Ich habe ein bisschen überlegt, ob ich hier schreibe, aber vielleicht hilft dir meine Sicht ebenfalls ein bisschen...
Also ich kann nur von mir und meinen Erfahrungen sprechen ... ich bin selber schon seit Jahren in Therapie und auch medikamentös eingestellt und ich lebe alleine und gehe wieder arbeiten.
Der Unterschied zu dir ist, dass ich schon immer Hunde hatte. Dass heißt, ich habe mein Leben um den Hund/die Hunde herum aufgebaut.
Es ist eine wirklich sehr schwere Frage. Erstmal tendiere ich auch zu einem Nein. Einfach weil du keinen eigenen Hund hast und es immer wieder Dinge gibt die einen überfordern können und dann eine zusätzliche Belastung darstellen. Dabei geht es nicht nur darum, dass man vielleicht mal ein, zwei, drei Tage wenig rausgehen mag, weil man sich schlecht fühlt. Das hält der Hund im schlimmsten Falle auch mal aus. Aber egal woher der Hund kommt kann es immer passieren, dass er vom Charakter her vielleicht anstrengend ist als du es dir vorgestellt hast, dass er krank wird und du viel für ihn da sein musst, dass du viel Geld investieren musst, was widerum zu Existenzängsten führen kann (so eine Zeit gab es bei mir mal, weil ich all mein Geld in einen meiner Hunde investiert habe und zuletzt nicht mehr wusste wo ich es noch herholen sollte). Insgesamt kann es also zu schwierigen Siutationen kommen. Und man muss seine Launen im Griff haben und darf sie nicht auf den Hund übertragen - ist auch eine Übungssache, manchmal (auch für Menschen ohne Depris
).
Allerdings gibt es da auch die positive Seite. Ein Hund gibt dir Nähe, fordert dich, braucht dich. Du musst diszipliniert sein, kannst dich aber auch mal bei ihm ausheulen. Du hast jemanden an der dir Halt gibt (also ihm deine Sorgen erzählen kannst, ihn steicheln und mit ihm kuscheln kannst) - für den du aber auch stark sein musst.
Mit einem Hund hast du einen relativ regelmäßigen Tagesablauf, was auch gut ist und du musst rausgehen und dich bewegen. Und du hast mal etwas anderes im Kopf
lernst neue Leute kennen und kannst Spaß mit ihm haben. Der Hund bringt einem oft zum Lachen - SEHR GESUND *grins
Also ich denke, jeder muss für sich entscheiden, ob er das kann und will. Wichtig wäre vielleicht, dass du dir einen Hund aussuchst, bei dem vielleicht schon der Charakter fertig ist und bei dem dir jemand sagen kann wie er ist - also ein hibbeliger oder ein ruhiger, eher fordernd oder nicht so stark fordernd usw. und dann vielleicht mit einem "leichteren" anfangen. Der Hund ist nicht dazu dar, um dich an ihm festhalten zu können, denn im Endeffekt bist immer du es, die ihm Sicherheit und Konsequenz geben musst - aber wenn du das kannst, dann würde ich es überlegen.