Ich finde, dass ist ein sehr schöner Thread.
Ich persönlich finde, dass eine gewisse Rücksichtnahme zum guten Ton gehört - grundsätzlich.
Für uns Hundehalter bedeutet das gelegentlich auch eine kleine Portion an Einfühlungsvermögen, wie ich finde.
Wenn ich mit Herrn Leon unterwegs bin, rufe ich ihn bei nahenden Personen - gleich ob Fußgänger, Jogger, Radfahrer, Skater oder Rollstuhlfahrer - immer heran. Wobei ich meistens nicht zum Abruf komme, da er das Spiel kennt und von sich aus zu mir oder an den Wegesrand läuft. Nicht, weil Herr Leon die Leute belästigen würde - die interessieren ihn gar nicht. Nur können die Leute das schlecht wissen. Warum soll ich die Leute dem Stress aussetzen, wenn ich meinen Hund einfach heranrufen kann?
Rücksichtnahme bedeutet für mich, den Hund in der Öffentlichkeit möglichst unsichtbar zu halten - keine Hinterlassenschaften, nach Möglichkeit keine Bell-Konzerte an öffentlichen Orten, wir lassen den Hund niemals ungefragt zu unbekannten oder bekannten Menschen, häufige Rückfragen (wir können ja den Mund aufmachen, gell) ob dies und das für alle um uns herum okay sind.
Wir hinterfragen häufig (oft auch leise) wo der Hund WIRKLICH willkommen ist.
Es sollen sich alle Beteiligten wohlfühlen, es gibt keine Pflicht den alten Herrn Leon zu mögen.
Lösungen gibt es nämlich immer.
Im Gegenzug nehme ich mir heraus, die Interessen meines Hundes auch überall durchzusetzen - wer den Hund ungefragt antatscht, wird abgeblockt. Wer dem Hund auf die Pelle rückt, wird angesprochen.
Heimspiel hat Herr Leon allerdings in unserem - und seinem - zu Hause.
Wer uns besucht, muss sich mit dem alten Herrn arrangieren. Er schläft auch auf dem Sofa, wenn wir Besuch haben und - steinigt mich ruhig - ich werfe keinen arthritischen Hund vom Sofa (das ihm zu gleichen Teilen gehört wie uns Menschen) weil sich dort jemand hinsetzen möchte. Gäste können sich dann gern einen Stuhl aus der Küche holen - wobei ich auch immer gerne meinen Platz räume. Ich bin ja noch besser in den Gelenken 
Hier lebt Herr Leon wie er möchte, Besuch hin oder her.