Beiträge von rather_ripped

    Ich habe auch nochmal darüber nachgedacht und bin jetzt 100%ig sicher, dass ihr (asterix, babyjana & Bentley) euch das viel schlimmer vorstellt, als es ist.
    Ich schreie Maja niemals an oder "maßregele" sie durch körperliche(n)/ psychische(n) Gewalt und oder Druck. Das würde mir im Leben nicht einfallen! Ich streichle sie mindestens genauso oft und viel wie Cleo, eher noch mehr, weil sie das halt einfach noch viel stärker braucht. Ich beschäftige mich mit ihr, übe mit ihr, spiele mit ihr. Im Bett kuschel ich mehr mit ihr als mit Cleo, weil Cleo meistens am Fußende liegt und Maja auf Brusthöhe :roll:

    Ich hab die kleine Maus mittlerweile soo lieb, ich mach wirklich kaum mehr Unterschiede zwischen den beiden. Klar erstelle ich momentan mehr Threads über Probleme mit Maja, aber das liegt einfach nur daran, dass Cleo schon einen großen Teil Erziehung hinter sich hat und Maja noch ganz am Anfang steht. Als Cleo so jung war habe ich mich auch noch viel öfter an dieses Forum gewandt =)

    Und ich denke auch nicht, dass wir eine_n professionelle_n Trainer_in brauchen, denn Maja ist bei weitem kein Problemhund. Sie ist halt nur noch sehr jung und muss noch viiiel lernen :)

    Zu meinem bisherigen Vorgehen:

    Wenn Cleo irgendwas zu knabbern hat, dass Maja unbedingt haben will (das waren die einzigen Situationen in denen es zu von mir als "Bell-Orgien" bezeichneten Situationen gekommen ist) und die Kleine meint deshalb Terror machen zu müssen, dann sage ich erst "Aus" - ich probiers ein paar Mal, wenn sie sich nicht beeindrucken lässt wird sie kurz vor die Tür gesetzt (natürlich nicht vor die Wohnungs- sondern nur vor meine Zimmertür ;) ) bis sie sich abreagiert hat. Dann darf sie kurze Zeit später wieder rein. Wenn sie wieder anfängt zu kläffen, muss sie wieder ein paar Minuten aus dem Zimmer. Spätestens nach dem dritten Rausschmiss ist sie meistens ruhig. Was haltet ihr von dieser Vorgehensweise?

    Wenn draußen viele Menschen (und Tiere unterwegs sind) behalte ich Maja nun an der Leine. Ist niemand in Sichtweite, darf sie mit den anderen toben. Sobald ich irgendwen sehe, kommt sie an die Leine - ich hab sogar das Gefühl, das gibt ihr Sicherheit. Fängt sie an zu bellen, stelle ich mich vor sie, sehe sie an und sage "Maja, Aus!". Hört sie auf, gibts sofort ein "Feeiiin!!" + Leckerlie. Solange sie die anderen nicht sehen kann, ist sie meistens ruhig :) Bei anderen Hunden handhabe ich das jetzt auch so. Nur wenn sie ruhig ist, darf sie schnuppern. Das ganze klappt wirklich gut, der Spaziergang war heute schon viel entspannter! Maja ist wirklich sehr lernfähig.

    Bei Hunden aus dem Ausland finde ich das teilweise ganz sinnig. Dort sind einige Tierschützer_innen überzeugt davon, dass sich ältere Hunde, die ihr komplettes Leben auf der Straße verbracht haben, nicht mehr wirklich in ein Zuhause mit Haus, Menschen, eventuell noch in der Stadt oder so einleben können.
    Ein gutes Beispiel dafür ist eine Hündin, die mal mit in meiner WG gelebt hat. Sie kam mit 2-3 Jahren nach Deutschland, ehemaliger Straßenhund aus Spanien. Als ich sie kennenlernte, hatte sie bereits mehrere Jahre intensives Training mit einer privaten Trainerin hinter sich und war trotzdem noch das reinste Nervenbündel :sad2: Egal ob andere Menschen, Tiere, ungewohnte Geräusche/ Umgebungen, an der Straße laufen usw. usf. - all das war für sie purer Stress. Ich habe mir nicht nur einmal gedacht, dass man dieser Hündin einen größeren Gefallen getan hätte, wenn man sie in Spanien auf der Straße gelassen hätte :/

    Die Orga wo Maja her ist macht das genauso - alle Hunde werden erstmal eingesammelt. Die älteren werden dann kastriert und an der Fundstelle wieder ausgesetzt (natürlich vorher gesundheitlich untersucht usw.), die Welpen/ Junghunde werden vermittelt. Das ist das Alter, in dem der Verein den Hunden noch zutraut, sich in einer ganz anderen Welt gut einzuleben.

