Beiträge von McChris

    Hallo nochmal,
    ich interpretiere das "ausser Sicht" jetzt nicht so, dass die HH kilometerweit weg ist, schließlich kann sie ja das Verhalten ihres Hundes beobachten...

    Ich finde, was Hund und Halter da an Ausbildungs-Niveau zeigen, sehr beachtlich und mir gefällt es sehr, wie der Hund in der Lage ist, seine Grenzen zu zeigen, wenn ihm der sich nähernde Hund verständlicherweise zu viel ist...und dennoch die Grundidee des Kommandos befolgt... Und mir gefällt es auch sehr, dass der HH aufgefallen ist, dass da offensichtlich was nicht richtig läuft und sie hier nachfragt.

    Aber ich würde die Übung an sich nicht grundsätzlich so in Frage stellen, @die schweizer, es gibt einige Situationen, wo ich ein Platz-Bleib-ausser Sicht gut gebrauchen kann, nur eben in der geschilderten Situation mit der Annäherung eines fremden Hundes, finde ich die Übung zuviel verlangt.

    LG,
    Chris

    Hallo Aedan,
    ich denke, dass das "im Platz bleiben" bei Annäherung eines fremden Hundes einfach zu viel ist - im Platz ist ein Hund recht "verletzlich" und kann sich ja nicht hundebegegnungskonform verhalten, je nach sonstigem Verhalten Deines Hundes würde ich es nicht als Ängstlichkeit einstufen, sondern als "berechtigte Vorsichtsmaßnahme" durch Deinen Hund (die in Deiner direkten Anwesenheit ja auch entfällt)

    Und schon gar nicht als Ungehorsam - in allen anderen Situationen macht er es ja (in unbekanntem Gelände würde ich es auch eher als Vorsichtsmaßnahme sehen) und da er sozusagen als Kompromiß das Sitz anbietet, würde ICH ihm das in diesen beiden geschilderten Situationen entweder einfach durchgehen lassen oder - die konsequentere Methode - von vorneherein nicht auf Platz bestehen. Ich kann das Verhalten aus Hunde-Sicht gut nachvollziehen, bei sowas bin ich bei dem ansonsten ja wirklich gutem Grundgehorsam auch Deines Hundes dann auch kompromißbereit.

    LG, Chris

    Hallo ginici,
    meine Antwort zielt jetzt auf einen ganz anderen Aspekt, nämlich den, dass Dein Hund so etwas (so lese ich es raus) schon öfter hatte, was ja dafür spricht, dass die Krallen brüchiger sind als normal. Bei manchen Hunden ist dies einfach anlagebedingt so vorhanden.

    Ich betreue als Tierphysiotherapeutin häufig Hunde, die z. B. nach einem Bandscheibenvorfall oder Ähnlichem mit den Pfoten noch längere Zeit über den Boden schleifen und dadurch ihre Krallen extrem - bis ans Leben - abnutzen.

    In solchen Fällen empfehle ich "Keralit-Huf-Festiger" von Masterhorse, das ist eine Lösung zum Auftragen und schützt die Krallen (eigentlich das Hufhorn der Pferde) vor Brüchigkeit und zu starker Abnutzung.

    Vielleicht ist das mal einen Versuch wert, um zukünftigen Krallenproblemen aus dem Weg zu gehen.

    LG, Chris

    Hallo Montagshund,

    um richtig ausführlich antworten zu können, müßte man wissen, WO der Erreger nachgewiesen wurde (Wundabstrich, Kotprobe, im Blut, etc.).

    Deshalb zunächst nur eine kurze, allgemeine Antwort.

    Alle "Keime", die im Organismus (egal ob Mensch oder Tier) normalerweise vorkommen und da dann - wie eben die Darmbakterien - eine sinnvolle Funktion haben, können in Erkrankungsfällen überhand nehmen und dann Probleme bereiten.

    So kommt es z. B. nach einer Antibiotika-Gabe, die auch einen Teil der "guten" Darmbakterien zerstört, häufig zu einem Pilzbefall an Schleimhäuten oder im Darm. Diese Pilze sind IMMER da haben auch eine sinnvolle Funktion, aber, wenn sie überhand nehmen, können sie Probleme bereiten....

    Also ist das Grundprinzip: Diese "Biester" sind alle immer da, nur die Dosis macht das Gift...

    Wenn also die vorhandene Bakterien-Flora durch irgendwas durcheinandergerät (Aufregung, Krankheit, Stress, etc.), kann sich das Gefüge verschieben und das macht dann Probleme.

    Das hat nicht zwangsläufig etwas mit einer Auto-Immun-Erkrankung zu tun, um das zu beurteilen, müsste man viel mehr Informationen haben.

    Vielleicht konnte Dir das schon ein wenig weiterhelfen, ansonsten kannst Du ja noch etwas gezielter nachfragen.

