Beiträge von Jeanie

    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass bei uns alles andere für die Tonne gewesen ist und wir haben eine ganze Zeit lang, also um genau zu sein, drei Monate mit Richtungswechsel gearbeitet. Der Erfolg in der ersten Woche war enorm, in den darauffolgenden wurde er immer weniger und wir waren wieder am Anfang und dazu kam: Der Hund wurde schwerer und schwerer, er zog mehr und noch mehr und hat sich von nichts beeindrucken lassen und mir war nicht mehr danach, alles freudig mit fünf kg Leckerlies in der Tasche aufzubauen. Finn hat sich die Leckerlies abgeholt und weiter gezogen und dass ist nicht der Sinn der Sache und ganz ehrlich, ich lasse mich nicht noch weitere Monate hinterher ziehen weil ichs auf biegen und brechen unbedingt nett machen möchte, Finn mich aber gar nicht ernst nimmt.

    Jetzt arbeiten wir mit Richtungswechsel und Leinenruck. Leicht aus dem Ellenbogen raus, mehr aber aus dem Handgelenk. Nein, mein Hund hat damit keine Probleme und anfangs war wir da etwas deutlicher und mittlerweile funktioniert mit leichteren Impulsen abgesehen davon, biete ich meinem Hund nach jedem Leinenruck an, zu mir zu kommen nach dem Motto "Das was du gerade gemacht hast war blöd, aber hey, komm zu mir, das ist toll". Oftmals kommt es gar nicht mehr zum Leinenruck, weil ich vorher stehen bleibe, zwei Schritte zurück gehe und meinem Hund wieder anbiete zu mir zu kommen und da wird er mittlerweile schön Aufmerksam und nimmt das Angebot an. Und das nicht langsam, schleichend sondern freudig trabend.

    Dazu arbeiten wir mit der Technik, die Leine auf einen Meter zu stellen wenn "gearbeitet" wird und auf zwei Meter wenn er noch ziehen darf weil es ansonsten zu viel für ihn wird und wir so nur noch Rückschritte machen.

    Ich bin also nicht generell gegen den Leinenruck, aber auch nicht bei jedem Hund dafür und schon gar nicht, wenn man vorher nicht andere Methoden verwendet hat. Auf der anderen Seite ist es dem Hund aber auch nicht fair gegenüber, wenn er permanent angespannt an der Leine zieht, sich die Luft abdrückt und sein Herrchen/Frauchen hinter sich herschleift. Bei zu jungen oder zu kleinen Hunden würde ich das ganze allerdings auch nicht anwenden weil ich bedenken hätte, zu heftig zu sein.

    Mittlerweile hatten wir auch wieder nur Richtungswechsel mit Angebot zu mir zu kommen angewendet aber schnell wieder fallen lassen, da es im selben Disaster endete wie vor etwas knapp zwei Monaten. Trotz passendem Timing. Seit dem ich auch so nicht immer zimperlich bin und wenn ein "Nein" ignoriert wird, schonmal im Fell zuppel oder wenn er auf ein "Komm Hier!" in die andere Richtung wegläuft die Leine hinterher fliegt, funktioniert es bei uns besser. Mein Hund hat nach wie vor Spaß an der Sache und das Leben ist einfach nicht immer angenehm.

    Prinzipiell bin ich dafür, auch das Leine laufen und andere Dinge nett aufzubauen. Bin ich aber mal in einer Situation, zum Beispiel im Freilauf und diese Situation wird gefährlich für meinen Hund wegen eines Autos oder was weiß ich, ist es mir egal ob mein Hund freudig oder mit eingeklemmter Rute auf mich zukommt solange er es tut. Anfangs dachte ich auch, mein Hund muss alles freudig mit viel Elan machen. Nachdem bei uns ein kleiner Hund überfahren wurde, weil alles auf Friede, Freude, Nettigkeit aufgebaut wurde und der Hund in dem wichtigen Moment nicht kam, bin ich da anderer Meinung.

