Beiträge von kaenguruh

    Wir haben uns auch für das Leben mit einem Hasenfüsschen entschieden.

    Wir haben schon einige Fortschritte gemacht, sind aber auch noch nicht bei einem ganz entspannten Hundeleben angelangt. Ich kann Dir aber trotzdem mal ein paar Dinge aufschreiben, die bei uns geholfen haben oder helfen.

    Auch wenn es nicht immer geht, bemühen wir uns um einen möglichst klaren Tagesablauf. Außerdem gibt es Zuhause immer die gleichen Regeln, die, wenn nötig, auch nur ganz langsam gelockert werden um ihn nicht zu überfordern. Hier soll einfach sein Fels sein, wo er sich immer auf gleiche Gesetzmässigkeiten verlassen und entspannen kann.

    Wir versuchen in Paniksituationen den Spagagt, niemals Druck auf den Hund auszuüben und ihm gleichzeitig aber auch keine Flucht zu erlauben. Nur wenn er die Situationen durchsteht, kann er lernen, dass eigentlich gar nichts passiert. Auch wenn es uns von Trainern anders geraten wurde, habe ich mich auf viele langjährige HH hier aus dem DF verlassen (übrigens erfolgreich) und dem Hund in Paniksituationen sowohl Körperkontakt als auch Ansprache erlaubt.

    Bentley schreibt, den Kasper machen. Wir haben eine Viertelstunde vor dem Spaziergang mit dem Hund eine Spielzeit eingelegt und ihn richtig bespaßt - er sollte sehr interessiert, freudig aber nicht aufgedreht sein. Wir haben den Spaziergang (inkl. anziehen und so) dann ins Spiel integriert und die Aufmerksamkeit so mit vor die Tür genommen. Glaub mir, das war sehr mühsig aber mit tausend Teilschritten klappte es, dass Hund plötzlich draußen stand - in der großen bösen Welt - und so abgelenkt war, dass er die Angst vergessen hatte. Hier ging es dann aufwärts.

    Zitat

    Und überhaupt muss ja auch nicht immer ein "Ersatz" her.

    Ich persönlich brauche auch keinen Ersatz für Fleisch. Ich komme wunderbar mit Beilagen und Gemüse aus. Insgesamt ist mein Verbrauch an Milchprodukten eher gesunken, weil ich einfach ganz viel Gemüse esse. Schmeckt eh am Besten :smile:

    Zitat

    Ok, da wäre das vielleicht falsch in dem Fred.
    Meine Katzen bekommen auch Kücken, warum auch nicht?
    Sind eh Abfall in der Eierproduktion. Ich finde es toll zu sehen wie sie vorher damit spielen und sie dann knurrend verteidigen. :smile:

    Ich hab mal nen Katzen-Thread aufgemacht.
    Biiiilder!

    Einen vegetarischen Kochfred aber darin find ich ne Grundsatzdiskussion schwierig, vielleicht ein eigener Fred?

    Unsere Katzen haben ab und an Küken bekommen, geb ich gern zu.

    Und ich finde die Frage sehr spannend.

    Ich fände es schön, wenn weiterhin Fleisch gegessen würde (vielleicht nicht täglich) und man mehr Geld ausgeben und von regionalen Erzeugern kaufen würde. Allein das, wäre ein großer Fortschritt. Wenn wir am WE Thanksgiving feiern, kommt die Pute auch vom Erzeuger, wo man sie auf der Wiese sieht. Ich ess sie trotzdem nicht, aber sie kommt guten Gewissens auf den Tisch :-)

    Zitat

    Ich denke mal, daß Herr Leon sehr sensibel ist.
    Er merkt, wenn es dir nicht gut geht. Mein Joschi war auch so, ich würde da nichts abstellen.
    Bei meinem Joschi mußte ich in der Beziehung sehr aufpassen, er hat sich dann zurückgezogen.

    Inwiefern denn zurückgezogen?

    Also würdest Du das einfach so lassen? Weil, selbst wenn ich versuchen würde, mir weniger anmerken zu lassen ... der Hund ist ja nicht doof, ich glaube so sehr kann ich mich gar nicht zusammenreißen.

    Zitat

    Ich finde das ist weit von Kontrollzwang entfernt. Kontrollzwang wäre für mich, wann immer du dich durch die Wohnung bewegst, klebt dir der Hund an den Beinen, und wo du hingehst, kleckert er hinterher, ohne je zur Ruhe zu kommen.

