Zitat
Ich bin total durcheinander.
Was soll ich machen? Kann ich ihr mit der OP helfen? Was mich auch so wundert, dass bei den meisten Hunden ein CT gemacht wurde, weil man durch ein normales Röntgenbild, die CE gar nicht wirklich feststellen könnte.
Dann die Symptome von den anderen Hunden. Rute hängt schlaff runter, Probleme beim Kot und Urin absetzten usw.
Das hat meine Maus nicht oder soll ich besser bis jetzt nicht schreiben… Ich weiß gar nichts mehr….
Hallo Tina,
wichtig ist jetzt erstmal, dass Du die "Nerven" behältst. Du musst jetzt nicht innerhalb von 2 Tagen eine Entscheidung treffen, die Du nie wieder rückgängig machen könntest, sondern hast ein wenig Zeit, Dich in aller Ruhe zu informieren, was für Dich und Deine Maus der beste Weg ist.
Deine Betzi hat ja gleichzeitig mehrere Probleme - allein eine Spondylose in einem akuten Schub (bevor die Knochenbrücken miteinander verwachsen sind) kann so schmerzhaft sein, dass sie solche Symptome wie Wegsacken der Hinterhand auslöst.
Es ist noch gar nicht gesagt, dass die Verengung an der Cauda Equina der Auslöser dafür ist.
Was ICH jetzt machen würde:
Ich gehe mal davon aus, dass Deine Hündin derzeit Schmerzmittel bekommt.
Deine Hündin scheint ja noch gar keine bis sehr wenig neurologische Ausfälle zu haben - was für ein sehr frühes Stadium des CEKS (Cauda Equina Kompressionssyndrom) spricht.
ICH würde die Hündin in einer guten, auf solche orthopädisch, neurologischen Erkrankungen spezialisierte TK vorstellen und mir DORT eine 2. Meinung einholen. Sicherlich auch mit etwas ausgeprägterer Diagnostik - die nicht unbedingt billig sein dürfte, aber gerade bei Mehrfach-Problemen Aufklärung darüber bringen kann, wo genau eigentlich der Schuh drückt. Man KANN auf Rö-Bildern einiges erkennen, aber genauere Informationen geben CT/und oder MRT.
Die Erfolgsrate bei CEKS-Hunden, die zwar schon eine Einengung haben, aber noch keine neurologischen Ausfälle, ist sehr groß. Im weiteren Verlauf der Erkrankung hängt die Erfolgsrate davon ab, inwieweit die Nervenbündel durch den Druck schon geschädigt sind.
Die Versager bei diesen OPs kommen entweder dadurch zu stande, dass sehr spät die Entscheidung für eine OP getroffen wurde oder dadurch, dass an den Rändern der Fensterungsstelle eine übermäßige Kallus-Bildung stattfindet, wo der Kallus dann statt des entfernten Knochens wieder Druck ausübt.
Wenn aus irgend einem Grund (risiko, Mehrfach-Erkrankungen, Zusatzerkrankungen) keine OP empfohlen wird, kann man dennoch den weiteren Verlauf eines CEKS durch geeignete Maßnahmen ausbremsen - z. B. durch gezielte Physiotherapie, angepaßte Bewegung, gute Fürsorge, Zusatzfuttermittel, Naturheilkunde/Homöopathie.
Wie schon geschrieben - allein ein akuter Schub einer Spondylose KANN solche Symptome machen, wie Betzi sie jetzt hat. Diesen akuten Schub behandelt man mit Schmerzmitteln, auch mit Zusatzmaßnahmen wie Physiotherapie, sowohl als physikalische Maßnahmen, als auch elektrophysiologischen Ansätzen und gezielten Bewegungsübungen. Solch ein Schub ist dann vorbei, wenn die aufeinander zu wachsenden Knochenbrücken an der Wirbelsäule Verbindung miteinander haben und die Knochenhaut nicht mehr aufeinanderreibt. (Spondyloseschmerz kann man nachvollziehen, wenn man sich feste mit den Fingerknöcheln über das Brustbein reibt - dieser Schmerz entsteht durch mechanische und entzündliche Reizung der Knochenhaut). Kommt durch Versteifung der Wirbelsäule (die bei der Statik des Hundes wesentlich weniger auffällt, als beim Menschen mit ganz anderem Bewegungsmuster) Ruhe in das Geschehen, geht es dem Hund wieder gut.
Es kann also durchaus sein, dass das CEKS ein reiner Zufallsbefund ist und Betzi noch gar keine Beschwerden macht. Muss aber nicht - genaues kann man nur nach einer ausführlicheren Diagnostik sagen.
Deshalb kann ich Dir nur eindringlich zu einer wirklich guten und ausführlichen Diagnostik in einer dafür bekannten TK raten. Das kostet sicherlich was - aber jetzt im Moment "blind" drauf los zu therapieren und alles Mögliche auszuprobieren, kostet auf Dauer genauso.
Du musst jetzt nichts übers Knie brechen, sondern hast ein paar Tage Zeit, um in aller Ruhe nach einer geeigneten Klinik zu suchen und Dir grundsätzliche Gedanken zu machen, was generell für Dich und Deinen Hund in Frage kommt.
LG, Chris