Beiträge von kaenguruh

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    Keiner hier hat dem TE Souveränität und Gradlinigkeit abgesprochen, oder?

    Nee, natürlich nicht.

    Es wird allerdings sein erster Hund. Ich glaube es ist sehr normal, dass mensch beim ersten Hund in neuen Situationen nicht immer perfekt reagiert - egal wieviel man sich vorher mit der Thematik beschäftigt hat. In gewisser Weise trifft das auch noch beim zweiten und dritten Hund zu, jedoch glaube ich, je mehr man mit Hunden zusammengelebt und mit ihnen kommuniziert hat, desto besser reagiert mensch in neuen Situationen - das können Krisen, Alltagssituationen oder neue Verhaltensweisen des Hundes sein.

    Deshalb würde ich als Ersthund immer einen Hund nehmen, bei dem ich nicht so sehr auf eine perfekte Erstreaktion angewiesen bin. Beispiel: mein Hund zeigt ein neues, unerwünschtes Verhalten und beisst mir in die Leine. Es gibt Hunde, die neben mir mein zurückzucken, vielleicht auch mein Schimpfen, nicht übel. Es gibt Hunde, die legen wert auf allezeitige Souveranität.

    Das meinte ich :smile:

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    Und wenn Du mit dem hochspezialisierten Jagdhund den RR meinst dann wären sämtliche Ridgebacks in Europa bei jedem Halter komplett falsch ... und so isses ja nun auch nicht.

    Nö, es gibt Halter - z.B. auch hier im Forum - die ganz genau wissen, worauf sie sich bei ihren Ridgebacks, Huskys, Malamutes, Jack Russeln, Dobermännern, Boxern ... eingelassen haben. Diese Leute haben Spaß daran, hundgerecht und rassegerecht mit den Tieren zu arbeiten und lasten sie mit körperlich und geistig aus.

    Der TS hat uns zu verstehen gegeben, dass Hundesport nicht so sein Ding ist - ist ja nix Schlimmes - und der Hund zusätzlich Wachhund-Qualitäten haben sollte. Insofern finde ich die sensiblen Sportler einfach nicht geeignet.

    Warum einen Hund mit Jagd-Anlage oder anderer Gebrauchshund-Anlage wählen, wenn ich einen wachenden Begleithund möchte? Ich hole mir doch auch keinen Dackel, wenn ich Zughundesport machen möchte.

    :smile:

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    Fazit:
    Lasse dich von einem Hundetrainer beraten, hier über das Forum wird das nichts mehr (denke ich).

    Absolut.

    Unabhängig von der Fragestellung ob ein Doberman geeignet wäre oder nicht, erstaunen mich die Rassevorschläge - nicht nur in diesem Thread - immer wieder. Ich frage mich, nach welchen Kriterien man Hunderassen vorschlägt und empfiehlt?

    In diesem Fall sollte es ein Dobermann werden und viele User, so auch ich, hatten Bedenken bezüglich der Aktivität eines Gebrauchshundes und der dobi-eigenen Sensibilität. Plötzlich werden hier Deerhounds, irische Wolfshunde, Sennenhunde und Ridgebacks vorgeschlagen. Warum? Wir haben vom Dobermann abgeraten, weil er wegen seiner Sensibilität einen souveränen und geradlinigen Menschen braucht - das trifft dreifach auf die beiden Hounds, drei von vier Sennenhunde und auch auf den RR zu. Wir haben Bedenken wegen der Auslastung eines Gebrauchshundes und hier wird ein hoch-spezialisierter Jagdhund empfohlen.

    Ich möchte niemanden angreifen, aber ich würde mir dreimal überlegen, ob ich eine Rasseempfehlung abgeben kann - ich selbst habe nicht viel mit Rassen am Hut und empfehle allerhöchstens mal einen Spitz als Begleithund.

    :???:

    Ich bin normalerweise nicht sehr gut auf das Baukasten-Prinzip zu sprechen, weil die Ergebnisse bislang meist "billig" wirkten oder mit Werbung überladen waren. In diesem Fall muss ich sagen, dass ich die Seite echt gelungen finde. Es wirkt modern und die klaren Strukturen sorgen für eine recht gute Usability - man findet sich gut zurecht. Auch wirkt die Seite sehr aufgeräumt, das finde ich persönlich ja immer sehr gut.

    Am Besten gelungen ist aber natürlich der Inhalt und ich finde es echt großartig wieviel Mühe Du Dir da machst.

