Beiträge von rather_ripped

    Eine Freundin meiner Mutter, die nebenberuflich auch in einer Hundeschule arbeitet, hat mir gesagt, dass ich auch an Majas Frustrationstoleranz arbeiten muss - die ist nämlich kaum vorhanden. Sie sagte, ich solle Maja auf den Spaziergängen und in der Wohnung immer mal wieder anbinden und mich nur mit Cleo beschäftigen. Aber ist das nicht gemein? Ich hab das draußen einmal versucht, die Leute gucken immer schon ganz entsetzt (denken wahrscheinlich, ich würde meinen Hund aussetzen :lol:).

    Das könnte ja auch mit diesem ganzen Aufmerksamkeitsding zusammenhängen. Wenn ich Cleo zB über einen Baumstamm balancieren lasse, springt Maja die ganze Zeit über den Baumstamm rüber und kläfft ohrenbetäubend. Sie fordert Aufmerksamkeit...

    Hmm, geistige Auslastung könnte eventuell schon mit reinspielen. Das gestaltet sich bei ihr nämlich sehr schwierig, weil sie immer so schnell hochdreht. Cleo kann ich apportieren lassen, wir machen Wald und Wiesen Agility und solche Sachen - aber bei Maja hab ich da keine Chance. Sobald ich so etwas versuche, fängt sie an zu kläffen, zu rempeln und dreht total hoch. Dann breche ich ab... Inzwischen bin ich was das Thema angeht auch schon ziemlich frustriert und versuche nicht mehr viel :sad2: Ich habe unserer alten Trainerin seit einem halben Jahr gesagt, dass ich gerne etwas in Richtung Auslastung mit Maja machen würde, sie meinte immer nur wir wären noch nicht so weit. Und alleine traue ich mich das wie gesagt inzwischen nicht mehr... Deswegen bemühe ich sie körperlich auszulasten und lasse öfter mal Leckerchen suchen. Bei der neuen Trainerin will ich auch so schnell wie möglich mit einem Hundesport anfangen, für Beide. Ich denke, dass sie viel Freude daran haben würden und es unsere Beziehung stärken würde. Ich warte schon sehr lange darauf, endlich anfangen zu können.

    Und was das Aufmerksamkeitsding angeht - das ist auch ein gaaaanz großes Thema bei uns :roll: Ihr ständiges Winseln verfolgt ja auch nur diesen Zweck (laut Trainerin). Denkst Du, das könnte alles zusammenhängen? Noch verknüpft mit ihrem Kontrolldrang?

    Ja, Maja hat das schon immer gemacht. Ich weiß jetzt auch 100%ig, dass es Zerstörungswut und keine Angst vor dem Alleinsein ist. Gestern war eine Freundin da und wir saßen bei meinem Bruder auf dem Bett und haben Serien geschaut. Die Hunde lagen vor dem Bett. Irgendwann habe ich etwas kauen gehört - Maja hatte den Hausschuh meines Bruders auseinander genommen! :oops2: Das ist doch einfach nur total dreist, oder?! Ich habe sie dann in mein Zimmer alleine in ihre Box geschickt. Abends bin ich dann weggegangen (es war der letzte Abend in der Stadt für eine sehr gute Freundin von mir, deswegen hab ichs riskiert und die Hunde alleine gelassen), habe extra an verschiedenen Stellen im Zimmer Altpapier platziert damit sie wenigstens nicht an Wertgegenstände geht - und sie hat ÜBERHAUPT NICHTS gemacht! :???: Es liegt also wirklich nicht am Alleinsein, zu diesen Zeiten hatte sie mit ihrem Verhalten nur eben den meisten Erfolg.

    Hier schreiben ja einige, dass ich mit der Thematik warten soll, bis ich eine neue Trainerin gefunden habe. Das will ich aber eigentlich nicht, weil dieses Verhalten auch mit meine Wahl einer Trainerin beeinflussen wird. Es ist doch eine totale Dreistigkeit, oder? Vielleicht wäre Canis da eben doch wieder angebrachter...

    Wie wären denn Eure Ansätze bei Zerstörungswut? An der Auslastung kann es eigentlich echt nicht liegen...

    Jetzt macht einiges andere auch Sinn... Ich wusste im Grunde ja schon lange, dass Maja nicht wirklich unter Verlassenängsten leidet. Sie zeigt keine Stresssymptome wie speicheln, hecheln, o.ä, bellt und winselt nicht, uriniert nicht in die Wohnung. Das einzige ist, dass sie hemmungslos alles zerstört was ihr zwischen die Pfoten kommt. Da ist es auch vollkommen egal, ob ich ihr vorher einen Kong, einen Ochsenziemer oder einen Rinderhuf bereitgelegt habe. Das ganze scheint mehr nach dem Motto: "Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch" zu laufen :roll:

    In den letzten Tagen ist mir etwas klar geworden - ich glaube nicht, dass unser Problem das Alleinbleiben ist. Es handelt sich viel mehr um eine generelle Zerstörungswut.

