Hallo inkanova,
meine Hündig hat ihre Prägezeit komplett in einem Zwinger unter hochst fragwürdigen Umständen in Mazedonien zugebracht.
Als ich angefangen habe, mit ihr zu arbeiten war sie bereits 1,5 Jahre alt, hatte Angst vor Fremden, konnte nicht halbwegs entspannt spazierengehn und hatte durchaus auch tiefsitzende Angst vor allen(!) Menschen inklusive mir.
Sie hat zudem ständig Angst vor Futterknappheit, weil sie vermutlich in Mazedonien teils tagelang nichts oder zu wenig Futter bekommen hat.
Heute ist sie 2 Jahre alt, kann entspannt spazierengehn, untersucht ihr fremde Dinge, statt sich davor zu verstecken und sucht Körperkontakt auch zu Fremden, zwar vorsichtig, aber offen.
Und sie hatte keine Therapie.
Sie hatte einfach nur eine Hundeführerin, die ganz bewusst und strukturiert ihr Angstproblem angegangen ist und ihr gezeigt hat, dass es keinen Grund für die angst gibt, bzw. welche Alternativen es zu panischem Verstecken gibt.
Hunde sind keine Menschen. Im Gegensatz zu Menschen, die ohne Professionelle Hilfe kaum aus jedweden Traumata rauskommen sind Hunde, wenn richtig angefangen, relativ gut darin, über ein Trauma hinweg zu kommen, weil sie sich viel leichter tun, es anzunehmen, wenn jemand - im übertragenen Sinne - sagt: "Hey, nein, das ist nicht gefährlich. Schon okay."