    Prinzipiell sollte jeder Hund und Halter die für sich passende Methode raussuchen. Solange es klappt ists doch in Ordnung.

    Wir hatten ja eine Zeit lang das selbe Problem und Finn fand es gar nicht gut, dass er nachts dann immer unten schlafen musste und hat ständig in das Zimmer geschaut, indem wir vorher zusammen geschlafen haben.

    Da ich ihn nicht dazu gebracht hab, dass er die Treppen läuft hat mein Papa sich dem ganzen angenommen. Er hat Finn ca. auf die Hälfte der Treppe gesetzt und festgehalten damit er nicht auf dumme Ideen kommt und wie bei kleinen Kindern eine Pfote nach der anderen in der richtigen Reihenfolge auf die Stufen gesetzt. Ich hab oben gewartet und dann ging er kurz vor Ende selber hoch. Erst haben wirs immer nur nach oben gemacht und irgendwann ist er dann auch mit mir zusammen runter gelaufen. Ging dann auch alles recht schnell und innerhalb einer Stunde ging er sowohl die Treppen rauf als auch runter. Nach hinten sind die Stufen offen und Teppichfliesen sind drauf. Panische Angst hatte er auch davor.

    Hab mir hier nicht alles durchgelesen und kann mir auch nicht so sehr drunter vorstellen, wie er rumzappelt.

    Ich hab zwar keinen Border aber einen Aussie, der auch gerne Ball spielt und da teilweise schon sehr hochfährt. Im Stall bei anderen Leuten oder wenn Besuch bei uns ist und ein paar mal der Ball geworfen wird hab ich generell kein Problem damit. Ich spiele mit meinem zwar auch Ball aber sei mal kreativ. In deinem Fall würde ich das Ball werfen, hinterher hetzen und zurückbringen allerdings erstmal komplett sein lassen.

    Angefangen hab ich zum Beispiel damit, dass Finn erstmal neben mir sitzen muss und ich am Boden knie, den Ball hin und her rolle, er dabei aber sitzen bleibt. Später hab ich es weiter weg gerollt, vorbei gerollt, Abstand vom Hund genommen, vorbei gerollt, zum Hund hingegangen und weit weg geworfen, das ganze dann auch wenn der Hund nicht neben mir, sondern wo anders gesessen hat oder gestanden hat. Meine Trainerin hat sich auch zum Affen gemacht und das ganze auch gemacht und ich bin mit Finn, sowohl ohne, als auch mit Leine. Sie hat den Ball auch von allen Seiten "über uns hinweg" geworfen. Als Belohnung durfte meiner den Ball dann haben, nachdem ich ihn losgeschickt habe. Der Ball hat dann aber nach dem Wurf schon gelegen! Das ganze habe ich auch mit vielen verschiedenen Gegenständen und auch mit dem Lieblingsspielzeug gemacht. An verschiedenen Plätzen. Nachdem das gesessen hat und ich Finn soweit unter Kontrolle hatte ging ich weiter, damit er das ganze auch als Spiel sieht:

    Ich hab ihn auf dem Feldweg absitzen lassen und je nachdem, wie gut das "Bleib" sitzt, anfangs nur ein paar Meter, später dann bis zu 15 oder 20 Meter weit weg gegangen und hab den Ball im hohen Gras versteckt, oder im Unterholz. Einfach irgendwo, wo er suchen sollte. Bin dann wieder zurück zu Finn, hab ihn belohnt für das sitzen bleiben und hab ihm wieder das Kommando "Bleib" gegeben und bin in eine andere Richtung gelaufen, also in der Wiese, nicht in die direkte Ballrichtung. Von da aus hab ich ihn zu mir gerufen, absitzen lassen und dann zum Ball suchen losgeschickt, den er mir dann bringen sollte. Geht auch mit anderen Gegenständen.