    Du, die Patin (Wortspiel haha) der italienischen Hunde :smile:

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    Ich finde es sehr nett, dass ihr mir eure Meinung mitteilt. Jedoch bitte ich euch auch diese zu begründen, da es so für mich auch nachvollziehbar ist wieso ihr diese Meinung vertretet. Denn ich habe nichts davon wenn es heißt ja ein Familienhund ist besser. Weil ich keine Ahnung habe warum eigentlich.

    Dobermänner sind, wie beispielsweise Boxer oder Schäferhunde, Gebrauchshunde.

    Diese Hunde werden in der Regel seit vielen Generationen aufgrund von Leistung, Belastbarkeit und Arbeitsamkeit selektiert. Auch wenn viele Gebrauchshundrassen heute nicht mehr in ihrem ursprünglichen Metier arbeiten, bringen sie doch einen starken Arbeitswillen mit und wollen körperlich und geistig gefordert werden. Diese Arbeitsbereitschaft kann umso stärker zum Nachteil gereichen, je spezialisierter eine Hunderasse ist - hier wird es dann immer kniffliger, die Hunde adäquat auszulasten.

    Während ein Begleithund sich über Abenteuerspaziergänge und gelegentlichen Hundesport freut und anschließend eine Runde mit Herrchen auf dem Sofa döst, möchte der Gebrauchshund oft arbeiten - allgemein oder entsprechend seiner rassespezfischen Prägung. Mit gleichem Arbeitswillen und gleicher Ausdauer, nach denen sie über Jahrhunderte selektiert wurden, widmen sich gelangweilte Gebrauchshunde dann natürlich auch dem Erlenen von unerwünschten Eigenschaften - das Sofa schon mal klein falten, einige Operetten singen oder Schuhe designen.

    MUSS nicht sein, KANN aber sein.

    Wenn man sich deshalb für einen Gebrauchshund entscheidet, sollte man sich gut überlegen, ob man diese rassespezfischen Anforderungen erfüllen kann und will.

    Auch hat jeder Hund ganz andere Präferenzen, was Ansprache und Kommunikation angeht. Dobermänner sind sehr sensible Tiere, die zu Überdrehtheit und Nervosität tendieren können. Du solltest also die nötige Ruhe mitbringen, um Deinem Hund zu jederzeit souverän, klar aber respektvoll zu begegnen. Ein Dackel wird Dir einen Anbrüller eher verzeihen als ein Dobermann. Ein Spitz wird eher über Deine aus Hundesicht unklare Kommunikation hinwegsehen (und innerlich abwinken) als ein Dobermann. Ein Schäferhund wird Deine eigene Unsicherheit nicht aufgreifen und selbst in Panik verfallen - ein Dobermann möglicherweise schon.

    Ich persönlich finde, Hunde die auf eine besonders klare Führung wert legen und einen Halter mit einer Extraportion an Ruhe und Coolness genießen - in meinen Augen u.a. Dobermänner, Boxer, Rottweiler aber auch Terrier - sollten nicht unbedingt zu einem Hundeanfänger ziehen. Es gibt natürlich Ausnahmen, keine Frage.

    Wenn Du Dich aber in die Rasse verliebt hast glaubst, dass Du einem sensiblen Gebrauchshund gerecht werden kannst, gibt es den Kompromiss eines erwachsenen Tiers. Hier kannst Du das Tier schon kennenlernen und schauen ob ihr hamoniert, Du hast keinen Stress mit Prägung und Sozialisierung - ein Welpe kann ja dann vielleicht in ein paar Jahren einziehen.

    Hier gibt es viele gestandende Dobermänner und -frauen, die mit allen vier Pfoten im Leben stehen - und manche von ihnen sind bestimmt auch bereit, einen neuen Dobermann-Bediensteten in seine Pflichten einzuweisen:

    http://www.dobermann-nothilfe.de/

    :smile:

    Ich freue mich riesig über so viele schöne Oldie-Stories!

    Dani, Elke, Patrick, Mäusezahn ... ich war so gerührt über Eure Geschichten.

    Der liebe Timmy, dessen Strandurlaub ich mir dann im September jeden Tag ansehen darf :smile:, hatte zwar kurze aber dafür sicherlich wunderschöne Rentenjahre.

    Dino kann ich mir richtig vorstellen (auch wenn ich keinen Plan habe, wie er aussah) - in tüdeliger alter-Hund-Manier über die Straße hüpfend, sich über ein aufgelöstes Herrchen freuend und die allgemeine Verwirrung nicht bemerkend. ALTE Hunde sind einfach einzigartig.

    Jan, das ist Ehrensache :smile: ... im TH meines Vertrauens käme auch niemand auf die Idee, dass man mit 65+ keinen Hund mehr haben soll. Im Gegenteil, dort würde der rote Teppich ausgerollt, weil wieder ein Hundesenior glücklich gemacht werden kann.

