Ein Gedanke dabei lässt mich nicht los:
was ist mit dem Seelenheil des Hundes?
Ich sehe an meinen eigenen Hunden,
wie sensibel sie darauf reagieren, wenn hier mal Stress oder eine angespannte oder traurige Stimmung herrschen.
Die Hunde sind so feinfühlig, sie saugen jede Spannung regelrecht in sich auf und reagieren dann auch extrem darauf.
Die Hunde sind oft ein Spiegel unserer selbst.
Ich denke das ist eine sehr zweischneidige Angelegenheit und man kann sie nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich gebe ich Dir aber vollkommen Recht, unsere Hund sind nur allzuoft unsere Spiegelbilder. Man muss aber natürlich auch entscheiden, wie stark sich die Depression äußert und wie gut der Mensch damit umgehen kann. Ansonsten müsste man ja in letzer Konsequenz zu dem Schluss kommen, dass nur absolut stabile Menschen einen Hund haben dürften. Und wer ist schon absolut stabil? In eine völlig instabile Atmosphäre würde ich den Hund allerdings nicht setzen, da stimme ich Dir zu.
Ich persönlich empfinde es so, dass man auch mit Depressionen ein Hund halten kann. Es sollte aber klar sein, dass der Hund kein Therapeut oder Therapieersatz ist. Er ist ein Gefährte. Ein Gefährte, der (durch die Ablenkung, die Zuneigung) evtl. Symptome lindern kann. KANN aber nicht MUSS. Gleichzeitig ist es aber auch ein sensibles und fühlendes Wesen, das nicht als Katalysator oder Absorbtionsschild verwendet werden darf. Um das zu gewährleisten, muss der HH sich stark unter Kontrolle haben, seine eigenen Bedürfnisse (oder die eigene Depression) zurückstellen und für den Hund da sein, ihm Sicherheit bieten. Und WENN ein Hund hilft, dann vermutlich genau durch diese Funktion
Aber ich gebe Dir in jedem Fall Recht: Das Seelenheil des Hundes muss immer berücksichtigt werden.
Da frage ich mich dann, wie ein Hund, bei einem psychisch instabilen Hundehalter, damit umgehen können soll, ständig dieser Belastung stand zu halten, ohne dabei in eine falsche Richtung (Aggression, Depression) abzudriften, und woher der betreffende HH die Kraft nehmen soll, seinem Hund den Halt/Sicherheit zu geben, die er braucht, um selbstsicher zu sein.
Das Ganze endet doch nur in einer totalen Frustration des Menschen und des Hundes.
Eigene Unsicherheit, die bei der TE ja langjährig tief begründet zu sein scheint, bekommt man nicht in den Griff, indem man einen Hund mit sich führt. Daran muss man selbst arbeiten, z.B. indem man entsprechende Therapien macht oder auch indem man Selbstverteidigungstaktiken lernt.