Beiträge von McChris

    Zitat

    man bekommt jeden Hund versaut.

    staffy

    Ja, leider.
    Und noch leiderer muss man sich hier im Forum nur mal umlesen, um innerhalb weniger Minuten zahlreiche Beispiele dafür zu finden.

    Aber bei Hunderassen, deren Image sowieso schon am Boden liegt, ist jedes weitere Negativ-Beispiel umso schlimmer - für die einzelne Rasse.
    Deshalb bin ich einfach der Meinung, dass ein unerzogener Terrier mehr seinem individuellem Image schadet, aber ein unerzogener SoKa-Hund dem Image all dieser Hunde schadet - und das ist für mich dann doch noch ein Unterschied.

    Das hat m. E. weniger mit "Dramatisieren" zu tun, als mit der Frage, eine Situation realistisch einzuschätzen. Deshalb finde ich es weiterhin wichtig, sich als Halter einer "image-geschädigten" Rasse umso besser in der Öffentlichkeit zu präsentieren.... immer einen Tick besser als alle anderen....Nur so könnte man dauerhaft das Image wieder geraderücken.

    Ich als u. a. "Fußhupen"-Halterin arbeite mit der Ausbildung meines Yorkies nicht nur an seiner individuellen Wirkung in der Öffentlichkeit, sondern präsentiere ja auch in irgendeiner Form diese Rasse - und schon allein mein ureigenstes Interesse ist es, mich mit meinen Hunden in der Öffentlichkeit so zu präsentieren, dass wir schlimmstensfalls gar nicht registriert werden (weil wir nicht unangenehm auffallen) oder sogar als angenehm wahrgenommen werden - weil die Hunde gut erzogen sind und dadurch für die Wahrnehmung von Hunden im allgemeinen in der Öffentlichkeit Pluspunkte einheimsen.

    LG, Chris

    Ich kenn auch nur die empfehlung 4 - 6 wochen Hausarrest.

    Habe aber - ungewollt! - mit unseren Stallkatzen (so halbwilde, die gefüttert werden und sich auch mal anfassen lassen, aber mehr auch nicht...) die Erfahrung gemacht, dass sie nach einem Umzug, bei dem sie auch einige Tage in der Futterkammer eingesperrt bleiben sollten, ein Schlupfloch gefunden haben, nämlich ein Kohlen-Schütt-Loch, das 2 Meter über dem Fußboden an der Decke raus kam und von oben mit einem Holzdeckel abgedeckt war (dazwischen war eine dunkle Röhre von ca. 3 m Länge und grad mal katzentauglichem Duchmesser).... Wir wähnten sie sicher eingesperrt und am nächsten Morgen waren sie fort...

    Am übernächsten Morgen waren sie pünktlich zum füttern da und haben behauptet, niemals woanders gelebt zu haben....

    Wir haben alles für sie so vertraut wie möglich gestaltet und das wars.

    Geht also in einigen fällen auch anders, wenn auch ungewollt ausprobiert.

    LG, Chris

    Zitat


    Allein, wenn der Name Pit, Staff & Co. fällt, dann wird gleich der moralischen Zeigefinger gehoben, solche Rassen sind ja nicht normal.

    Find ich sehr traurig, vor allem hier.

    Diese Rassen sind für mich erst einmal Hunde.
    Aber eben besondere Hunde - die einen besonderen Halter erfordern.

    Einen Halter, der NOCH mehr Verantwortungsbewußtsein hat, als der "normale" HH. Einen Halter, der sich NOCH mehr mit den Besonderheiten dieser Rassen auskennt und NOCH mehr in der Lage ist, für den Hund verständliche Signale zu setzen und den Hund angemessen zu erziehen.

    Für mich sind diese Rassen einfach Hunde, bei denen ich für die Halter die Meßlatte wesentlich höher setze, als bei anderen Rassen.

    Eben weil es soviele Negativ-Schlagzeilen gibt, sollten diese Rassen (auch deren Mixe) nur noch von fähigen HH gehalten werden, eben, damit sich das Bild in der Öffentlichkeit wieder wandeln kann.

    Und wenn ich hier im Forum so lese, mit was für Problemen sich unzählige HH rumschlagen, einfach weil das Fachwissen fehlt in Sachen Hund und Hundeverhalten, graust es mir bei dem Gedanken daran, dass sich einige von diesen Haltern eben besondere Rassen mit besonderen Ansprüchen zulegen, denen sie einfach nicht gewachsen sind.

    SoKa´s SIND besondere Rassen.
    Das muss man auch noch aussprechen dürfen - mit der richtigen Intention dahinter, hat das aber nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern beinhaltet einfach, dass man sich der Unterschiede einzelner Rassen sehr wohl bewußt ist. So, wie Terrier besondere Ansprüche haben oder wie besondere Jagdhunde bestimmte Ansprüche haben, die auch nicht jeder Halter erfüllen kann.