    Liebe Grüße,
    und gute Besserung für den Hund,

    Chris

    Hallo Wuschelsam und Schwarzfuß,
    bei der deutschen Gesellschaft für Tierheilpraktiker und Tierphysiotherapeuten (DGT) gibt es regionale Therapeuten-Listen (hat den vorteil, dass die Gelisteten bestimmte Grundvoraussetzungen an Ausbildung mitbringen müssen, um da aufgenommen zu werden...)

    Da werdet Ihr sicher fündig!

    LG und viel Erfolg für die OP,

    Chris

    Ich schließe mich dem Buchtipp vorbehaltlos an. Sehr gut beschrieben und machbar. (Kurz, knapp, günstig)

    Man kann Ängste nicht nur wegtrainieren, sondern auch antrainieren... Eben z. B. durch das (nur zu menschliche) Beruhigen-Wollen, aber Hunde "funktionieren" nicht so wie wir Menschen, sprich, unser "Beruhigen" durch tröstendes Reden, Streicheln, etc. bestätigt den Hund sogar in seiner Angst...

    Auch in "Lassie, Rex & co" von Dr. Felicitas Rehage ist das großartig (so humorvoll geschrieben, dass das Lesen einfach nur Spaß macht) beschrieben, und zwar am Beispiel eines TA-Besuches, ebenfalls ein empfehlenswertes Buch.

    Wenn man verinnerlicht hat, wie Hunde lernen und denken, geht das Abtrainieren der Ängste relativ gut vonstatten.

    Je eher Ihr anfangt, umso besser, vor allem bewahrt Euch das davor, dem Hund versehentlich weitere Ängste anzutrainieren.

    Spezielle Silvester-Ängste sind etwas schwieriger zu trainieren, da man nicht mal eben eine Silvester-Übungs-Situation simulieren kann, aber es gibt für die ersten Übungsschritte Geräusch-CD´s mit Feuerwerk-Geräuschen und wenn der Hund da bereits entspannt drauf reagiert, kann man sich aus großer (!) Entfernung an irgendwelche Feuerwerke rantasten (hier gibt es mittlerweile auch im Sommer immer mal wieder Feuerwerke...)

    Aber die halbe Miete hat man schon, wenn man sich dem ängstlichen Hund gegenüber richtig verhält und ihn nicht auch noch ungewollt in seiner Angst bestätigt.

    Für unsere Hauskatzen machen wir es Silvester so leicht, wie es geht:
    Überall im ganzen Haus Festbeleuchtung, Rolladen runter, Musik-CD auf Dauer-Repeat (recht laut....), KEIN Radio, da wird auch "geknallt" um Mitternacht und dann paßt es schon....

    Ich drück Euch die Daumen, dass Ihr noch vor Silvester die Kurve kriegt!

    Liebe Grüße, Chris

    Hallo Schwarzfuß,
    ich antworte mal in meiner Eigenschaft als Tierphysiotherapeutin.

    Ein Großteil meiner Hundepatienten sind Hunde nach Kreuzband-OP, deren Problematik in erster Linie darin besteht, dass sie - obwohl sie dürften - das operierte Bein eben nicht belasten. Es ist anfangs unangenehm bis schmerzhaft für die Hunde und da hund problemlos auch auf drei Beinen rumflitzen kann, machen sie es eben.

    Dieses Phänomen ist unabhängig von der OP-Methode.

    Und man muss manchmal ganz schön in die Trickkiste greifen, um da wieder "Vierbeiner" draus zu machen.

    Mein Rat: Überlegt Euch das gut - es ist zwar verständlich, dass Ihr das gern in einem Rutsch machen wollt, aber erstens kenne ich keinen Hund, der gleichzeitig an beiden Knien operiert wurde (und die postoperativ betreute Anzahl ist im dreistelligen Bereich) und das sagt mir, dass die meisten Tierkliniken dies offensichtlich eher nicht machen (sehr viele Hunde mit Kreuzband-Riß müssen über kurz oder lang beidseits operiert werden) und das wird so seine Gründe haben.... für mich den, dass es zuviel auf einmal ist.

    Dann lieber zweimal nacheinander durch die postoperative Phase mit all ihren Tücken durch...

    Noch ein Tipp aus der Praxis: Sucht bestenfalls VORHER schon einen Tierphysiotherapeuten auf, dann kann man prima die Übungen für hinterher schon mal in Ruhe üben, mindestens aber hinterher, das beschleunigt die Rekonvaleszenz ungemein.

    LG, Chris

    Hallo,
    ich kann mich nur anschließen, die Leber ist (bei Mensch und Tier) enorm regenerationsfähig, so dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass Ihr beide das unbeschadet übersteht.

