ich habs auch selber noch ausprobiert: auf dem Sofa kriegt man die eisige Luft kaum ab. Bin gespannt auf morgen....


    LG

    Zitat


    ...möchte ich erstmal ein ganz dickes Lob für Chris loswerden also:
    Du nimmst dir die Zeit und machst dir die Mühe auf jeden und seine Probleme einzu gehen,das finde ich klasse,ich lese auch alle,kann die Tipps aber nicht so gut rüber bringen wie du.
    manchmal stecken wir in einer Mühle und sind froh das jemand einem zuhört.


    ...dem möchte ich mich auch anschließen. Ich war lange nicht mehr so motiviert und so konsequent. Danke, Chris!


    ...und bis zu den Schnee-Geschichten...


    @ sandelo


    Es freut mich sehr, dass Snuup und Du jetzt so einen guten Hundetrainer gefunden habt, der auch gleich gezielt auf Euren Schwerpunkt eingeht.
    Ausserdem finde ich es klasse, dass er seinen eigenen Hund mit einbezieht. (Ich finde eine bessere Visitenkarte kann ein Hundetrainer nicht geben, als wenn man ihm mit seinem eigenen Hund erleben darf.)


    noch was ganz anderes:
    Fina hat seit gestern ihr ausbruchssicheres Geschirr. Erstmal war es sehr ungewohnt für uns beide, besonders weil , die Leine sehr weit hinten (also in Höhe der Taille) eingehakt wird und es insgesamt sehr groß für den zierlichen Hund wirkt. Aber ich glaube, es ist richtig gut. Nicht nur weil Ausbrüche offensichtlich verhindert werden, sondern auch weil ich eher mehr von Fina spüre, auch wenn ich nicht hinschaue. Wenn sie z.B. zittert wird dies ganz deutlich übertragen. Jetzt geht sie erstmal sehr langsam an der Leine, aber ich beobachte einfach mal, wie sie sich auf das Geschirr einstellt.


    LG Judith


    oh, ich merke grade während ich schreibe, dass es hier weiter geht - sorry, wenn mein Beitrag nicht ganz an der "richtigen Stelle" ist

    Hallo Ihr Lieben,


    das waren sehr wertvolle Antworten, die es genau auf den Punkt brachten, wonach ich gesucht habe. Es gilt jetzt für mich den Unterschied zwischen Angst und Unwohlsein zu erkennen, bevor ich dazu neige, der Kleinen zu viel abzunehmen und sie vor Situationen zu schützen, in denen es gar nicht erforderlich ist.
    Mit Euren Hilfestellungen gewappnet ging ich abends nochmal alleine mit der Kleinen (der Großen ging es nicht gut) und den beiden Rüden spazieren. Bei den Begrüßungen der Hunde habe ich etwas mehr Abstand gehalten. Die Kleine zeigte sich zwar erstmal etwas unsicherer als morgens und schien zwischen Flucht und Mitkommen zu schwanken (ihr fehlte ja auch ihre Gefährtin), aber dann nahm sie die Herausforderung an und auf unserem Rückweg war sie schon deutlich entspannter.


    Ähnlich wie bei Doba ist die Kleine jetzt in der Phase, in der ich etwas mehr bei Herausforderungen von ihr erwarten kann.


    Wenn sie irgendwann anderen Hunden so begegnen kann wie Laika dies tut werde ich Luftsprünge machen.


    Chris, Du mußt Deine Beiträge unbedingt mal zusammenfassen, dann kommt nämlich ein wunderbarer Ratgeber heraus (in vielen Hundebüchern steht oft nur, was man nicht machen sollte).


    Mich würde auch noch interessieren, wie Deine anderen Hunde mit Doba umgehen und umgekehrt. Vielleicht magst Du ja dazu noch was schreiben?


    LG Judith

    Hallo,


    @ kretaner


    da hast du ja in der Zeit mit deiner Laika so sehr viel erreicht. Die Idee mit der Welpengruppe damals finde ich genial.


    Du hast erwähnt, dass du gezielt den Kontakt mit "vernünftigen" Hunden geübt hast.


    @ alle hier


    Mich würde sehr interessieren, wie du, aber auch die anderen hier in diesem Thread, ganz konkret einen solchen Kontakt gestaltet.


    Ich selbst bin gerade mit unserer Angstmaus in dieser Phase und bin mir unsicher über mein eigenes Verhalten dabei.


    Hier die Situation heute morgen:
    Ich war mit meinen beiden Hunden unterwegs (einige kennen uns aus dem Thread "mit dem Angsthund draussen" sicher), als wir die beiden befreundeten Rüden unserer Großen trafen. Die beiden Rüden laufen immer frei, gehorchen aber ihrem Herrchen und sind zwar etwas grob aber verträglich. Ich schickte die Große voraus zu ihren Freunden und lief mit der Kleinen und dem Herrchen der beiden erstmal hinterher. Da sie schon sehr gut auf "schau mal her" (= Heranrufen ohne Absitzen) hört, ließ ich sie dann auch von der Leine. Irgendwann kam dann der größere Rüde, um an der Kleinen zu schnuppern (Kopf). Ich stellte mich so hin, dass ich die zwischen die beiden hätte gehen können, sobald ich einen Schritt nach vorn mache. Die Kleine hatte den Schwanz eingeklemmt und eine Bürste. Das Beschnuppern dauerte nur sehr kurz und der Rüde ging wieder zu den anderen. Die Kleine lief auch weiter, aber auch ein Stück hinter mir. Das alles wiederholte sich ein paar Mal in immer derselben Weise (der andere Rüde interessierte sich zwar auch, näherte sich aber nicht mehr als 1 m).
    Auf dem Rückweg lief die Kleine ein paar m vor mir, aber immer noch hinter den 3 anderen Hunden.