    Für mich diskreditiert jeder Halter einer "Kampfhund-Rasse", der dieses Bild-Zeitungs-Klischee bedient, indem er seinem Hund nicht eine besonders gute Ausbildung und Erziehung zukommen läßt, diese Rassen mehr, als jemand, der unbedarft an die Thematik herangeht und sich unterschwellig vor diesen Hunden fürchtet, eben, weil in der Öffentlichkeit fast nur Geschichten herumkreisen, die darauf beruhen, was passiern KANN, wenn solch eine Rasse nicht an die geeigneten Halter gerät.

    Für mich ist jedes Knurren eines "Kampf-Hundes" (extra in Gänsefüßchen!) tausendmal schlimmer, als das Knurren eines Dackels - nicht, weil ich mich mehr vor dem Großen fürchten würde, sondern weil es wieder ein Minuspunkt für diese Hunde auf einer langen Liste mehr ist...
    Bei DIESEN Hunden gilt ein einzelnes Knurren derzeit für ALLE - und deshalb ist es so schlimm für mich....

    Ich mag sie. Allesamt.
    Und wenn ich als Tierphysiotherapeutin die Wahl habe, ob ich als Patienten lieber einen "Kampfhund" oder einen kleineren Terrier behandeln soll, nehm ich nie den Terrier...

    Ich möchte einfach, dass wunderbare Hunde sich auch so präsentieren können, wie sie wirklich sind - und das geht bei "diesen" Hunden nur bei angemessenen Haltern.

    Meine Meinung.

    LG, Chris

    Hallo Ihr Lieben,

    ich brauche mal Erfahrungen von Euch in Sachen "nächtlichem Wandern bei dementen Hunden".

    Jenni ist dement, lebt in ihrer eigenen Welt und hat in allen Sinneswahrnehmungen extrem nachgelassen.
    Sie ist noch in Etappen 2 bis 2,5 Stunden am Tag mit draußen, bei Temperaturen unter 0°C in einen Hundemantel eingepackt. Draußen marschiert sie in sicherem Bereich auf imaginären Traumpfaden ihre Runden, macht aber einen zufriedenen Eindruck dabei und ist auch "ansprechbar" (im Sinne von, sie erkennt mich irgendwie, wenn ich mich hinhocke und kommt dann, um Streicheln und Lekkerli abzustauben). Wenn wir tagsüber wieder reinkommen, marschiert sie zielstrebig auf ihren Rot-Licht-Liegeplatz (oben rotlicht, unten Magnetfeld - Bonus für Hunde, deren Mensch Tierphysiotherapeutin ist), plumpst dort hin und schläft.
    Ganz einfach.

    Nachts ist das aber völlig anders.
    Nach dem abendlichen letzten Gassi und Betthupferl (gegen 21.30), "tickt" Jenni plötzlich gänzlich anders...
    Da ist sie unruhig, legt sich kurz hin, springt völlig hektisch wieder auf und wandert, wandert, wandert...
    Theoretisch kein Problem (außer, dass sie uns und die anderen Hundis damit in den Wahnsinn treibt....), aber abends/nachts fängt sie nach ca. 10 Minuten Wandern an, sehr "rauh" zu atmen. Sie hat eine ganz leichte Mitralinsuffizienz, die ihr normalerweise keine Probleme bereitet. Am Freitag (vorher ist unsere Leib- und MagenTÄ nicht wieder da) wird sie noch mal geschallt und abgehorcht deshalb, ob sich da etwas verändert hat (Der letzte Check ist aber auch erst 4 wochen her). Jenni hustet nicht und hat auch nicht die typischen morgendlichen Piesel-Probleme, die Herzinsuff-Hunde sonst eher so haben....

    Karsivan kriegt sie schon länger.
    Außerdem ist sie homöopathisch "eingestellt", was ihre Demenz und so einige andere Zipperlein angeht. Wir haben extra das "feste" Schmerzmittel (orthopädisches Polytrauma....) auf früh abends verschoben, damit wir Schmerzen und nachlassende Schmerzmittelwirkung als Ursache für die abendliche Sonder-Unruhe ausschließen können.

    Momentan bekommt sie 1/2 Stunde vor dem letzten Abend-Gassi "Schlummertee für Kinder" - eine reine Verzweifelungstat von uns, die aber tatsächlich ein wenig zu helfen scheint. Wenn wir nach dem Gassi wieder reinkommen, kriegt sie nochmal von dem Tee und dann ist es ein wenig leichter....

