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Was mich mittlerweile richtig nervt sind sehr viele Beschreibungen von Hunden aus Orgas. Aus meiner Sicht dienen Beschreibungen dazu, den Hund so gut und wahrheitsgetreu wie möglich zu beschreiben und auf Krankheiten usw hinzuweisen. Sehr oft lese ich aber erst, das der Hund ohne Frau/Herr XY bald gestorben wäre und er in aller letzter Sekunde vor bösen, bösen Menschen gerettet wurde.
Ganz uneigennützig opfert Frau/Herr XY Freizeit, Geld und Liebe um den Hunden ein schönes Leben zu bescheren. Schön und gut, aber mich interessiert der Mist nicht und ich könnte brechen, wenn am Ende der Beschreibung nur zwei Sätze über den Hund stehen.
Ich kenne jetzt die Orgas nicht, auf denen Du Dich umschaust. Ich finde es schon immer schön, wenn auch die Vorgeschichte des Hundes erwähnt wird (weil sie eben tatsächlich oft gerettet werden), weil man daraus viel ableiten kann. Wieviel eine Orga oder ein Tierheim dann über den Hund schreiben kann - und insbesondere wieviel Zeit dafür vorhanden ist - kann schwanken. Da sollte man m.M. nach nicht vorverurteilen.
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Wenn soviele Menschen bei den Orgas uneigennützig und aufopferungsvoll arbeiten, wieso dann immer diese nervige und für den Hund nutzlose "Selbstbeweihräucherung"!? Damit ist außer dem Ego keinem geholfen und ich als Interessent will soviel wie möglich über den Hund erfahren und nicht ob Frau/Herr XY die nächste Mutter Theresa wird/ist. Ich möchte (im Idealfall als Anfänger)einen gesunden und unverkorksten Hund haben und glauben können, was in den Beschreibungen steht.
Mag sein, dass das in einigen Fällen so ist.
Aber ich mag die Verallgemeinerung hier nicht - das betrifft jetzt nicht nur Deinen Beitrag sondern sehr viele in diesem Thread.
Tierschutzarbeit ist verdammt harte Arbeit, bitte nicht ALLE vorverurteilen.
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Wenn ein Hund krank ist oder Baustellen hat, dann sollen die gefälligst 1zu1 in der Beschreibung aufgeführt werden, damit ich als Interessent überlegen kann ob ich dem Hund gerecht werden und an seinen Baustellen arbeiten kann.
Wenn Du "1zu1" Informationen willst, solltest Du besser keinen Hund aus dem Tierschutz nehmen. Man kann leider kein Datenkabel an den Kopf des Hundes anschließen - die Vergangenheit der Hunde (und damit auch ein Teil ihres Verhaltens) ist und bleibt Spekulation. Viele "Baustellen" zeigen sich nicht im Tierheim, viele Krankheiten werden erst später festgestellt. Egal wie gut Tierschutz betrieben wird, er kann keine Familie ersetzen - und somit kann nicht ALLES über das Tier in Erfahrung gebracht werden.
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Was bringt es dem Hund, der Orga und mir, wenn der Hund auf dem Papier super&fit ist, ich ihn zu mir hole und er dann das Gegenteil von dem ist, wie er beschrieben wurde? Dann müssen sich die Tierheime&Orgas auch nicht wundern, wenn Leute sich dann einen Hund vom Züchter oder Vermehrer holen.
Und der Hund vom Züchter ist dann genauso, wie er beschrieben wurde? Das hängt ja dann auch vom Menschen ab.
Ich verstehe grundsätzlich was Du meinst und gebe Dir Recht. Transparenz bei der Tierbeschreibung ist sehr wichtig. Aber es gibt eben keine Garantie dafür, dass ein Hund genauso ist, wie er sich im Tierheim gibt oder wie er dort eingeschätzt wird. Hunde sind doch auch Personen mit ihren eigenen Persönlichkeiten. Unser Hund ist auch nicht GENAUSO wie das Tierheim ihn eingeschätzt hat (und die waren sehr gut) - manche Dinge zeigen sich halt erst in der Familie.
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Anstatt über das Elend in der Welt und die eigene Aufopferung im TS zu berichten, sollten sie lieber mal die Zeit&Energie in die Hunde und deren Beschreibung/Vermittlung stecken. Damit ist allen und vor allem den Hunden mehr geholfen.
Ich bin selbst überrschascht, wieviel offensichtlich im Tierschutz falsch läuft und glaube einigen Usern hier aufs Wort, dass sie sauer und enttäuscht sind - Dir übrigens auch. Nur finde ich solche Aussagen ehrlich gesagt sehr polarisierend und respektlos.
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Da ich mich entschieden habe einen Teil meines Lebens mit einem Hund zu teilen und damit nicht gerade wenig Kosten verbunden sind, möchte ich einfach den für mich besten und passendsten Hund für mein Geld bekommen. Wenn ich mir ein Auto kaufe, dann auch nur eins ohne Mängel und in gutem Zustand.
Das wunderbare an Hunden ist ja, dass es sich um LEBEWESEN handelt. Und das wunderbare an Lebewesen wiederum ist, dass wir sie - trotz all ihrer "Mängel" nicht weniger lieben.
Auch hier ... ich verstehe WIRKLICH was Du meinst und gebe Dir Recht ... aber ich weiß nicht ... ich hoffe Du meinst es nicht so krass, wie Du es ausdrückst.
Mal eine persönliche Bitte von mir:
Ich finde es total traurig und gewissermaßen auch enttäuschend, dass hier ständig polarisiert, pauschalisiert und zur Hexenjagd aufgerufen wird. Ich finde die Diskussion um mögliche Missstände im Tierschutz total produktiv und wichtig - aber bitte lasst uns doch nicht ALLES und JEDEN über einen Kamm scheren. Auch sollten wir nicht über die MOTIVE der einzelnen Menschen, auch wenn sie fehl gehandelt haben, spekulieren.
Tierschutz ist ein beschissener Job - man arbeitet sehr viel und hart, hat quasi kein Privatleben und wird dazu schlecht bezahlt. Es gehört schon viel Tierliebe dazu, diesen Job auszuüben - Machtgelüsten kann man andernorts viel besser fröhnen. Vielleicht ist es nur so, dass man mit der Zeit einfach abstumpft und ein bisschen ruppiger wird, weil man sich auch selbst schützen muss. Damit möchte ich Eure Erlebnisse überhaupt NICHT bagatellisieren, sondern nur ein bisschen erklären.