Beiträge von kaenguruh

    Ich glaube das kann man nicht vorhersagen, weil es von so vielen Faktoren abhängt.

    Hier gibt es User, die konnten ihre Junghunde sehr schnell alleine lassen. Hier gibt es User, deren Junghunde haben dafür ein bisschen länger gebraucht. Hier gibt es aber vor Allem immer wieder Hilferufe von Menschen, deren Junghunde alleine bleiben müssen obwohl sie es offensichtlich noch nicht können ... und so tritt man ganz schnell in eine Problemspirale ein, die auch dem besten Hundehalter über den Kopf wachsen kann.

    Ich persönlich finde die Entscheidung für einen Welpen deshalb nur dann sinnvoll, wenn man dem Hund eine lange Eingewöhnungszeit ( ~ 9 Monate bis 1 Jahr ) garantieren kann ODER für diesen Zeitraum eine sinnvolle und sichere Rückversicherung, beispielsweise Schwiegereltern im Haus oder tolle Nachbarn ... , hat.

    Wir haben für unseren erwachsenen Hund aus dem Tierheim eine Eingewöhnungszeit von 6 Monaten eingeplant, mit der Option, ihn danach ganztags betreuen zu lassen, falls wir doch länger für das Training brauchen.

    Es gibt nichts Schlimmeres als einen Hund alleine lassen zu müssen, der noch nicht so weit ist - ganz besonders einen jungen Hund. Wenn man Pech hat, dauert es dann sehr sehr lange um wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Insofern finde ich den "Aufwand" gerechtfertigt, obwohl es natürlich ganz viele Hunde gibt, die schnell und zuverlässig alleine bleiben können.

    Hast Du Dich schon einmal auf Retriever-in-Not umgesehen?

    Ich denke die Situation wäre wesentlich entspannter, wenn es sich um einen erwachsenen Hund oder einen älteren Junghund handelt.

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    Was macht ihr denn, wenn euch zufaellig mal ne laeufige Huendin begegnet bzw. weiter entfernt ist und euer Ruede die Beine in die Hand nimmt und laeuft? Zumal HIER nicht alle laeufigen Huendinnen angeleint oder abrufbar sind....nehmt ihr das einfach so hin?

    Im Zweifelsfall muss ich das hinnehmen und ihn abholen, ja.

    Wir waren letzten Herbst mal mit drei unkastrierten Rüden (alle groß) unterwegs und plötzlich huschte eine Hündin in den Stehtagen - selbstverständlich unangeleint - durch die Gruppe. Ich habe erst gar keine Luft an einen Rückruf verschwendet, sondern bin losgestiefelt, um meinen Hund einzusammeln.

    Ich denke das ist eine besondere Situation und mit gegenseitiger Rücksichtnahme doch eigentlich ganz gut zu händeln.

    Als Rüdenbesitzer kann ich einen generellen Rückruf konditionieren und ggf. noch mit Hündinnenpfützen üben. Allerdings würde ich persönlich meinen Rüden aus Trainingsgründen nicht dem Stress einer läufigen Hündin aussetze.

    Das ist auch tatsächlich die einzige Begegnung mit einer freilaufenden Hündin in den Stehtagen, die ich in eineinhalb Jahren hatte. Ansonsten waren die Hündinnen immer angeleint und wir haben einen entsprechenden Hinweis bekommen.

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    Dann soll er sagen: Pudel gefallen ihm nicht.Punkt

    Aber vorher schreiben, daß ihm egal ist, was andere sagen.

    Dann kommen solche Sprüche. Dann kommt der Hinweis auf seine eigene Größe, Amstaff und co sind aber noch kleiner als nen Großpudel....

    und nun hat er gelesen, was er wollte: nimm dir nen dobi... super...

    naja, manchmal kann man sich hier schon wundern... :roll:

    Wir sind 1,82 und 2,00 m groß und trotzdem durfte unser Hund einziehen - er hat 58 cm SH und ist bei uns halt "nur" kniehoch. Ich würde auch einen Pudel nehmen, warum nicht.

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    Wisst ihr, was ich nicht verstehe? So viele hier schreiben: "Ich möchte den Tieren helfen, weil sie mir mehr am Herzen liegen als die Menschen" - Wer von Euch isst alles Fleisch? Milchprodukte? Eier? Im Grunde ist Tierschutz nämlich meist nicht "Tierschutz" sondern "Haustierschutz". Weil hier auch wieder zwischen lebenswerten und lebensunwerten Leben entschieden wird. Wenn es nur um den Aspekt des selbstverschuldeten geht, dann kann eine Kuh genauso wenig für ihr Elend wie ein Hund. Wieso wird sich nicht für sie eingesetzt?

