Beiträge von Dahlia91

    Erstmal ganz, ganz großen, herzlichen Dank für diese schonungslos offene Schilderung eures "Terrorwolfes" :gut: und ich werde mir jedes Wort wirklich zu Herzen nehmen bei meinen Überlegungen, ob so ein kleiner Teufel bei mir einziehen wird. Ich glaube ja, man weiß nie 100prozentig, was man sich für einen Charakter von Hund ins Haus holt und egal, wie gut man sich vorbereitet, in Wirklichkeit ist man nie gut genug vorbereitet auf das, was dann tatsächlich kommt, aber ich bin auch überzeugt davon, dass man mit scheinbar unendlicher Geduld, Liebe und Konsequenz mit der Zeit genau DEN Hund bekommt, ohne den man sich sein Leben nicht mehr vorstellen kann.

    Zitat

    (Hast du denn Hilfe, wenn es soweit ist? Sind in deiner WG auch Leute, die mit Hunden können und nicht nur helfen wollen, sondern auch KÖNNTEN, wenn es ein beissendes Etwas, eine kleine Rampensau wäre?)...

    In dieser Hinsicht kann ich mich glücklich schätzen, nicht nur volle Unterstützung meiner Familie (die schon jetzt wenn Not am Mann ist zum Hundesitten, Gassigehen o.ä. einspringen), sondern dann auch eine hundeerfahrene Freundin im Haus zu haben, die mir sowohl mit Erfahrung, als auch mit tatkräftiger Unterstützung jederzeit zur Seite steht.

    Ich habe in den letzten Wochen jetzt etwa ein halbes Dutzend Saarloos-Züchter angeschrieben, bis jetzt aber genau 2 Antworten bekommen, wovon nur eine freundlich und informativ war..ist das normal? Kennt jemand Züchter dieser Rasse, die er weiter empfehlen würde? Entfernung spielt keine Rolle, nur dass sie Deutsch sprechen wäre hilfreich..wie soll man sich denn gut informieren, wenn die Züchter dicht machen ud nichtmal auf Fragen antworten? *ehrlichverzweifeltbin*

    Danke im Vorhinein :gott:

    Also Cuba meinte bis vor ca. zwei Monat auch, dass vor allem der Küchenmistkübel was ungemein Tolles ist, was man unbedingt ausräumen und nach leckeren Dingen durchsuchen muss. Da half kein "Nein", kein Beschweren des Deckels mit irgendwelchen Sachen, kein Raufstellen auf die Küchenablage..mehr durch Zufall hat meine Mutter sie dann eines Abends, als der Rest der Familie schon im Bett war und alle Lichter im Haus schon aus, auf frischer Tat ertappt, als sie gerade im schönsten Mistkübelstirdeln war..Mama hat sie dann mit einem lauten "Nein!" und einem Klaps auf den Hintern aus heiterem Himmel überrascht, wodurch sie anscheinend ziemlich überrumpelt war..seitdem läuft Cuba zwar ab und zu interessiert um den Mistkübel rum herum, aber ausgeräumt hat sie ihn seitdem nicht mehr. Das war im wahrsten Sinn des Wortes ein Überraschungseffekt mit Erfolg ;).

    Dafür hat sie letztens die Frühstücksbutter vom Tisch geklaut, als grad keiner im Zimmer war und ein Stück Torte von der Küchenablage..also gehören auch wir zu den Menschen, die brav alles potentiell Essbare in Reichweite wegschließen, wenn Hundi allein daheim ist.

