Beiträge von rhaba

    Hallo Chris,


    danke, dass Du uns hier an Deiner Fotodoku teilhaben läßt. (Gibt es eigentlich ein Hunde/Menschen-Körpersprachebuch?).


    Ich vermute mal, dass in meinem Fall meine Zögerlichkeit in einigen Situationen mit den Hunden wohl das Problem ist. Ich schätze, dass diese sich am ehesten durch meine Stimme mitteilt. Also habe ich jetzt auch mir in Finas Türenproblem erstmal verordnet: Anleinen - nichts denken - Augen zu- Schnauze halten - und zügig durch.
    Mal schauen, wie es weitergeht...


    Mal von dem lehrreichen Hintergrund abgesehen, sind von Doba so richtig schöne Fotos dabei, die mit Freude anstecken.


    LG


    Judith

    Hallo Chris,


    ja, es fühlt sich wirklich wie eine Fehlverknüpfung an.
    Die Tür habe ich jetzt abgehängt, damit sich nichts im Glas spiegelt. Es ist mir tatsächlich schon ein paar Mal aufgefallen, dass Fina vor Glasscheiben und Spiegel stehen bleibt und lange hin schaut.
    Die 3 Male, die Fina heute von draußen nach drinnen sollte (richtig, nur das Reingehen ist ein Problem), habe ich sie angeleint und kommentarlos und ohne auf ihren Widerstand zu achten rein gebracht (2 mal davon durch die Garage, das 3. Mal durch die Küchentür). Allerdings habe ich im Eifer des "Gefechts" doch das Gähnen vergessen. Hab`s mir jetzt für morgen vorgenommen.


    Ansonsten ist mir noch eingefallen, dass diese Woche vieles anders war für Fina. Ich war sehr oft weg und gleich 2 mal war sie für einige Stunden mit unserer Großen ganz alleine. (Das kommt bei uns eher selten vor, weil wir im selben Haus wohnen und arbeiten.)
    Ich könnte mir vorstellen, das dies den "Rückschlag" begünstigt haben könnte - aber letztendlich kann ich sie ja nicht ganz vor solche Situationen bewahren.


    Doba ist bestimmt jetzt von Dir noch mehr beeindruckt, wo du es trotz der großen Massenungleichheit verhindern konntest, dass ihr dieser Riesenmensch zu nahe kam. (Solch einen Eindruck würde ich auch gerne bei meinen Beiden hinterlassen - schmacht...)


    Liebe Grüße


    Judith

    Hallo,


    ich bräuchte mal wieder Euren Rat:


    Seit Mittwoch will Fina wieder nicht mehr mit ins Haus kommen - eine Angst, die sie ganz zu Beginn gezeigt hatte (sie ist jetzt 3 Monate bei uns) und, die sie mit viel Geduld und Leckerlis eigentlich schon ganz abgelegt hatte.
    Es ist nicht so, dass sie nicht gerne drin wäre - wenn sie drinnen ist, ist alles völlig in Ordnung - es ist vielmehr die Angst durch die Tür zu gehen. Sie sitzt auch vor der Tür und scheint darauf zu warten rein zu dürfen. Die Tür ist in diesem Falle eine Terrassentür zur Küche bzw. eine Schiebetür zum Wohnzimmer. Letztere ist Fina lieber, an der Tür zur Küche war sie vor einigen Wochen heftig erschreckt worden, als mit beim Reingehen die Taschenlampe auf den Boden fiel.
    Am Mittwoch war ich mit Fina bei der Tierärztin, was natürlich höchsten Streß für sie bedeutete (Tierarztbesuche waren hier ja grade ein intensives Thema). Sie brauchte den ganzen Tag um sich zu erholen. Danach fingen die Schwierigkeiten beim Reingehen an. Die ersten Male ging es trotzdem, wenn ich sie danach fütterte (nach dem morgendlichen Spaziergang füttere ich ohnehin) oder ich sie an die Leine nahm.
    Heute morgen jedoch half nicht mal die Aussicht auf die Futterschüssel und als ich sie im Garten zu mir rief, weigerte sie sich zu kommen (sonst hört sie sehr gut auf das Heranrufen) und nachdem ich sie angeleint habe, legte sie sich sofort hin.
    Ich habe sie dann erstmal im Garten gelassen und unsere Große drinnen gefüttert und eine halbe Stunde später ließ sie sich anleinen und ging mit rein.