    Milchprodukte konsumiere ich schon gelegentlich, ansonsten lebe ich seit vielen Jahren vegetarisch - übrigens nicht nur in punkto Ernährung sondern auch bei Kleidung, Schuhen und so weiter.

    Ich kann Dein Argument nachvollziehen.

    Ich glaube aber auch, dass man durch dieses Argument genau auf die Schiene kommt, die Trash83 (in Zahlen: DREI-UND-ACHTZIG ;-)) diesen Beitrag erstellen ließ. Man kann immer in Frage stellen, wer nun was schützt und ob ggf. eine andere Sache schützenswerter ist. Ich glaube man kann soziales Engagement nicht messen, bewerten oder nach moralischer Richtigkeit sortieren. Wichtig finde ich, überhaupt etwas zu tun - ob man nach der Tierschutz-Spende ein Steak aus Massentierhaltung verdrückt oder nicht, es macht die Spende nicht unwichtiger und auch nicht unrichtiger.

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    Ich verstehe nicht, wie man sich aus dem riesen Topf an Lebewesen, die Hilfe benötigen, so wenige rauspicken kann.

    Ein ganz wichtiges Prinzip. Im Großen: wenn z.B. ein Helfer im Katastrophenschutz nur eine begrenzte Anzahl an Lebewesen retten kann ... dann muss er selektieren. Im Kleinen: wenn ich nur eine begrenzte Anzahl an Dingen monetär unterstützen kann, dann muss ich selektieren.

    Im letzeren Fall muss diese Selektion ja keinen Anspruch auf moralische Richtigkeit haben. Trotzdem finde ich es immer besser, wenn man überhaupt etwas tut. Schaut man sich den Großteil unserer lieben Artgenossen an, ist das ja leider nicht der Durchschnitt.

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    Entweder ich bin ein hilfsbereiter Mensch oder eben nicht. Wenn ich das aber bin, dann helfe ich allen - egal ob Mensch, Hund oder Kuh. Und in dem Zusammenhang verstehe ich auch, was Sinaline mit dem Egoismus meint - nur zu schützen, wen man selbst als schützenswert erachtet und nicht einfach denjenigen, der Schutz bedarf ist schon irgendwie...

    Das ist es ganz bestimmt.

    Wenn Du aber allen Lebewesen dieser Welt helfen willst, wirst Du selbst daran zerbrochen sein, bevor Du auch nur die Hand ausstrecken konntest. Wir müssen und dürfen einen gewissen Selbstschutz betreiben, weil wir sonst an all der Tragödie - die das Leben nun mal ist - zugrunde gehen.

    Ich weiß, ich bin in diesem Thread ein bisschen unbequem ... aber ich finde dieses Auswahlverfahren steht symptomatisch für so viele traurige Geschichten.

    Mensch sucht einen Hund und hat gewisse Vorstellungen, Wünsche und Ansprüche - und eben auch gewisse Dinge, die für ihn gar nicht gehen.

    Mensch guckt sich eine Rasse aus und wendet sich an ein Forum mit vielen anderen Hundehaltern, an uns.

    Hier äußern einige Leute ihre Bedenken, weil die Rasse nicht nur allgemein anspruchsvoll sondern recht spezialisiert anspruchsvoll ist und - nach Meinung von Rasse-Besitzern wie z.B. Marion - auch nicht unbedingt zu den Präferenzen des Menschen passen.

    Das ist der Startschuss! Wo ein Begleithund mit leichter Ambition zum Wachen bzw. Melden gefragt war, werden plötzlich spezialisierte Jagdhunde, andere Spezialisten aus der Gebrauchshundfraktion und schließlich sogar die sensiblen Hounds empfohlen.

    Während der Themenersteller inzwischen mit der Rasse, die er ursprünglich vorgesehen hätte, schon fast besser bedient wäre als mit vielen Empfehlungen, schwenkt der plötzlich um. Der Teufel will es, es soll der spezialisierte Jagdhund sein.

    CUT

    Im DF entstehen tagtäglich Hilfe-mein-Hund-tut ... Threads, welche auch auf einer oft fragwürdigen Rasseauswahl basieren. Spezialisten, die hüten, jagen, hetzen, apportieren oder wachen wollen - wirklich WOLLEN, vielleicht sogar MÜSSEN - aber als Sofawolf funktionieren SOLLEN. Wieviele unserer User mit super Hunde-Know-How müssten sich nicht die Finger wund-tippen, wie man diesen Trieb umlenken und jene Macke abstellen kann, wenn man schlicht besser gewählt hätte.