    Wie eine Leberschonkost aussehen sollte, kann Dir am besten die TÄ erklären. Dafür gibt es auch spezielle Diät-Futter, die man übergangsweise füttern kann (besondere Zusammensetzung in Sachen Eiweiß).

    Silke hat schon den Tipp gegeben, dass man die Leber wunderbar homöopathisch unterstützen kann - such Dir einen guten THP, der findet die richtigen Mittel für Euch heraus.

    Mach Dir nicht ZU viele Sorgen, die Leber ist ein Organ, das recht empfindlich reagiert, manche Hunde haben schon nach drei Tagen Durchfall erhöhte Leberwerte. Laß Dir von der TÄ noch mal die einzelnen Werte und ihre Bedeutung erklären, je mehr man weiß, umso geringer ist die Unsicherheit.

    Gute Besserung fürs Hundi,
    LG, Chris

    Hallo Skipper...,
    da ich auch gerade sehr mit unserer Angsthündin zu tun habe, gebe ich Dir einfach mal ein paar Tipps weiter, die unser hinzugeholter Ausbilder (den wir in erster Linie zur Überprüfung unseres Verhaltens gerufen haben...)uns mit auf den Weg gegeben hat:

    Prinzipiell ist der Gedanke richtig, einen ängstlichen Hund in diesem Moment nicht zu beachten, um ihn nicht in seiner Angst zu bestärken. Das "Nicht-Beachten" soll aber nicht so weit gehen, dass der Hund den Eindruck bekommst, dass Du die gemeinsame Umwelt nicht wahr nimmst...

    Nur als Beispiel - andere Situationen sind vom Grundprinzip her ähnlich - der entgegenkommende Hund, vor dem Dein Hund Angst hat. Indem Du ihn (den fremden Hund) gar nicht beachtest, kommt sich Dein Hund vor wie der "Sehende unter den Blinden"... Du solltest Deinem Hund deutlich klar machen, dass Du den anderen Hund zwar wahr nimmst, die Situation aber erstens als unbedeutend einschätzt und zweitens jederzeit im Griff hast...

    Unsere Hündin hat vor allem möglichen Angst - passiert es mal, dass irgendwas umfällt (bei fünf spielenden Hundis passiert das gelegentlich...) und sie erschreckt sich ganz furchtbar, sage ich in ober-fröhlichem Ton, mit kurzen, aber für den Hund deutlich wahrnehmbaren Blick auf den "bösen Besenstiel" sowas wie "Hoppla, na hier passieren ja Sachen" und mache dann ganz unbeschwert weiter....

    Das hat nicht das geringste mit dem tröstenden, Angstverhalten bestätigem Geplapper zu tun, sondern signalisiert dem Hund nur, dass ich das, was passiert ist, wahrgenommen habe und es als unbedeutend einschätze...

    Der zweite Punkt: Wenn mein Hund Körperkontakt zu mir sucht, weil ihr das Sicherheit gibt, dann gönne ich ihr das. Sie darf sich gegen mein Bein lehnen, sie darf auch hinter mir Schutz suchen. Manchmal lege ich ihr auch fest und großflächig meine Hand auf den Nacken oder den Rücken, kein Tätscheln, kein Kraulen, kein Streicheln, nur gleichmäßiger, fester, ruhiger Körperkontakt.

    Diese beiden Hinweise haben uns schon so sehr weitergeholfen, dass es fast lächerlich ist.

    Ich könnte mir vorstellen, dass Du es in dem Versuch, alles richtig zu machen, mit dem Nicht-Beachten versehentlich übertrieben hast.
    Signalisiere Deinem Hund deutlich, anfangs auch ruhig übertrieben deutlich, dass Du seine Wahrnehmungen mitbekommst und signalisiere durch ein "Ach, der geht ganz ruhig vorbei, komm weiter" oder ein "Hoppla" egal was, je nach Situation, dass das alles gar nicht so schlimm ist....

    Wir hatten übrigens auch eine Phase, in der die Hündin vor mir ein wenig gefremdelt hat - ich war diejenige, die mit ihr gearbeitet hat und sie auch in kleinen Mini-Schritten ihren Ängsten ausgesetzt hat (bin ich ja noch) und mein Liebster war der "Gute" sozusagen.... zum Streicheln, Spielen, Schmusen und so gar nicht in die Ausbildung involviert....... Aber das hat sich mit zunehmenden Vertrauen recht schnell gegeben, sie musste halt erst die Erfahrung machen, dass ich sie zwar fordere, aber das wir das zusammen schon schaffen...

    Steckt Eure Ziele gerade anfangs nicht zu hoch, sei gnädig mit Dir selbst, wenn Dir mal ein Fehler unterläuft und lasst Euch Zeit, um Vertrauen zu festigen...

    Das wird schon!

    LG, Chris