    Ich bin einfach ziemlich ratlos und weiß nicht mehr, was ich noch ausprobieren kann. Leckerlis auf dem Boden und die Tür offen lassen und selber weggehen aus dem Raum helfen auch nicht weiter.


    Habt Ihr eine Idee, wie ich Fina das Reinkommen wieder schmackhaft machen kann? Sie genießt es ja eigentlich bei dem Regenwetter, das gerade herrscht, ein trockenes Plätzchen zu haben.


    Schon mal vielen Dank und liebe Grüße


    Judith

    @ tatze77
    ein Glück, dass die Pferde unverletzt blieben bei all der Panik, die da wohl entstanden ist.



    Was LasPatitas schreibt über den Hundehalter, der angegriffen wurde, weil sich sein bellender Hund hinter ihm versteckte, halte ich für die schlimmste Gefahr.
    Ich übe jetzt grade den "stillen Rückzug", wobei mir als Ersatz ein Bulle dient (auch vor ihm habe ich Respekt), der z. Z. auf einer Weide ist, die direkt an unseren Weg grenzt.
    Das klappt soweit gut. Bei mir bleibt dennoch eine Restunsicherheit, ob meine Große (Bernhardiner/Poln. Hirtenhund) nicht doch in einer wirklichen Gefahrensituation bellen oder sich gar dem/den Wildschwein/en stellen würde


    Letztendlich steckt dahinter die Frage, vertraut mir mein Hund auch in einer solchen Grenzsituation voll und ganz?


    Falls in diesem Thread jemand ist, der mit seinem HSH in einer solchen Situation war, würde es mich sehr interessieren, wie der Hund reagiert hat.
    Schon mal danke!


    LG

    Hallo Magda,


    meine schon recht betagte Hündin ist ein Bernhardiner/Podhalaner-Mix. Warum sie in Polen, trotzdem sie ein Mischling ist, zur Podhalanerzucht eingesetzt wurde, ist mir nie ganz klar geworden.
    Zum Glück hat sie viel von der Sanftheit der Bernhardiner, aber sie kann auch wahnsinnig stur sein und wenn sie unbedingt irgendwo hin muß, dann ist sie schon ein paar Mal im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Kopf durch die Wand. (Das hat sich inzwischen aber zum Glück gelegt.)
    Am sturesten ist sie, wenn es um "ihr" Auto geht - da liegt sie nämlich am liebsten den ganzen Tag drin und überwacht von dort aus das gesamte Grundstück und den halben Ort.
    Wehe, wenn wir und dann mal das Auto "leihen" müssen...


    Auch ihr Schutztrieb ist sehr stark ausgebildet - das ist so der härteste Brocken, an dem ich immer noch arbeite. (Sie selber sieht sich wahrscheinlich als "Supermami".) Konsequenz und eine sichere Stimme (deshalb habe ich die Hundepfeife als Notsignal, wenn ich mich auf meine Stimme nicht verlassen kann) sind absolut notwendig. Ansonsten kann ich das nur bestätigen, was susami sagt, wird man hektisch gereizt oder ärgert sich, überträgt sich das sofort und nicht so, wie man es für gut fände.


    Was ich noch schwierig finde ist, dass ihr Schmerzen erst dann anzumerken sind, wenn es schon sehr heftig ist. Dadurch ist es erschwert rechtzeitig auf Erkrankungen zu reagieren.


    Was Besucher anbelangt, so ist sie zwar immer sehr interessiert, aber sie hat nun verstanden, dass sie nur auf Signal hin kann. Da ist von Vorteil, dass sie aufgrund ihres Alters recht gelassen ist.


    Ansonsten ist sie einfach eine Seele von Hund und ich liebe es nach Feierabend auf der Couch zu liegen und mich von ihrem Schnarchen einlullen zu lassen.