    Wir stehen nachts ca. 8 Mal auf - weil unser Hunde-Sheriff nach der Bedienung bellt.... (die anderen Hunde machen das toll mit Jenni, aber diese nächtliche Unruhe merken sie halt auch und kommen dementsprechend auch nicht zur ruhe...)

    Die Hunde trennen - ist schwierig bis unmöglich.
    Zum einen aufgrund unserer räumlichen Situation, da hier noch 4 Zimmer in unserem alten Resthof komplett sanierungsbedürftig sind und somit im EG nur ein großes Zimmer (derzeit das "Hundezimmer", für Jenni leergeräumt, bis auf die ganzen Liegeplätze und Teppiche, eine Mini-Küche und ein enger, schmaler Flur sind...

    Oben ist alles zu offen - Treppe, etc, außerdem zu glatter boden UND Jenni reagiert sehr schlecht auf jegliche Veränderungen....

    Wir haben auch schon probehalber mit der nächtlichen Beleuchtung rumgespielt, ob ihr etwas mehr oder weniger Licht hilft, aber das war nichts.

    Fällt wem von Euch noch was ein, wie man diese nachts so extreme Unruhe - die Jenni auch sichtlich zu schaffen macht, aber sie ist dann nicht wirklich zugänglich für "in den Schlaf kuscheln", sie ist dann völlig neben der Kappe, irgendwie noch beeinflussen könnte?

    Je nachdem, ob morgen bei der TÄ was rauskommt in Sachen Herzchen (kann ja sein, dass sie plötzlich abendlichen Bluthochdruck hat, o. Ä.), kommt dann evtl noch ein Pillecken dazu...

    Aber vielleicht hat ja einer von den Altenpflegern hier noh nen tipp für uns?

    LG,
    Chris

    Hallo Lotuselise,
    da hat Eure Hündin mit Euch aber so richtig in den Glückstopf gegriffen.
    Ich glaube immer mehr daran, dass solche Hunde von fröhlichen, unkomplizierten, souveränen Menschen extrem profitieren können, die ihnen nämlich gleichzeitig Sicherheit und eine gewisse Unbekümmertheit vermitteln - Wau, wir schaffen das, darüber schmunzel ich immer noch!

    LG, Chris

    Hallo,
    das Wichtigste für einen ängstlichen Hund - auch, wenn es schon geschrieben wurde, man kann es gar nicht oft genug wiederholen, ist ein ruhiger, besonnener Mensch, der dem Hund Sicherheit vermitteln kann.

    Es gibt schon einiges an Literatur zum Thema Angsthund, z. B. "Der ängstliche Hund" von Nicole Wilder - da kann man sich ein wenig in die Thematik einlesen, drüber lernen, wie Hunde in dieser Thematik "ticken" (nämlich deutlich anders als Menschen! Und DAS ist wichtig, zu wissen!) und sich mit verschiedenen Strategien vertraut machen, wie man mit den Ängsten des Hundes umgehen kann.

    Ignorieren ist nur EIN Mittel, das oft gut angewendet werden kann, aber es ist bei manchen Ängsten nicht DAS Mittel...Ein paar mehr Strategien sollte man also schon in petto haben... Das obige Buch kann ich Dir zum Warmlesen empfehlen.

    Auch was zum Einlesen ist der Angsthund-Thread hier im Forum:
    https://www.dogforum.de/ftopic92533.html

    Dort findet ein Austausch zwischen HH statt, die Hunde mit verschiedenen Ängsten halten, dort gibt es Erfahrungsberichte, werden verschiedene Ansätze zur Angstbewältigung beschrieben UND man hat immer Ansprechpartner, die die Problematik selbst kennen. Schau doch da mal rein.

    LG, Chris

    Zitat


    ...bei meiner eigenen Tochter (und auch Besuchskindern) geht diese Lektion dann noch weiter indem ich Kind das Broetchen abnehme und es dem Hund gebe den Kind damit zuvor gereizt hat....Kind soll ja auch was dabei lernen, naemlich "was ich Hund anbiete gebe ich ihm auch..."

    Um mal ein wenig Humor in dieses doch sehr ernstes Thema zu bringen:

    Dafür hätten wir eine endoskopische Brötchen-Rettung durchführen müssen...
    Das Kind hat den angesabberten Rest dann nämlich selbst mit einem - verdächtig nach Hundemanier aussehenden - HAPS gegessen...

    :lol:

    Und wieder im vollen Ernst:

    brush - ich kann Deine Skepsis gut nachvollziehen. Die Familienhunde, die ich kenne, haben ihren Umgang mit Kindern alle "irgendwie" beigebracht bekommen - aber eben oft so, dass sich die Besitzer gar nicht im Klaren darüber waren, dass sie dem Hund die ganze Zeit irgendwelche Signale gesendet haben und ihm so tatsächlich den Umgang mit Kindern vermittelt haben.

