Erstmal ist es ja Interpretations-Sache, was diese Phrase überhaupt bedeutet.
Ich glaube nicht, dass es besonders viele HH gibt, welche die Hunde sämtliche Konfliktsituationen tatsächlich unter sich regeln lassen. Denkt man die Phrase konsequent zu Ende, würde das auch bedeuten, dass man ggf. eine Bissverletzung (...) hinnehmen muss. Allerspätestens an dieser Stelle greifen doch die allermeisten HH ein, schätze ich.
Ich persönlich freue mich über nette HH und deren Hunde, die Interesse an gemeinsamen Spaziergängen u. Unternehmungen haben. Auch wenn mein Hund alt ist, spielt er gelegentlich doch recht gern mit Hundekumpels. Für mich liegt die Betonung hier auf Hundekumpels. Bitte versteht mich nicht falsch, ich habe nix gegen zufällige Begegnungen mit fremden Hunden und wenn der andere HH es wünscht, können die auch gerne schnüffeln. Letztlich denke ich aber, dass diese Begegnungen den Hunden nicht wirklich was bringen - mir ist es auch ziemlich schnuppe, ob da ein anderer Mensch auf der anderen Straßenseite vorbei läuft.
Insofern kommt es eh nicht so oft zu Begegnungen mit fremden Hunden. Wenn es zwischen den Hunden eine Konfliktsituation gibt und ich nicht damit rechne, dass der andere Hund meinem Hund nachsetzt, gehen wir einfach weiter. Im anderen Fall versuche ich mich ein bisschen auf mein Gefühl zu verlassen, das keinesfalls immer richtig ist, und greife notfalls auch ein.
Warum? Ich kenne weder den anderen Hund noch dessen Halter und möchte mir nicht anmassen, darüber urteilen zu können, wann die Situation - bei Mensch und Tier übrigens - kippt oder auch nicht. Ich bin froh, wenn ich meinen eigenen Hund zuverlässig lesen und in Konfliktsituationen abrufen kann. Eine Herausforderung, dir mir absolut reicht. Wie locker der andere HH seine Phrase, die Hunde klären das unter sich, sieht, wenn mein Hund seinen Hund willentlich oder versehentlich verletzt hat, möchte ich lieber gar nicht erst herausfinden. Ich muss meinen Hund schließlich nicht nur vor eigenen Verletzungen schützen, sondern auch davor, Verletzungen zuzufügen.
Wenn die Hunde sich regelmässig sehen, kann man, denke ich, schon wieder ganz anders agieren.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man sich selbst und seinen Hund einschätzen und sich auch Grenzen eingestehen kann. Mein Hund kam zehnjährig aus dem Tierschutz zu uns - wir sind ein tolles Team, aber ich werde ihn niemals (!) so lesen können, wie einige von Euch, die ihr Tier ein ganzes Leben kennen. Dazu kommt, dass ich kaum Erfahrung darin habe, Hunde zusammenzuführen (TH-Erfahrung kann und darf da einfach nicht zählen) und mir auch nicht zutraue jede Situation richtig zu beurteilen. Die logische Konsequenz ist, dass ich kein Risiko eingehe.