    Maja zerstört Objekte (im Grunde alles, was ihr zwischen die Pfoten kommt) sobald sie unbeobachtet ist. Hierbei ist es egal, ob sie alleine in der Wohnung, in einem Zimmer eingesperrt oder nur allein in einem Zimmer ist. Da ich diese Situation aber im großen und ganzen vermeide, erlebte ich dieses Verhalten bei ihr in erster Linie dann, wenn sie in der Wohnung allein war.
    Irgendwann habe ich zwar festgestellt, dass sie auch wenn sie (von meinem Bruder oder meiner Mutter, also Personen, die für sie zur Familie gehören und im selben Haushalt leben) gesittet wird und der Sitter sich nicht im selben Raum aufhält (die Türen sind alle geöffnet, sie hätte also die Chance, sich im selben Raum aufzuhalten) Dinge zerstört. Ich bin daraufhin davon ausgegangen, dass es meine spezielle Anwesenheit sei, auf die es ihr ankommt.
    Dann stellte ich fest, dass sie in unregelmäßigen Abständen auch dann Dinge zerstörte, wenn ich bspw. duschen oder in der Küche war und sie in unserem Zimmer eingesperrt war. Mal klappte es, mal nicht.
    Vor ein paar Tagen dann saß ich in meinem Zimmer und hatte die Tür geöffnet. Maja verließ das Zimmer und als ich etwa 10 min später nach ihr gesehen habe, hatte sie sich aus dem Zimmer meiner Mutter Deko geklaut und zerstört. Da ging mir endlich ein Licht auf! :idee: Maja hat schon immer Streifzüge durch die Wohnung gemacht und Dinge zerstört, deshalb lasse ich meine Zimmertür in der Regel geschlossen. Lasse ich sie zwischendurch doch einmal geöffnet, beginnt Maja sofort wieder damit im Nebenraum Dinge zu zerstören. Da ich diese Situationen deswegen vermeide, konnte ich dieses Verhalten bei ihr nur beobachten, wenn ich sie alleine in der Wohnung ließ.

    Jetzt sieht das Ganze etwas anders aus, oder? :| Wie gehe ich das Problem nun an? Ist das Respektlosigkeit von Majas Seite aus?

    Danke für Deine Antwort!

    Einen festen Platz hat Maja schon, das ist ihre Box :) Ich habe auch schon einmal versucht sie darin allein zu lassen, das hatte aber fatale Folgen - die Box und meine halbe Einrichtung waren zerstört, als ich nach 2 Stunden wiederkam... Diese Möglichkeit fällt also leider weg.

    Zitat

    Ich würde die Trainingsmethode nicht wechseln, sondern nur etwas dran feilen.

    Hmm, ich glaube, das werde ich jetzt auch tun. Habe nochmal auf der CumCane-Seite nachgesehen, auch bei den Seminaren wird Pia Gröning mehrfach erwähnt. Sie scheinen irgendwie zusammenzuarbeiten oder zumindest scheint Pia sich einiges bei ihnen abgeguckt zu haben. Ich werde ihr nachher mal eine E-Mail schreiben =)

    Ich verstehe den Punkt auch nicht, denn den meisten Haltern ist ja klar, dass SIE das Problem sind und nicht ihre Hunde. Soviel weiß ich selber ja beispielsweise auch :D Diese Erkenntnis muss mir nicht nochmal auf dem Silbertablett serviert werden, ich will nur lernen, wie ICH mich ändern kann. Wie Martin Rütter immer so schön sagt: "Ich trainiere Hunde, aber vorallem ihre Menschen" - und genau darauf kommt es doch an =)

    So, da die Wahl einer geeigneten Hundeschule sich vermutlich noch etwas hinzieht, werde ich mit dem ersten und wichtigsten Punkt unseres Training alleine beginnen. Meine Maja ist ein Schäferhundmix, Kontrollfreak und momentan 16 Monate alt. Nach einer kurzen Phase, in der es geklappt hat, kann sie leider wieder nicht allein bleiben...

    Soweit ich weiß bellt sie nicht, aber sie zerstört. Alles, was ihr zwischen die Pfoten kommt. Das ist aber leider etwas, das sie ohnehin gerne tut - wenn ich meine Zimmertür nicht verschließe, schleicht sie sich heimlich in das Zimmer meiner Mutter um dort Gegenstände zu klauen und zu zerstören. Es scheint also eine generelle Leidenschaft von ihr zu sein, die sie auslebt, sobald sie sich unbeobachtet fühlt. Dieses Verhalten resultiert also nicht nur aus Verlassensängsten. Deswegen denke ich, dass ich ihr vielleicht schon früher oder zumindest anders ansätzen muss, als beim bloßen Alleinbleibtraining. Nur wo? Was mache ich dagegen? Es liegt nicht an mangelnder Auslastung, soviel steht fest, und auch nicht an zu wenig Kauartikeln (zwei Kauspielzeuge liegen hier sowieso immer rum, die auch gerne genutzt werden).

