Beiträge von Fusselflitz

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    Du hast dafür Sorge zu tragen, dass ihn niemand unbefugt streichelt. Sie ist ein dominanter Hund, meine als braver Typ würde nicht so reagieren - sie weicht aus.

    ... meine Hündin ist eine Angstbeißerin allererster Güte.
    Eine deutlich linkslastige, unsichere Hündin.

    Du, sorry, aber allein das Wort Dominanz in den Mund zu nehmen, weil ei Hund ggf. beißt, da stellen sich mir sämtliche Nackenhaare.

    Was ich in deinen Beiträgen sehe ist der Versuch, menschliche Analyseschemata an Hunde anzulegen. Und das kann nicht funktionieren.

    Dass der Begriff "depressiv" sich auf unterdrückte Aggression begrenzen soll ist mir vollkommen neu. Meines Wissens steht die Niederdrückung der Gesamtemotionalen Verfassung. Ggf. auch im Bezug auf Aggression aber nicht zwingend und keinesfalls ausschließlich...

    Insofern ist ein Unsicherer, also ein tendenziell ängstlicher Hund nicht zwangsläufig depressiv. Im Gegenteil. In meinen Augen würde die extreme der Gefühlspräsenz sogar gegen die Klassifizierung sprechen.

    Und ich bleibe dabei, dass ein unsicherer Hund gefährlicher ist als ein offen aggressiver, weil Aggression zum natürlichen Verhalten eines Hundes dazugehört und ein offen aggressiver Hund somit nicht einmal verhaltensauffällig sein muss. Ein unsicherer Hund der in Aggression umsetzt IST allerdings verhaltensauffällig.

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    Einer, der nicht fähig ist, seiner Natur nach im Rudel zu leben und sich einzugliedern, einer, der keine soziale Intelligenz hat.

    Aber dass bis heute - vorsichtig ausgedrückt - wenig an wissenschaftlich stabilen Fakten vorliegt bezüglich der natürlich sozialen Konstitution von Haushunden, gar nicht davon zu reden inwieweit ein gemischtrassiges Rudel aus Hunden, Menschen und am besten noch andren Tieren in irgendeiner Form den dann vielleicht irgendwann mal geklärten Regeln unterliegt, ist dir bewusst?
    Die Fähigkeit eines Hundes im Rudel zu leben ist kurzum gar nicht feststellbar, weil wir aktuell gar nicht wissen, wie ein sozial gesunder Haushund aussieht und sich verhält.

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    Kommt nur drauf an, wieviel ein Hund zerstörerisch ist. Je mehr, desto eher ist er verhaltensgestört.

    Im Verhältnis zu was?

    Es gibt nur zwei wiederholt dokumentierte Auslöser für Zerstörungswut bei Hunden und das sind Frustration wegen Unterforderung - das wäre eine Verhaltensstörung, aber eine durch den Mensch provozierte - und die natürliche Veranlagung zu Graben, Dinge zu vergraben, Beute zu reißen etc. und das kann nicht verhaltensauffällig sein, weil es absolut normal ist. Im Grunde sind sämtliche Hunde verhaltensauffällig, die diese Verhaltensweise nicht an den Tag legen!

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    Aus genau diesem Grund hab ich die Typen erstellt, weil ich glaube, wenn man genauer hinsieht, kann man gut erkennen, wenn sich ein normal veranlagter Hund in eine Zeitbombe verwandelt - nicht nur an der direkten Körpersprache vor dem Zubeissen, sondern lange, lange vorher: in seinem allgemeinen Verhalten.

    Schau und genau das ist der Punkt an dem ich deine Kompetenz im Thema in Frage stellen muss.

    Es gibt ganz, ganz, ganz wenige Hunde, die tatsächlich zu Zeitbomben werden, also willkürliches Beschädigungsbeißen gegenüber Hunden oder Menschen an den Tag legen.

    Und alle andren, Hunde sind schlichtweg keine Zeitbomben.
    Das sind Hunde, die wahlweise vollkommen falsch eingeschätzt werden und so in die Ecke getrieben werden, dass sie irgendwann zubeißen.
    Oder eben Hunde, die Selbstbewusstsein haben aber einen Besitzer, der unfähig ist, dem Hund Grenzen zu setzen.
    Oder aber es sind eben Angstbeißer, die ihre Unsicherheit nach links umsetzen.

    Aber all das sind keine Zeitbomben.
    Du kannst nicht jeden beißenden Hund als Zeitbombe kategorisieren, "nur" weil dein Weltbild einen beißenden Hund nicht vorsieht.