    Er ist schon immer in der Nähe.
    Heute Vormittag habe ich im Keller die Wäsche gemacht, da kam er direkt runter-getapert. Eine große Heldentat für den Hasenfuß. Also er kommt schon mit, wenn ich den Raum wechsle ... meistens zumindest. Wobei er sich da direkt hinflatscht und weiterpennt.

    Zitat

    Edit: Warum brach er denn in Panik aus, wenn er gekotzt hat? Wurde er dafür früher geschlagen und angebrüllt, oder? Dazu sag ich mal nichts. Ich fasses net...

    Am Anfang ist er richtig geflohen, wenn ihm das passiert ist. Er zittert dann richtig und wollte von uns weg. Ich lasse ihn aber nicht fliehen, damit er sieht, da passiert eigentlich gar nix. Inzwischen hat er das auch verstanden. Ich kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass er Schläge bekam, weil er es wohl recht gut gehabt haben soll - er lebte bei einer älteren Dame, die dann verstarb. Er ist halt auch ein Hund, der schon bei lauter Ansprache zerbricht.

    Hallo ihr Lieben,

    das Mensch-Hund-Team aus Herrn Leon und dem Känguruh funktioniert eigentlich ganz wunderbar.

    Unser Kernproblem, die Panikattacken von Herrn Leon, sind jetzt eigentlich gut zu kontrollieren. In der letzten Woche hatten wir da nochmal einen kleinen Rückschritt, konnten den Spaziergang dann aber planmäßig beenden, sodass man doch von einem guten Ausgang sprechen kann. Ich denke, hier kommen wir super klar - ich berichte ja auch immer in seinem Thread.

    Inzwischen entwickelt er aber einige Verhaltensweisen, von denen ich mir nicht sicher bin, ob ich daran arbeiten sollte oder nicht.

    Wichtig ist, dass ich mich von keiner einzelnen Marotte gestört fühle :smile: und nur daran arbeiten möchte, wenn ich dadurch das Wohlbefinden meines Hundes steigern kann.

    Ich fang mal an.

    Als wir ins Erdgeschoss umgezogen sind, hat der alte Herr plötzlich gemeldet, was aber inzwischen, auch dank Eurer Tipps, ebenfalls prima zu kontrollieren ist. In den Garten darf er nur noch unter Aufsicht, da er Besucher, die einfach so durchs Gartentor latschen, leider ... naja ... mit den Pfoten am Gartentürchen festnagelt und verbellt - er ist allerdings trotzdem kontrollier- und abrufbar.

    Diese Situation ist nahezu unvorstellbar, wenn man Herrn Leon noch vor einem Jahr kannte. Er verbellte aus Angst, suchte aber das Weite, sobald der Mensch auf der Bildfläche erschien. Wenn er heute den Hermes-Boten stellt - sofern ein zahnloser Opa diesen Begriff beanspruchen darf - wirkt das nicht angst-motiviert, aber auch nicht übermäßig aggressiv. Ein Wort und er hüpft runter und begrüßt den Mann freundlich.

    Herr Leon ist nicht mehr unbeaufsichtigt im Garten, da mir ein Angsthund mit Wachambition zu unberechenbar ist und wir erklären ihm auch, dass er hier nicht der Türsteher ist - keine Frage. Mir war es nur wichtig davon zu berichten, weil es schon mit zur Situation gehört.

    Dies also nur, damit ihr Euch ein Bild machen könnt :-)

    Herr Leon und ich haben von Anfang an eine ziemlich gute Bindung aufgebaut, würde ich sagen.

    Ich hatte kurz nach dem Umzug eine Erkältung und habe etwa eine Woche im Bett verbringen müssen. Herr Leon hat da angefangen und mir ein Stück von seinem Pansen, eine Schnauze voll Nassfutter oder eine Ecke von seinem Schweineohr zu bringen. Abgesehen davon, dass ich Vegetarierin bin, halte ich das für unbedenklich.

    Mir ging es vor einer Woche nicht gut und ich bins ins Bad, um einfach mal zu heulen. Ich bin extra ins Bad, um Hund und Herrchen nicht zu belasten. Ich hatte allerdings Hunde-Ohren unterschätzt (merk ich mir für den nächsten Abruf) und Herr Leon hat fast die abgeschlossene Badtür zerlegt. Er ist ständig an die Klinke gesprungen und hat dann versucht sich durch die Tür zu kratzen - natürlich habe ich es irgendwann gepeilt und die Badtür aufgemacht.

