Beiträge von Fusselflitz

    Sekunde - natürlich gibt es Hunde die gezielt so gezüchtet wurden, dass sie nicht in Panik ausbrechen, wenn Herrchen stiften geht - siehe eben Kangal etc.


    Aber ganz ehrlich - wenn diese Schilderung hier zusammen mit der Ansage käme, es handle sich z.B. um einen Kangal, dann würd ich auch nicht das Abrufen diskutieren ;)


    Ich sehe das grundsätzlich so: Es gibt immer(!) Ausnahmen. Das kann aber nicht Maßstab sein. Maßstab murr der durchschnittliche Hund mit durchschnittlichem Halter sein, so lange nichts andres berichtet wird.


    Sonst laufe ich zum einen Gefahr, so viele "das ist totaaaal individuell" um mich zu werfen, dass der HH nachher genauso schlau ist wie vorher und immernoch nicht weiß, was tun, oder - schlimmer - sich von den 291 Ratschlägen einen raussucht, den falschen erwischt und es passiert etwas schlimmes.

    Es gibt Hunde, die sind dazu geeignet einfach als Sofadekoration bei einer Familie zu leben. Frei nach dem Motto "Kombi und Haus haben wir - Schatz, lass uns einen Hund kaufen!"
    Allerdings beschränkt sich das meiner Ansicht nach auf einige sehr wenige Rassen und alte Hunde, die gar nicht mehr so arg viel wollen und können.


    Es gibt Hunde, denen reicht es, wenn man einmal in der Woche auf den Hundeplatz geht und ihnen ansonsten durch verschiedene Such-, Apportier- und sonstige Spiele die Zeit vertreibt.


    Und es gibt Hunde, die gehen bei allen vorgenannten Programmen seelisch ein, weil sie viel mehr können, wollen und brauchen. Triebstarke Hunde, die tatsächlich Ruhe lernen müssen.


    Dass grundsätzlich jeder Hund lernen sollte, dass er nicht bekommt, was er will, wenn er nur lang genug nervt, steht auf einem ganz anderen Blatt.


    Aber wenn ich einen Hund sehe, der unausgelastet ist, dann kann mein erster Ratschlag nicht sein "wenn er fordert, ignoriert ihn, gespielt wird nur, wenn ihr es wollt", sonder der erste Ratschlag MUSS sein:
    "Kriegt euren A.. hoch! Ihr wolltet einen Hund, jetzt habt ihr einen Hund, jetzt kümmert euch gefälligst auch drum!"


    Ich hab auch einen Hibbel hier. Sie musste auch lernen wie Ruhe funktioniert. Das steht aber einfach auf einem andren Blatt als ein junger, agiler, lernwilliger Hund, der irgendwo in einem Einfamilienhaus vor Langeweile zu Grunde geht, weil er nur mitläuft.

    Kurzgefasst mein Eindruck anhand des Geschriebenen:


    1. Der Hund ist heillos überfordert. Das Programm in diesem Alter ist schlicht zuviel, da KÖNNEN die Kommandos einfach nicht sitzen, weil alles ein bisschen und nichts richtig gelernt wurde.


    2. Sämtliche für den Hund eindeutig bedrohlichen Geschichten wie Nackenschütteln, forsches drauf zulaufen etc. müssen sofort aufhören! Er schnappt jetzt schon - das lässt drauf schließen, dass er nicht in die Passive, sondern in die aktive Abwehr geht und wenn das mal ein ausgewachsener Rüde ist und du ihn das nächste mal "angreifst", könnte es sein, dass er beschließt, dass er dir jetzt gewachsen ist und sich verteidigt..


    3. Ich empfehle dringend eine gute (!) Hundeschule resp. einen Trainer, der dir zeigen kann, woran du erkennst, wann dein Hund etwas ernst nimmt, als Spiel auffasst, sich bedroht fühlt etc. denn deinen Schilderungen nach nimmst du die emotionale Lage des Hundes gar nicht wahr.

    Also ganz ehrlich..


    Bei einem vollkommen unausgelasteten Hund drauf zu verweisen, dass er lernen muss, sich zu langweilen...



    Blödsinn.
    Ich muss mir Gedanken machen, ob ich einen Hund auslasten kann, bevor ich mir einen nach Hause hole.


    Wenn ich eine extrem triebstarke Rasse hab, mit der ich arbeite und die ich in den Ruhezeiten mal zum runterdrehn bringen muss - okay, akzeptiert.


    Aber der Hund ist doch komplett unausgelastet!


    Jetzt fängt er schon an sich seine Auslastung nachdrücklich einzufordern (Schnappen, "Spiellauern" etc. siehe andrer Thread)..


    Da halte ich "der Hund muss lernen, sich zu langweilen, ignoriert ihn" mit Verlaub für einen absolut unverantwortlichen Fehlratschlag!

    Zitat

    Fusselfilz, ich bin fast vollkommen deiner Meinung :smile:


    Nur Punkt 1) mag mir nicht so ganz gefallen. Ja, es ist eine gängige Methode, und bei den meisten Hunde funktioniert sie wahrscheinlich sogar.
    Mich stört daran nur, dass der Hund dann sozusagen "völlig" unbeaufsichtigt an einem anderen Ort ist. Ich persönlich will meinen Hund nicht der Gefahr aussetzen auf eine Straße (oder auch nur Feldweg) zu laufen und dort angefahren zu werden. Oder auch dass er dann jemand anders sieht und auf den zuläuft und ihn belästigt. Oder einen anderen Hund sieht und dort hin läuft.


    Da hole ich persönlich auch lieber meinen Hund ab, leine ihn an und trainiere bei geringerer Ablenkung weiter den Abruf ;)


    Wow.
    Du bist schneller als dein Hund, wenn es drauf ankommt?
    Respekt.