    Dann zum Thema Kontrolle - das wird bei Maja ganz groß geschrieben. Wenn ich sie lassen würde, würde sie mir durch die ganze Wohnung folgen. Deshalb sperre ich sie öfter in meinem Zimmer ein, wenn ich auf die Toilette gehe oder zB in der Küche koche. Das klappt auch - bis auf wenige Ausnahmen - ganz wunderbar. Sperre ich sie nicht ein, ist das Theater groß - sie setzt sich vor die Badezimmertür und winselt und heult, bis ich dieses wieder verlasse... Sollte ich solche Situationen trotzdem provozieren? Wenn ja, wie verhalte ich mich dann in solchen Momenten richtig? Und was kann ich generell gegen ihre Kontrollsucht (die wohl auch mit der Rasse zusammenhängt) tun?

    Mir wurde geraten, nicht mit dem Alleinbleibetraining an sich (das ich so: klick aufbauen will) anzufangen, sondern erstmal "Bleib"-Übungen zu versuchen. "Bleib" ist ein Kommando, was ich bisher für überflüssig gehalten habe - bei uns gilt ein Kommando (zB "Sitz") nämlich sowieso, bis ich es aufgelöst habe (mit einem "Okay"). Ich soll Maja absitzen lassen und mich von ihr langsam entfernen - erst ein paar Schritte, dann ein paar Meter, dann ohne sie den Raum verlassen. Ich finde das klingt nach einer guten Methode. Was meint ihr? Und seid ihr der Meinung, ich sollte hier ein "Bleib" einführen oder sie weiterhin nur absitzen lassen ohne aufzulösen? Wobei ein "Bleib" mir vielleicht auch dann nützlich sein könnte, wenn sie nicht zwangsläufig sitzen muss... :denken: Sollte ich mit dem Clicker arbeiten (den kennt sie bisher nicht)?

    Für den späteren Zeitpunkt, wenn es um längere Intervalle des Alleinebleibens geht (mehrere Minuten/ später Stunden), brauche ich auch nocht ein paar Ratschläge von Euch =) Ich will hier nämlich ungern mit Futter arbeiten. Ich habe zwei Hündinnen und ich will keinen Kampf in meiner Abwesenheit riskieren. Bisher war auch Futter kein Problem unter den Beiden, in der letzten Zeit (sie werden erwachsen) kam es deswegen aber vermehrt zu Reibereien. In unterschiedlichen Räumen kann und will ich sie auch nicht unterbringen, weil ich dann zum einen eine von ihnen aus dem gewohnten Umfeld (mein Zimmer) aussperren müsste und ich zum anderen nicht immer die Möglichkeit dazu haben werde, da ich in den nächsten Jahren aller Wahrscheinlichkeit nach nochmal in WGs leben werde. Ändert sich dadurch etwas am grundsätzlichen Training? Haben andere von Euch das Training auch ohne Futter/ Kauartikel gemeistert?

    Da dies der Punkt in unserem Zusammenleben ist, der mir am meisten zu schaffen macht, wäre ich unendlich dankbar über Antworten, Ratschläge und Erfahrungsberichte :smile:

    Warum ich das nochmal geschildert habe: Cleo ist glaube ich schon so ein "Mittelkrallentyp". Die weiß, was ich von ihr will, könnte es auch umsetzen - hat aber keine Lust dazu :hust: Sie denkt sich wahrscheinlich: "Was solls, letztendlich ist Frauchen sowieso machtlos und ich kann meinen Willen durchsetzen." Bei ihr wären Canis-Methoden vermutlich ganz ratsam, vorallem auch, damit sie merkt, dass ab dann eine andere Musik gespielt wird.

    Maja hingegen macht nicht "absichtlich" etwas falsch. Sie WILL mir ja gerne alles Recht machen - manchmal weiß sie glaube ich nur nicht wie oder kann einer Versuchung (zB vorhin im Zimmer meiner Mutter die Weihnachtsdeko anknabbern :motz:) nicht widerstehen. Wenn ich da mit so rabiatem Verhalten und Strafen ankommen würde, dann würde sie das doch bestimmt nur noch mehr verunsichern :/

    Ich glaube Maja muss gezeigt kriegen was ich will und wie sie das umsetzen kann und Cleo muss gezeigt kriegen, dass ich das was ich will auch durchsetzen werden.