    Ich persönlich finde diese Einstellung eigentlich gar nicht schlecht. Ich treffe viele Hunde aus dem Ausland auf unseren Spaziergängen. Die, die fröhlich und auch meistens ohne Leine auf meine beiden zugestürmt kommen, sind meist von Welpe an hier in Deutschland. Die, die sich schüchtern hinter Frauchen verstecken oder eventuell auch die Zähne fletschen kamen meist erst im höheren Alter her - und sind teilweise schon seit Jahren in Deutschland...

    Ich will damit nicht sagen, dass es nicht gelingen kann, einen älteren Hund aus dem Ausland hier glücklich zu machen. Aber es kostet einfach sehr viel Zeit, Mühe und Nerven - sehr viel mehr als bei einem Welpen. Und wenn den Halter_innen das dann irgendwann zu viel wird, landen die Hunde womöglich noch in deutschen Tierheimen - womit sich das Problem nur verlagert hätte. Naja, wirklich seriöse Orgas nehmen ihre Ruckläufer ja auch zurück....

    Aber ich denke, was dieses Thema angeht werden die Meinungen auch sehr weit auseinander gehen.

    Nunja, das kann schon irgendwo sein... Bei Cleo hatte ich (wie ja im anderen Thread schon geschrieben) einfach von Anfang an die rosa Brille auf. Alles was sie gemacht hat war toll, die schlechten Sachen habe ich so gut wie übersehen und sie war vom ersten Tag an mein absoluter Herzhund. Erinnert ihr euch an diesen Thread, den ich aufgemacht hatte: https://www.dogforum.de/ftopic100743.html ? Genau dieser Hund ist meine Cleo für mich. Meine one-in-a-million. Ich liebe diesen Hund über alles.

    Bei Maja war alles anders, das gebe ich zu. Am Anfang hatte ich Angst, niemals eine richtige Bindung zu ihr aufbauen zu können. Am Anfang hatte ich ja auch noch ihr Schwester in Pflege und wenn ich ganz ehrlich bin gefiel mir die bei der Ankunft in Deutschland auch besser :ops: :(
    Aber mittlerweile tut sich etwas, ganz im Ernst! Ich habe Maja mittlerweile richtig lieb gewonnen und während ich am Anfang noch mit dem Gedanken gespielt habe, sie wieder abzugeben, käme das für mich jetzt überhaupt nicht mehr in Frage. Ich hab sie richtig ins Herz geschlossen!

    Was mich noch zusätzlich unter Druck setzt ist, dass Maja groß werden wird. Ich wollte einen größeren Hund, habe mich bewusst dafür entschieden (auch wenn sie nicht ganz so groß vorgestellt wurde wie sie wahrscheinlich wird), aber wo ich bei Cleo immer noch einiges habe durchgehen lassen denke ich mir bei Maja immer "Das musst du schnell in den Griff kriegen, sonst kriegst du später Probleme". Noch dazu "übersehe" ich deshalb vermutlich auch hin und wieder, wie klein Maja eigentlich noch ist. Cleo war ja ein richtiges Würmchen und Maja ist jetzt schon so groß wie Cleo heute.

    Ich will aber nicht unfair sein und ich will Maja auch nicht abgeben! Was soll ich denn nur machen? Ich liebe sie doch :(

    Ich bin euch übrigens dankbar, dass ihr so ehrlich eure Meinung geschildert habt. Das hilft mir wirklich weiter, weil ich das oft selber gar nicht so wahrnehme! :no:

    Mir passiert es schnell, dass ich Halter_innen moderner Rassen wie Labbi, JRT und vorallem der Designerrassen als nicht besonders kompetent einschätze :roll: Ich denke das liegt daran, dass diese Rassen immer als so absolut unproblematisch propagiert werden (Bsp. Labbi) bzw. eine sehr geringe Körpergröße haben (Bsp. JRT) und deshalb oft als leicht zu händeln eingeschätzt werden. Vorallem im Bezug auf die JRTs wurde und wird mir das leider auch immer wieder bestätigt :/

    Bei Border Collies und teilweise auch Aussies habe ich oft das Gefühl, der Halter will zeigen "Seht ihr, ich kann das - ich schaffe eine so anspruchsvolle Rasse auszulasten und auch auszubilden" :hust: . Der Border Collie ist in meinem Augen die beliebteste Rasse unter Hundetrainer_innen.

    Zitat

    ich würde auch so ähnlich verfahren wie brush. also hund auf den platz schicken, wenn es nötig sein sollte mit bodyblocks oder hausleine. sie darf nicht mehr richtung rennen, egal, ob besuch da ist, es klingelt oder jemand durchs haus geht. draußen würde ich eine schleppi benutzen und ihr keine möglichkeit lassen, andere anzubellen, also vorher ranrufen und wenn nötig abdrängen. da musst du auch mit cleo aufpassen. wenn du pech hast, schaut sie sich das alles ab. ich würde auch viel einzeln gehen. wichtig ist es, mit viel körpersprache zu arbeiten, ich würde ihr auch ein "schau" beibringen, um blickkontakt einzufordern in brenzligen situationen.

