Rather, wie immer ein super Thema!
Ich habe generell den Eindruck, dass oft viel zu sehr nach Aussehen und oberflächlichen Prädikaten ausgewählt wird. Hier wurde in einem Thread nach den Traumrassen gefragt. Nur selten waren die Antworten auf den Charakter, auf das innere Wesen bezogen.
Wir leben hier mitten in der Innenstadt - und was sehe ich? Aussies, Borders, Ridges, Beagle, Jack Russels ... da zeichnen sich viele Trends ab, wie ich finde. Keinen der genannten Hunde würde ich mir je anschaffen - ich plane nicht in der Fußgängerzone auf Antilopenjagd zu gehen und die Staus möchte ich auch nicht hüten.
Es gibt aber auch Besitzer dieser Rassen, und die leiden sicher sehr unter dem aufkommenden Image des Modehundhalters, die diesen Rassen völlig gerecht werden. Finde ich super.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass auch nur ein Bruchteil der Aussie-Besitzer (und die gibts im Moment echt wie Sand am Meer) den Hunden gerecht werden kann.
Wir haben Herr Leon aus dem Tierheim geholt ... er ist ein Hütehund-Mix. Wahrscheinlich sogar mit Aussie drin, laut TA.
Erst seit wir diesen Hund haben, begreife ich, wie anspurchsvoll diese Tiere sind. Er ist elf Jahre alt und noch immer fit wie ein Turnschuh (zumindest meistens) ... er nimmt sich sehr zurück und fordert nie seine Beschäftigung ein. Aber man merkt, wie sehr er darunter leidet, wenn die Kopfarbeit mal zu kurz kommt. Das ist unglaublich wichtig für ihn. Es reicht nicht, ein paar Bällen hinterher zu laufen - oder er wird zum Junkie. Es reicht nicht, über Wiesen zu rennen.
Ich glaube, er wäre als berufstätiger Hütehund glücklicher geworden.
Diese Möglichkeit hat ihm das Leben nicht gegeben und deshalb machen wir das Beste draus. Ich muss aber zugeben, wäre er fünf Jahre jünger, ich könnte ihn nicht auslasten.