    Klar, nicht jeder Mensch muss sich für einen Pudel oder einen Mittelspitz entscheiden. Genausowenig muss es aber für JEDEN Menschen ein Ridgeback, ein Husky oder ein Dobermann sein.

    Fühlt Euch jetzt bitte nicht angegriffen, wenn ihr diese Hunderassen habt - ihr gibts ganz viele tolle Halter von diesen tollen Rassen. Ich glaube nur, dass es wirklich passen muss :-) und man Bock drauf haben muss, mit seinem Spezialisten SPEZIELL zu arbeiten.

    Und die Erfahrung zeigt doch, dass das eben oftmals nicht jeder ist.


    Verwunderte Grüße,
    Kängu,

    die bestimmt gleich auf den Deckel kriegt,
    es jetzt aber nochmal loswerden musste.

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    Und ein bemühter motivierter Ersthundhalter der bereit ist viel Zeit und Energie zu investieren ist meiner Ansicht nach grundsätzlich erst mal ebenso gut für jede! Rasse geeignet wie ein erfahrener Hundemensch.

    Ich greife einfach nochmal mein letztes Beispiel auf.

    Was ist, wenn Dir als Ersthundhalter plötzlich ein für Dich neues Verhalten begegnet? Was ist, wenn Du trotz aller Vorbildung schlichtweg die Hosen voll hast oder ärgerlich wirst, weil Dein Hund Dir beissend, kauend und schmatzend in die Leine springt? Ich glaube, viele Ersthundhalter KÖNNEN hier gar nicht die Souveränität haben, wie beispielsweise ein Halter, der seit dreißig Jahren mit Hunden zusammenlebt. Klar, KANN. Aber wie der Querschnitt der Forumsbeiträge und der expotentielle Anstieg von Trainern zeigt, ist das ja eher nicht die Regel :smile:

    Warum also - gerade bei so konkreten Vorstellungen - nicht die Spieleinstellungen von "sehr schwer" (auch bekannt als "hardcore") auf "leicht" oder "neutral" stellen?

    Klar, kenn ich auch.

    Es ist furchtbar einfach, Menschen für das, was sie tun oder auch nicht tun, zu kritisieren. Es scheint eine beliebte Freizeitbeschäftigung in unserem Land (und weit darüber hinaus) geworden sein - Nachbars Gras ist manchmal eben nicht nur grüner, sondern man weiß genau, dass er es besser gelb färben würde.

    Ich lasse mich grundsätzlich nicht auf solche populistishen Argumente, wie, "Hilf doch lieber armen Kindern", ein. Intellektuell steht das für mich auf einer Stufe mit "die bösen Politiker, die faulen Arbeitslosen ..." und so weiter. Es ist einfach eine Pauschalisierung, die getroffen wird, weil man sich zu wenig informiert, zu wenig nachdenkt, falsche Schlüsse zieht - und weil es eben so schön einfach ist, zu kritisieren.

    Natürlich könnte ich die Kohle, die ich monatlich an den Tierschutz spende, auch in ein deutsches Waisenhaus (wobei das zwar ein sehr gesellschafts-wirksames Beispiel aber definitiv kein Kernproblem in diesem Land ist), in all die Krisengebiete der Welt, ins Amazonasdelta, ins nächste Altenheim oder nach Tibet geben - Fakt aber ist, es gibt ein Polipol an Möglichkeiten, mich monetär zu engagieren. Ich bin leider nicht so gut betucht, dass ich 43545421356479 spendenwürdige Organisationen unterstützen kann. Ich muss mich entscheiden.

    Meine Entscheidung ist auf den Tierschutz gefallen, weil dieser mir ganz besonders am Herzen liegt. Hierfür gibt es sicherlich Gründe, allerdings sind die in der Beurteilung - ob das jetzt besser oder schlechter als die Unterstützung von Menschen ist - völlig irrelevant.

    Für mich sind alle Lebewesen gleichwertig und da es mein Geld ist, spende ich es eben für Tiere. Wer damit nicht konform geht, kann jederzeit die eigene Brieftasche für die Artgenossen öffnen - interessanterweise kritisieren aber meist die Menschen, die noch niemals einen Cent für IRGENDWAS rausgerückt haben.

    ... und wer Tiere unterstützt, kann ja trotzdem noch an anderer Stelle helfen.

    Merkwürdigerweise denkt kaum einer der Nörgler an Obdachlose, wenn mal wieder ein populistisches Beispiel der Nächstenliebe gesucht wird. Obachlose freuen sich nämlich nicht nur über einen Euro, sondern auch über ein freundliches Lächeln, einen Bagle oder die Frage, wie es ihnen zur Zeit geht.