    LG

    Hallo,


    @ Tina:


    Könnte es sein, dass Nala (sofern sie nicht kastriert ist) gerade läufig wird - oder falls sie die Läufigkeit schon hinter sich hat, dass sie vielleicht scheinträchtig ist? Etwas weiter oben steht einiges zu diesen Themen. Was Du beschreibst klingt sehr danach.
    Hast Du inzwischen schon mit der Tierheilpraktikerin sprechen können?


    @ apollo13


    schön, hier die Gelegenheit zu haben mit jemandem aus Griechenland Kontakt zu haben.
    Ich glaube, das was für Hermes am wichtigsten ist, hast Du selber schon geschrieben: er hat noch vieles an Entwicklung nachzuholen. Das ist ja auch kein Wunder, wenn Du ihn gefunden hast als er 4 Wochen alt war, dann fehlen ihm ja etliche wichtige Wochen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern.
    Schön, dass er mit Apollonia einen Hund hat, an dem er sich orientieren kann. Sie ist jedoch selber noch recht jung und die eigene Entwicklung steht im Vordergrund.
    Ich glaube für Hermes ist es erstmal sehr wichtig Sicherheit vermittelt zu bekommen. Normalerweise hätte er ja noch eine lange Zeit mit viel Körperkontakt zur Mutter und zu den Geschwistern gehabt. Erst wenn das Gefühl von Sicherheit da ist, hat man auch den Kopf frei um zu lernen wie man auf verschieden Umwelteinflüsse reagiert. (Ich denke, das ist bei Welpen nicht anders als bei Kindern.)
    Hermes muß ja erstmal lernen, sich in Eurem Alltag und Euren Gewohnheiten zurecht zu finden. Wenn es irgendwie möglich ist, würde ich das Alleinelassen mit deutlich kleineren Schritten angehen. (Aus dem Zimmer raus, Tür zu und gleich wieder rein.)


    An dieser Stelle habe ich wieder eine Frage an Chris: Ich vermute, dass es bei Hunden auch eine Objektkonstanz gibt. Wenn ja, wie und wann entwickelt sich diese?


    Insgesamt denke ich, dass Hermes kleinere Lernschritte gut tun. Erstmal das neue Zuhause gut kennenlernen und dann erst langsam die weitere Umgebung (draußen) mit einbeziehen. Wenn Du einen Garten hast, dann könnte dieser vielleicht auch erst als 2. Umfeld genügen.


    Ansonsten hat Chris hier zu Beginn des Threads sehr anschaulich die Gegenkonditionierung geschrieben und auch darüber, wie man dem Hund vermittelt, dass man eine aus Hundesicht potentielle Gefahrenquelle erkennt und als harmlos erachtet.


    Ich finde es toll, dass Du Dich der beiden Hunden angenommen hast. und glaube, dass sich im Laufe der Zeit eine wunderbare Beziehung zu beiden entwickeln wird.


    LG


    Judith

    Hallo alle, die hier so fleissig geschrieben haben,


    ganz lieben Dank für alle Antworten mit Tipps, Erfahrungen und den hilfreichen Link.


    Alle Antworten haben mir gezeigt, dass ich mit meinem mulmigen Gefühl nicht so falsch lag - grade auch jetzt wo es auf den Winter zugeht und die Schweine sich noch Eßbares sichern, was auf den Feldern übrig geblieben ist.


    Eure Antworten haben mich in die Lage versetzt, dass ich eine mögliche Begegnung in der Phantasie durchspielen und mit den Hunden Trockenübungen durchführen kann. Wenn ich mir vorstelle ich würde einfach von einer derartigen Begegnung überwältigt werden, würde ich mit Sicherheit hektisch bis panisch reagieren.


    Auf das Gehör kann ich mich leider nicht verlassen, weil der Straßenlärm (parallel zu fast allen Wegen hier) enorm hoch ist und die Wildschweine kommen bis an diese Straße heran.


    Im letzten Jahr fand ich auf der Wiese, die direkt hinter unserem Garten liegt, ein schwer verletztes Wildschwein (habe natürlich gleich den Jagdpächter benachrichtigt, der hat es dann erschossen). Das zeigt jedoch, wie nahe die Tiere kommen können.