    Danke für die Tipps! Ich hoffe doch mal, dass Cleo sich das nicht abschauen wird. Als sie jünger war hatte ich zwischenzeitlich auch die Befürchtung, sie würde zur Kläfferin werden (u.a. weil bei ihr augenscheinlich ein Spitz mitgemischt hat). Das hat sich aber von ganz alleine gelegt und mittlerweile benutzt sie nur noch im Spiel ihre Stimme :)

    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ich Maja überfordere bzw ich wüsste nicht womit. Das Einzige ist, dass sie die ganzen Geräusche hier natürlich nicht kennt. In ihrem Zwinger auf dem abgelegenen Grundstück in Rumänien gab es in erster Linie Hundegebell und sonst nichts ;)

    Ich beschreibe mal unsere Situation: Mein Zimmer liegt zu einer nicht gerade stark befahrenen Straße. Es ist außerdem das äußerste der Wohnung sprich: es grenzt direkt an den Hausflur. Wenn irgendwo in der Wohnung Geräusche zu vernehmen sind, dann also in erster Linie in meinem Zimmer - dem Zimmer, in dem sich Maja die meiste Zeit aufhält.

    Sie bellt wenn:

    - irgendwer durch den Hausflur geht
    - es schellt
    - das Fenster auf ist und Leute vor dem Fenster hergehen
    - draußen ungewöhnliche und laute Geräusche sind

    - sie unsere Katze sieht
    - sie mit Cleo spielt/ spielen will
    - sie etwas haben will, was Cleo hat oder sie aus sonst einem Grund (noch) nicht bekommt (zB wenn ich das Futter zubereite)

    - sie draußen anderen Hunden oder Menschen begegnet
    - ihr draußen irgendetwas begegnet, dass ihr fremd ist
    - sie draußen vor etwas Angst hat

    Zitat

    Wenn ein Hund dauernd in Arlarmbereitschaft ist und alles meldet und ständig kläfft, dann stimmt im kompletten Umgang etwas nicht.

    Das heißt, der Hund ist mit der Lebenssiutation überfordert und das Bellen ist ein Symptom.

    Viele Grüße
    Corinna

    Na toll, und was willst du mir jetzt damit sagen? :???:

    An den Rest: Danke für eure Ratschläge! :gut: Werde gleich heute versuchen, sie in die Tat umzusetzen. Alles in allem ist Maja ja ein sehr lernfähiger Hund, ich denke (&hoffe!) doch, dass wir das auch ohne Trainer_in hinkriegen :)

    Dann werde ich mir Anfang nächsten Monats auch das Buch über das Bellverhalten des Hundes aus dem Animal Learn Verlag bestellen (diesen Monat ist es leider nicht mehr drin, weil heute auch noch ein Einkauf im Barf-Shop ansteht).

    Ich werde dann wohl auch erstmal dazu übergehen, sie draußen an der Leine zu behalten. Ich bin halt immer hin und her gerissen, was jetzt am Anfang wichtiger ist: Sozialkontakte und Abrufbarkeit oder Leinenführigkeit und Kontrolle über den Hund? Bisher hatte ich den Schwerpunkt auf Ersteres gelegt, aber jetzt werde ich das mal ändern (zumindest vorerst). Denn sie wird auch groß werden und ein so großer Hund, der nicht leinenführig ist - nein Danke! ;) Und der Rest des Grundgehorsam lässt sich an der Leine auch besser trainieren.

    @ Miss Emmy: Ich denke es gibt durchaus andere Wege, einen Hund zu erziehen :hust:

    @ lillameja: Wenn sie in der Wohnung bellt, klatsche ich in die Hände und rufe ihren Namen. Das klappte bisher auch ganz gut. Nur wenn sie sich so richtig "eingebellt" hat, bringt das leider auch nichts mehr...

    Draußen bin ich immer relativ machtlos :???:

    @ Meike: Also mit einem Welpen schon zum privaten Trainer? Was ist denn der genaue Unterschied zwischen Verhaltenstherapeut und Trainer? :ops:

    Zitat

    rather_ripped

    Was unternimmt denn deine Organisation in Rumänien, um nicht mehr so viele Hunde nach Deutschland exportieren zu müssen ?

    Dort werden Hunde kastriert, die alteingesessen Streuner werden auch gar nicht vermittelt sondern nach der Kastra wieder ausgesetzt, weil sie sich wahrscheinlich eh nie mehr an das Leben in einer Wohnung gewöhnen könnten. Außerdem ist die Orga in Rumänien mittlerweile zur Anlaufstelle für viele "Landsleute" geworden, die entweder dort hingehen, um ihre Hunde kastrieren zu lassen, oder unerwünschte Welpen dort abgeben, damit diese nicht anderweitig "entsorgt" werden müssen. Es wird versucht, vor Ort ein Umdenken zu bewirken.