    Ui, wenn ich mir anschaue, was sich manche ihre Lieblinge kosten lassen..ich als "arme" Studentin kann mir sowas (leider) nicht leisten ;)

    Also ich zahl für Cuba (aktuell 25kg):

    Hundesteuer: jährlich - 43,6 €, also monatlich - 3,63 €
    Versicherung: 7 € jährlich, also monatlich - 0,583 €
    Trockenfutter (Wolfsblut & wechselnde billigere Marken): ca. 15 €
    Frischfleisch etc. : ca. 15 €
    Leckerlie: ca. 5 €
    sonstiges (neuer Ball o.ä.): ca. 5 €
    Impfen/Wurmkur: jährlich - 80 €, also monatlich 6 € und ein paar zerquetschte

    Alles in allem geb ich also ca. 50 € im Monat für Cuba aus..Sonderausgaben wie ein neues HB/Geschirr oder eine eventuell anfallende TÄ-Behandlung sind durch ein eigenes Sparbuch abgedeckt, wo am Ende jedes Monats übriges Geld hinfließt.

    Zitat

    Wow, der roman ist ehrlich inspirierend. :D :gut: ich gebe dir recht! und: großes lob, dass du alles so hinbekommst. darf ich fragen welcher rasse dein hundi angehört? und: was war der größter verzicht, den du für den hund ablegen musstest? bzw.; was ist dir am schwersten gefallen?

    ich muss mir ganz persönlich und für mich nochmal klar werden, was ich ändern muss, um mir tatsächlich einen hund anschaffen UND mich artgerecht um ihn kümmern könnte. :)

    Klar, darfst du fragen..Cuba ist ein holländischer Schäferhund, also nicht unbedingt die Sanftmütigkeit, Genügsamkeit und Einfachheit in Person^^

    Mhm..die zweite Frage ist recht schwer zu beantworten, aber ich versuche es mal:
    Zunächst einmal musste ich mich für Cuba gegen einen geliebten Menschen entscheiden, der meinte, ich würde zu viel meiner (manchmal ziemlich spärlichen) Freizeit mit Aktivitäten verbringen, bei denen der Hund mit von der Partie sein kann und mich vor ein Ultimatum gestellt hat..das tat ziemlich weh..
    Ebenfalls ziemlich schwer gefallen ist mir der Verlust eines Teils meiner Spontanität..wenn eine Freundin anruft und sagt, heute Party bei ihr bis in die Puppen, muss ich in 9 von 10 Fällen sagen "tut leid, aber ich hatte fast den ganzen Tag Uni, jetzt ist erstmal der Hund dran, vielleicht nächstes Mal". Das war vor allem in den ersten zwei Monaten wirklich, wirklich hart. Jetzt hat sich mein Freundeskreis etwas verkleinert/verändert, die Leute nehmen Rücksicht auf mich als hundehaltendes Wesen mit Fortgehzeiten & Aktivitätenauswahl und außer, dass ich eben nicht jedes Wochenende, sondern halt nur einmal in drei Wochen ordentlich fortgehen kann, hat sich mein Leben durch Cuba nur zum Positiven verändert..

    Und etwas ganz Wichtiges habe ich gelernt: egal, wie viel du für deinen Hund da sein willst und wie gut du alles auch planst und durchorganisierst, es ist unersätzlich, jemanden zu haben, der jederzeit bereit ist, für dich in Hundedingen in die Bresche zu springen, wenn es einmal wirklich nicht mehr geht, egal ob das ein Familienmitglied, ein Freund/eine Freundin oder gute Bekannte sind, denn ganz allein stehst du früher oder später vor einem massiven Problem.

    Und schon wieder ein halber Roman :D. Ganz ehrlich, ich finde es gut, dass du dir so viele Gedanken zu dem Thema Hund machst, genau so ist es richtig :gut:.

    Wie schon geschrieben: auch Cuba ist jetzt nicht der ultimative Allerweltsmenschenfreund, Fremden gegenüber ist sie (zum Glück) neutral und meistens reserviert/hält Abstand, lernt sie die Leute kennen, ist sie die Schleimerheit in Person :D. Ich sage immer: wie mein Hund ist, so ist er und damit kann ich leben.

    Ok, ich werf mal auch meine Erfahrungswerte ins Feld..