    Die Familien, in denen DAS problemlos klappt, haben aber auch sonst keine grundsätzlichen Kommunikationsprobleme mit ihren Hunden. Und auch nicht mit den Kindern....
    Die Familien, bei denen das nicht völlig selbstverständlich geklappt hat, hatten auch eine Vielzahl an anderen Baustellen - bei Hund und Kind.... meist das Problem, dass die Eltern/HH nicht in der Lage sind, klare und für Mensch und tier nachvollziehbare Grenzen zu ziehen und durchzusetzen.

    LG, Chris

    Und ich würd meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Du Deinen Hunden in dieser Hinsicht eben DOCH so einiges beigebracht hast...wenn auch vielleicht völlig unbewußt...

    Denn bei einer guten, souveränen Hundeführung ist die Ausstrahlung eines HH, der genau weiß, was er von seinen Hunden will, der seine Hunde - auch ganz unbewußt - immer im Blick hat und beobachtet, der Hundeverhalten zur Kenntnis nimmt usw. usf. einfach eine völlig andere als die von HH, die herzlich wenig Ahnung von Hunden und deren Verhalten haben... die strahlen mehr so ein "Hach, ich weiß auch nicht" aus und so etwas strahlt einfach auf die Hunde ab... kannste mir sagen, was Du willst, von dieser Meinung bin ich so schnell nicht abzubringen...

    MEINE Hunde wissen jederzeit, einfach, weil sie meine - oft auch unbewußte - Körpersprache lesen können, ob ich das, was sie grad tun, gut heiße oder nicht.
    Und reagieren entsprechend auch unterschwellig darauf.

    Und deshalb erledigen sich manche Situationen einfach wie von Zauberhand....

    Ich finde es interessant, dass HIER diejenigen HH am wenigsten Sorgen wegen der Kinder-Themen haben, die auf mich so oder so schon den Eindruck von souveränen HH machen.....

    Und Du strahlst wahrscheinlich einfach so sehr aus, welches Verhalten Du von Deinen Hunden erwartest, dass sie es einfach so tun - weil sie Dich besser "lesen" können, als wir andersrum unsere Hunde je lesen können werden...

    WENN Du Deinen Hunden mal auf die Pfoten gelatscht bist - hast Du ihnen vermutlich maximal einen kurzen "Tschuldigung-Knuddler" gegeben, aber das Ganze nicht unnötig aufdramatisiert, sowas passiert halt mal *schulterzuck*...

    Und genau solche Verhaltensweisen nehmen Hunde dann für sich an.

    Und DAS ist für mich das Ganze Geheimnis an dieser Kindergeschichte....was die einen sich mühsam erarbeiten müssen, fällt anderen naturgegeben einfach leicht.

    LG, Chris

    Lunamaus
    Mag sein, dass das vielleicht der Unterschied zwischen wirklich kinder-gewöhnten Hunden und nur Besuchs-Kinder-gewöhnten Hunden ist.

    Meine spielen eigentlich ganz gern mit Kindern, sind aber ab einem bestimmten Punkt dann auch froh, wenn es dann auch wieder gut ist (von wem sie das bloss haben... :lol: ) und genau dieser Punkt ist es, wo sie sich dann auch gern zurückziehen und sich mit einem Stoss-Seufzer hinplumpsen lassen.

    Deine WILL ja dann eigentlich noch mitspielen....aber halt ein wenig zu "grob", wenns ans Ärmelchen geht... das würde bei uns einfach per Nein abgebrochen. Und wenn der Hund dann immer noch zu grob spielen würde, würde er zur Auszeit weggeschickt - also ein relative Strafe, durchaus. Aber da müsste hund dann durch.

    Vielleicht meldet sich ja noch wer, der immer Kinder da hat.

    LG, Chris

    Zitat

    Da sind Leute, innerhalb einer 'Familie, die haben Kind und Hund und erwarten dass der Hund dem Kind nichts tut, nur weil es ein Kind ist. Der wurde da nicht herangeführt oder sonstwas.

    Das hatte ich auch genau SO verstanden.

    Ich muss dem Hund schon die Hilfestellung geben, DAS lernen zu dürfen.
    Und ich muss den Hund immer ein wenig vor den Übergriffen von Kindern (und auch manchen Erwachsenen) beschützen.

    Von alleine machen DAS nur Ausnahmehunde - Lassie z. B. ..... :headbash: -
    deshalb schrieb ich auch von der nötigen Intelligenz der HH....

    LG, Chris