    Wenn ich krank, müde oder erschöpft bin, liegt Herr Leon ausnahmslos neben dem Kopfende meines Bettes und geht dort auch nicht weg - ihn dann zum Spaziergang zu überreden, ist schon ein kleines Drama.

    In gleichem Maße gibt es aber auch positive Veränderungen. Herr Leon orientiert sich in seiner Angst immer häufiger an uns. Herr Leon brach vor einem Jahr noch in Panik aus, wenn er mal auf den Boden kotzte - heute weiß er eigentlich, dass ihm nix passiert. Herr Leon lässt sich inzwischen absolut unproblematisch die Haare an den Pfoten schneiden oder die Öhrchen anschauen - vor einem Jahr hätte er zugebissen.

    Ich bin eigentlich rundum zufrieden.

    Nur interessiert mich Eure Einschätzung, ob man an diesen Punkten trotzdem bereits arbeiten sollte. Würde er einen Kontrollzwang entwickeln, würde das ja auch wieder Stress für den armen Kerl bedeuten.

    Was meint ihr?

    Ist das einfach nur der richtige Leon, der da unter dem Angst-Leon vorkommt? Inzwischen hatte er ja ein Jahr lang gelernt, dass er hier sicher ist. Zeigt er durch die Erfolge im Angst-Abbau seine wirklichen Charaktereigenschaften, wie z.B. die Wachsamkeit?

    Ist das Kontrolle oder übermäßiger Schutztrieb, an dem wir arbeiten sollte?
    Wäre das entspannter für den Hund?

    Wobei er mir eigentlich entspannt vorkommt, insbesondere im Vergleich zum Anfang.

    Ich bin mir da einfach selbst nicht sicher und würde gerne Eure Einschätzung hören :smile:

    Känguruh &
    Leon Löwenherz

    Ja, ich kenne das sogar sehr gut.

    Wenn man sich so intensiv um Tierheim-Hunde kümmert, wird imemr mal ein Hund "Dein Hund", auch wenn er noch nicht bei Dir wohnt. Ich finde es ist trotzdem ganz wichtig, dass man sich mit dem Tier freut - wenn es ein gutes Zuhause bekommen kann, sollte es dorthin auschecken. Normalerweise.

    Ich finde es kann Ausnahmen geben, wenn die Hündin z.B. mit Dir schon sehr vertraut ist und die Zeit, die sie länger im Tierheim sein müsste, nicht allzu groß ist. Ich persönlich würde in das Tier in diesem Fall aber schon jetzt vertraglich übernehmen und als Pensionsgast ins TH einchecken.

    Wobei ich nicht sicher bin, wie das für Euch zeitlich zu managen wäre. Wohnungssuche, Übergangszeit, Umzug ... das dauert ja doch alles ein paar Tage.

    Lotu, hat ja schon ein paar gute Fragen gestellt ...

    Yap, er legt sich vor die Küchentür und versucht besonders niedlich auszusehen.

    Wenn dann ein Salatschnibbel runterfällt, und er kapiert dass es wirklich nur Salat ist, geht er ganz konsterniert weg ...

    :???:

    Zitat

    Uns ist doch hoffentlich allen klar das kein Hund ein Anfängerhund ist! :smile:

    Ja, das sehe ich auch so.

    Ich kenne Menschen, die werden mit einem Herdenschutzhund als Ersthund glücklich. Es ist wie überall, das Mensch-Hund-Team muss passen.

    Nur wenn man die Auswahl zwischen allen Rassen hat und noch nicht festgelegt ist, warum nicht nach einem Hund schauen, der vielleicht nicht ganz so spezielle Bedürfnisse hat?

    Für mich geht es dabei nichtmal um Leichtführigkeit oder sowas. Nur um Bedürfnisse. Ich glaube die Bedürfnisse eines Labradors - die ich als sehr intelligente und agile Tiere kennengelernt habe - sind weniger speziell als die Bedürfnisse eines Malamute. Bedürfnisse, was die Ansprache betrifft. Bedürfnisse, was die Anleitung betrifft. Bedürfnisse, was die rasse-spezifische Auslastung betrifft. Ich glaube man steigt als Anfänger eher ins Apportieren ein, als in den Zugsport oder das Hüten.

    Insofern hat Beginnerin in meinen Augen total Recht.