Hallo Iffimaus,
fühl Dich erst mal ganz doll in den Arm genommen.
Ob Deine Hündin nun eine Gebärmutterentzündung hat oder nicht, können wir von hier aus natürlich nicht beurteilen. Ob es richtig ist, noch einen Therapieversuch zu machen oder sie einschläfern zu lassen, ebensowenig.
Was wir aber können, ist, Dir ein paar Informationen und Entscheidungshilfen zu geben.
Der "typische" Verlauf einer Pyometra (Gebarmutterentzündung) ist - unterteilt in eine offene (bei der das eitrige Sekret abfliessen kann) und geschlossene (bei der das Sekret NICHT abfliessen kann) Form, der, dass die Hündinnen einige Wochen nach der Läufigkeit fieberbedingt deutlich ruhiger werden (kann bei der offenen Form ausbleiben), vermehrt trinken und ebenfalls bei der offenen Form vaginalen, manchmal übelriechenden Ausfluß haben. Die offene Form kann mit Antibiotika und Hormongaben, die eine Selbstreinigung des Uterus bewirken, konservativ, also ohne OP behandelt werden. Ist der Muttermund dicht und liegt somit eine geschlossene Pyometra vor, sammelt sich der Eiter in der Gebärmutter an und kann nicht abfließen. Dies erklärt den wesentlich dramatischeren Verlauf, die Hündinnen haben z. T. hohes Fieber, weil sich Bakterien-Toxine im blut ansiedeln, es kann zu einem septischen Verlauf (Blutvergiftung) mit Nierenversagen kommen.
Bei Vorliegen einer geschlossenen Pyometra läßt sich die Diagnose erfahrungsgemäß leicht stellen, da sich die eitergefüllte Gebärmutter im Ultraschall deutlich darstellen läßt. Diese Form läßt sich überwiegend durch eine OP therapieren, in der Eierstöcke und Gebärmutter entfernt werden.
Da die behandelnden TÄ sich ja offensichtlich nicht ganz sicher sind, würde ich unbedingt mit ihnen sprechen, welche Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie noch vorhanden sind.
Hündinnen mit Gebärmutterentzündung fressen oft ganz schlecht und entwickeln kapriziös anmutendende Futtervorlieben. (Das ging uns mit einem Wollschwein so, das phasenweise nur gebratene Nudeln mit Ei gefressen hat - komm da erst mal drauf bei einem Schwein).
Wichtig ist, dass Deine Hündin ggf. Infusionen bekommt, durch Fieber (hat sie welches?) trocknen die Tiere schnell aus.
Dann kommt bei Deiner alten Hundedame noch hinzu, dass sich Entzündungen und damit verbundene Schmerzen gewaltig auf die allgemeine Durchblutungssituation auswirken können und sie dadurch auch in der Durchblutung im Gehirn eingeschränkt sein können, was zu "apathisch in der Ecke stehen", "Orientierungslosigkeit", "Verwirrtheit" führen kann, oder zu Kopfschiefhaltung durch eine Durchblutungsstörung im Innenohr (Vestibularsyndrom).
Ich kann dir nur raten, Dich ganz genau von den behandelnden TÄ aufklären zu lassen. Nur so kannst Du eine Entscheidung im Sinne Deiner Hündin treffen.
Sollte diese Entscheidung Einschläfern bedeuten, dann darfst Du natürlich dabei sein und Deine Iffi in den Armen halten. Meistens wird zuerst eine Beruhigungsspritze gegeben und dann das überdosierte Narkosemittel. Wenn ein Tier schon sehr schwach ist, kann es sein, dass schon die Beruhigungsspritze zu einem Atemstillstand führt. Lass Dir auch das von den TÄ genau erklären.
Die Frage, was nach dem Einschläfern Deines Hundes mit ihm passiert, hängt davon ab, was Du möchtest. Man kann das Tier beim TA lassen, Du kannst Deinen Hund aber auch mitnehmen und im Garten begraben oder einäschern lassen. Je nachdem, welche Möglichkeiten man hat (auch finanziell), das Wichtigste dabei ist aber, dass Du weißt, dass der tote Körper nur noch die leere Hülle Deines Tieres ist - das, was Deine Hündin ausmacht, fliegt im Moment des Einschläferns davon und bleibt in Deinem Herzen. Für immer.
Ich wünsch dir die Kraft, alles, was nötig ist, mit Deiner Iffi durchzustehen.
Die Entscheidung, was richtig ist, kannst Du nur treffen, wenn die TÄ Dich über alles genau aufklären. Manchen fällt das schwer, deshalb sei hartnäckig und frag, frag, frag.
Ich drück Dir und Deiner Iffi alle Daumen.
Ganz liebe Grüße,
Chris