Wichtig ist doch, dass der Hund eine langfristige Perspektive bekommt und möglichst schnell wieder Halt finden kann. Wenn eine Lösungsmöglichkeit zu viele Variablen enthält, wäre das Risiko für mich einfach zu hoch.
Natürlich kann man bei der Halterin erfragen ob der Hund schon alleine bleiben kann, halte ich für absolut sinnvoll. Man sollte sich allerdings der Tatsache bewusst sein, dass das nur wenig darüber aussagt, ob er es auch im neuen Zuhause direkt (also innerhalb der ersten Monate) können wird - für manche Hunde ist so ein Halterwechsel kein Problem, für andere Hunde ist es eine einschneidende Katastrophe.
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Und zwei, drei Wochen Üben verkorkst Hunde nicht, ebensowenig wie eine kurzzeitige Zwischenstation.
Ich finde ihr habt in diesem Punkt beide Recht. Ich denke es kommt auf den Hund an, ob das schon zu viel ist oder nicht. Ich persönlich würde es davon abhängig machen, wie der Hund drauf ist.
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Wenn ein Hund Familienanschluss hatte und dann ins Tierheim kommt, ist er in den meisten Fällen verkorkst.
Ich denke so pauschal kann man das nicht sagen. Ein Tierheim-Aufenthalt ist zwar nur selten erstrebenswert aber viele deutsche Tierheime sind heute vorbildlich geführt und für den Hund nicht allzu schlimm - kommt aber auch stark auf den Hund selbst an, keine Frage.
Wichtig finde ich, dass das Tierheim nur eine Zwischenstation ist und dem Hund langfristig eine bessere Perspektive - nämlich eine geeignete Familie - bieten soll. Für junge Hunde mit Vermittlungschancen ist das oft eine bessere Option als ein Leben unter grenzwertigen Bedingungen.[/quote]
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Und wo bitte kümmert man sich im Tierheim um die Tiere? Dort hat doch kaum einer Zeit bei der Vielzahl von Tieren.
In den beiden Tierheimen die ich sehr gut kenne, kommen täglich ehrenamtliche Gassigänger und jeder Hund dreht einen größeren Morgenspaziergang - in dieser Zeit werden die Zwinger gereinigt. Am Nachmittag kommen die Hunde abwechselnd auf die Spielwiesen und in den Auslauf um etwas Abwechslung zu haben. Meist kommen auch am Nachmittag nochmal Besucher und Interessenten vorbei und der ein oder andere Hund bekommt eine zweite Runde. Auch die Pfleger nehmen sich immer wieder Zeit und trainieren sogar mit einem Teil der Hunde. Das ersetzt zwar keine Familie, aber gekümmert wird sich schon.
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Ein Hund, der eine feste Bindung zu seinen Besitzern hat (oder ein neues Zuhause bekommt, wo er sich wohlfühlt, vielleicht kann sich der neue Besitzer für die Eingewöhnung ein paar Tage Zeit nehmen, außerdem kennt er das Tier ja) kann sich unter Umständen wohler damit fühlen, 11 Stunden in vertrauter Umgebung allein zu bleiben, als im Tierheim 24 Std. haltlos zu warten, was da kommt...Dort bekommt er auch nur ein oder zweimal am Tag Futter zugeteilt, die Käfige werden geschrubbt und wenn er Glück hat, bekommt er mal ein paar nette Streicheleinheiten oder einen Spaziergang - nicht wirklich ein Highlight, oder?
Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Hund sich u.U. beim TE wohler fühlt. Ich denke das hängt aber davon ab, wielange der Hund letztlich alleine bleiben muss und ob er sich charakterlich dafür eignet. Ich würds einfach vom Hund abhängig machen.
Ich denke es ist für einen Hund kein Pappenstiel, mal eben sein zu Hause zu verlieren und in einer ungewohnten Umgebung - und das ist sie auch nach ein paar Wochen noch - elf Stunden alleine zu sein.
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Denn die Kosten für Futter und Tierarzt - den du ja immer wieder erwähnst - hat man ja noch zusätzlich - da würde ich dann auch keinen Hund aufnehmen - nicht weil ich es nicht könnte, sondern weil ich es nicht wollte... ich gehe doch nicht nur für meinen Hund arbeiten!
Hmm, natürlich gehen wir nicht für unsere Hunde arbeiten. Ein Hund ist aber trotzdem ein großer Kostenfaktor, den man nicht unterschätzen sollte - insbesondere wenn beide Partner berufstätig sind und der Hund bei gleichzeitigen Geschäftsreisen, Terminen, Überstunden (...) eine zuverlässige Betreuung als Fallback braucht. Aber auch eine einfache Infektionserkrankung kann schon dafür sorgen, dass der Hund richtig Geld kostet. Oder aber die Neueinrichtung der Wohnung, wenn der Hund doch nicht alleine bleiben konnte 
Hunde kosten einfach viel Geld, dessen sollte man sich bewusst sein.