    Das Beißen liegt dem Hund in der Natur.

    Wer das nicht wahrhaben will, sollte Kaninchen halten.

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    Ich kenne keine Studie dazu.
    Aber auch bei den nicht schmerzhaften Bereichen sollte schnell ein Gewöhnung da sein.
    Wenn man aber nach sehr guter Festigung eines Kommandos über positive Ausbildung dazu übergeht zum Kommando einen negativen Reiz zu geben, der aufhört, sobald das Kommando ausgeführt wird und danach noch belohnt, dann schleift sich das nicht ab. Es funktioniert sogar sehr gut.
    Nur ist es absolut nicht mein Weg. ;)

    LG
    das Schnauzermädel

    Dito.
    Ich geh schon nur in extremen Ausnahmefällen über positive Bestrafung ;)

    <- Wattebauschwerfer

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    Diese Unterteilung ist mir neu - wer macht das? Und wo würde man da die negative Bestärkung einordnen? Konditionierung wird üblicherweise nur in klassische und operante Konditionierung unterschieden, und schon das ist nicht immer ganz eindeutig. WIE man die Konditionierung erreicht (mit welchen der vier unten angeführten Methoden, bzw. einer Kombination derselben) ist dabei nicht relevant.


    Die vier sind mir bekannt, wobei die negative Bestärkung darin besteht, dass bei der gewünschten Reaktion ein unangenehmer oder irritierender Reiz wegfällt, der vorher zugefügt wird.

    Die positive und negative Konditionierung ist ja auch kein wissenschaftlicher Terminus sondern ein worthafter Behelf im Hundethema, weil heutzutage ja die Frage WIE man etwas erreicht durchaus wichtig ist ;)

    Wir sind in einer SV-OG und dort auch glücklich.
    Haben uns verschiedene OGs angeschaut - sollte man auch. Und sind jetzt in einer hängengeblieben, in der der Ausbildungswart (=Vorsitzender = SDHelfer) für jeden Mist und jede noch so neue Methode zu haben ist und alles mitausprobiert, gleichzeitig aber seine jahrelange Erfahrung einbringt.

    Vereinsmeierei ist auch nicht zwingend meins, aber wir wurden da sehr offen und freundlich aufgenommen.

    Und dass da Vereinsdienste zugehören ist doch ganz normal..

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    Das hat man aber doch schon auf dem Markt, nimm das Dogtra nur Vibration, das erfüllt den Zweck. Und umgerüstet mit Finger-Tip hat man auch keine "Handzeichen" mehr.

    LG
    das Schnauzermädel

    Aye.

    Wieso so wenige dahin umsteigen verstehe ich auch bis heute nicht.
    Dass das Vibrato an seine Grenzen stößt, wenn der Impuls unangenehm sein soll, ist natürlich ein Punkt.. Dadurch ist vermutlich die Gewöhnung extrem fix würd ich denken.

    Kennst du da Studien zu? Das wär mal spannend.

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    Was verstehst du unter negativer Konditionierung? :???: Konditionierung mittels negativer Verstärkung?

    Negative Konditionierung = Konditionierung auf ein Verhalten oder das Unterlassen desselben durch negative Impulse (Strafe, ggf. Zwang, Schmerz etc.)

    Positive Konditionierung = Konditionierung auf ein Verhalten oder das Unterlassen desselben durch positive Impulse (Lob, Leckerchen, Spielzeug etc.)

    Negative Bestärkung = Konditionierung auf Wiederholung eines Verhaltens durch Entzug einer Komponente. (klassischer alt-SVler "nicht geschimpft ist gelobt genug!")

    Positive Bestärkung = Konditionierung auf Wiederholung eines Verhaltens durch Hinzugabe einer Komponente. (Futtertreiben)

    Negative Bestrafung = Konditionierung auf Unterlassen eines Verhaltens durch Entzug einer Komponente. (Z.B. Zuneigung, Spielzeug, Aufmerksamkeit)

    Positive Bestrafung = Konditionierung auf Unterlassen eines Verhaltens durch Zugabe einer Komponente. (z.B. Schmerz)

    Sie sind doch verboten.

    Aber wenn man sie technisch so reglementieren würde, dass sie gar nichts andres können als Impulse senden und einfach die Stärke gar nicht mehr aufbringen, Schmerzen zuzufügen, was würde dann noch dagegen sprechen?

    Dann könnte ein Idiot das Teil aufdrehen wie er möchte...