Huhu Claudi!
Worin siehst Du denn die Ursache für sein Verhalten? Zerlegt er Euch die Wohnung "nur" aus jugendlichem Übermut oder Langeweile? Oder denkst Du, dass er durch seine Vergangenheit (Du hattest ja geschrieben, dass er angebunden wurde) wirkliche Verlassensängste hat und diese zu kompensieren versucht ?
Für mich persönlich ist das weitere Vorgehen nämlich sehr stark davon abhängig.
Wir trainieren (auch TH-Hun mit Verlassensängsten) wie folgt:
1. Alltagsbedingt musste natürlich immer mal einer von uns weg. Es gibt ein kleines Leckerchen wenn man geht und noch eins wenn man zurückkommt. Bevor wir die Tür zuziehen, sagen wir ganz laut "Arbeit".
2. In den ersten Wochen haben wir die Wohnung für kurze Momente gezielt gemeinsam verlassen. Die Zeitspanne hat sich über einige Wochen von mehreren Minuten bishin zu einer halben Stunde aufgebaut - ganz, ganz langsam. Auch hier haben wir uns mit "Arbeit" verabschiedet. Ein Leckerchen wenn wir gehen, eins wenn wir kommen.
2,5. Wirbauen längere Zeitspannen auf. Jetzt gibt es zusätzlich überschwängliches Lob, wenn wir nach Hause kommen. Auch jetzt wird die Zeit ganz, ganz langsam verlängert.
3. Herr Hund darf bei uns nicht in die Küche. Wenn wir weggehen - und sei es nur für den Gang zum Briefkasten - wird die Küchentür geschlossen. Es ist nicht nur Sicherheit, sondern auch ein festes Ritual, das der Hund kennt. Oh, die Küchentür ist zu ... die Ollen sind weg.
4. Wenn wir länger als eine halbe Stunde weg sind, bekommt der Hund eine Beschäftigung. Wir füllen einen Karton mit Leckerchen, er bekommt einen Kong oder eine Beißwurst ... irgendwas.
5. Es ist die Aufgabe unseres Hundes, souverän auf uns zu warten und nicht in Panik zu verfallen. Die meistert er auch gut. Es ist unsere Aufgabe, die Wohnung so zu verlassen, dass der Hund seine Aufgabe auch erfüllen kann. Wenn also auf dem Flurboden ne Biotüte steht und der Hund sie plündert ... dann ist es meine Schuld. Das heißt nicht, das jetzt alle Kissen von der Couch genommen werden sollen, weil Hund sie zerstören könnte. Es gibt natürlich Grenzen. Aber die Küchentür würde ich schon verschließen.
6. Bevor wir Herrn Hund länger alleine lassen, gibt es immer einen großen Spaziergang. Je müder der Hund, desto weniger Blödsinn fällt ihm ein