    Langer Text, nun jedoch meine Fragen:
    Hätte ich die Kleine bei dem 1. Kontakt doch noch besser abschirmen sollen, damit sie erfährt, dass ich sie um jeden Preis beschütze?
    Habe ich wichtige Beschwichtigungssignale womöglich übersehen?
    Oder stand ich sogar zu nah an den beiden?


    Wie macht ihr das in einer vergleichbaren Situation?
    Wie vermittelt ihr, dass ihr euer Leben für euren Hund einsetzt?


    LG Judith

    Hallo,


    ohne jetzt den kompletten Thread gelesen zu haben möchte ich hier auch eine Antwort wagen.
    Bei uns ziehen auch Schäfer mit ihren Herden durch. Und ich halte es für selbverständlich dann mit den Hunden auf möglichst großem Abstand zu bleiben. Auch wenn meine Hunde ruhig bleiben und angeleint sind kann ich nicht einschätzen, inwieweit sie doch die Herde stören. Also gehe ich dann einfach einmal anders als geplant.
    Auch bei anderen Nutztieren auf den Weiden / Koppeln achte ich auf Rücksicht (auch in meinem eigenen Interesse).
    Von daher ich nicht so ganz die Empörung der HH verstehen. Auch wenn deine letzten Aussagen recht heftig waren (ich glaube nicht, dass du vorhast sie in die Tat umzusetzen) kann ich deinen Zorn nachvollziehen.


    Ich denke immer (vielleicht auch etwas naiv), dass Rücksichtnahme langfristig dazu führt, dass es nicht zu stärkeren Einschränkungen kommt.


    LG Judith

    Hallo,


    aus all den einzelnen Beiträgen wird deutlich, dass so vielfältig die Ursachen und die Auswirkungen der Angst auch sind, die Hunde eine Chance auf ein erfülltes Hundeleben haben, wenn sie an Menschen geraten, die ihnen mit viel Geduld, Ausdauer und Einfühlsamkeit begegnen. Und am allerbesten ist es, wenn es auch noch einen oder mehrere souveräne Hundegefährten gibt, wie z.B. Sammy.


    Es macht mich allerdings auch immer ohnmächtig wütend, wenn ich höre, welches Leid diese Hunde erfahren mußten. Besonders im Fall von Snuup kann ich nicht im geringsten nachvollziehen, warum sich Leute ein Tier nehmen, wenn sie so mit ihm umgehen wie sandelo beschrieben hat.


    Ich würde hier gerne die Geschichte unseres Lieschens einreihen, auch, wenn sie in diesem Sommer gestorben ist:
    Lisa kam als schon etwas ältere Hündin aus der Tötung in Bukarest. Nur ihre Zähigkeit hat sie wohl am Leben gehalten, denn die tiefe Wunde, die die Drahtschlinge der Hundefänger hinterlassen hatte, hatte auch die HWS verletzt. Außerdem hatte sie viele Kopf- und Bißverletzungen.
    Als sie kam blieb sie die ersten Tag nur auf ihrer Decke liegen, pinkelte 3 Tage lang nicht und gab nicht einen Mucks von sich. Ich mußte ihr richtig beibringen, dass sie sich in den verschiedenen Zimmern frei bewegen darf. Draußen war es rel. einfach, wenn wir alleine waren und nicht gerade eine Plastiktüte o.ä. in der Nähe war. Sie entfernte sich nicht mehr als 2m von mir, so dass ich schon in der 1. Woche keine Leine mehr brauchte (ich war da noch ziemlich naiv).
    Lisa war nur bemüht sich uns anzupassen. Sie lernte total schnell veschiedene Kommandos und versuchte immer vorauseilend gehorsam zu sein. Aber das Mißtrauen gegenüber Menschen konnte sie nie ganz überwinden. Nicht einmal die Hundetrainerin vermochte sich ihr mehr als auf 1 m zu nähern. Es dauerte 2 Jahre bis sie jemand außer uns streicheln durfte.
    Woran sie jedoch "tierische" Freude hatte waren alle möglichen Übungen: Egal ob Agility (allerdings in sehr softer Version), oder Übungen wie Tür auf/zu, Licht an/aus, Clickertraing oder Leckerlisuchspiele - all das waren Dinge, mit denen man Lisa glücklich machen konnte.
    Einen großen Schritt machte Lisa dann auch, als unsere Bernhardinermix-Hündin zu uns kam. Erst war sie gar nicht begeistert, doch dann lernte sie, dass man ohne Angst doch viele Vorteile haben kann (indem man sich z. B. von Besuchern streicheln lassen kann). Leider brachte sie der Großen aber auch bei, ihr die Hunde, die sie nicht leiden konnte, vom Hals zu halten. (Daran habe ich heute noch zu knabbern, s. mein Thread "mit dem Angsthunden draußen".)


    Alles in allem wurde Lisa nie so der super freudige Hund: Es tat mir oft weh, dass andere Menschen ihr gegenüber oft sehr reserviert waren. Aber wir möchten nicht eine Minute der so intensiven Zeit mit ihr missen. Für uns war sie ein ganz besonderer Hund und insbesondere mir stand sie so nah, wie mir vermutlich nie ein anderer Hund stehen wird.


    LG


    Judith