Ralf: 
Hier wird es auch immer diffuser.
Es wird ein Wachhund gesucht, der Fremde auf dem Grundsstück meldet und durch sein Äußeres abschreckt. Allerdings möchte man ihn dahingehend erziehen, dass er nicht so viel bellt. Er darf gelegentlich ins Haus, soll aber die Nächte draußen verbringen, trotzdem aber keinen Territoraltrieb haben. Man möchte mit dem Hund ne Schutzhundausbildung machen. Der Hund soll aber wirklich nur MELDEN und ABSCHRECKEN und nicht STELLEN. Ja?
Ich hab ja schon geschrieben, dass ich kein Problem mit Wachhunden habe, wenn man z.B. einen entsprechenden Hund aus dem TS wählt, der ansonsten kaum andere Vermittlungschancen hat. Nur glaube ich, geht das ziemlich arg in die Hose, wenn man sich vorher überhaupt nicht im Klaren darüber ist, WAS man eigentlich sucht und von dem Tier erwartet.
Man muss sich außerdem darüber im Klaren sein, hab ich aber auch schonmal geschrieben, welche Verantwortung ein Wachhund bedeutet. Man muss einen Wachhund trainieren und stark an sich binden, damit er dem Menschen die Handlungsentscheidung überlässt und nicht ggf. sein Leben riskiert - in unserem Land ist es leider so, dass der beißende Hund oft selbst ggü. dem einbrechenden Menschen im Unrecht ist. Bitte korrigiert mich, wenn ich das falsch in Erinnerung habe. Was mich stutzig gemacht hat, war die Erwähnung von Schutzdienst-Arbeit. Was hat das mit dem Job als Wachhund zu tun? Ich nehme an, dass hier ein falscher Rückschluss (der, wenn man sich noch nicht damit beschäftigt hat, durchaus passieren kann) gezogen wurde und der Hund ggf. doch mehr tun soll als nur durch seine Präsenz abzuschrecken?
Wir haben hier übrigens einen Mischlingsrüden, der sich mit großer Passions als Nachbarschaftspolizei engagiert. Als neulich ein paar Jugendliche in der Nacht auf unser Grundsstück kamen, um unsere Mülltonne zu benutzen, schlug der Hund im Schlafzimmer trotz geschlossener Rolläden an. Einen Einbrecher würde er letztlich höchstens dadurch stellen, dass er wahllos Spielzeug im Garten verteilt und der arme Mensch höchstwahrscheinlich auf einem Bällchen ausrutschen und sich das Genick brechen würde.
Ich denke jeder Hund ist Abschreckung. Warum sollte man wo einbrechen, wo es eine kläffende Töle gibt? Ich glaube dabei ist der veranstaltete Lärm auch wesentlich erheblicher als die mögliche Gefahr. Und wer wirklich wo hinein will und nicht nur wahllos auswählt ... nun, der wird leider auch an den meisten Hunden vorbei kommen. Allein deshalb ist es mir wichtig, dass mein Hund wirklich NUR meldet.
Mein Dicker war übrigens ein HSH und ich kann diese Hunde, da sie hier bereits im Gespräch waren, absolut nicht als Wachhund empfehlen. Die meisten HSH sind auf eigenständiges Handeln geprägt. Nur mit viel Training und einer großartigen Bindung kann man diese Eigenschaften kontrollieren. Mein Dicker wäre im Fall eines Unbefugten auf dem Grundstück möglicherweise zu kontrollieren gewesen, wenn ich dabei gewesen wäre. Hier aber auch nur bis zu einer gewissen Reizschwelle, denke ich. In meiner Abwesenheit (und hier soll ein Wachhund ja aktiv werden, vermute ich) hätte und hat er den Eindringling gestellt. Als Eindringling galten übrigens auch mal Eltern, Großeltern und Lehrer. Ich glaube es ist schon die Königsdisziplin einem Hund mit solch ausgeprägtem Schutztrieb zu erklären, WANN er WIE agieren darf. Ich beuge mein Haupt vor jedem HH, der das wirklich zuverlässig kontrollieren kann. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass solches Potentzial wirklich nur in sehr sehr erfahrene Hände gehört ... insbesondere dann, wenn er vorwiegend draußen leben soll.