Hier möchte ich mich auch noch beteiligen.
Wir mussten den Hundeopa im letzten März aufgrund medizinischer Indikation im Alter von 10 Jahren kastrieren lassen.
Wir haben vor der Kastration keinen nennenswerten Stress durch die Geschlechtlichkeit des Hundes feststellen können. In den ersten Monaten nach der Kastration war er durch die veränderte Reaktion der anderen Hunde jedoch ganz erheblich gestresst und dadurch teilweise sogar aggressiv. Die typischen Verhaltensweisen, wie z.B. Imponiergehabe und Markieren, hat er unverändert beibehalten - sicher auch altersbedingt.
In unserem Fall war die medzinische Indikation, nämlich eine Bollwerk-Prostata, zwar gegeben, rückblickend würde ich aber möglicherweise anders entscheiden. Wir haben ihm durch die OP die Möglichkeit zu einem langen Leben geben können und ich freue mich um jeden Tag, den der Hundeopa bei uns ist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das den massiven Stress - durch OP, durch hormonelle und gesellschaftliche Veränderungen im Anschluss - rechtfertigen kann. Ich weiss es nicht.
Ich habe auf jeden Fall für mich die Entscheidung getroffen, dass ich meine Tiere nur dann kastrieren werde, wenn die medizinische Notwendigkeit dazu besteht. Sexualität gehört zu jedem Lebewesen dazu, auch zum Hund. Einzig wenn der Hund wirklich unter seinem Trieb leidet, könnte ich mir eine Ausnahme vorstellen.