    Ich nicht.


    Eigentlich sollte es gar nicht dazu kommen, dass ein Hund unangeleint läuft wo Mensch/Tier/Gefahr in Reichweite ist, wenn ich ihn nicht abrufen kann.


    Und wenn es doch passiert - wie auch immer es dazu kommt - dann bringt hinterherrennen im besten Fall, dass der Hund weiterrennt, weil er denkt "ah super, Herrchen spielt mit!". Wenn der Hund sich weder abrufen lässt, noch ein STOP-Signal kennt, dann ist in die entgegengesetzte Richtung rennen und feiern eigentlich die einzige Chance, die ich habe, um den Hund doch noch zum umkehren zu bewegen, bevor er die Gefahr resp. das Ziel erreicht.


    Ein andres Thema ist, wenn mein Hund nichtmal dann auf mich reagiert, wenn ich drohe zu verschwinden und ich gar keine andere Wahl habe, als ihn irgendwo "abzuholen" wenn er dann endlich mal stehngeblieben ist.


    Dann ist aber grundsätzliches in der Mensch-Hund-Beziehung im Argen.

    Also ist das Knurren ein simples, akustisches Signal, wie es ein "Nein" eben auch ist, nur mit dem Unterschied, dass es irgendwie "natürlicher" aussieht?


    Also meines Erachtens muss es reiner Zufall sein, ob die Tonfrequenz etc. beim menschlichen Knurren so hinkommt, dass der Hund ohne Übung(!) quasi das Knurren als klar hündische Kommunikation wahrnimmt..


    Oder ich konditioniere es eben ganz genauso wie ich ein "Nein" auch konditioniere... und dann seh ich den Unterschied nicht.

    Ich glaube, was Staffy sagen will:


    Woher soll der Hund denn wissen, dass er das nicht darf?


    Du sagst, der Hund lässt sich "plötzlich" nicht mehr abrufen. Hat er das denn vorher oder ist er vorher lediglich zurück gekommen, wenn du ihn irgendwo zu Hause im Garten gerufen hast?


    Abrufen unter Ablenkung ist eine andere Liga und muss intensiv geübt werden.


    Und so lange du deinen Hund nicht sicher Abrufen kannst, kannst du ihn auch nicht ohne Leine laufen lassen. Punkt.


    Alles andere wäre hochgradig verantwortungslos.


    Und dem Hund hinterher zu rennen, wenn er sich nicht abrufen lässt, ihn dann irgendwo raus zu zerren, anzuleinen und "zur Strafe" sofort heimzugehn ist die so ziemlich unhilfreichste Reaktion, die in einer solchen Situation kommen kann.


    Nur noch zu toppen durch "und wenn er dann endlich kommt, kriegt er eine hinter die Ohren"... :zensur:


    Wenn ein Hund wegläuft und sich nicht mehr abrufen lässt


    1. niemals dem Hund nach sondern IMMER in die entgegengesetzte Richtung laufen


    2. Nicht rumschimpfen, kreischen, am besten noch drohend rumfuchteln sondern eher quietschen und bisschen hüpfen als ginge bei dir grade DIE Party schlechthin


    3. Wenn der Hund kommt, NIEMALS dafür bestrafen, dass er vorher nicht gekommen ist


    4. Wenn der Hund kommt, loben, als hätte er grad sein Diplom gemacht

    Ich bin extrem vorsichtig damit willkürlich Vokabeln einer mir nur sehr bedingt bekannten Fremdsprache einem Muttersprachler an den Kopf zu knallen..


    Bei einem durchschnittlichen Nicht-Deutschen käm das keinem in den Sinn "er könnt es ja falsch verstehn"..


    Aber bei nem Hund - ach Gott, was soll er schon tun? Mir höchstens an die Kehle gehn und nachdrücklich beweisen, dass Hunde eben DOCH schneller sind als Menschen..



    Ganz im Ernst, halte ich für ausgemachten Blödsinn und würd mich nicht wundern, wenn früher oder später mal wieder Berichte kommen ala "Hilfe, habe meinen Hund angeknurrt, dann hatte ich ihn im Gesicht hängen"..

    Achte einfach mal drauf - ich wette mit dir, wenn du an der normalen Leine Zug aufbaust, schaut dein Hund dich irgendwann an.


    Ich wette mit dir, wenn die Schleppe Zug bekommt, weil sie im Gras hängt, guckt er dich nicht an..

    @Zusammenhang Jägerschaft + Thema


    Jagdhund der Rasse nach - who cares
    Jagdhund mit Ausbildung - wie von der TS behauptet - geht nicht einfach ein Reh an, das er im Dickicht findet.


    Und in der Regel bildet wer einen Jagdhund aus...?


    @Jägerhetze


    Sorry, ich raff nicht, was du meinst resp. willst
    Hetze durch Jäger.. oder gegen Jäger.. oder hä?!
    Also ich kann dir versichern IN einer Diskussion für oder gegen Jäger steh ich bei den Jägern. Wär anders auch familiär schwierig bei mir, die Hälfte meiner Familie jagt seit mehreren Jahrhunderten.


    Jagdhund beißt Wild tot weil es nicht erschossen werden kann


    Hä?!?!
    Sorry aber wer hat dir diesen Sch... erzählt?
    Wieso sollte man ein Reh nicht erschießen können? Nenn mir einen(!) vernünftigen Grund der nichts damit zu tun hat, dass ein Jäger Munition sparen will oder einen kranken Spaß dran hat, seinen Hund drauflos zu lassen.. sorry, aber das ist wirklich hanebüchener Mumpitz