    Nun..Cuba kam mit 8 Wochen zu mir (18)/uns (es stand von vornherein fest, dass es MEIN Hund werden sollte, die Familie war damit einverstanden bzw. meine 14jährige Schwester ganz euphorisch *gg*) mitten zwischen schriftlicher und mündlicher Matura/Abitur. Ganz ehrlich, so stressig es für mich war (und zwar teilweise ziemlich), ich fand es toll, wenn Welpi während ich gelernt habe, bei mir am Fußboden gepennt hat und wenn ich Pause gemacht hab, sind wir spazieren gegangen, haben gekuschelt oder sonst irgendwas gemacht. So hab ich zwischendurch immer wieder einen klaren Kopf bekommen, was sich auch positiv auf's Lernen ausgewirkt hat. Für die wenigen Stunden, die ich in der Schule sein musste wegen Vorbereitungsstunden, hatte ich vorher schon jemanden organisiert, der auf meinen kleinen Schatz aufpasst, damit sie in dem Alter nicht zu lang allein sein musste. Trotz bevorstehender Matura bin ich mit ihr regelmäßig in die Welpenschule gegangen, habe Sozialsierungsauflüge gemacht usw..Ich wusste zu dem Zeitpunkt schon, dass ich studieren (was ich jetzt auch tue) und bald ausziehen würde (was höchstwahrscheinlich im Februar soweit sein wird). Trotzdem hatte ich am Anfang 0 Ahnung, wie mein Stundenplan aussehen würde, 0 Ahnung, wie es arbeitsmäßig (ich gebe privat Nachhilfe) aussehen würde..es stand nur fest: ich will einen Hund und der wird Teil meines Lebens, also tue ich mein Menschenmöglichstes, um unser gemeinsames Lebens so zu gestalten, dass wir beide auf unsere Kosten kommen. Dementsprechend hab ich mich ins Zeug gelegt, ihr während der Sommerferien das Alleinbleiben beigebracht, was sie heute ohne Probleme 5 Stunden am Stück schafft, und sehr viel Mühe in einen guten Bindungsaufbau gesteckt. Es ist nicht immer einfach - vor allem mit Abendvorlesungen oder wenn mal wieder irre viel zu lernen ansteht - , aber ich sorge immer dafür, dass genug Zeit für gemeinsame Aktivitäten & Beschäftigung bleibt, finanziell stehen wir solide da und wir sind ein eingespieltes Team..vielleicht wäre mein Leben ohne Hund um einiges einfacher/entspannter/partymäßiger, aber, um ehrlich zu sein, das würde ich gar nicht wollen, es ist perfekt, wie es ist (Anm.: bin erblich vorbelastete Hundefanatikerin ;) ).

    Ganz ehrlich: ich bin der Meinung, niemand (außer vielleicht Pensionisten und Selbständige) kann heute sicher sein, was er die nächsten 10-15 Jahre machen wird, dafür ist das Leben viel zu unberechenbar geworden und wenn man sein Leben gerne mit einem Hund teilen möchte, dann sollte man das auch tun, ABER NUR, wenn man bereit ist, dafür Abstriche in Kauf zu nehmen - Wohnungssuche wird unter Umständen schwieriger, das Privatleben wird eingeschränkt, die Finanzen natürlich nicht zu vergessen und und und. Parties & lange, durchfeierte Nächte? Nicht, wenn daheim ein kleiner Wuff sitzt und auf dich wartet...deswegen sollte man meiner Meinung nach doppelt und dreifach alles abwägen, bevor man sich in jungen Schul-/Studienjahren einen vierbeinigen Gefährten ins Haus holt.

    So, genug der Romanschreiberei.. :D

    Also ich habe eine "Seltenheit" in unseren Breiten - Holländischer Schäferhund. Dann gibt es noch 2 Harzer Füchse, 1 Irish Soft Coated Wheaten Terrier und nen Beauceron..ansonsten Mixe und viele Retriever und für mich undefinierbare weiße Sofakissenhunde.