    Ansonsten meide ich die Gebiete mit den deutlich sichtbaren Wildschweinspuren sowieso. Wenn ich mal im Wald laufe (sonst meist auf den Wegen durch Wiesen) suche ich mir eher die hier zahlreichen Windbruchgebiete, wo ich Wildschweine eher seltener vermuten würde.


    Ich bin sehr beeindruckt, wie Ihr die, wie es scheint, gar nicht so seltenen Begegnungen gemeistert habt.


    Ich hoffe dennoch, dass mir eine Begegnung mit den ansonsten tollen Tieren erspart bleibt.


    Ganz liebe Grüße


    Judith


    ach ja, und den Hinweis, sofort zur Tierklinik zu fahren falls doch was passieren sollte, schreibe ich mir ganz dick hinter die Ohren.

    Hallo,


    ich meine die Frage ernst. Bei uns gibt es viele Wildschweine und auch bei großer Vorsicht besteht tatsächlich die Gefahr ihnen zu begegnen. Natürlich meide ich die Wege, die offensichtlich von ihnen genutzt werden. Aber in dieser Jahreszeit, in der ich durchaus mit meinen beiden Hunden auch mal in der Dämmerung auf (dorfnahen) Feldwegen unterwegs bin, würde ich eine Begegnung nicht ausschließen.
    Ein solches Zusammentreffen wäre schon schlimm, wenn ich alleine unterwegs wäre, aber mit den Hunden, denke ich, wäre es noch gefährlicher - zumal meine Große ein Mix aus Bernhardiner und poln. Hirtenhund ist und sich sicher den Wildschweinen stellen würde.


    Ich wäre sehr dankbar für (ernst gemeinte) Tipps - vielleicht auch von den Wald-Fachleuten unter Euch.


    Schon mal vielen Dank und liebe Grüße


    Judith

    Hallo,


    vielen Dank, Chris, für die tolle und ausführliche Erklärung! Mir ist richtig ein Licht aufgegangen.
    Vor einiger Zeit hatte ich sogar mal mit Fina im Garten mit einem Besenstiel geübt. Aber da war mir nicht klar, dass es dabei um ihr Körperbewußtsein geht. Ich habe es eigentlich nur getan, weil Lisa früher mit viel Freude solche Übungen gemacht hat (auch Rolle, unter meinen angewinkelten Beinen durchrobben, Slamlom zw. meinen Beinen und über Baumstamm balancieren). Lisa war nämlich so ein Hund, die ständig irgendwo angestossen oder mit dem Kopf hängengeblieben ist.
    Da hatte mir quasi der Hund gezeigt, was ihr gut tut. (Sie wollte immer auch ein T-Shirt an haben, wenn ich Benja eines anzog, damit diese während der Scheinträchtigkeit nicht an den Zitzen saugen konnte.)


    Morgen gleich werde ich mit dieser neuen Erkenntnis starten...


    ...ja, bitte mehr davon (muß aber nicht sofort sein, nach und nach ist bestimmt viel besser)


    ..und ja, Sandra manchmal ist wohl doch einfacher mit Rüden ;)



    Ich habe über die Frage nachgedacht, warum Läufigkeit die Angst verstärken kann und habe dafür eine Vermutung:
    Vorstellbar wäre, dass dies mit der Hormonproduktion der Nebennierenrinde zusammenhängen könnte. Bei langandauerndem Streß wie andauernder Angst, Traumata, chronische Schmerzen erschöpft sich die Cortisolproduktion immer mehr (das Gewebe kommt also nicht mehr nach ausreichend Hormon zur Verfügung zu stellen). Werden nun gleichzeitig auch noch vermehrt Sexualhormone produziert, die alle aus demselben Ausgangsstoff (Cholesterol) aufgebaut werden könnte es zudem zu einem weiteren Engpaß bei den Nebennierenrindenhormonen kommen. Die Folge wäre dann eine noch stärker verminderte Fähigkeit Streß zu verarbeiten.


    Aber, wie gesagt, dies ist nur eine Idee.


    Gute Nacht, Judith