    Meiner findet sowas total super, muss mitdenken, warten und geduldig sein. Dabei wird er nicht total kirre in der Birne und dreht nicht hoch. Vielleicht ist das ja auch was für deinen Hund?

    Finn ist auch immer geschafft, wenn wir etwas länger unterwegs sind. Also sprich nach einer "Babywanderung" von zwei bis drei Stunden am Stück. Ansonsten gibt es das bei uns nicht, dass ein Tag vom Ablauf her dem anderen gleicht. Mal gehts mehr raus, mal weniger, manchmal nur in den Garten zum pieseln. Immer zu verschiedenen Zeiten. Die Gewohnheit in dem Sinne gibts bei uns also gar nicht.

    Ich würde meinen Hund gerne mit in die Schule nehmen.
    Morgens finde ichs blöder als er, wenn ich gehen muss :headbash:

    Ansonsten könnte ich ihn sogar soweit überall mit hinnehmen. Da sieht dann aber die Vernunft und Hundi bleibt zu Hause. Beispielsweiße aufs Volksfest, aber da ists ja immer so unglaublich voll und laut. Unter Dauerstress soll er da ja auch nicht stehen.

    Die einzige Ausnahme sind eben Läden wie DM und sowas. Da müsste ich dann doch mal kurz rein. Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, geht das auch mal schnell. Aber vor dem Laden würde ich ihn dann doch nicht warten lassen wollen.

    Wir machen das ungefähr genau so, allerdings bei Oma und Opa zu Hause wenn er im Haus zu hoch aufdreht. Ich leine ihn dann an, lasse ihn neben mir liegen, liegt er brav wird abgeleint. Solange er sich ruhig verhält, darf er sich auch im Haus frei bewegen. Solange er zu sehr aufdreht, nehme ich ihn wieder her und er bekommt eine Zangspause.

    Dein Hund dürfte so eigentlich recht schnell verstehen, dass er jedes mal zu dir muss und eine Zwangspause bekommt, wenn er das Beet umgräbt. Wirst du aber sicher ein paar mal machen müssen, wenn er noch nicht so auf das nein reagiert.

    Ich lobe bei sowas allerdings nicht. Ich denke, es ist genug lob, wenn er dann wieder gehen darf bei ruhigem Verhalten. Bin da etwas vorsichtig, nicht dass sich da Verhaltensketten bilden.

    All zu eng würde ich das ganze jetzt dennoch nich sehen. Euer Hund scheint noch ganz jung zu sein, und vieles gibt sich mit der Zeit wenn man ruhig dran arbeitet und ihn jedes mal aus der Situation rausholt, wenn er nicht auf nein hört.

    Mir gehts da wohl auch nicht anders in der Hundeschule. Auf den normalen Gassigängen treffen wir leider nie jemanden.

    In der Hundeschule kenne ich jeden Hund vom Namen her, auch die Hunde, die sich noch so ähnlich sind, sind problemlos auseinander zu halten. Die Besitzer kann ich auch zuordnen. Selbst wenn ich sie länger nicht gesehen hab. Aber fragt nicht nach den Namen. Trotz Vorstellung und jede Woche Hundeschule hab ich keine Ahnung wie sie alle heißen :???:

    Ich würds ehrlich gesagt so lassen.
    Der Bauchgurt sitzt gut so, weiter vorne würde er wahrscheinlich durch den ausgeprägten Brustkorb noch weiter vorrutschen. Den anderen Gurt finde ich auch so passend. Dürfte die Schulterfreiheit nicht behindern und würde er weiter unten sein, ist wohl die Gefahr groß, dass er die Schulter entlang runter rutscht.

    Finn wirds auf jeden Fall gefallen und nach meinem Geburtstag wird wohl so eins auch bei uns Einzug halten. Wenn wir uns dann treffen müsste es schon da sein und dann darfst du auch mal testen!