    Deine Frustration kann ich gut nachvollziehen.
    Vielleicht magst Du mir mal eine Email schicken und mir verraten, woher Du kommst?

    Ich wollte in meinem Beitrag darauf hinaus, dass sich alte Hunde oftmals ganz besonders als Anfängerhund eignen. Mir fiel spontan der JRT-Opa im Tierheim meines Vertrauens ein, der einfach noch immer ein pupertierender Jungspund und damit ganz und gar nicht für Anfänger geeignet ist - dreimal kam er zurück, weil er sich direkt sehr erfolgreich in die Chefetage befördert hatte und dort nicht unbedingt sanft regierte. Ich wollte damit sicherlich nicht alle JRT/Terrier über einen Kamm scheren. Allerdings ist mir persönlich immer wichtig zu betonen, dass das arg unterschätze Tiere sind, die man sich als Hundeanfänger zumindest nicht ohne HuSchu etc. ins Haus holen sollte. Du kannst das, Du hast lebenslange Hundeerfahrung ...

    Ich wollte den lieben Idefix aber sicherlich nicht diskriminieren, Du weißt, wie sehr ich ihn bewundere :smile:

    ... Du kannst an die Stelle gern auch den fleddrigen alten panischen Hütemix-Opa Leon einfügen. In diesem Fall passt es genauso gut. Idefixe und Leons brauchen auch ein zu Hause, aber vielleicht dann doch kein absolutes Anfänger-Zuhause, oder? Mir gings bei dem Beispiel echt nur um diesen Aspekt.

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    Also, wenn es nach mir ginge, würde der Zweithund auf jeden Fall ein Oldie werden. Aber mein Freund hat da seine Probleme mit und die respektiere ich. Ich denke, älter als 6 Jahre dürfte er nicht sein, aber selbst diese Hunde haben es heutzutage ja schon sehr schwer, vermittelt zu werden.

    Ja, definitiv. Ich kenne viele Hunde (ich denke ich könnte spontan 20-30 Namen nennen, was ich sehr traurig finde) die mit 5-6 Jahren ins TH zogen und nie wieder raus kamen.

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    Bisher ist es mir nur bei einem wirklich richtig schwer gefallen, ihn gehen zu lassen: meinem Amigo, mein erster Welpe, mein erster Cattle Dog, der eine Gehirnanomalie hatte, den ich mit 18 Monaten erlösen mußte... War er im gewohnten Umfeld, merkte man ihm (fast) nichts an. Und er war so jung. DAS war die schwierigste Entscheidung meines Lebens.

    Meine Patentante ist eine große Tierschützerin und hat schon viele Tiere in Not aufgenommen. Allerdings erzählt sie die gleiche Geschichte wie Du. Ihren Kater, den sie viel zu jung nach schwerer Krankheit gehen lassen musste, konnte sie nie verwinden - das war, trotz allen Schmerzes, mit den vielen Alterstoden nicht vergleichbar.

    DAS kann ich voll verstehen.

    Ich find das immer schwierig.

    Im Tierheim meines Vertrauens habe ich schon sehr oft erlebt, dass Menschen keinen Hund bekommen haben (weil eine Mutter mit drei Kindern genau den Dalamatiner wollte, der ständig zubiss; weil die gebrechliche Omi genau den Jacky wollte, der einem erfahrenen Hundetrainer zu Problemen gereicht; weil das komische Paar den armen Rottiopa als Wachhund halten will; weil Boxer mehr als nur den Garten brauchen ...) im Nachhinein eine sehr selektive Wahrnehmung des Gesprächs hatten und richtig Hetze betrieben haben.

    EUCH meine ich damit jetzt natürlich nicht. Ich selbst habe mich auch schon maßlos über ein städtisches TH geärgert (dürfte relativ klar sein, welches ich meine) - wir wollten einen Hundeopa haben, der sitzt auch eineinhalb Jahre später noch ein. Man hat uns den Hund nicht zugetraut - vielleicht zu Recht, vielleicht zu Unrecht. Ich hätte mir generell gewünscht, dass man dann eben andere Hunde "empfiehlt" - so kenne ich das auch guten Tierheimen auch - und nicht rüde abserviert wird bzw. nie einen Rückruf erhält.

    Es sollte halt ein gesunder Mittelweg sein ...

    Ich finde es nämlich genauso schlimm, wenn Hunde nach der ersten Begegnung einfach ohne Infos rausgegeben werden ... was das für eine Rücklaufquote bedeuten muss, stell ich mir besser erst gar nicht vor.